Delegation aus Peru besucht EWS Schönau und die neue

Pressemitteilung – Schönau, den 28.01.2016
Delegation aus Peru besucht EWS Schönau
und die neue Heizzentrale in Zell-West
Großes Interesse der Besucher an den technischen Neuerungen der Heizzentrale
Zell im Wiesental. Am Dienstag dieser Woche ließ sich eine Delegation der Spar- und
Kreditgenossenschaft Pacifico detailiert über die Angebote der EWS Schönau zur Förderung der Erneuerbaren Energien in Deutschland informieren. Nach einem intensiven
Gedankenaustausch besuchten die Führungskräfte der SKG Pacifico die neue Heizzentrale des Nahwärmenetzes Zell-West und zeigten sich besonders an den technischen
Neuerungen der Heizzentrale interessiert.
Die Delegation war nach Deutschland gereist, um ein Refinanzierungsabkommen über drei
Millionen Euro mit der DEG, der Deutschen Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft,
einer hundertprozentigen Tochter der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), zu unterzeichnen. Dieser Kredit soll in Peru über die SKG Pacifico insbesondere zur Finanzierung von
Kleinst- und Kleinvorhaben der KMU-Mitglieder im Bereich der Finanzierung von erneuerbaren Energien genutzt werden. „Die Verhältnisse in Peru sind zwar aufgrund der starken
Nutzung der Wasserkraft andere als in Deutschland, trotzdem haben wir im Gespräch viele
wertvolle Gedanken austauschen und gemeinsame Erfahrungen nutzen können“, beschrieb Armin Komenda, Vorstand der Netzkauf EWS eG, das Treffen in Schönau. „Ein
Problem in Peru ist die Versorgung entlegener Dörfer und Häuser mit Energie“ erläuterte
Armando Ouchida, CEO der SKG Pacifico. Mit dieser Problematik war auch der ländliche
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Raum Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland konfrontiert.
Die Lösung für Peru könnte wie damals in Deutschland aussehen: Die Gründung von
Energiegenossenschaften zur Sicherstellung der energetischen Grund-versorgung für den
ländlichen Raum. Die älteste Energiegenossenschaft in Baden-Württemberg wurde 1910
genau zu diesem Zweck gegründet. „Die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft
kann Lösungen für Zukunftsfragen bieten und wirtschaftlichen Erfolg mit Nachhaltigkeit und
sozialer Verantwortung verbinden“, erläuterte Armin Komenda, ganz getreu dem
Gründungsmotiv von Hermann Schulze-Delitzsch: „Was Du nicht allein vermagst, dazu
verbinde Dich mit anderen, die das Gleiche wollen.“
Der Nachmittag war einer Führung durch die neue Heizzentrale in Zell-West vorbehalten.
Diese zweite Heizzentrale für das Zeller Nahwärmenetz, die seit November 2015 in Betrieb
ist, verfügt über einen Biomassekessel mit einer Kapazität von 1.250 Kilowatt, in dem sehr
feuchtes Material, für das es sonst keine Verwendung gibt, verheizt werden kann. Aus
einem Biomassebunker mit einem Fassungsvermögen von 280 Kubikmetern wird das
Material in den Schubkanal befördert, in dem die Biomasse vorgeheizt und getrocknet wird.
Danach gelangt das Heizmaterial in die Brennkammer. Von dort wird das Heizwasser für
die Nahwärmeversorgung erhitzt und über das rund zwei Kilometer lange Leitungsnetz an
die Anschlusskunden geliefert. Indem aus dem entstehenden Wasserdampf der nassen
Biomasse über eine zusätzliche Anlage zur Abgaskondensation zusätzliche Wärme zurück
gewonnen werden kann, wird der Wirkungsgrad des Systems um fast zehn Prozent
gesteigert.
Die Gesamt-Wärmeerzeugung des Nahwärmenetzes Zell liegt jetzt in der Spitze bei 7.000
Megawattstunden im Jahr. Das entspricht einer CO2-Einsparung von 2.050 Tonnen oder
dem jährlichen CO2-Ausstoß von etwa 1.000 durchschnittlichen Autos. „Damit ist das
Wärmenetz Zell eines der größten Klimaschutzprojekte in der Region“, erklärte Moritz
Bausch von der HBG / EWS Energie GmbH, der die Besucher durch die Heizzentrale
führte.
Kontakt:
Elektrizitätswerke Schönau
Heiner Fabry
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 07673 / 8885 123
Internet: www.ews-schoenau.de
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