Raus aus der Schule und rein in die Praxis

Raus aus der Schule und rein in die Praxis
Thomas Rachel überreicht Bildungsträgern Bescheide über 408 000 Euro. Schüler sollen frühzeitig
Berufe kennenlernen.
„Kein Abschluss ohne Anschluss“: Einen Förderbescheid über 408 000 Euro übergab der Parlamentarische Staatssekretär
Thomas Rachel an Dürener Einrichtungen, die sich im Bereich der Berufsorientierung für junge Menschen engagieren.Foto:
Gudrun Klinkhammer
Von Gudrun Klinkhammer
Düren. Einen Förderbescheid in Höhe von 408 000 Euro überreichte der Parlamentarische
Staatssekretär Thomas Rachel (MdB) in der Arena Kreis Düren. Knapp 100 000 Euro nahmen
Landrat Wolfgang Spelthahn und Natalie da Costa als Vertreter der Dürener Gesellschaft für
Arbeitsförderung (DGA) in Empfang. Rund 308 000 Euro erhielten Professor Dr. Kurt Schroeder und
Karina Umlauf als Vertreter des Sozialwerks Dürener Christen und der mit dem Sozialwerk
kooperierenden Einrichtung Low-tec.
Die Qual der Wahl
In den Genuss der Zuwendung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung kommen rund
1600 Dürener Schüler. „In Deutschland gibt es 328 anerkannte Ausbildungsberufe und 17 000
verschiedene Studiengänge. Sie haben die Qual der Wahl“, erklärte Rachel während der Übergabe.
Die Vielzahl der Möglichkeiten erleichtere den jungen, suchenden Menschen die Berufswahl nicht.
Viele seien verunsichert und hätten keine Idee, welche Ausbildung sie in Angriff nehmen sollen.
Seit 2008 gibt es daher ein Programm, das es den jungen Menschen schon während ihrer Schulzeit
ermöglicht, einen Blick in diverse Berufe zu werfen. Dafür dürfen sie die Schulbank verlassen und
selbst praktisch tätig werden. Das Programm trägt den Titel „Kein Abschluss ohne Anschluss“, kurz
„Kaoa“.
Zum „Kaoa“-Konzept gehört nach einer eintägigen Potenzialanalyse für die Schüler die Möglichkeit,
über drei Tage hinweg verschiedene Berufsfelder bei den Dürener Trägern praxisnah zu erkunden.
Die Trägergemeinschaft bietet aktuell folgende Berufsfelder an: Holz, Metall, Elektro, KFZ,
Küche/Service, Verkauf, Büro, Gärtnerei, Floristik, Friseur, Maler- und Lackierer, Gesundheit und
Soziales sowie Sanitär-Heizung-Klima.
Spelthahn: „Für die Region Düren erachte ich es als äußerst wichtig, dass Schüler ab der Klasse
acht bereits Kompetenzen und Fähigkeiten erproben und entwickeln können und dazu in den
Werkstätten und Einrichtungen des Trägerverbundes qualifizierte Anleitung erhalten.“
Mit Eifer übernahmen Auszubildende der Dürener Gesellschaft für Arbeitsförderung während der
feierlichen Übergabe die Bewirtung der Gäste unter der fachlichen Obhut von Küchenchef Walter
Schütz.
Für ihre ersten Schritte auf neuem Territorium ernteten die Nachwuchskräfte viel Zuspruch. Gerade
in der Gastronomie, das betonte der Staatssekretär, würden in der Region zunehmend Fachkräfte
gesucht. Und auch Spelthahn unterstrich: „Gerade in diesem Bereich sind in der Region Düren noch
viele Stellen offen.“ Nach einem derartigen Praktikum seien die jungen Leute oft wie
ausgewechselt, beschrieb Rachel, selbst Familienvater. Auch die Anzahl der Schulabbrecher sei
dank der Umsetzung des Programms deutlich zurückgegangen.
Weitere Infos gibt es im Netz:
www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de