ZUCKER STÄRKE FRUCHT Der natürliche Mehrwert Globale Nachfragesituation bei Zucker, Stärke, Ethanol und regionale Konsequenzen DI Johann Marihart, AGRANA Beteiligungs-AG 9. Februar 2016, Ackerbautag St. Pölten GLIEDERUNG § Weltmarktentwicklung § EU-Prognosen 2025 § AGRANA – strategische Positionierung 2 WELTMARKT Zucker, Stärke, Ethanol sind weltweit gehandelte Commodities, deren Preisnotierungen mehr als bei Erdöl schwanken 3 WELTWIRTSCHAFTSPROGNOSEN (IWF) BIP 2016 2017 Welt 3,4 USA 2,5 China* 6,3 6,0 Brasilien* -3,5 ±0 Russland* -1,0 EU +1,7 +1,7 Deutschland +1,7 1,7 Frankreich +1,3 *die deutliche ökonomische Abkühlung in den Schwellenländern führt zu einem Rückgang der Rohstoffpreise (Währungsabwertung) 4 WELTWEITE TRENDS § Wachsende Weltbevölkerung (2050: 9,7 Mrd.) § Verwestlichung der Ernährung in Schwellenländern § Nachhaltigkeit und Gesundheit in Industrieländern Nachhaltigkeit Gesundheit Verwestlichung der Ernährung Bevölkerungswachstum Industrieländer Schwellenländer Entwicklungsländer § Herausforderung und Chance § Globale Getreideprodukte 2,5 Mrd. t, EU davon 330 (13%) 5 KORRELATIONEN AUF DEN AGRARMÄRKTEN - Angebot - Nachfrage - Transportkosten - Produktionskosten - Zölle - Margen - Spekulation Für Weizen und Mais gibt es eine enge Korrelation mit dem Ölpreis Ein geringerer Ölpreis heißt: • Geringere Produktionskosten (Dünger, Treibstoff, Bewässerung) • Höhere Produktion (mehr Dünger, Bewässerung) • Geringere Transportkosten • Weniger Bioethanolproduktion wegen zu tiefer Benzinpreise 6 AGRANA COMMODITIES Viele Wirkmechanismen Öl Ethanol Ethanol Klima Stärke Zucker Getreide Rübe € Real Rohr USD 7 CRUDE OIL PRICE ($/BARREL) Quelle: European Commission 8 BALTIC DRY INDEX • Seit 1985, 26 Schifffahrtsrouten, Trockenschüttgüter Quelle: European Commission 9 BLOOMBERG COMMODITY INDEX – 5Y • Seit 1998, Basis ist • - - - - - zunächst liegender Future Gewichtung Energie 32,64 % Metalle 18,64 % Edelmetalle 12,56 % Agrargüter 30,41 % Lebendvieh 5,74% 10 BLOOMBERG COMMODITY INDEX – 1M 11 EURONEXT, PARIS WEIZEN, MAIS PREISE 1. Jänner 2006 – 27. Jänner 2016 (EUR) 2015|16 FY Weizen (Paris) 27. Jan. 2016: 165,75 EUR/t Mais (Paris) 27. Jan. 2016: 155 EUR/t 12 GETREIDE inkl. REIS GLOBALE PRODUKTION 3000 Mio. to. 2500 2000 Reis 1500 Grobgetreide Weizen 1000 500 0 2005/06 2006/07 2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16 (est.) Quelle: FAO 2016 13 GLOBALE STÄRKEPRODUKTION 2011 Insgesamt ca. 73 Mio. Tonnen Prognostizierte globale Wachstumsraten zw. 3,5% - 7% (Europa zw. 1-2%) Quelle: Giract 14 ROHZUCKER & WEISSZUCKER ZUCKER WELTMARKTPREISE 2015|16 FY 1. Jänner 2006 – 27. Jänner 2016 (USD) Weisszucker (LIFFE) 27 Jan. 2016: 414,7 USD/t = 381,16 EUR/t Rohzucker (ICE) 27. Jan. 2016: 299,4 USD/t = 274,97 EUR/t 1/1/2009 6-Jahrestief: Rohzucker, 24/8/15: 229,1 USD/t Weisszucker, 24/8/15: 333,6 USD/t 15 WELTZUCKERBILANZ 200 180 160 In Mio. to 140 120 100 109 130 137 134 117 119 146 146 145 134 142 Produktion Rohrzucker Produktion Rübenzucker 80 Verbrauch 60 40 20 0 39 36 35 32 35 32 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 40 38 35 39 35 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 (est.) Quelle: F.O. Licht (2015/16) 16 ZUCKER - GLOBALE PRODUKTION UND KONSUM è Überschuss- und Defizitregionen Europa Prod. 23.995 Kon. 27.985 Def. -3.990 Nordamerika Prod. 7.501 Kon. 11.832 Def. –4.331 Lateinamerika Prod. 57.321 Kon. 30.279 Übersch. 27.042 Produktion Konsum Afrika Prod. 9.715 Kon. 15.338 Def. -5.623 Asien Prod. 70.349 Kon. 73.868 Def. -3.519 Australien Prod. 4.319 Kon. 1.038 Übersch. 3.280 Quelle: FAO-OECD World Agricultural Outlook 17 Real (Bra) – EUR - USD WÄHRUNGSSCHWANKUNGEN 1 Real = 4,20 USD 1 Real = 4,70 EUR 2014 2015 2016 18 Aktuelle EU - Situation 19 AKTUELLE SITUATION - WETTEREXTREME Quelle: European Commission 20 AKTUELLE SITUATION – MAISPRODUKTION 2015 Quelle: European Commission 21 AKTUELLE SITUATION – WEICHWEIZENPRODUKTION 2015 Quelle: European Commission 22 AKTUELLE SITUATION – GETREIDEPRODUKTION 2015 Quelle: European Commission 23 EU-28-GETREIDEBILANZ – STABILE VORRÄTE 2014/15 2015/16 Anfangsbestand 34,7 46,1 Produkt 329,2 308,5 Import 15,6 16,7 Verfügbar 379,5 371,3 Verbrauch -279,5 -281,7 Export -51,7 -42,1 Verlust -2,2 -2,2 Endbestand 46,1 45,3 +11,4 -0,8 Lagerbewegung 24 JÄNNER 2008 – JÄNNER 2016 IN EUR ETHANOLPREISENTWICKLUNG Ethanol: 549 EUR/m3 Benzin: 263 EUR/m3 900,00 800,00 700,00 600,00 500,00 € 500 400,00 300,00 200,00 100,00 0,00 08.01.08 08.01.09 08.01.10 08.01.11 08.01.12 08.01.13 08.01.14 08.01.15 08.01.16 Durchschnittliche tägliche Ethanolnotierung in EUR/m³ (Ethanol T2 FOB Rdam EUR/cm gemäß Platts) Durchschnittliche tägliche Benzinnotierung in EUR/m³ (PREM UNL-10ppm/FOB RDAM BARG gemäß Platts) 25 EU – Prognosen bis 2025 26 ERNTEENTWICKLUNG - WEIZEN, MAIS, GERSTE Quelle: European Commission 27 GETREIDE - VERÄNDERUNGEN PER ANNO Quelle: European Commission 28 GETREIDE - VERÄNDERUNGEN PER ANNO Quelle: European Commission 29 BESTAND / VERWENDUNG & PREISE WEIZEN, MAIS, GERSTE Quelle: European Commission 30 STÄRKEPRODUKTION NACH AUSGANGSROHSTOFF EU-28 Weltweit 15% 1% 15% 3% 8% 10 Mio. t 47% 73 Mio. t 38% 73% Mais Weizen Kartoffel Tapioka Andere 31 TTIP: STRUKTURVERGLEICH STÄRKEFABRIKEN USA EU 27 78 27 Mio. Tonnen 10 Mio. Tonnen Ausstoß pro Fabrik 1 Mio. Tonne 0,128 Mio. Tonnen Isoglucose Produktion 8 Mio. Tonnen 0,7 Mio. Tonnen Marktanteil Isoglucose 42 % 4% 4,5 Mio. m3 0,5 Mio. m3 Einwohner 320 Mio. 500 Mio. Pro-Kopf-Verbrauch Stärke 85 kg/a 20 kg/a Anzahl Fabriken Stärkeproduktion (inkl. Ethanol aus wet milling) Ethanol aus Stärkefabriken 32 EU ZUCKERPREISENTWICKLUNG Zuckerrüben- und Zuckerpreis (EUR/TO) Quelle: Europäische Kommission: Prospects for EU agricultural markets and income 2014-2024 33 AGRANA Strategische Positionierung 34 ÜBER UNS § Wir veredeln landwirtschaftliche Rohstoffe zu einer Vielzahl von industriellen Produkten für die weiterverarbeitende Industrie § Wir beliefern lokale Produzenten und große internationale Konzerne, speziell der weiterverarbeitenden Nahrungsmittelindustrie § Im Segment Zucker sind wir mit der „Wiener Zucker“- Markenfamilie auch am Endkonsumentenmarkt vertreten Führendes ZUCKER UNTERNEHMEN in Zentral-, Ost- & Südosteuropa Spezialist für maßgeschneiderte STÄRKE PRODUKTE € 2,5 Mrd. Umsatz 9.000 Weltmarktführer bei Mitarb. 54 Standorte 1991 seit Wiener Börse – Prime Market FRUCHT ZUBEREITUNGEN 35 VERARBEITUNG VON CA. 10 MIO T. ROHMATERIALIEN Kartoffel 0,2 Mio. t Früchte 1,0 Mio. t Getreide 2,3 Mio. t Zuckerrüben 6 Mio. t Rohzucker 0,45 Mio. t 36 VERKAUF VON 4,7 MIO. T. PRODUKTEN Gesamtanteil Frucht 17 % 0,7 Mio. t Hauptprodukte 0,1 Mio. t Nebenprodukte + Diverse Gesamtanteil Frucht 0,8 Mio. t Zucker 45 % Zucker 2,1 Mio. t Gesamtanteil 1,3 Mio. t Hauptprodukte 0,8 Mio. t Nebenprodukte + Diverse Stärke 1,8 Mio. t Stärke 38 % 1,1 Mio. t Hauptprodukte 0,7 Mio. t Nebenprodukte + Diverse 37 Kartoffeln: 200.000 t PRODUKTION 1995 ……….2015 Aschach: 70.000 t Pischelsdorf: 0 HU: 230.000 t Total: 300.000 t ……450.000 t ……750.000 t …1.150.000 t 2.350.000 t Zucker Gmünd Mais: 400.000 t Rübe: 1,5 Mio. t Leopoldsdorf Tulln Aschach Pischelsdorf Kröllendorf Früchte: 70.000 t Weizen & Mais: 750.000 t Rübe: 1,5 Mio. t Gleisdorf Stärke Frucht Früchte: 40.000 t 2.500.000 2.000.000 1.500.000 1.000.000 Produktionsmenge in 20 Jahren verachtfacht 500.000 - 38 FLÄCHENÄQUIVALENTE FÜR ROHSTOFFBEDARF IN ÖSTERREICH STÄRKE: Werk Aschach: Werk Pischelsdorf: GESAMTBEDARF Werk Gmünd: 450.000 400.000 350.000 240.000 t t t t Körnermais Weizen Körnermais Kartoffeln ZUCKER: Werk Tulln: Werk Leopoldsdorf: 1.500.000 t Zuckerrüben 1.500.000 t Zuckerrüben HA ÄQUIVALENT 44.000 ha 68.000 ha 35.000 ha 7.000 ha ca. 23.000 ha ca. 22.000 ha GESAMT ca. 200.000 ha Österreichische Getreide – und Hackfruchtfläche: ca. 850.000 ha Der Rohstoffbedarf der Österreichischen AGRANA Werke entspricht knapp 1/4 der österreichischen Getreide – und Hackfruchtfläche. 39 HÖHERE AUSBEUTEN UND NEBENPRODUKTEVEREDELUNG ZUCKER § Ausbau der Melasseentzuckerung in Tulln - Erhöhung der Melasseverarbeitungskapazität - Zusätzliche Erzeugung v. 35.000 t Zucker und 3.000 t Betain p.a. § Errichtung einer neuen Verdampfstation in Leopoldsdorf 40 100 % ROHSTOFFNUTZUNG STÄRKE § Bioraffinerie Pischelsdorf: Verarbeitung p.a. von rund 500.000 t Getreide zu rund 240.000 m³ Bioethanol à entspricht 10 % des österreichischen Benzinbedarfs (=E10) à nach wie vor gilt: ökologisch bedeutet NichtEinführung von E10 den Verzicht auf 190.000 Tonnen Treibhausgasreduktion im österr. Straßenverkehr - Weizenstärkeanlage: Verarbeitung von ca. 250.000 t Weizen p.a. zu Weizenstärke, Weizengluten und Weizenkleie - Herstellung von gentechnikfreiem Eiweißfutter („ActiProt“) als Koppelprodukt der Bioethanolanlage (Substitution von 120.000 t GVOSojaimporten aus Übersee) 41 SPEZIALITÄTENSTRATEGIE STÄRKE § AGRANA produziert Stärke mit modernen, umweltschonenden Methoden und hat führende Rolle bei - Bio-Stärken und GVO-freien Stärken für die Lebensmittelindustrie - Spezialstärken für die Papier-, Textil-, Kosmetik-, Pharma- und Baustoffindustrie § Rohstoffseitig Verarbeitung spezieller Maisarten wie Wachsmais oder Bio-Mais § Nassmais als Besonderheit in Stärkefabrik Aschach/D.: höhere Rentabilität für Landwirte durch Einsparung von Trocknungskosten § Ausbau der Wachsmaisderivateproduktion und Kapazitätserweiterung um 30% in Aschach/D. (2016-2017) § Investitionen in die Sprühtrocknung sowie in die Nassderivateanlage in Gmünd 42 ZUSAMMENFASSUNG § Globales Marktwachstum durch steigende Weltbevölkerung § § § § § (steigender Proteinbedarf) Aber: Rohstoffknappheit in Europa? AGRANA ist auf Defizitmärkten präsent AGRANA setzt auf Spezialitätenstrategie und Veredelungstiefe Wachstumspotenzial durch GVO freie-, Bio-, Clean Label Stärken bzw. Spezialstärken (zB Babynahrung) Nutzung der Transportkostenvorteile für Commodities 43 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 44
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