EBV im Wandel der Zeit: Bewährt hat sich seit der Gründung der EBV Elektronik durch Erich Fischer das Motto „Qualität ist wichtiger als Quantität“. Voller Tatendrang und stets im Dienste der Kunden Voller Tatendrang gründete Erich Fischer 1969 EBV – der Enthusiasmus ist auch heute noch spürbar, was sich im Motto „Distribution is today. Tomorrow is EBV“ niederschlägt. 26 ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016 Bilder: EBV 1 969, wie alles begann: Die 1960er Jahre sind für tatkräftige Vertriebsprofis Goldgräberzeiten: die amerikanische Halbleiterindustrie ist noch jung, der Chipverbrauch in Europa gering, und die Kunden sind noch nicht vertraut mit der neuen Technologie. Mit der Chipwelle schwappt auch das Geschäft des Elektronikvertragshändlers, das seinen Ursprung im Radioersatzteilgeschäft hat, nach Deutschland. Der 31-jährige Erich Fischer, Vertriebsleiter bei Motorola in Wiesbaden, erkennt das Potenzial. Mit einem Motorola-Franchisevertrag für Nordrhein Westfalen macht er sich im Juni 1969 selbst- ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016 ständig und gründet die EBV Elektronik. Fischers Strategie unterscheidet sich von Anfang an von der anderer Handelshäuser: Fischer setzt konsequent auf direkte Kundenbetreuung mit technischem Außendienst und beschränkt sich nicht auf Kleinkunden. EBV ist bereits damals der einzige Distributor, der dem Kunden darlegen kann, was Halbleiter, integrierte Schaltkreise und Transistoren sind und wo er diese einsetzen kann. „Distribution is today. Tomorrow is EBV“ passt eigentlich schon damals als Leitspruch – auch wenn er erst 1998 vom Management geprägt wird. Die Geschäftsprinzipien gelten bis heute: nur Halbleiter, fokussierte Linecard mit den besten Lieferanten, kein Kommissionslager, fundiertes Fachwissen, nur die besten Mitarbeiter, nur Kunden, die pünktlich zahlen. „Qualität ist wichtiger als Quantität“, ist Fischers Credo. „Und Qualität führt zwingend zu Quantität.“ 1970: Der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Am Ende des Jahres stehen bereits fünf Millionen Mark Umsatz in den Büchern. 1972 haben Halbleiter bzw. Transistoren die Elektronenröhre nahezu verdrängt. Doch die Kunden haben noch wenig Erfahrung mit der Halbleitertechnik. In dieser Zeit sucht Hewlett Packard für seine Halbleitersparte in Deutschland händeringend nach einem Distributor. HP wird nach Motorola, National Semiconductor, Signetics und Unitrode die fünfte Produktlinie von EBV. Denn EBV brachte beste Voraussetzungen mit: Fischers Prinzip war, nur Leute einzustellen, die den Wandel von der Röhrentechnik zur Halbleitertechnologie verstanden haben. Der Franchisevertrag war der Beginn einer fruchtbaren Partnerschaft. A propos Mitarbeiter: Sie sind das wichtigste Kapital der EBV. Vertrauen und hohe Eigenverantwortung prägen das Personalmanagement – damals wie heute. Die Fluktuation ist seit der Firmengründung gering. Etliche EBV-Mitarbeiter sind bereits seit Jahrzehnten im Unternehmen. 1976: Information ist oberste Distributoren-Pflicht: Die neu eingeführten konsolidierten Lagerlisten sind ein Novum in der Branche: monatlich aktuell, mit Crossreferenzen hinterlegt und Preisstaffelung. Die Kunden sehen auf einen Blick, welche Bauelemente in welcher Stückzahl EBV auf Lager hat. Die Preislisten sind die zarten Anfänge elektronischer Datenverarbeitung bei EBV. 1979 hält der Computer Einzug bei EBV: Damals werden am Telefon noch einzelne Positionen ausgehandelt, Telex ist State-ofthe-Art, Bestellungen werden mündlich erteilt, in einer Stehkartei festgehalten und schriftlich per Post bestätigt. Lieferzeit: eine Woche, falls das Bauteil auf Lager ist. Rechnungen werden auf der Schreibmaschine getippt. Mehr als 60.000 sind es 1978. Die Buchungen sind manuell kaum mehr zu bewältigen und Fischer kauft für 300.000 Mark einen HP-300 mit einem Megabyte-Speicher. Die Software ist individuell auf die Unternehmensanforderungen zugeschnitten. Typisch EBV, nie mit den Standardangeboten zufrieden, stets auf der Suche nach dem Optimum. Die neue Technik vereinfacht die Arbeit, hat aber auch ihre Tücken: Eine Datensicherung muss alle zwei Stunden erfolgen. Allein die dauert jedes Mal eine halbe Stunde. Kleinste Stromschwankungen sorgen bereits für einen Computerabsturz. Bei jeder Gewitterwolke, die aufzieht, heißt es: raus aus dem System. Doch die Devise lautet: „Keiner benutzt Kunden gegenüber den Computer als Ausrede für etwaige Verzögerungen.“ EBV, Pionier in puncto Supply Chain Management Anfang der 1980er Jahre ist EBV Pionier für Qualitätssicherung und bietet erste Lösungen im Sinne eines Supply Chain Managements an: Es klingt heute nach Märchenstunde: Bis in die 80er Jahre können Lagerarbeiter die Bauelemente noch mit bloßen Händen anfassen und in Haushaltstüten verpacken, ohne die Warenqualität zu mindern. Ganz anders heute: Klimatisierte Läger mit kontrollierter Luftfeuchtigkeit, leitfähiges Verpackungsmaterial und geerdete Gebrauchsgegenstände sind Pflicht. Lieferqualität genießt bei EBV seit jeher oberste Priorität. Als erster Distributor zen tralisiert EBV Lager, Logistik und Customer Service und führt als weltweit erstes Handelshaus ein Datacode-Management für alle Bauteile ein und verlangt das auch von Lieferanten. Ein korrektes „First-in, First-out“System sorgt dafür, dass die Kunden keine überalterten Chips erhalten. Positiver Nebeneffekt: Die Lagerarbeiter können kontrollieren, ob reklamierte Ware tatsächlich aus dem EBV-Bestand stammt. ESD-Schutz und Barcode folgen. Den Strichcode mit Angaben etwa zu Menge, Auftrags- und Artikelnummer etabliert EBV auf Wunsch von HewlettPackard und überträgt das System sofort auf alle Produktlinien. Auch Matchcodes, die identische Produkte verschiedener Hersteller erfassen, verwendet EBV als einziger Distributor. All das spart Frachtkosten und Verpackungsmaterial in erheblichem Umfang. 1985 bricht eine neue Ära an: Erich Fischer gibt grünes Licht für die Expansion ins Ausland. Dabei bleibt Fischer seinem Prinzip treu: Wachstum aus eigener Kraft. Im Januar 27 1986 eröffnet das erste EBV-Büro außerhalb Deutschlands in der Nähe des Brüsseler Flughafens. Der erste Franchisepartner ist Motorola, und EBV ist der erste Distributor überhaupt, der außerhalb seines Landes einen Vertrag erhält. Kurz darauf folgt ein Verkaufsoffice in den Niederlanden. Fischers erfolgreiche Expansionsstrategie beruht darauf, im Markt beheimatete Unternehmerpersönlichkeiten und Profis zum Aufbau neuer Standorte zu verpflichten. In den Folgejahren gesellen sich zu den Verkaufsbüros in den Beneluxstaaten noch Büros in Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Irland, Finnland, Schweden und Norwegen hinzu. Fehler entlang der Lieferkette vermeiden Ende der 1980er baut EBV eine Abteilung zur Bauteil-Programmierung auf. Die Investition lohnt sich, denn mit EPROMs für Motorola-Handys macht EBV 1995 einen beachtlichen Teil seines Umsatzes. Anfang der 90er unterwirft sich EBV als erster Distributor der Umweltnorm ISO 14000 und forciert die Mülltrennung im Lager mit kodiertem Verpackungsmaterial. Auch Bioverpackungen – Tüten aus Bananenfasern und Füllungen aus Stroh – verwenden die EBV-Lagerarbeiter bereits, als Recycling bei Umverpackungen noch unüblich war. Auch die Qualitätsnorm ISO 9000 setzt EBV als eines der ersten Handelshäuser um. Mit all diesen Initiativen verfolgt EBV ein Ziel: Fehlerquellen entlang der Lieferkette auszumerzen und das Supply Chain Management zu verbessern. Dazu gehört für EBV damals auch, betroffene Kunden per Brief über Produktmodifikationen („Product Change Notifications“) der Hersteller zu informieren. Ein Riesenaufwand im Dienste der Kunden. 1979 Qualität ist Trumpf: Die Lagerhaltung hatte stets einen hohen Stellenwert und war immer up to date. 28 Erich Fischer: startet 1969 mit einem MotorolaFranchisevertrag die EBV Elektronik. 1994 durchbricht EBV mit National Semiconductor eine magische Umsatzgrenze: EBV schafft dies u.a. durch Fairplay und Offenheit: so ist die Beziehung zwischen National Semiconductor und EBV in Jahrzehnten gewachsen. EBV und seine Lieferanten verstehen sich als Team. Ein weiterer Pluspunkt: bei EBV arbeiten echte Halbleiter-Profis. So ging etwa Hersteller National Semiconductor zusammen mit dem Händler EBV zum Kunden, etwa zu Siemens-Nixdorf oder Biotronik, den Weltmarktführer für Herzschrittmacher, um Technikwissen zu vermitteln – ein Novum in der damaligen Zeit. Kein Wunder, dass sich die EBV-Umsätze mit National rasant entwickeln. Die magische Grenze von 100 Millionen Mark wird 1994 durchbrochen. 1996 zeigen sich die Grenzen des Wachstums: Die Hersteller pochen zunehmend auf 1991 Bioverpackungen: Tüten aus Bananenfasern und Stroh zu einer Zeit, als Recycling noch unüblich war. Internationalisierung ihrer Franchisepartner. Der Fall des Eisernen Vorhangs und die Gründung der EU haben die (wirtschafts-) politische Landschaft in Europa grundlegend verändert. Gerade in Osteuropa entstehen lukrative neue Märkte. Doch die notwendige schnelle Expansion ist für EBV ohne Fremdkapital nicht mehr zu stemmen. Fischer müsste von seinem Prinzip keine Kredite aufzunehmen, abweichen. Fischer verkauft, nach Rücksprache mit dem Management, sein Unternehmen an Raab Karcher, die finanzkräftige Tochter von Veba Electronics. Anschließend zieht er sich ins Privatleben zurück. Nach der Übernahme expandiert EBV rasch. Innerhalb von 18 Monaten werden 21 neue Büros in 15 Ländern eröffnet: Großbritannien, Irland, Schweden, Norwegen, Finnland, Slowenien, Griechenland, Ungarn, Türkei, Israel, Russland, Südafrika, Frankreich, Polen und Tschechien. Die EBV wird „Speedboat“ von Avnet Ende 2000 erwirbt der US-Konzern Avnet die hochrentable EBV von Raab Karcher als Teil seiner neuen Europastrategie: Zu der Zeit feilt Avnet EM EMEA an einem rentablen Geschäftsmodell, das die Wertschätzung von Kunden und Lieferanten mit einem sehr effizienten und effektiven organisatorischen Rückgrat und einer Einkaufsmacht verbindet. Außerdem will der Konzern eine neue Unternehmenskultur etablieren, die Empowerment, Verantwortungsbewusstsein, Unternehmergeist und Teamwork fördert. EBV lebt genau dieses Modell. Im Jahr 2000 hat EBV gut 30 Jahre Branchenerfahrung und sich zum paneuropäischen Marktführer in der Halbleiterdistribution entwickelt. Der Schlüssel zum Erfolg: strikte Kundenorientierung, fokussierte Linecard, enge und lang- 1995 Rechenzentrum: bereits 1995 liegt das Datenvolumen bei damals stattlichen 100 Megabyte. ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016 jährige Beziehungen und, last, but not least, das beste Team der Branche, getragen von einer einzigartigen Unternehmenskultur. 2001 startet Avnet mit EBV das Geschäftsmodell „Speedboat”. Das „Speedboat”-Modell hat sich hinsichtlich Kunden- und Zuliefererfokus als gewinnbringend erwiesen. Alle Zukäufe nach EBV werden erfolgreich durch und in dieses Geschäftsmodell integriert – unter Beibehaltung ihrer Stärken. Hersteller-unabhängige Referenzdesigns Seit 2006 entwickelt EBV eigene Referenzdesigns: Die Halbleiterhersteller überfluten den Markt mit Entwickler-Kits. Viele verwenden für ihre Boards eigene Komponenten, auch wenn diese für die jeweilige Funktion nicht die optimale Lösung darstellen. Immer mehr Kunden erkundigen sich bei der EBV nach alternativen Peripherie-Bauelementen. Für EBV ist es die Initialzündung, eigene Referenzdesigns zu entwickeln. Denn EBV sieht sich nicht als verlängerter Arm der Hersteller, sondern als Engineering-Dienstleister. 2006 geht mit DragonFire die erste Plattform an den Start. Ziel von DragonFire ist es, die Diskrepanz zwischen digitalen Systemen und analogen Produkten zu verringern. Musste bisher jede Systempartitionierung individuell geplant werden, so ermöglicht das modulare Design von DragonFire, künftige Peripherieerweiterungen an die Anforderungen der Systempartitionierung anzupassen. Die Strategie der eigenen Referenzdesigns, die vielfach mit Herstellern gemeinsam entwickelt werden, spiegelt eine Stärke von EBV wider: Kundenbedürfnisse und wesentliche Strömungen im Markt rasch zu erkennen und umzusetzen. Mit den Referenzplattformen bietet EBV Kunden Zugriff auf neueste Technologien, die sie eins zu eins 2006 DragonFire: weltweit erste COBRA5329-Referenzplattform ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016 umsetzen oder mit geringen Modifikationen an ihre Bedürfnisse anpassen können. Der Vorteil: Der Entwicklungsaufwand verringert sich deutlich, was zu einer schnelleren Marktreife des Produkts führt. Doch trotz des Erfolgs wird das grundlegende Geschäftsmodell der EBV dadurch nicht berührt: Kernausrichtung bleibt die Halbleiterdistribution; Referenzdesigns sieht der Distributor als eine Ergänzung seines Services. Die Tatsache, dass sich EBV bei der Bauteileauswahl allein von den Anforderungen der Applikationen leiten lässt, macht den Erfolg der Referenzplattformen aus. Heute ist das Interesse der einzelnen Hersteller, bei der nächsten Plattform-Entwicklung dabei zu sein, enorm. Aber nach wie vor gilt: welche der Komponenten für ein Referenzdesign ausgewählt werden, entscheidet allein ihre Funktionalität im Hinblick auf die jeweilige Applikation. 2007: Fit für die Zukunft: Prognosen zufolge werden Elektro- und Hybridautos bald millionenfach auf Europas Straßen rollen. EBV nutzt die Chance, neue Geschäftsfelder und Kunden zu erschließen und startet mit eigenen Kompetenzteams in Sachen Automotive und General Lighting. Mit Erfolg, denn EBV ist in Zentraleuropa nicht nur in Bezug auf den Umsatz die Nummer eins der Halbleiterdistribution. So befasst sich etwa das General-Lighting-Team ausschließlich mit dem LED-Einsatz in der Lichttechnik. Das Potenzial der LED-Technologie scheint unendlich und so lautet die Herausforderung: In diesem Bereich muss man Licht verkaufen und keine Leuchtdioden. Bei EBV erhält der Kunde ein Rundum-sorglos-Paket, frei nach dem Motto: zur innovativen Beleuchtungslösung liefern wir auf Wunsch den Lichtdesigner gleich dazu. Doch EBV weiß: Knowhow in Sachen Lighting ist nicht nur für die Mitarbeiter wichtig, sondern hilft auch den 2007 „The Quintessence“ (TQ): EBV startet seine Wissensmagazin-Reihe mit Experteninformationen. Produktpräsentation der besonderen Art: Götter zieren die Datenblätter der EBVchips, wie hier das Datenblatt des M-Bus-Transceivers Hermes. Kunden. EBV startet seine WissensmagazinReihe „The Quintessence“ (TQ). Diese bietet unabhängige Experteninformationen zu Trendthemen. Die erste Ausgabe informiert über LED-Technologie – und das aktuelle Magazin TQ17 zum Thema „Smart Systems“. 2007 präsentiert EBV weitere Referenzplattformen: Snakebytes ist ein flexibles Referenzdesign auf PowerPC- und FPGABasis. Die gemeinsame Entwicklung von EBV, Freescale, Altera, National Semiconductor und Avago bietet hohe Rechenleistung, Hardware-Co-Processing und unterstützt zahlreiche I/O-Standards und Multimediaformate. ChameleonARM, die Boardlösung von EBV und NXP für den NXPARM7-Chip LPC2378 bietet viele Schnittstellen wie USB oder Ethernet. Eine SoftwareSuite inklusive TCP/IP-Stack hilft Anwen- 2009 EBV Beagle: Lüfterloses Low-Cost-Board mit der Leistung eines Laptops. 29 Blick auf einen Teil der Messgeräte des EBV-Lichtlabors: Im Lichtlabor können Kunden alle relevanten lichttechnischen Messungen gemäß CIE-Vorgaben umsetzen. dern, diese Schnittstellen im Rahmen der jeweiligen Anwendung optimal zu nutzen. 2008 startet EBV die Seminarreihe Lighting. Diese vermittelt so viel Know-how, dass die Architektenkammer sie sogar als Fortbildung anerkennt. RFID ist ein weiterer Bereich, den EBV mit einem eigenen Kompetenzteam adressiert. Denn die zunehmend globalen Warenströme, höhere Anforderungen an die Produktverfolgbarkeit sowie die Notwendigkeit effizienter Produktionsprozesse erfordern ein Informationssystem, mit dem Sendungen und einzelne Waren sowohl sicher identifiziert als auch von individuellen Daten begleitet werden können. RFID bietet diese Möglichkeiten. An Referenzdesigns präsentiert EBV 2008 das DBF3C120, das auf einem Cyclone III FGPA basiert und mit Altera entwickelt wurde. DBF3C120 ist Bestandteil der EBV-SnakeBytes-Referenzplattform und ergänzt das auf einem Stratix II FPGA basierende Board DBF2S30. Es vereint die Vorteile der Cyclone III FPGAs hinsichtlich Flexibilität und Leis- 2009 ECOmise it: EBV-Kampagne für aktiven Umweltschutz. 30 tungsverbrauch mit einer reibungslosen IPIntegration in eine Entwicklungsplattform, die alle relevanten I/O-Standards unterstützt und somit die direkte Anbindung an Industrieumgebungen ermöglicht. MercuryCode, ein weiteres Referenzdesign, basiert auf den FPGAs der Cyclone-III-Familie von Altera mit dem Soft-Mikroprozessor NIOS-II. Alle Elemente, die spezielle Treiber benötigen (Ethernet, CAN, spezielle UARTs), sind im FPGA implementiert. Da die Funktionen als VHDL-Code vorliegen, können sie somit nicht abgekündigt werden. ECOmise it, die Umweltkampagne von EBV 2009: „Nur wer ökologisch neue Maßstäbe setzt, wird auch ökonomisch erfolgreich sein“, lautet das Credo von EBV. Mit der Umweltkampagne „ECOmise it“ stellt sich der Distributor den Herausforderungen des globalen Klimawandels. Klimaschutz fängt im Kleinen an: Jedes Blatt Papier weniger, jeder Verzicht auf Stand-by-Betrieb nach Feier- 2010 EBVchips: EBV betritt Neuland und startet das EBVchips-Programm mit eigenen Halbleitern. abend, jede Kurzstrecke ohne Auto ist ein Geschenk an die Umwelt. Deshalb ruft EBV etwa die Aktion „Mit dem Rad zur EBV“ ins Leben. Für jeden Kilometer, den die Mitarbeiter EMEA-weit zwischen April und Oktober auf dem Weg zur Arbeit aufs Rad umsteigen, spendet das Unternehmen 0,15 Euro an den Verein „Rettet den Regenwald“. Erklärtes Ziel: EBV will ein klimaneutrales Unternehmen werden und alle Mitarbeiter müssen daran mitwirken. CO2-Belastungen etwa, die durch Geschäftsreisen per Flugzeug oder Auto entstehen, gleicht EBV durch das Pflanzen von Bäumen oder Spenden an entsprechende Umweltprojekte aus. Doch EBV geht es um mehr: Mit Appellen wie „ECOmise your Application“ und „ECOmise your Supply Chain“ bezieht das Unternehmen Kunden und Hersteller in die umweltverträgliche Geschäftsstrategie ein. Mit dem Zertifikat „Best Accessible Technology“, kurz BAT, zeichnet EBV Produkte ihres Portfolios aus, die dem höchsten Entwicklungsstand in Sachen Energieeffizienz entsprechen. Das BAT-Siegel hilft bei der Suche nach Grünen Lösungen, die zwingend auch ökonomische Vorteile bringen. Im selben Jahr geht EBV mit dem TV-Kanal EBV.TV auf Sendung. Mit Herstellern und Technologiepartnern zeigt EBV.TV regelmäßig Videos über neueste Produkte, Technologien, Anwendungen sowie Firmen-News. In puncto Entwicklungs-Tools spielte der Preis 2009 noch eine untergeordnete Rolle. Mit EBVBeagle brachte EBV bereits damals ein Low-Cost-Tool auf den Markt, das auf einem kleinen lüfterlosen Board von nur 8 cm2 dank ARM-Cortex-A8-Prozessor von TI die Leistung eines Laptops lieferte. 2010 betritt EBV Neuland in der Distribution und entwickelt mit und für seine Kunden eigene Halbleiter, die von Herstellern produ- 2012 Hermes: M-Bus-Transceiver für leistungsfähige Vernetzung von Energiezählern. ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016 ziert und exklusiv von EBV vertrieben werden. Mit den EBVchips soll auch kleinen und mittelständischen Unternehmen der Zugriff auf neueste Chiptechnologien und speziell für sie zugeschnittene Halbleiter ermöglicht werden. Der erste EBVchips war Genesis, ein IGBT-Modul für Photovoltaik-Inverter. 2012 erweitern die Halbleiterbauelemente Titan, Driver, Hermes, Hunter, SolexDrive und vTaric die EBVchips-Familie. Sie wurden speziell für Anwendungen aus den Bereichen Motorsteuerung (Motion Control), Kommunikation von Energiezählern (Metering Communications), galvanisch isolierte Strommessungen mit Hilfe von FPGAs, Spulentreiber und Lichtmaschinen für die AutomotiveBranche entwickelt. Ein professionelles Lichtlabor für die Kunden Mit dem LightLab bietet EBV Kunden freien Zugang zu einem professionellen Lichtlabor. Hier können sie alle relevanten lichttechnischen Messungen gemäß CIE-Vorgaben umsetzen – von einzelnen LEDs über LED-Module bis hin zu kompletten Leuchten. 2013 tut sich einiges in puncto Umweltschutz: EBV sponsort Pedelecs für das Münchner Rathaus und wird zudem mit dem Zertifikat für Verdienste um den Klimaschutz ausgezeichnet. 2014 schließt EBV eine Partnerschaft mit der IP500-Alliance für Sicherheitsanwendungen im IoT. EBV Elektronik wird den technischen Support für alle funkgesteuerten IP500-Module leisten und die globale Lieferkette mit den Modulen bedienen. Im selben Jahr kündigt EBV das SensorTAG an. Das Demokit SensorTAG bietet verschiedene Sensortechnologien rund um eine BluetoothLow-Energy-Kommunikationsverbindung in einem kleinen Formfaktor. In diesem ereig- nisreichen Jahr wird EBV zudem Gold-Mitglied im ‚München für Klimaschutz-Club‘. 2015 stellt EBV den EBVchips Maia vor, entwickelt mit WEPTECH und STMicroelectronics. Er ist ein flexibles Sub-GHz-HF-Modul, das Zertifizierungen von Wireless-M-Bus und OMS-Messsystemen verbessert. Maia eignet sich für verschiedene Messanwendungen, einschließlich automatischer Zählerablesung, erweiterter Messinfrastruktur, Gas- und Wassermessungen. Desweiterern für Strom-, Wärmezähler oder Lesegeräte. Lösungen statt Phrasen, das ist seit 1969 der Anspruch, den EBV gegenüber seinen Kunden hat. Internet der Dinge (Internet of Things; IoT) und Industrie 4.0 sind zwar in aller Munde, doch Entwicklern, aber auch Elektronikneulingen wie Möbelhersteller fehlt oft die Erfahrung, wie sie diese TrendTechnologien in ihrem Umfeld optimal einsetzen können. Um diese Kunden bestmöglich zu unterstützen, hat EBV die Initiative IoT gestartet. EBV unterstützt diese Kunden mit passenden Ressourcen und spezifischem Know-how. Denn heute gilt für EBV das Motto: „Distribution is today. Tomorrow is EBV“. // MK EBV +49(0)8121 7740 www.meilensteine-der-elektronik.de 2014 2015 Bild: IP500 Alliance 2013 Ausgefallen: Motorola, Partner der ersten Stunde, zeichnete EBV 2002 für „33 Years in MOTion together“ mit einem ganz besonderen Award aus. EBV stiftet Pedelecs (v.l.): M. Ostner, PG Bikes, Bürgermeister Monatzeder, B. Schlemmer, EBV ELEKTRONIKPRAXIS Nr. 3 4.2.2016 IP500-Allianz: EBV wird Partner für Sicherheitsanwendungen im IoT. Maia: flexibles Sub-GHz-HF-Modul für Zertifizierungen von Wireless-M-Bus und OMS-Messsystemen. 31
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