Voller Tatendrang und stets im Dienste der Kunden

EBV im Wandel der Zeit: Bewährt hat sich seit der Gründung der EBV Elektronik durch Erich Fischer das Motto „Qualität ist wichtiger als Quantität“.
Voller Tatendrang und stets im
Dienste der Kunden
Voller Tatendrang gründete Erich Fischer 1969 EBV – der Enthusiasmus
ist auch heute noch spürbar, was sich im Motto „Distribution is today.
Tomorrow is EBV“ niederschlägt.
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ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016
Bilder: EBV
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969, wie alles begann: Die 1960er Jahre
sind für tatkräftige Vertriebsprofis Goldgräberzeiten: die amerikanische Halbleiterindustrie ist noch jung, der Chipverbrauch
in Europa gering, und die Kunden sind noch
nicht vertraut mit der neuen Technologie. Mit
der Chipwelle schwappt auch das Geschäft
des Elektronikvertragshändlers, das seinen
Ursprung im Radioersatzteilgeschäft hat,
nach Deutschland. Der 31-jährige Erich Fischer, Vertriebsleiter bei Motorola in Wiesbaden, erkennt das Potenzial. Mit einem
Motorola-Franchisevertrag für Nordrhein­
Westfalen macht er sich im Juni 1969 selbst-
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ständig und gründet die EBV Elektronik.
Fischers Strategie unterscheidet sich von
Anfang an von der anderer Handelshäuser:
Fischer setzt konsequent auf direkte Kundenbetreuung mit technischem Außendienst
und beschränkt sich nicht auf Kleinkunden.
EBV ist bereits damals der einzige Distributor, der dem Kunden darlegen kann, was
Halbleiter, integrierte Schaltkreise und Transistoren sind und wo er diese einsetzen kann.
„Distribution is today. Tomorrow is EBV“
passt eigentlich schon damals als Leitspruch
– auch wenn er erst 1998 vom Management
geprägt wird. Die Geschäftsprinzipien gelten
bis heute: nur Halbleiter, fokussierte Linecard mit den besten Lieferanten, kein Kommissionslager, fundiertes Fachwissen, nur
die besten Mitarbeiter, nur Kunden, die
pünktlich zahlen. „Qualität ist wichtiger als
Quantität“, ist Fischers Credo. „Und Qualität
führt zwingend zu Quantität.“
1970: Der Erfolg lässt nicht lange auf sich
warten. Am Ende des Jahres stehen bereits
fünf Millionen Mark Umsatz in den Büchern.
1972 haben Halbleiter bzw. Transistoren die
Elektronenröhre nahezu verdrängt. Doch die
Kunden haben noch wenig Erfahrung mit der
Halbleitertechnik. In dieser Zeit sucht Hewlett Packard für seine Halbleitersparte in
Deutschland händeringend nach einem Distributor. HP wird nach Motorola, National
Semiconductor, Signetics und Unitrode die
fünfte Produktlinie von EBV. Denn EBV
brachte beste Voraussetzungen mit: Fischers
Prinzip war, nur Leute einzustellen, die den
Wandel von der Röhrentechnik zur Halbleitertechnologie verstanden haben. Der Franchisevertrag war der Beginn einer fruchtbaren Partnerschaft. A propos Mitarbeiter: Sie
sind das wichtigste Kapital der EBV. Vertrauen und hohe Eigenverantwortung prägen das
Personalmanagement – damals wie heute.
Die Fluktuation ist seit der Firmengründung
gering. Etliche EBV-Mitarbeiter sind bereits
seit Jahrzehnten im Unternehmen.
1976: Information ist oberste Distributoren-Pflicht: Die neu eingeführten konsolidierten Lagerlisten sind ein Novum in der
Branche: monatlich aktuell, mit Crossreferenzen hinterlegt und Preisstaffelung. Die
Kunden sehen auf einen Blick, welche Bauelemente in welcher Stückzahl EBV auf Lager
hat. Die Preislisten sind die zarten Anfänge
elektronischer Datenverarbeitung bei EBV.
1979 hält der Computer Einzug bei EBV:
Damals werden am Telefon noch einzelne
Positionen ausgehandelt, Telex ist State-ofthe-Art, Bestellungen werden mündlich erteilt, in einer Stehkartei festgehalten und
schriftlich per Post bestätigt. Lieferzeit: eine
Woche, falls das Bauteil auf Lager ist. Rechnungen werden auf der Schreibmaschine
getippt. Mehr als 60.000 sind es 1978. Die
Buchungen sind manuell kaum mehr zu bewältigen und Fischer kauft für 300.000 Mark
einen HP-300 mit einem Megabyte-Speicher.
Die Software ist individuell auf die Unternehmensanforderungen zugeschnitten. Typisch
EBV, nie mit den Standardangeboten zufrieden, stets auf der Suche nach dem Optimum.
Die neue Technik vereinfacht die Arbeit, hat
aber auch ihre Tücken: Eine Datensicherung
muss alle zwei Stunden erfolgen. Allein die
dauert jedes Mal eine halbe Stunde. Kleinste
Stromschwankungen sorgen bereits für einen Computerabsturz. Bei jeder Gewitterwolke, die aufzieht, heißt es: raus aus dem System. Doch die Devise lautet: „Keiner benutzt
Kunden gegenüber den Computer als Ausrede für etwaige Verzögerungen.“
EBV, Pionier in puncto
Supply Chain Management
Anfang der 1980er Jahre ist EBV Pionier
für Qualitätssicherung und bietet erste Lösungen im Sinne eines Supply Chain Managements an: Es klingt heute nach Märchenstunde: Bis in die 80er Jahre können
Lagerarbeiter die Bauelemente noch mit
bloßen Händen anfassen und in Haushaltstüten verpacken, ohne die Warenqualität zu mindern. Ganz anders heute: Klimatisierte Läger mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit, leitfähiges Verpackungsmaterial und
geerdete Gebrauchsgegenstände sind Pflicht.
Lieferqualität genießt bei EBV seit jeher
oberste Priorität. Als erster Distributor zen­
tralisiert EBV Lager, Logistik und Customer
Service und führt als weltweit erstes Handelshaus ein Datacode-Management für alle
Bauteile ein und verlangt das auch von Lieferanten. Ein korrektes „First-in, First-out“System sorgt dafür, dass die Kunden keine
überalterten Chips erhalten. Positiver Nebeneffekt: Die Lagerarbeiter können kontrollieren, ob reklamierte Ware tatsächlich aus dem
EBV-Bestand stammt. ESD-Schutz und Barcode folgen. Den Strichcode mit Angaben
etwa zu Menge, Auftrags- und Artikelnummer etabliert EBV auf Wunsch von HewlettPackard und überträgt das System sofort auf
alle Produktlinien. Auch Matchcodes, die
identische Produkte verschiedener Hersteller
erfassen, verwendet EBV als einziger Distributor. All das spart Frachtkosten und Verpackungsmaterial in erheblichem Umfang.
1985 bricht eine neue Ära an: Erich Fischer
gibt grünes Licht für die Expansion ins Ausland. Dabei bleibt Fischer seinem Prinzip
treu: Wachstum aus eigener Kraft. Im Januar
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1986 eröffnet das erste EBV-Büro außerhalb
Deutschlands in der Nähe des Brüsseler Flughafens. Der erste Franchisepartner ist Motorola, und EBV ist der erste Distributor überhaupt, der außerhalb seines Landes einen
Vertrag erhält. Kurz darauf folgt ein Verkaufsoffice in den Niederlanden. Fischers erfolgreiche Expansionsstrategie beruht darauf,
im Markt beheimatete Unternehmerpersönlichkeiten und Profis zum Aufbau neuer
Standorte zu verpflichten. In den Folgejahren
gesellen sich zu den Verkaufsbüros in den
Beneluxstaaten noch Büros in Frankreich,
Dänemark, Großbritannien, Irland, Finnland, Schweden und Norwegen hinzu.
Fehler entlang der Lieferkette
vermeiden
Ende der 1980er baut EBV eine Abteilung
zur Bauteil-Programmierung auf. Die Investition lohnt sich, denn mit EPROMs für Motorola-Handys macht EBV 1995 einen beachtlichen Teil seines Umsatzes.
Anfang der 90er unterwirft sich EBV als
erster Distributor der Umweltnorm ISO 14000
und forciert die Mülltrennung im Lager mit
kodiertem Verpackungsmaterial. Auch Bioverpackungen – Tüten aus Bananenfasern
und Füllungen aus Stroh – verwenden die
EBV-Lagerarbeiter bereits, als Recycling bei
Umverpackungen noch unüblich war. Auch
die Qualitätsnorm ISO 9000 setzt EBV als
eines der ersten Handelshäuser um.
Mit all diesen Initiativen verfolgt EBV ein
Ziel: Fehlerquellen entlang der Lieferkette
auszumerzen und das Supply Chain Management zu verbessern. Dazu gehört für EBV
damals auch, betroffene Kunden per Brief
über Produktmodifikationen („Product
Change Notifications“) der Hersteller zu informieren. Ein Riesenaufwand im Dienste
der Kunden.
1979
Qualität ist Trumpf: Die Lagerhaltung hatte stets
einen hohen Stellenwert und war immer up to date.
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Erich Fischer: startet 1969 mit einem MotorolaFranchisevertrag die EBV Elektronik.
1994 durchbricht EBV mit National Semiconductor eine magische Umsatzgrenze: EBV
schafft dies u.a. durch Fairplay und Offenheit: so ist die Beziehung zwischen National
Semiconductor und EBV in Jahrzehnten gewachsen. EBV und seine Lieferanten verstehen sich als Team. Ein weiterer Pluspunkt:
bei EBV arbeiten echte Halbleiter-Profis. So
ging etwa Hersteller National Semiconductor
zusammen mit dem Händler EBV zum Kunden, etwa zu Siemens-Nixdorf oder Biotronik, den Weltmarktführer für Herzschrittmacher, um Technikwissen zu vermitteln – ein
Novum in der damaligen Zeit. Kein Wunder,
dass sich die EBV-Umsätze mit National rasant entwickeln. Die magische Grenze von
100 Millionen Mark wird 1994 durchbrochen.
1996 zeigen sich die Grenzen des Wachstums: Die Hersteller pochen zunehmend auf
1991
Bioverpackungen: Tüten aus Bananenfasern und
Stroh zu einer Zeit, als Recycling noch unüblich war.
Internationalisierung ihrer Franchisepartner. Der Fall des Eisernen Vorhangs und die
Gründung der EU haben die (wirtschafts-)
politische Landschaft in Europa grundlegend verändert. Gerade in Osteuropa entstehen lukrative neue Märkte. Doch die notwendige schnelle Expansion ist für EBV ohne
Fremdkapital nicht mehr zu stemmen. Fischer müsste von seinem Prinzip keine Kredite aufzunehmen, abweichen. Fischer verkauft, nach Rücksprache mit dem Management, sein Unternehmen an Raab Karcher,
die finanzkräftige Tochter von Veba Electronics. Anschließend zieht er sich ins Privatleben zurück. Nach der Übernahme expandiert
EBV rasch. Innerhalb von 18 Monaten werden 21 neue Büros in 15 Ländern eröffnet:
Großbritannien, Irland, Schweden, Norwegen, Finnland, Slowenien, Griechenland,
Ungarn, Türkei, Israel, Russland, Südafrika,
Frankreich, Polen und Tschechien.
Die EBV wird „Speedboat“
von Avnet
Ende 2000 erwirbt der US-Konzern Avnet
die hochrentable EBV von Raab Karcher als
Teil seiner neuen Europastrategie: Zu der Zeit
feilt Avnet EM EMEA an einem rentablen Geschäftsmodell, das die Wertschätzung von
Kunden und Lieferanten mit einem sehr effizienten und effektiven organisatorischen
Rückgrat und einer Einkaufsmacht verbindet. Außerdem will der Konzern eine neue
Unternehmenskultur etablieren, die Empowerment, Verantwortungsbewusstsein, Unternehmergeist und Teamwork fördert. EBV
lebt genau dieses Modell. Im Jahr 2000 hat
EBV gut 30 Jahre Branchenerfahrung und
sich zum paneuropäischen Marktführer in
der Halbleiterdistribution entwickelt. Der
Schlüssel zum Erfolg: strikte Kundenorientierung, fokussierte Linecard, enge und lang-
1995
Rechenzentrum: bereits 1995 liegt das Datenvolumen bei damals stattlichen 100 Megabyte.
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jährige Beziehungen und, last, but not least,
das beste Team der Branche, getragen von
einer einzigartigen Unternehmenskultur.
2001 startet Avnet mit EBV das Geschäftsmodell „Speedboat”. Das „Speedboat”-Modell hat sich hinsichtlich Kunden- und Zuliefererfokus als gewinnbringend erwiesen.
Alle Zukäufe nach EBV werden erfolgreich
durch und in dieses Geschäftsmodell integriert – unter Beibehaltung ihrer Stärken.
Hersteller-unabhängige
Referenzdesigns
Seit 2006 entwickelt EBV eigene Referenzdesigns: Die Halbleiterhersteller überfluten
den Markt mit Entwickler-Kits. Viele verwenden für ihre Boards eigene Komponenten,
auch wenn diese für die jeweilige Funktion
nicht die optimale Lösung darstellen. Immer
mehr Kunden erkundigen sich bei der EBV
nach alternativen Peripherie-Bauelementen.
Für EBV ist es die Initialzündung, eigene Referenzdesigns zu entwickeln. Denn EBV sieht
sich nicht als verlängerter Arm der Hersteller,
sondern als Engineering-Dienstleister. 2006
geht mit DragonFire die erste Plattform an
den Start. Ziel von DragonFire ist es, die Diskrepanz zwischen digitalen Systemen und
analogen Produkten zu verringern. Musste
bisher jede Systempartitionierung individuell geplant werden, so ermöglicht das modulare Design von DragonFire, künftige Peripherieerweiterungen an die Anforderungen
der Systempartitionierung anzupassen.
Die Strategie der eigenen Referenzdesigns, die vielfach mit Herstellern gemeinsam entwickelt werden, spiegelt eine Stärke
von EBV wider: Kundenbedürfnisse und
wesentliche Strömungen im Markt rasch zu
erkennen und umzusetzen. Mit den Referenzplattformen bietet EBV Kunden Zugriff auf
neueste Technologien, die sie eins zu eins
2006
DragonFire: weltweit erste COBRA5329-Referenzplattform
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umsetzen oder mit geringen Modifikationen
an ihre Bedürfnisse anpassen können. Der
Vorteil: Der Entwicklungsaufwand verringert
sich deutlich, was zu einer schnelleren
Marktreife des Produkts führt. Doch trotz des
Erfolgs wird das grundlegende Geschäftsmodell der EBV dadurch nicht berührt: Kernausrichtung bleibt die Halbleiterdistribution;
Referenzdesigns sieht der Distributor als
eine Ergänzung seines Services. Die Tatsache, dass sich EBV bei der Bauteileauswahl
allein von den Anforderungen der Applikationen leiten lässt, macht den Erfolg der Referenzplattformen aus. Heute ist das Interesse der einzelnen Hersteller, bei der nächsten
Plattform-Entwicklung dabei zu sein, enorm.
Aber nach wie vor gilt: welche der Komponenten für ein Referenzdesign ausgewählt
werden, entscheidet allein ihre Funktionalität im Hinblick auf die jeweilige Applikation.
2007: Fit für die Zukunft: Prognosen zufolge werden Elektro- und Hybridautos bald
millionenfach auf Europas Straßen rollen.
EBV nutzt die Chance, neue Geschäftsfelder
und Kunden zu erschließen und startet mit
eigenen Kompetenzteams in Sachen Automotive und General Lighting. Mit Erfolg,
denn EBV ist in Zentraleuropa nicht nur in
Bezug auf den Umsatz die Nummer eins der
Halbleiterdistribution. So befasst sich etwa
das General-Lighting-Team ausschließlich
mit dem LED-Einsatz in der Lichttechnik. Das
Potenzial der LED-Technologie scheint unendlich und so lautet die Herausforderung:
In diesem Bereich muss man Licht verkaufen
und keine Leuchtdioden. Bei EBV erhält der
Kunde ein Rundum-sorglos-Paket, frei nach
dem Motto: zur innovativen Beleuchtungslösung liefern wir auf Wunsch den Lichtdesigner gleich dazu. Doch EBV weiß: Knowhow in Sachen Lighting ist nicht nur für die
Mitarbeiter wichtig, sondern hilft auch den
2007
„The Quintessence“ (TQ): EBV startet seine
Wissensmagazin-Reihe mit Experteninformationen.
Produktpräsentation der besonderen Art: Götter
zieren die Datenblätter der EBVchips, wie hier das
Datenblatt des M-Bus-Transceivers Hermes.
Kunden. EBV startet seine WissensmagazinReihe „The Quintessence“ (TQ). Diese bietet
unabhängige Experteninformationen zu
Trendthemen. Die erste Ausgabe informiert
über LED-Technologie – und das aktuelle
Magazin TQ17 zum Thema „Smart Systems“.
2007 präsentiert EBV weitere Referenzplattformen: Snakebytes ist ein flexibles
Referenzdesign auf PowerPC- und FPGABasis. Die gemeinsame Entwicklung von
EBV, Freescale, Altera, National Semiconductor und Avago bietet hohe Rechenleistung, Hardware-Co-Processing und unterstützt zahlreiche I/O-Standards und Multimediaformate. ChameleonARM, die Boardlösung von EBV und NXP für den NXPARM7-Chip LPC2378 bietet viele Schnittstellen wie USB oder Ethernet. Eine SoftwareSuite inklusive TCP/IP-Stack hilft Anwen-
2009
EBV Beagle: Lüfterloses Low-Cost-Board mit der
Leistung eines Laptops.
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Blick auf einen Teil der Messgeräte des EBV-Lichtlabors: Im Lichtlabor können Kunden alle relevanten
lichttechnischen Messungen gemäß CIE-Vorgaben umsetzen.
dern, diese Schnittstellen im Rahmen der
jeweiligen Anwendung optimal zu nutzen.
2008 startet EBV die Seminarreihe
Lighting. Diese vermittelt so viel Know-how,
dass die Architektenkammer sie sogar als
Fortbildung anerkennt. RFID ist ein weiterer
Bereich, den EBV mit einem eigenen Kompetenzteam adressiert. Denn die zunehmend
globalen Warenströme, höhere Anforderungen an die Produktverfolgbarkeit sowie die
Notwendigkeit effizienter Produktionsprozesse erfordern ein Informationssystem, mit
dem Sendungen und einzelne Waren sowohl
sicher identifiziert als auch von individuellen
Daten begleitet werden können. RFID bietet
diese Möglichkeiten.
An Referenzdesigns präsentiert EBV 2008
das DBF3C120, das auf einem Cyclone III FGPA basiert und mit Altera entwickelt wurde.
DBF3C120 ist Bestandteil der EBV-SnakeBytes-Referenzplattform und ergänzt das auf
einem Stratix II FPGA basierende Board
DBF2S30. Es vereint die Vorteile der Cyclone
III FPGAs hinsichtlich Flexibilität und Leis-
2009
ECOmise it: EBV-Kampagne für aktiven Umweltschutz.
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tungsverbrauch mit einer reibungslosen IPIntegration in eine Entwicklungsplattform,
die alle relevanten I/O-Standards unterstützt
und somit die direkte Anbindung an Industrieumgebungen ermöglicht. MercuryCode,
ein weiteres Referenzdesign, basiert auf den
FPGAs der Cyclone-III-Familie von Altera mit
dem Soft-Mikroprozessor NIOS-II. Alle Elemente, die spezielle Treiber benötigen
(Ethernet, CAN, spezielle UARTs), sind im
FPGA implementiert. Da die Funktionen als
VHDL-Code vorliegen, können sie somit
nicht abgekündigt werden.
ECOmise it, die Umweltkampagne von EBV
2009: „Nur wer ökologisch neue Maßstäbe
setzt, wird auch ökonomisch erfolgreich
sein“, lautet das Credo von EBV. Mit der Umweltkampagne „ECOmise it“ stellt sich der
Distributor den Herausforderungen des globalen Klimawandels. Klimaschutz fängt im
Kleinen an: Jedes Blatt Papier weniger, jeder
Verzicht auf Stand-by-Betrieb nach Feier-
2010
EBVchips: EBV betritt Neuland und startet das
EBVchips-Programm mit eigenen Halbleitern.
abend, jede Kurzstrecke ohne Auto ist ein
Geschenk an die Umwelt. Deshalb ruft EBV
etwa die Aktion „Mit dem Rad zur EBV“ ins
Leben. Für jeden Kilometer, den die Mitarbeiter EMEA-weit zwischen April und Oktober auf dem Weg zur Arbeit aufs Rad umsteigen, spendet das Unternehmen 0,15 Euro an
den Verein „Rettet den Regenwald“. Erklärtes
Ziel: EBV will ein klimaneutrales Unternehmen werden und alle Mitarbeiter müssen
daran mitwirken. CO2-Belastungen etwa, die
durch Geschäftsreisen per Flugzeug oder
Auto entstehen, gleicht EBV durch das Pflanzen von Bäumen oder Spenden an entsprechende Umweltprojekte aus.
Doch EBV geht es um mehr: Mit Appellen
wie „ECOmise your Application“ und „ECOmise your Supply Chain“ bezieht das Unternehmen Kunden und Hersteller in die umweltverträgliche Geschäftsstrategie ein. Mit
dem Zertifikat „Best Accessible Technology“,
kurz BAT, zeichnet EBV Produkte ihres Portfolios aus, die dem höchsten Entwicklungsstand in Sachen Energieeffizienz entsprechen. Das BAT-Siegel hilft bei der Suche nach
Grünen Lösungen, die zwingend auch ökonomische Vorteile bringen.
Im selben Jahr geht EBV mit dem TV-Kanal
EBV.TV auf Sendung. Mit Herstellern und
Technologiepartnern zeigt EBV.TV regelmäßig Videos über neueste Produkte, Technologien, Anwendungen sowie Firmen-News.
In puncto Entwicklungs-Tools spielte der
Preis 2009 noch eine untergeordnete Rolle.
Mit EBVBeagle brachte EBV bereits damals
ein Low-Cost-Tool auf den Markt, das auf einem kleinen lüfterlosen Board von nur 8 cm2
dank ARM-Cortex-A8-Prozessor von TI die
Leistung eines Laptops lieferte.
2010 betritt EBV Neuland in der Distribution und entwickelt mit und für seine Kunden
eigene Halbleiter, die von Herstellern produ-
2012
Hermes: M-Bus-Transceiver für leistungsfähige
Vernetzung von Energiezählern.
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ziert und exklusiv von EBV vertrieben werden. Mit den EBVchips soll auch kleinen und
mittelständischen Unternehmen der Zugriff
auf neueste Chiptechnologien und speziell
für sie zugeschnittene Halbleiter ermöglicht
werden. Der erste EBVchips war Genesis, ein
IGBT-Modul für Photovoltaik-Inverter.
2012 erweitern die Halbleiterbauelemente
Titan, Driver, Hermes, Hunter, SolexDrive
und vTaric die EBVchips-Familie. Sie wurden
speziell für Anwendungen aus den Bereichen
Motorsteuerung (Motion Control), Kommunikation von Energiezählern (Metering Communications), galvanisch isolierte Strommessungen mit Hilfe von FPGAs, Spulentreiber und Lichtmaschinen für die AutomotiveBranche entwickelt.
Ein professionelles Lichtlabor
für die Kunden
Mit dem LightLab bietet EBV Kunden freien
Zugang zu einem professionellen Lichtlabor.
Hier können sie alle relevanten lichttechnischen Messungen gemäß CIE-Vorgaben umsetzen – von einzelnen LEDs über LED-Module bis hin zu kompletten Leuchten.
2013 tut sich einiges in puncto Umweltschutz: EBV sponsort Pedelecs für das
Münchner Rathaus und wird zudem mit dem
Zertifikat für Verdienste um den Klimaschutz
ausgezeichnet.
2014 schließt EBV eine Partnerschaft mit
der IP500-Alliance für Sicherheitsanwendungen im IoT. EBV Elektronik wird den technischen Support für alle funkgesteuerten
IP500-Module leisten und die globale Lieferkette mit den Modulen bedienen. Im selben
Jahr kündigt EBV das SensorTAG an. Das
Demokit SensorTAG bietet verschiedene Sensortechnologien rund um eine BluetoothLow-Energy-Kommunikationsverbindung in
einem kleinen Formfaktor. In diesem ereig-
nisreichen Jahr wird EBV zudem Gold-Mitglied im ‚München für Klimaschutz-Club‘.
2015 stellt EBV den EBVchips Maia vor,
entwickelt mit WEPTECH und STMicroelectronics. Er ist ein flexibles Sub-GHz-HF-Modul, das Zertifizierungen von Wireless-M-Bus
und OMS-Messsystemen verbessert. Maia
eignet sich für verschiedene Messanwendungen, einschließlich automatischer Zählerablesung, erweiterter Messinfrastruktur,
Gas- und Wassermessungen. Desweiterern
für Strom-, Wärmezähler oder Lesegeräte.
Lösungen statt Phrasen, das ist seit 1969
der Anspruch, den EBV gegenüber seinen
Kunden hat. Internet der Dinge (Internet of
Things; IoT) und Industrie 4.0 sind zwar in
aller Munde, doch Entwicklern, aber auch
Elektronikneulingen wie Möbelhersteller
fehlt oft die Erfahrung, wie sie diese TrendTechnologien in ihrem Umfeld optimal einsetzen können. Um diese Kunden bestmöglich zu unterstützen, hat EBV die Initiative
IoT gestartet. EBV unterstützt diese Kunden
mit passenden Ressourcen und spezifischem
Know-how. Denn heute gilt für EBV das Motto: „Distribution is today. Tomorrow is
EBV“.
// MK
EBV
+49(0)8121 7740
www.meilensteine-der-elektronik.de
2014
2015
Bild: IP500 Alliance
2013
Ausgefallen: Motorola, Partner der ersten Stunde, zeichnete EBV 2002 für „33 Years in MOTion together“
mit einem ganz besonderen Award aus.
EBV stiftet Pedelecs (v.l.): M. Ostner, PG Bikes,
Bürgermeister Monatzeder, B. Schlemmer, EBV
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IP500-Allianz: EBV wird Partner für Sicherheitsanwendungen im IoT.
Maia: flexibles Sub-GHz-HF-Modul für Zertifizierungen von Wireless-M-Bus und OMS-Messsystemen.
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