Ausgabe 3 2016 dbb jugend magazin für junge leute im öffentlichen dienst Stadt Aachen: Kommunales Flüchtlingsmanagement Hauruck – mit Hirn und Herz 7 3 Gegen Gewalt: Mehr Respekt für Beschäftigte 4 Nachwuchs-Training: Gewerkschaft? Lern‘ ich! 16 12 Rassismus: Wissen, wovon man redet dbb jugend hamburg: Kritik an „SteinzeitAusbildung“ Endlich mehr Freiraum – Machen Sie Ihr Zuhause zur Wohlfühloase! Exklusive Mitgliedsvorteile auf Seite 20 19 Einkommensrunde: 6 Prozent und unbefristete Übernahme herausgeber: dbb jugend leitartikel editorial Öffentlicher Dienst: Einsatz, der sich lohnt – für alle #WirÖffis! Tagtäglich gibt es neue Informationen über die hunderttausenden Geflüchteten, die nach Deutschland gekommen sind und kommen, um hier Schutz und Asyl zu suchen, auch an weltweiten Nachrichten über die „Flüchtlingskrise“ mangelt es nicht. Was diesen Menschen hilft, ist ein zuverlässiger Weggefährte an ihrer Seite. Jemand, der sich ihrer Sorgen annimmt, sich um ihre Traumata kümmert. Jemand, der ihnen unsere Kultur, unser Staatswesen, unsere Gemeinschaft näher bringt. Das sind natürlich zum Einen die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Das sind aber vor allem auch die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes – in der Sozialen Arbeit, im Gesundheitsdienst, bei den Sicherheitsbehörden, in Schulen und Kitas, in den Verwaltungen und Behörden – kaum jemand, der nicht unmittelbar oder mittelbar befasst ist mit dem Thema Migration. Das sind: Wir Öffis! Jeden Tag für alle da – Mensch im Mittelpunkt Wir sind jeden Tag für alle da. Wir kümmern uns um Sicherheit, Bildung, Pflege, Finanzen und alles, was Deutschland am Laufen hält. Öffis sind eine ganz besondere Spezies: Sie mögen Menschen! Sie stehen für Recht und Ordnung und sie kümmern sich gerne um die Belange anderer. Öffis haben keine Schwierigkeiten, auf Menschen zuzugehen, und sind Garant für einen funktionierende Verwaltung, funktionierende Infrastruktur, funktionierendes Zusammenleben. Die Mitarbeiter in den Kommunen, Ländern und beim Bund, bei der Polizei, Feuerwehr, in den Krankenhäusern, und überall dort, wo Menschen auf die Verlässlichkeit des Staates zählen. Ach ja: Zählen können auch die Öffis im Übrigen ganz gut – das ist Grundvoraussetzung in ihrem Job. Zählen ist auch sehr aufschlussreich, wenn es um die Personalsituation im öffentlichen Dienst geht. Wir brauchen engagierte und motivierte junge Menschen, die garantiert für Staat und Bürger da sind, für eine funktionierende Demokratie einstehen. Allerdings brauchen gerade die, die sich in vielfältiger Weise verlässlich in den Dienst anderer und der Allgemeinheit stellen, ebensolche Verlässlichkeit und Solidarität. Die konnten sie von ihrem Arbeitgeber in den letzten Jahren leider nicht erwarten, auch das Wohlwollen der „Kundschaft“ ließ und lässt bisweilen zu wünschen übrig: Vater Staat hat in Sachen Personalabbau und Arbeitsverdichtung traurige Rekorde aufgestellt, ist zum Spitzenreiter bei der Befristung von Arbeitsverhältnissen geworden. Perspektiven? Fehlanzeige. Dieser Trend muss endlich beendet werden – zumal unser Land vor einer der größten Integrationsherausforderungen seiner Geschichte steht. Zählen macht deshalb auch weiterhin Sinn, wenn es um eine faire finanzielle Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg geht! Wie wichtig ein motivierter, funktionsfähiger und personell angemessen ausgestatteter und – ja, natürlich! – auch angemessen bezahlter öffentlicher Dienst ist, sollte jedem klar sein. Und für alle, die hier noch Informationsbedarf haben – ob nun Bürger oder Arbeitgeber – gibt’s #WirÖffis: come and see! In diesem Sinne: Glück auf! Michael Gadzalla Stellvertretender Vorsitzender dbb jugend Die #WirÖffis-Challenge Pünktlich zur Einkommensrunde 2016 hat die dbb jugend die #WirÖffis-Challenge auf Facebook gestartet: Junge Beschäftigte im öffentlichen Dienst nominieren sich gegenseitig: Zeigt Euch, Euren Arbeitsplatz und zeigt, wie vielfältig und unverzichtbar der öffentliche Dienst ist. Kopiert den Text, fotografiert Euch an Eurem Arbeitsplatz/bei der Arbeit und nominiert fünf weitere Kolleginnen und Kollegen, es Euch gleich zu tun. Die jeweilige Bildunterschrift: „Wer ist eigentlich der öffentliche Dienst? Das sind wir! #WirÖffis! Wir sind jeden Tag für Euch da. Wir kümmern uns um Sicherheit, Bildung, Pflege, Finanzen und alles, was Deutschland am Laufen hält.“ Auf geht’s! impressum herausgeber: Bundesjugendleitung, dbb beamtenbund und tarifunion, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, tel 030. 40 81 - 57 51, fax 030. 40 81 - 56 99, e-mail [email protected]. redaktion: Britta Ibald (verantw.), Jan Brenner, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin, tel 030. 40 81 - 55 50, fax 030. 40 81 - 55 99, e-mail [email protected]. fotos: titel: www.medien.aachen.de/Andreas Steindl, dbb jugend, Fotolia/aerogondo, Fotolia/Stephan Schiller, tacker: Jan Brenner, ticker: dbb jugend, Jan Brenner, story: Britta Ibald, Stadt Aachen/Marcel Philipp, Stadt Aachen/ Heike Lachmann; www.medien.aachen.de/Andreas Herrmann; www.medien.aachen.de/Andreas Steindl, fokus: Fotolia/Stephan Schiller, inside: dbb jugend hamburg/Reiner Flassig, dbb jugend nrw, GdS-Jugend, tipps: Friedhelm Windmüller, service: Fotolia/Photographee.eu. anzeigen: dbb vorsorgewerk GmbH, Friedrichstraße 165, 10117 Berlin, tel 030. 40 81 - 64 00, fax 030. 40 81 - 64 99, e-mail vorsorgewerk@ dbb.de. gestaltung: Jacqueline Behrendt. t@cker wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Für die Inhalte der in t@cker gelinkten Internetseiten übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. 2 6 Prozent plus, 100 Euro mehr und 30 Urlaubstage für Azubis, unbefristete Übernahme und zeitund inhaltsgleiche Übernahme des Tarifergebnisses für den Beamtenbereich – mit diesen Kernforderungen zieht die dbb jugend in die Einkommensrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Ländern. Das ist fair und angemessen – und die Arbeitnehmer sollten sich hüten, uns mit dem Verweis auf die finanziellen Belastungen durch die Zuwanderung mit einer mageren „symbolischen“ Tariferhöhung abzuspeisen. Gerade die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes zeigen derzeit in beeindruckender Weise Einsatz, um die großen Herausforderungen der Zuwanderung zu schaffen. Das zeigt auch die t@cker-story in dieser Ausgabe: „Hauruck – mit Hirn und Herz“ lautet die Devise der Aachener Stadtverwaltung beim Flüchtlingsmanagement, und es ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, was die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes seit Monaten für Höchstleistungen vollbringen, um die Schutzsuchenden aufzunehmen, unterzubringen und zu integrieren. Der aktuelle Zuzug fremder Menschen sorgt nicht nur für eine Menge Arbeit, sondern ruft verständlicherweise auch gewisse Sorgen und Ängste hervor. Viele scheuen sich, über ihre Befürchtungen zu reden, weil man sie möglicherweise als „rassistisch“ kritisieren könnte. Im t@cker-fokus erfahrt Ihr, warum es in diesem Zusammenhang erst einmal wichtig ist, zu wissen, um was es sich bei Rassismus überhaupt handelt – und auch, wie man mit Sorgen und Ängsten objektiv umgehen kann. Sandra Kothe Vorsitzende dbb jugend Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Magazin nur die männliche Form verwendet. Sämtliche Personen- und Berufsbezeichnungen gelten jedoch gleichermaßen für alle Geschlechter. ticker Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst dbb jugend fordert mehr Respekt und Wertschätzung Das Thema „Gewalt gegen Beschäftigte im öffentlichen Dienst“ stand im Fokus des Bundesjugendausschusses (BJA), zweithöchstes Gremium der dbb jugend nach dem alle fünf Jahre stattfindenden Bundesjugendtag, am 5. und 6. Februar 2016 in Königswinter. Die Aktualität des Themas wurde durch die Nachricht, dass in der vergangenen Woche ein Zugbegleiter in einem Zug nach Aachen durch einen Schwarzfahrer niedergestochen wurde, auf tragische Weise unterstrichen. Jano Hillnhütter, Landesjugendleiter der dbbj nrw, stellte Projekte seiner Landesjugend zum Thema Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes vor. Neben öffentlichkeitswirksamen Aktionen gelang es dem Jugendverband auch, die Politik entsprechend zu sensibilisieren. Viele Informationen zu dem Thema finden sich auf der Homepage der dbbj nrw unter dem Titel „Gefahrenzone öffentlicher Dienst. Die dbb jugend (Bund) wird diese Problematik nun auf Bundesebene weiterverfolgen und gegenüber den politisch Verantwortlichen anbringen, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die für mehr Schutz für die Beschäftigten sorgen. Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend: „Wir fordern mehr Respekt und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes und werden dazu auch entsprechende Aktionen durchführen.“ runde in Bund und Kommunen werde sich der dbb auch mit Unterstützung der dbb jugend mit Nachdruck für verbesserte Einkommensund Arbeitsbedingungen einsetzen, betonte der dbb-Vize. dbb jugend-Chefin Sandra Kothe ergänzte: „Anhand der akutellen IABStudie zur Befristungspraxis im öffentlichen Dienst ist nochmals deutlich geworden, dass es im öffentlichen Dienst eine desaströse Befristungspraxis gibt. So wird es nicht gelingen, auf Dauer qualifizierten Nachwuchs zu rekrutieren und im Wettbewerb mit der Wirtschaft und mit dem Druck durch den Demografischen Wandel um die besten Köpfe zu bestehen. Wichtig ist, dass die sachgrundlose Befristung endlich abgeschafft wird, damit junge Leute ein Stück Planungssicherheit haben und mit Schwung ‚ins Leben‘ starten können“, so Kothe. dem BJA Aufbau und Arbeit der dbb bundesfrauenvertretung vor. Dabei wurde deutlich, dass Frauen in Führungsgremien, aber auch in den Gremien des dbb noch unterrepräsentiert sind. Weiterhin tauschten sich die BJA-Teilnehmer zum Thema „Arbeitswelt 4.0“ aus und diskutierten, wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt beeinflusst, welche Forderungen junge Beschäftigte an eine digitalisierte Arbeitswelt haben und wie der öffentliche Dienst durch Digitalisierung attraktiver werden kann. Frauenpolitik und „Arbeitswelt 4.0“ Milanie Hengst, Mitglied der Geschäftsführung der dbb bundesfrauenvertretung, stellte Eine Menge Input im Siebengebirge: Die Bundesjugendleitung mit (v.l.) Marco Karbach, Liv Grolik, Sandra Kothe, Steffen Kollmann und Michael Gadzalla begrüßte gemeinsam mit dem Bundesjugendausschuss dbb Vize Willi Russ (3.v.r.) und Milanie Hengst (Bild links) von der Bundesfrauenvertretung. Gegen desaströse Befristungspraxis Willi Russ, Zweiter Vorsitzender des dbb, berichtete in Königswinter von der aktuellen Arbeit des dbb. In der bevorstehenden Tarif- 3 ticker dbb akademie trainiert künftige Spitzenkräfte Gewerkschaft? Kann ich! Veränderte Arbeitswelten, Globalisierung, gesellschaftliche Umstrukturierung – wer da als Gewerkschaft aktiv eingreifen und mit gestalten will, muss mutig neue Akzente setzen, und besonders die Erwartungen an die Gewerkschaftsführung sind hoch. Der Zertifikatskurs „Gewerkschaftsmanagement – Führen in einer modernen Gewerkschaft“ der dbb akademie bietet ein Führungskräftetraining, das die ganze Bandbreite moderner Gewerkschaftsführung umfasst. Kompetente Vertretung der Beschäftigten benötigt heutzutage mehr denn je kompetente Mitstreiter mit Führungsqualitäten, die für und gemeinsam mit ihren Mitgliedern handfeste gewerkschaftliche Prozesse und Initiativen in Gang setzen und durchsetzen können. Sie müssen sich kreativ neuen Rahmenbedingungen stellen, kompetent nach innen und außen Positionen vertreten, Entscheidungen vorbereiten und treffen. Fit für diese Aufgaben macht die dbb akademie den Gewerkschaftsnachwuchs mit ihrem Zertifikatskurs „Gewerkschaftsmanagement“, der sich aus vier mehrtätigen Modulen zusammensetzt und mit einem Kolloquium abschließt. Dieses Jahr findet der 18. Lehrgang statt. Der Gewerkschaftsmanagement-Kurs wird „erwachsen“. Kurstagebuch von Steffen Kollmann Gewerkschaft? Lern ich! Modul 1, 21. bis 24. Januar 2016 in der dbb akademie Königswinter: Rahmenbedingungen und Herausforderungen moderner Gewerkschaftsarbeit. Im ersten Modul des Kurses lernen die Teilnehmer ihre Gewerkschaft als gestaltende Kraft in Veränderungsprozessen kennen und werden dazu befähigt, Strategien zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben zu entwerfen. Ferner lernen sie die Besonderheiten einer Führungsposition in einer Gewerkschaft kennen und erarbeiten Führungsstile und Führungskompetenzen. Dabei spielt Kommunikation als Schlüsselbegriff im Führungsverhalten eine zentrale Rolle. Ein weiterer Schwerpunkt bildet die Bedeutung von Kommunikation nach innen und außen. In diesem Zusammenhang wird auch der richtige Einsatz von sozialen Netzwerken im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit beleuchtet. Tag 1 Der erste Seminartag beinhaltet die Anreise nach Königswinter. Beim gemeinsamen Mittagessen stelle ich fest, dass mir sehr viele Seminarteilnehmer aus der bisherigen Gewerkschaftsarbeit bekannt sind. Somit steigt meine bereits vorhandene Vorfreude nochmals an. Die Seminarleiterin Lioba Kumpf begrüßt uns herzlich. Nach der ob- ligatorischen Vorstellungsrunde ist als erster Referent Willi Russ, Zweiter Vorsitzender des dbb und Fachvorstand Tarifpolitik, bei uns. Seine spannende und sehr praxisnahe Einführung in das Thema weckt Lust auf mehr! Tag 2 Am Vormittag des zweiten Tages steht das Thema „Gewerkschaft als Gesellschaftsfaktor und Dienstleistungsunternehmen“ auf dem Programm. Referent Joachim Lautensack, stellvertretender Vorsitzender des Beamtenbunds Baden-Württemberg, vermittelt neben dem theoretischen Teil viele Tipps und Hilfestellungen für die Praxis. Alle Seminarteilnehmer sind beeindruckt von den tollen Aktionen, die als Beispiele genannt werden. Im zweiten Tagesabschnitt folgt die Ein-führung in das Thema „Führungsaufgaben in einer Gewerkschaft wahrnehmen“. Referentin Corinna Kriesemer räumt mit tollen Übungen viel Platz für die Selbstreflektion und Standortbestimmung ein! Am frühen Abend nutze ich die Gelegenheit, mit meinem Mitstreiter Stefan Kopolt einen 10-Kilometer-Lauf durch die verschneiten Wälder rund um die Tagungsstätte zu absolvieren. Anschließend treffen sich alle Seminarteilnehmer zum gemeinsamen Abendessen und schauen das Auftaktspiel der Rückrunde in der Fußball-Bundesliga. 4 Anlass für t@cker, den Lehrgang in einer vierteiligen Reihe vorzustellen: In Gestalt des Kurstagebuchs von Steffen Kollmann. Der stellvertretende dbb jugend-Vorsitzende und Schatzmeister nimmt am diesjährigen Lehrgang teil und berichtet von seinen Erfahrungen. Tag 3 Dieser Tag fängt thematisch dort an wo der gestrige aufgehört hatte: „Führungsaufgaben in einer Gewerkschaft wahrnehmen“. Hierbei ist unter anderem die Motivation, aber auch die Mitarbeiterführung sehr wichtig. Die Seminarteilnehmer bekommen viel theoretisches Wissen vermittelt. Zu Auflockerung finden Gruppenarbeiten und Übungen zur Selbstreflektion statt. Gerade letzteres ist eine gute Möglichkeit, die derzeitige persönliche Situation zu analysieren. Abschließend führt Seminarleiterin Lioba Kumpf in die Regularien für unsere Hausarbeit ein. Mir wird klar, dass der Abschluss des Gewerkschaftsmanager-Lehrgangs nicht verschenkt wird. Umso schöner ist es, dass wir abends gemeinsam mit dem Taxi nach Bonn fahren: Der gesamte Kurs ist zum Abendessen ins „Bierhaus Machold“ eingeladen. Ein tolle Möglichkeit, den zwischenmenschlichen Austausch zu pflegen. Tag 4 Am letzten Tag des ersten Moduls steht das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ auf dem Programm. „Kenn ich doch schon!“, schießt vielen Seminarteilnehmern durch den Kopf. Dennoch kann Dozent Professor Dr. Markus Karp einiges an nützlichem Wissen und praktischen Hinweisen vermitteln. Und so kann auch ich sagen, dass ich wieder etwas gelernt habe. Nach dem gemeinsamen Mittagessen verschieden sich die Seminarteilnehmer voneinander. Mein Fazit: „Tolle Gruppe, gute Dozenten, praktisches Wissen!“ Ich freue mich auf das zweite Modul. ticker Jugendpolitische Kommission diskutiert Generationengerechtigkeit Blick nach vorne: Die Jugendpolitische Kommission der dbb jugend tagte in Berlin – mit Michael Kubiak, Karen Altmann, Markus Schallenberg, Thomas Loewe, Sandra Kothe, Dirk Hirsch, Liv Grolik, Marco Karbach, Daniel Jungwirth und Mathias Jochum (v.l.). Die Jugendpolitische Kommission der dbb jugend hat am 12. Februar 2016 in Berlin Positionen zum Thema Generationengerechtigkeit entwickelt. „Durch den demografischen Wandel verschieben sich die Generationenverhältnisse deutlich, die Zahl junger Menschen in Deutschland nimmt in der Relation zur Gesamtbevölkerung ab“, erklärte die Vorsitzende der dbb jugend Sandra Kothe und forderte von der Politik zukunftsorientiertes Handeln, das die Interessen aller Generationen berücksichtigt. „Bisher werden in erster Linie die Interessen der älteren Generation berücksichtigt“, so Kothe weiter. „Das wird nicht mehr lange gut gehen, wenn ich zum Beispiel an die Schuldenbremse denke. Wir brauchen nachhaltiges politisches Handeln. Weniger Schulden sind für die kommenden Generationen gut und wichtig - aber Sparen an falscher Stelle hat auch negative Auswirkungen für die Zukunft.“ Die dbb jugend hat gemeinsam mit der dbb bundesseniorenvertretung einen Flyer zur Generationengerechtigkeit veröffentlicht, der unten zum Download bereit steht. JAVen und Personalräte: Superwahljahr 2016 Arbeitsbedingungen müssen stimmen Heute schon an morgen denken! Gemeinsamer Wahlaufruf von dbb jugend und dbb 2016 ist „Superwahljahr“: Nicht nur, was die Landtagswahlen in den drei Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt angeht, sondern auch in Sachen Personalvertretung. Beim Bund, in den Jobcentern sowie in Bayern, Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen werden neue Personalräte und überwiegend auch neue Jugend- und Auszubildendenvertretungen gewählt. Damit ist ein Großteil der im öffentlichen Dienst Beschäftigten zur Wahl aufgerufen. Sie werden jetzt von der dbb jugend-Vorsitzenden Sandra Kothe und dbb Chef Klaus Dauderstädt mit einem gemeinsamen Aufruf zum Gang an die Urne motiviert: „Jugendliche und Auszubildende brauchen eine engagierte Stimme, die sich für ihre Interessen stark macht. Von der Qualität der Ausbildung bis zur Übernahme nach der Ausbildung kann eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gemeinsam mit dem Personalrat Verbesserungen durchsetzen und Missstände abschaffen“, schreiben Kothe und Dauderstädt. 5 Der öffentliche Dienst stelle mit seinem Einsatz die Handlungsfähigkeit des Staates sicher, heißt es weiter. „Dies beweisen Sie gerade auch in diesen Monaten, in denen die Vielzahl der zu uns kommenden Menschen den Staat und seine Verwaltung vor enorme Herausforderungen stellt. Dabei werden die Grenzen Ihrer Belastbarkeit erreicht, ja nicht selten sogar überschritten. Qualitativ hochwertige Arbeit kann auf Dauer aber nur geleistet werden, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen.“ Dafür setzen sich die Personalvertretungen ein. Motorradversicherung mit dbb-Bonus Exklusiv für dbb-Mitglieder Mit der HUK-COBURG fahren dbb-Mitglieder gut und günstig. Nicht nur mit dem Auto, sondern auch mit dem Motorrad. 10-Euro-dbb-Bonus dbb-Mitglieder, die als Neukunde mit ihrer Motorrad-Haftpichtversicherung zu uns wechseln, erhalten einmalig 10 Euro dbb-Bonus. Für Wiedereinsteiger: Erhalt der Schadenfreiheitsklasse Auch wenn Ihr Vertrag länger als ein Jahr unterbrochen war oder wird, bleibt Ihnen Ihre SF-Klasse voll erhalten. So können Wiedereinsteiger günstig starten. Mit Schutzbrief Auch für Ihr Motorrad erhalten Sie bei uns einen Schutzbrief – mit den gleichen Leistungen wie beim Pkw. Verkehrs-Rechtsschutz Der Verkehrs-Rechtsschutz ist die optimale Ergänzung. Mit einer Versicherungssumme von 1 Million Euro und für alle Fahrzeuge der Familie sogar sehr günstig. Gleich Angebot abholen Die Adresse Ihres nächsten Ansprechpartners nden Sie auf www.HUK.de. Oder rufen Sie uns an: 0800 2 153 153 – kostenlos aus deutschen Telefonnetzen. story Stadt Aachen: Kommunales Flüchtlingsmanagement Hauruck – mit Hirn und Herz Von Britta Ibald „Blingbling!“ Das Geräusch, das die Software von Frank Meyers beim Bestätigen einer Turnhallenschließung macht, hat der junge Sachbearbeiter aus Aachen noch gut im Ohr. In mehr als einem Dutzend Sportstätten stellten er und seine Kollegen vom Fachbereich Sport seit Spätsommer 2015 Schulunterricht und Vereinsnutzung für die Unterbringung von Flüchtlingen ein. Damit weder Schul- noch Freizeitsport ausfallen, tüftelte Meyers komplett neue Belegungspläne für die noch freien Hallen aus – in enger Zusammenarbeit mit Schulen und Vereinen. Parallel dazu musste sich die Abteilung um den Abtransport und die Zwischenlagerung aller Sportgerätschaften kümmern. „Das war schon eine gewaltige Hauruck-Aktion. Pro Halle hatten wir es mit bis zu 14 Vereinen und Schulen zu tun, teilweise saßen wir hier noch spät nachts über den Zeitschienen“, sagt Meyers heute, ein halbes Jahr später. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt, weil die Stadt Aachen keine Unterbringungskapazitäten mehr für die Bezirksregierung vorhalten muss und parallel alternative Quartiere geschaffen hat. So werden die Sporthallen Zug um Zug wieder für den normalen Betrieb freigegeben. Normalbetrieb, wie man ihn „früher“ kannte, wird in Deutschlands Kommunalverwaltungen indes so schnell nicht mehr einkehren in Anbetracht der Flüchtlingslage, darüber sind sich alle im Klaren. Auch in Aachen. Hoch oben über dem Hauptbahnhof der 250.000-Einwohner-Stadt beugt sich Sandra Knabe über die aktuellen Zahlen. Etwa 3.000 Geflüchtete sind zum jetzigen Zeitpunkt in der Kaiserstadt untergebracht – in angemieteten Wohnungen und umfunktionierten Gewerbeimmobilien. „In Kürze kommen insgesamt rund 500 Plätze in mobilen Wohneinheiten dazu“, berichtet Sandra Knabe, die die Abteilung „Übergangsheime“ im Fachbereich Soziales und Integration leitet. Wie das letzte halbe Jahr war? „Uff – heftig!“, sagt Kommunalbeamtin, die, so scheint es, eigentlich nichts so leicht aus ihrer ruhigen Entschlossenheit bringen kann. Knabe atmet hörbar aus, lehnt sich zurück und erzählt: „Ich werde nie vergessen, wie ich am 20. Juli letztes Jahr an meinem ersten Arbeitstag nach dem Sommerurlaub ins Büro kam und die Mitteilung von der Bezirksregierung erhielt, dass ‚heute oder morgen‘ 300 Flüchtlinge in Aachen ankämen und untergebracht werden müssten.“ 7 „Normalbetrieb“ war einmal: Frank Meyers vom Sportamt (o.), Sandra Knabe vom Fachbereich Soziales und Integration, Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp im Gespräch mit Flüchtlingen. story Matratzen schleppen, Suppenkelle von zu Hause Umgehend wurde der städtische Krisenstab einberufen. Schnell fällt die Entscheidung, „BTP 500“ in Gang zu setzen: ein Katastrophenschutz-Szenario der Aachener Feuerwehr zur kurzfristigen Schaffung von 500 Betreuungsplätzen. Das „Inda-Gymnasium“ im Stadtteil Kornelimünster wird mit vereinten Kräften – Feuerwehr, Bauamt, Jugendamt, Sportamt, Sozialdienst, Malteser und Rotes Kreuz – in Windeseile zur Notunterkunft umgebaut. Nach einem verwaltungsweiten Aufruf melden sich viele Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen, die helfen wollen. „Wir haben Betten und Matratzen geschleppt, fehlende Suppenkellen von zu Hause geholt, viele hatten auch ihre Partner zur Unterstützung mitgebracht“, erzählt Sandra Knabe, noch immer sichtlich bewegt von diesem großen Engagement. Das riss auch nicht ab, als Woche für Woche weitere hunderte Schutzsuchende in die Stadt am Westzipfel der Republik kamen. Im Gegenteil: Immer mehr ehrenamtliche unterstützten die hauptamtlichen Helfer, so dass der Verwaltungschef, Oberbürgermeister Marcel Philipp, eine eigene Koordinierungsstelle für freiwillige Hilfsangebote einrichtete. „Muttersprachler, die zum Übersetzen kommen, Ärzte, die regelmäßige Sprechstunden in den Unterkünften abhalten, Nachbarsfrauen, die Spielsachen bringen oder Deutschkurse geben – es ist beeindruckend, wie die Aachenerinnen und Aachener diese Situation angehen“, freut sich Abteilungsleiterin Sandra Knabe. Willkommenskultur und Nerven, die manchmal doch blank liegen … Doch bei aller Freude über die gelingende Willkommenskultur sehen die Fachleute hinter den Kulissen natürlich auch die Grenzen des Systems – und nicht selten lagen die Nerven blank im Krisenstab. Einmal erreichte Sandra Knabe mitten in der Nacht ein Anruf der Feuerwehr: Zwei Busse mit Flüchtlingen stünden mitten in Aachen, die Busfahrer hätten keinerlei Information, wo genau sie die Menschen bringen sollten. „Da läuft es einem natürlich heiß und kalt den Rücken runter“, erinnert sich die Beamtin. Rein in die Klamotten, Telefonkette aktiviert, ins Auto und los. „Die Busfahrer waren völlig außer sich, die stehen ja auch unter totalem Stress, weil ihnen die Zeit im Nacken sitzt. Aber wir waren natürlich genauso bedient. Am meisten Haltung haben in dem Moment eigentlich die Menschen in den Bussen bewiesen. Es ist immer augenscheinlich, wie sehr sie erschöpft sind, wenn sie ankommen. Sie sind einfach nur froh, in Sicherheit zu sein, und oft herrscht eine fast schon gespenstische Stille während der Ankunft“, erzählt Sandra Knabe. „Am nächsten Morgen habe ich dann den Kollegen an der Hotline der Bezirksregierung angeschrien und ihn gefragt, wie man nur hunderte Menschen unangekündigt zu uns schicken, ob er sich vorstellen könne, welches Chaos das ausgelöst habe. Er schrie dann zurück, ob ich mir vorstellen könne, was bei ihnen los sei“, berichtet sie und schmunzelt im Rückblick über derlei emotionale Ausbrüche. „Es war und bleibt schwierig“, sagt Sandra Knabe, ganz schnell wieder ernst. Rückhalt vom Verwaltungschef und ein großes „Wir“ „Glücklicherweise haben wir einen Oberbürgermeister, der von Anfang an hinter uns stand und uns aufgefordert hat, ‚sagen Sie alles, was Sie brauchen, damit wir das schaffen, es gibt keine Denkverbote‘“, erzählt Knabe. Allein ihre Abteilung ist binnen kürzester Zeit von 35 auf 78 Mitarbeiter in den Bereichen Verwaltung, Sozialdienst und Hausverwaltung in den Unterkünften, angewachsen. Und auch intern sei die Verwaltungsmannschaft enger zusammengerückt, aus einzelnen Bereichen wurde über die Wochen ein großes „Wir“ – „das ist toll und trägt uns alle durch diese angespannte Lage, vielleicht und hoffentlich auch darüber hinaus“, sagt die Abteilungsleiterin. Waren im Jahr 2014 insgesamt nur 875 Flüchtlinge und Aussiedler in Aachen registriert worden, hat sich ihre Zahl binnen weniger Monate mehr als verdreifacht – „und wir werden auf diesem hohen Niveau weiterdenken und -arbeiten müssen“, ist sich Sandra Knabe sicher. Mittlerweile sieht sie die Stadtverwaltung dafür ganz gut aufgestellt: „Die Unterbringungssituation haben wir durchaus im Griff, und unsere angesichts signifikant steigender Fallzahlen schon Ende 2014 eingerichtete fachbereichsübergreifende Arbeitsgruppe zur Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge ist genau das richtige Instrument. Bei einer solchen Lage funktioniert normales Verwaltungshandeln nicht mehr, nötig sind konkrete Aufgabenverzahnungen, um kurzfristiges Agieren möglich zu machen, und das bekommen wir sehr gut hin. Alle Beteiligten sind mit Hirn und Herz bei der Sache, packen mit an. Bislang sehe ich keine Anzeichen dafür, dass diese Stimmung kippt.“ Wohl auch deshalb, weil es in Aachen einen breiten Konsens zu geben scheint was die gesamte Bewältigung der Flüchtlingssituation angeht: „Es ist nicht schön, man darf auch mal jammern, aber man darf nicht aus dem Tun kommen“, fasst Sandra Knabe ihn in Worte. 8 „Keine Denkverbote“: Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp (o.l.) stärkte seiner Verwaltung den Rücken. Mittlerweile wurden mobile Unterkünfte geschaffen, provisorische Quartiere wie Turnhallen können wieder freigezogen werden. Joachim Lelickens und seine Kollegen von der Bauaufsicht sorgen dafür, dass die Flüchtlingsunterkünfte baurechtlich sicher sind. story „Druckbetankung“: Bauaufsicht trägt große Verantwortung Die Gefahr, dass die Aachener Verwaltung aus dem Tun kommt, besteht aktuell kaum. Das kann auch Joachim Lelickens vom Fachbereich Bauaufsicht versichern. „Druckbetankung“ nennt der Teamleiter das, was die Kommune seit Sommer 2015 erfährt, und ihm und seinem fünfköpfigen Team kommt dabei eine große Verantwortung zu: „Wir tragen Sorge dafür, dass die Unterkünfte für die Menschen sicher sind.“ Brandschutz, Verkehrssicherheit, Rettungswege, ausreichend Platz, Luft und Licht auf der einen, Substanzschutz für die städtischen Immobilien auf der anderen Seite – „all das müssen wir im Genehmigungsverfahren berücksichtigen, und zwar in kürzester Zeit auf Zuruf“, sagt Lelickens. Auf Hochtouren prüfen die Experten baurechtlich und sicherheitstechnisch Immobilien auf Unterbringungstauglichkeit, erteilen Genehmigungen, führen Abnahmen durch. „Dass unterdessen anderes liegen bleibt, ist völlig klar“, sagt Lelickens. Eigentlich wären sie einer mehr, doch die freie Stelle kann seit einem Jahr nicht besetzt werden. Die freie Stelle konnte trotz Ausschreibung nicht besetzt werden – für externe Fachleute gibt es bei der Behörde in Zeiten der Vollbeschäftigung kaum Anreize. Er ist schon ein bisschen ratlos, wie alles werden soll. „Aachen hat 128.000 Gebäude, 250.000 Einwohner, viele Studenten – also ohnehin einen hohen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum. Der Flüchtlingszuzug kommt jetzt hinzu, und wenn man sich die Zeitfenster für Neubauten ansieht ist klar, dass das alles nicht mehr passt. Wir bräuchten jetzt flächendeckend Wohnungsbau und schnelle Genehmigungsverfahren“, findet Lelickens. Eine klare Grenze muss es seiner Meinung nach auch dabei geben: „Standards, insbesondere der Sicherheit, dürfen nicht fallen“. Deswegen ärgert es Lelickens, dass es baurechtlich bisher noch keinerlei festgelegte Mindeststandards für die Unterbringung von Flüchtlingen gibt. In einem ministeriellen Runderlass wird ein Leitfaden der Berufsfeuerwehren für anwendbar erklärt, ohne aber zu anderen Bereichen Stellung zu nehmen. So ist z.B. nicht geregelt, welche Aufenthaltsfläche einem Flüchtling mindestens zustehen muss oder welche Rahmenbedingungen für die Unterbringung für Menschen in Hallen gelten sollen. Der jeweilige Sachbearbeiter steht jedoch unmittelbar in der strafrechtlichen Haftung, falls es zu einem Schadensfall kommen sollte. „Diese große Verantwortung nehmen wir an und tragen sie, aber wir müssen uns dabei auf gesetzliche Grundlagen verlassen können“, macht Lelickens klar. Er ist froh, dass sich die Aachener Verwaltung von Beginn an entschieden hat, auch in Sachen Flüchtlingsunterkünfte den baurechtlich legalen Weg zu gehen – „da gibt es hier glücklicherweise überhaupt keine Diskussion. Wir tun trotz aller Improvisation alles, damit die Menschen menschenwürdig und sicher untergebracht sind.“ Als Orientierung dient den Aachenern vor allem ein Leitfaden der Arbeitsgemeinschaft der Berufsfeuerwehren (AGBF) zur brandschutztechnischen Bewertung von Unterkünften zur vorübergehenden Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Suche nach Unterkünften läuft auf Hochtouren Nachdenklich betrachtet Bauaufseher Joachim Lelickens die Entwicklung, dass es langsam eng wird in Aachen mit den Unterkünften: „An einer Verwaltung der Not mitzuwirken macht keine Freude …“ Da kann und möchte Jörg Crumbach vom Gebäudemanagement der Stadt beruhigen: „Wir haben schon noch was in der Pipeline“, versichert der Teamleiter „Mieten und Pachten, Raumplanung“ – aktuell Aachens Immobilienagent Nr. 1. Für den beeindruckenden Ausblick von seinem Schreibtisch auf die Kaiserstadt hat er wenig Zeit, „gelassen bleiben!“ mahnt ein Zettel direkt vor seinem Telefon. „Der klebt da seit einigen Monaten“, sagt Crumbach munter lächelnd, „Motivation ist alles“. Und die sei nach wie vor ungebrochen, was die Suche nach weiteren Unterkünften für die Flüchtlinge in Aachen angeht. „Wir fahren zweigleisig“, erläutert Crumbach: „Zum einen mieten wir normalen Wohnraum an – für uns die menschenwürdigste und mit Blick auf die Integration sinnvollste Variante. Zum anderen suchen wir größere Objekte, die wir für die vorübergehende Unterbringung herrichten können.“ So leben mittlerweile rund 1.300 Flüchtlinge in Einzelwohnungen, die übrigen in etlichen städtischen Objekten wie ehemaligen Schulgebäuden oder etwa im ehemaligen Versorgungsamt. Weitere Menschen sind in angemieteten Gewerbeobjekten untergekommen, etwa in einem früheren Logistikzentrum der Telekom oder in einem Hotel. Und – besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen – demnächst wird sogar das historische Neue Kurhaus der Stadt rund 200 Flüchtlinge beherbergen. „Wir denken in alle Richtungen“, betont Crumbach, „machen engagiert unseren Job, und der lautet im Moment schwerpunktmäßig: Unterkünfte beschaffen.“ Wichtig dabei sei, „dass wir uns bisher treu geblieben sind und uns nicht, der Not gehorchend, zu Dingen haben hinreißen lassen, die unseren Grundsätzen widersprechen“. Man orientiere sich strikt an 9 „Gelassen bleiben!“ steht auf einem Zettel am Telefon von Jörg Crumbach vom Gebäudemanagement der Stadt. Er sucht nach weiteren Bleiben für die Geflüchteten. Brigitte Drews, Abteilung Jugend: Schon seit Jahren hat das Jugendamt mit minderjährigen Flüchtlingen zu tun und wurde vom plötzlichen Anstieg der Fallzahlen nicht so kalt erwischt wie andere Jugendämter. story den ortsüblichen Mieten, betont Crumbach. „Wer sich auf Kosten der Flüchtenden eine goldene Nase verdienen will und menschenunwürdige Behausungen zu Wucherpreisen anbietet, ist bei uns an der falschen Adresse.“ Zu zweit suchen Crumbach und seine Kollegin Tanja Kasperowski derzeit kontinuierlich neuen Wohnraum, müssen dabei vor allem bei privaten Vermietern gelegentlich auch Überzeugungsarbeit leisten. „Einige wollen dann natürlich die sprichwörtliche syrische Arztfamilie mit zwei Kindern“, erzählt er, „aber das ist nicht die Realität. Der Großteil der Anbieter ist bereit, der Stadt das unumgängliche Belegungsrecht einzuräumen.“ Zudem zeige die Erfahrung, dass die Praxis die meisten Vorbehalte ohnehin innerhalb kürzester Zeit widerlege. „Am Ende wird alles gut“, steht auf einem weiteren Zettel, der an Crumbachs Büro-Wand gepinnt ist, „und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ „Passt, oder?“, fragt Crumbach lachend. Und greift wieder zum Hörer, um Platz zu schaffen für weitere Flüchtlinge. Unbegleitete Minderjährige: Ein Fall fürs Jugendamt An die 150 Schutzsuchende kommen derzeit pro Woche neu in Aachen an – unter ihnen auch zahlreiche Kinder und unbegleitete Minderjährige. Die nimmt das Aachener Jugendamt unter seine Fittiche, und zwar „direkt wenn sie aus dem Bus aussteigen“, berichtet Brigitte Drews, Leiterin der Abteilung Jugend. Bei jeder Ankunft sind Mitarbeiter des Jugendamts vor Ort, „scannen“ mit ihrem geschulten Blick, wer minderjährig, wer alleine unterwegs ist. Dolmetscher helfen, ins Gespräch zu kommen, ein Kinderarzt ist vor Ort, um erste Hilfe zu leisten. Im Hintergrund stehen in den Jugend-Unterbringungseinrichtungen der Stadt schon Betten für die Neuankömmlinge bereit. Auch die Bundespolizei bringt dem Jugendamt regelmäßig junge Flüchtende, die sie in und um Aachen aufgegriffen hat. „Die Kinder und Jugendlichen sind ebenso wie die Erwachsenen in einem schlimmen Zustand – physisch wie psychisch. Die meisten haben nur noch Fetzen an den Füßen, sind dehydriert, traumatisiert von der langen Flucht, haben teilweise deutlich sichtbare Folterspuren – das geht uns allen an die Nieren“, sagt Drews. In der ersten Ruhe nach der Flucht breche bei vielen Geflüchteten der Damm, insbesondere die jungen Leute bräuchten dann viel Zuwendung. Und die bekommen sie nach Kräften in Aachen. Denn Drews und ihr Team waren vorbereitet: „Aachen liegt auf der Hauptreiseroute zwischen Süd- und Nordeuropa, wir sind schon seit Jahren quasi Einflugschneise für Flüchtlinge und haben uns schon intensiv mit dem Management dieser Lage beschäftigt“, erklärt die Jugendamtsmitarbeiterin. „Wo andere Kommunen nur noch Schnappatmung hatten, konnten wir schon auf unser Netz mit acht Einrichtungen und ambulanten Sozialarbeitern zurückgreifen. Deswegen hat uns die Entwicklung weder überrascht noch kalt erwischt“, ist Brigitte Drews erleichtert. Seit 2014 ist das 16-köpfige „Sozialraumteam 8“ ausschließlich für die jungen Flüchtlinge bis zu ihrer Volljährigkeit und noch eine gewisse Übergangszeit darüber hinaus da. Nach der Ankunft muss jeder Jugendliche zum „Clearing“ ins „Café Zuflucht“: Dort wird eine Altersbestimmung durchgeführt, die Fluchtgeschichte erfasst, ein Asylantrag vorbereitet. Auf Antrag des Sozialraumteams erhält der junge Mensch über das Familiengericht einen Vormund – aktuell kommen auf einen Vormund etwa 50 Kinder und Jugendliche. Diese Masse der zu Betreuenden bereitet dem Jugendamt zunehmend Sorgen. Gut 500 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut die Stadt zurzeit, die meisten sind Jungen zwischen 13 und 17 Jahren, kommen aus Afghanistan, Syrien, Nordafrika oder Eritrea. „Langsam fehlen Plätze in den Betreuungseinrichtungen und Schulen und vor allem eine angemessene Beschäftigung“, stellt Brigitte Drews fest. Neben dem schnellen Spracherwerb sei vor allem eine klare Lebens- und Tagesstruktur elementar wichtig für die Jugendlichen. „Das gibt Halt und Rahmen, insbesondere all jenen vielen, die Traumata, sei es vom Krieg oder der Flucht, im Gepäck haben“, weiß die Fachfrau. „Es ist wirklich ein Drama, dass sich die Asylverfahren so unsäglich lange hinziehen“, sagt Brigitte Drews. „Die große Frage ist, wie lange wir es uns erlauben können, diese vielen jungen Menschen, allesamt mit Potenzial für unsere Wirtschaft und Gesellschaft, in der Warteschleife hängen zu lassen. Der Sprachkurs dauert sechs Wochen. Danach fallen viele in ein Loch, weil sie ohne abgeschlossenes Asylverfahren nicht weiterkommen, nichts zu tun haben. Manche werden lethargisch, depressiv, andere aggressiv. Da sind die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich freiwillig für eine Paten- und Vormundschaft melden, eine wichtige und willkommene Unterstützung für die kommunalen Jugendarbeiter. „Es ist wunderbar, wie viele sich bei uns melden und helfen, den jungen Leuten etwas zu tun geben wollen“, sagt Drews. Weil die Jugendamtsarbeit für Flüchtlinge in Aachen so verhältnismäßig gut aufgestellt ist, haben Drews und ihre Leute sogar noch Zeit, ihr Know-how an andere, auf diesem Terrain noch weniger erfahrene Kommunen weiterzugeben. „Kürzlich waren wir in Eschweiler, wo wir gemeinsam mit dem 10 dortigen Jugendamt an einem Tag rund 100 neue Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Region zum Umgang mit minderjährigen Flüchtlingen geschult haben“, berichtet Brigitte Drews, „zudem bieten wir Hospitanzen in unserem Sozialraumteam an.“ Helfende Hände – soweit das Auge reicht Helfende Hände in Aachen – soweit das Auge reicht. Und ein Ende der Motivation ist noch lange nicht in Sicht, im Gegenteil: Alle Beteiligten sind bemüht, den Spannungsbogen der Hilfsbereitschaft aufrecht zu erhalten, allen, die sich engagieren, ob haupt- oder ehrenamtlich, ein Gesicht zu geben und Wertschätzung entgegenzubringen. Dass die öffentliche Verwaltung dabei nicht nur an ihren Job und sich denkt, gehört zum guten Ton des Miteinanders, der in der Kaiserstadt herrscht: So sammelte die Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung der Verwaltung unlängst rund 3.000 Euro Spendengelder ein für den Stadtsportbund, die Freizeitgruppe „Basteln ohne Grenzen“ und die Asylgruppe Aachen von Amnesty International. „Viele Fachbereiche der Stadtverwaltung sind von der Flüchtlingsfrage betroffen. Es ist befriedigend zu helfen, aber die Grenzen der Belastbarkeit bei den Kolleginnen und Kollegen bald erreicht. Umso hilfreicher ist die Unterstützung durch ehrenamtliche Gruppen, die wir mit der Spende unterstützen wollen“, sagte Frank Meyers, Vorsitzender der Gesamt-JAV von Aachen – genau der Frank Meyers, der sich im Sportamt gerade darum kümmert, dass Schulen und Sportvereine wieder zurück in ihre Turnhallen können. Aachen? Hilft. Wie und wo es nur kann. story Nachgefragt: Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp „Viel Zuversicht“ Marcel Philipp, geboren 1971 in Aachen, ist seit Oktober 2009 Oberbürgermeister der Stadt Aachen. Seine Partei ist die CDU, er ist verheiratet und hat zwei Kinder. t@cker: Herr Oberbürgermeister, wie ist die aktuelle Lage in Aachen mit Blick auf die Zuflucht suchenden Menschen: Kommt die Stadt – Verwaltung wie Bürgerinnen und Bürger – klar mit der Situation? Philipp: Wir haben den bisherigen Ansturm gut bewältigt, mit vereinten Kräften. Zwischenzeitlich mussten wir einige Turnhallen zur Unterbringung nutzen, was wir nun nach erfolgter Herrichtung anderer Gebäude sukzessive zurückfahren können. Die Belastung ist groß, aber die Hilfsbereitschaft ungebrochen. t@cker: Was hat Sie in den vergangenen Monaten besonders bewegt? Philipp: Das Engagement unserer städtischen Beschäftigten ist ebenso herausragend wie der vielfältige ehrenamtliche Einsatz der Bürgerinnen und Bürger in Aachen. Die direkten Kontakte lassen Bindungen entstehen und Vertrauen wachsen. Kinder zu treffen, die schon nach wenigen Wochen im Sprachkurs erkennen lassen, dass sie sehr schnell Teil unserer Gesellschaft werden können, wenn wir sie lassen, schafft viel Zuversicht. t@cker: Wenn Sie in Sachen Flüchtlingsmanagement drei Wünsche frei hätten, dann … Philipp Erstens: Europa braucht eine gemeinsame Haltung, die auf den europäischen Grundwerten basiert. Zweitens: Europa braucht ein gemeinsames Konzept, das ehrlich mit der Lage umgeht. Drittens: Jeder sollte zur Umsetzung des Konzeptes freiwillig seinen Teil beitragen, ohne Schuld und Verantwortung anderen Beteiligten zuzuschieben. _0TYOI_Mitgliederwerbung 2016_A5-quer.pdf; s1; (210.00 x 148.00 mm); 01.Dec 2015 11:42:45; PDF-CMYK ab 150dpi für Prinergy; L. N. Schaffrath DruckMedien dbb Er- lebe den Unterschied ... Werbeaktion 2016 Werben Sie für Ihre Fachgewerkschaft ... ... und der dbb belohnt Sie mit einem Wertscheck und verlost am Ende der Aktion unter allen Werbern zusätzlich einen attraktiven Sonderpreis. (Aktionsschluss: 28. Februar 2017) © vician_petar – Fotolia.com Infos: www.dbb.de/mitgliederwerbung Telefon: 030.4081-40 Fax: 030.4081-5599 E-Mail: [email protected] 11 Friedrichstraße 169 10117 Berlin fokus Rassismus: Wissen, wovon man redet Ich bin kein Nazi, aber … bewerteter Eigenschaften sind willkürlich und ganz überwiegend ein Mittel, Menschen herabzuwürdigen und auszuschließen. Aber auch subtile Formen von Rassismus wirken diskriminierend und schaden einer Gesellschaft. Dazu gehören etwa vermeintlich gut gemeinte Kommentare wie „Sie sprechen aber gut deutsch“. Wer ständig gezeigt bekommt, dass er oder sie „nicht dazugehört“, empfindet das als herabwürdigend, frustrierend und lähmend. Solche Ausgrenzungen geschehen nicht immer bewusst, sondern auch aus Unwissenheit oder Unüberlegtheit. Sie sind deswegen nicht weniger verletzend oder diskriminierend. Wichtig ist es daher, sich ihrer bewusst zu werden und entsprechend zu handeln. „Ich bin kein Nazi, aber…“ – dieser Satz kann kaum ein gutes Ende nehmen, und doch ist er häufig zu hören, seit immer mehr Zuflucht suchenden Menschen aus aller Welt in unser Land kommen. Die vielen Fremden rufen unterschiedlichste Emotionen und Reaktionen hervor. Viele sind unsicher, wissen nicht, wie sie ihre Ängste und Sorgen, die die neue Situation ihnen bereitet, „politisch korrekt“ formulieren können. Fast niemand identifiziert sich mit dem Begriff „Rassist“. Unter anderem, weil das Wort oft mit „Nazi“ gleichgesetzt wird. Rassisten und Nazis sind aber nicht dasselbe – jeder Nazi ist ein Rassist, aber nicht jeder Rassist ist ein Nazi … t@cker unternimmt den Versuch, sich einmal anzunähern an das Thema „Rassismus“ – freilich ein weites Feld, aber man sollte zumindest wissen, wovon man redet, wenn man mitreden will: Was ist denn eigentlich Rassismus? Die UN-Antirassismus-Konvention definiert rassistische Diskriminierung als „jede auf der vermeintlichen ethnischen Herkunft, ‚Rasse‘, Hautfarbe, Abstammung oder nationa- Diskriminierung Diskriminierung ist die ungleiche, benachteiligende und ausgrenzende Behandlung von Gruppen und Individuen ohne sachlich gerechtfertigten Grund. Diskriminierung kann sich zeigen als Kontaktvermeidung, Benachteiligung beim Zugang zu Gütern und Positionen, als Boykottierung oder als persönliche Herabsetzung. Der Begriff bezeichnet sowohl den Vorgang als auch das Ergebnis. Die Durchsetzung von Diskriminierung setzt in der Regel soziale, wirtschaftliche, politische oder publizistische Macht voraus. Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. len Ursprungs beruhende Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung oder Bevorzugung, die zum Ziel oder zur Folge hat, dass dadurch ein gleichberechtigtes Anerkennen, Genießen oder Ausüben von Menschenrechten und Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder jedem sonstigen Bereich des öffentlichen Lebens vereitelt oder beeinträchtigt wird“. Die Folgen sind schwerwiegend: Rassismus verhindert die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an einer Gesellschaft, er stellt Menschen als „weniger wert“ dar und kann zu psychischer wie physischer Gewalt führen, im Extremfall dient er als Rechtfertigung für Völkermord oder die Tötung zahlreicher Menschen, die dann mitunter als „Ethnische Säuberungen“ verharmlost wird. Dabei gibt es „Menschenrassen“ nach naturwissenschaftlichen Erkenntnissen gar nicht: Die Aufteilungen in „Rassen“ nach vermeintlichen oder tatsächlichen Merkmalen wie der Hautfarbe oder Herkunft und die Zuschreibung bestimmter und unterschiedlich 12 Viele Formen – Beispiel: Rechtsextremismus Es gibt viele Formen von Rassismus. Unterschieden wird beispielsweise zwischen anti-afrikanischem, anti-muslimischem oder auch anti-jüdischem Rassismus (siehe auch Infokästen). Auch der Rechtsextremismus ist eine Form des Rassismus – wobei er in Deutschland kein ideologisch einheitliches Gefüge darstellt, wie das Bundesamt für Verfassungsschutz betont. Vielmehr tritt er in verschiedenen Ausprägungen nationalistischer, rassistischer und antisemitischer Ideo- Antisemitismus Der Begriff wurde Ende des 19. Jahrhunderts von deutschen Antisemiten geprägt, die ihre Feindschaft gegenüber Juden damit pseudowissenschaftlich und rassistisch zu legitimieren versuchten. „Im modernen Sprachgebrauch“, so der Antisemitismus-Forscher Wolfgang Benz, meint der Begriff „die Gesamtheit judenfeindlicher Äußerungen, Tendenzen, Ressentiments, Haltungen und Handlungen unabhängig von ihren religiösen, rassistischen, sozialen oder sonstigen Motiven.“ Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. fokus logieelemente und mit unterschiedlichen, sich daraus herleitenden Zielsetzungen auf. Dabei herrscht die Auffassung vor, die Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder Rasse entscheide über den Wert eines Menschen. Dieses rechtsextremistische Werteverständ- Antiziganismus Der Begriff findet in den letzten Jahren stärkere Verbreitung, um Feindschaft gegen Sinti und Roma zu bezeichnen. So formuliert die Gesellschaft für Antiziganismusforschung: „Antiziganismus (von tsigane = Zigeuner) ist die feindliche Haltung gegenüber den ‚Zigeunern‘, die von inneren Vorbehalten über offene Ablehnung, Ausgrenzung und Vertreibung bis zu Tötung und massenhafter Vernichtung reicht. Diese Haltung zeigt sich ebenso in der Diskriminierung und Dämonisierung der Minderheit wie in der Verklärung des ‚lustigen Zigeunerlebens‘.“ Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. nis steht in einem fundamentalen Widerspruch zum Grundgesetz, welches die Würde des Menschen in den Mittelpunkt stellt. Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus und Islamfeindlichkeit Grundlegende Ideologieelemente für die überwiegende Mehrheit der deutschen Rechtsextremisten stellen der – offen, unterstellend oder verbrämt geäußerte – Antisemitismus und der Geschichtsrevisionismus dar. Letzteres steht für eine ideologisch motivierte Umdeutung historischer Tatsachen, die eine verfälschende Geschichtsbetrachtung propagieren. In den vergangenen Jahren hat das Aktionsfeld der „Islamfeindlichkeit“ als eine „moderne Form“ der Fremdenfeindlichkeit für die rechtsextremistische Szene an Bedeutung gewonnen. Hierbei versuchen Rechtsextremisten, Überfremdungsängste und Vorurteile gegenüber der Religion des Islam bzw. Muslimen zu erzeugen oder bestehende Ressentiments zu schüren, um die öffentliche Meinung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Rechtsextremisten verfolgen mit ihrer fremden- und islamfeindlichen Agitation die Idee einer „Volksgemeinschaft“, die als Gegenmodell zur offenen, pluralistischen Demokratie präsentiert wird. Sie propagieren das drohende Aussterben des deutschen Volkes, einen „Volkstod“ durch Geburtenrückgang und Abwanderung auf der einen und Zuwanderung und „Überfremdung“ auf der anderen Seite. Viele Tatorte: Im Alltag, in Strukturen, in Institutionen Ob im Beruf, in Schule und Ausbildung oder beim Diskothekenbesuch: Immer wieder sind Menschen in Deutschland Rassismus und Diskriminierung wegen ihrer ethnischen Herkunft ausgesetzt. Auch in staatlichen Institutionen – viel diskutiert ist etwa das „Racial Profiling“, Personenkontrollen aufgrund von äußeren Merkmalen, oder die sehr schleppende Aufklärung der Morde durch die rechtsterroristische sogenannte NSU, bei der rechtsextremistische Spuren nicht verfolgt und die Hinterbliebenen der Opfer sich stattdessen gegen klischeehafte Unterstellungen wehren mussten. Viele Menschen erleben rassistische Diskriminierung derart häufig, dass man von alltäglichem Rassismus spricht. Rassismus kann im gesamten gesellschaftlichen Leben vorkommen. An die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wenden sich immer wieder Menschen, die zum Beispiel bei der Wohnungssuche abgewiesen wurden, weil sie eine dunkle Hautfarbe haben. Oder sie wurden in der Schule rassistisch beschimpft, die Schulleitung nimmt das aber nicht ernst. Im Beruf reichen die Fälle von Beschimpfungen über fehlende Chancen zum Aufstieg oder ständige Ablehnungen bei Bewerbungen. Ein derzeit viel diskutiertes Thema sind Zurückweisungen beim Einlass in Clubs und Diskotheken. Es ist verboten, jemanden wegen seines vermeintlich „ausländischen Aussehens“ nicht einzulassen. So musste zum Beispiel Ende Januar 2014 eine Diskothek in Hannover an einen Betroffenen 1.000 Euro Schadensersatz zahlen. Sinti und Roma Sinti und Roma ist die Selbstbezeichnung einer rund 100.000 Mitglieder umfassenden Minderheit in Deutschland, die neben einigen anderen kleineren Gruppen als sog. nationale Minderheit anerkannt ist. Die stigmatisierende Fremdbezeichnung als „Zigeuner“ wird vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma als diskriminierend abgelehnt. Dabei verweist „Sinti“ auf die in Mitteleuropa seit dem Spätmittelalter beheimateten Angehörigen der Minderheit, „Roma“ auf diejenigen südosteuropäischer Herkunft. Außerhalb des deutschen Sprachkreises wird Roma – oder einfach Rom – auch als Sammelname für die gesamte Minderheit verwendet. Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. 13 Struktureller oder auch institutioneller Rassismus ist in den Organisationsstrukturen einer Gesellschaft verankert. Dabei geht es um ein regelmäßiges – bewusstes oder unbewusstes – Verhalten von Beschäftigten in Behörden, in der Polizei, an Schulen usw., das die Auslegung und Anwendung von Islamophobie Der vor einigen Jahren aus dem englischen und französischen Sprachraum ins Deutsche übertragene Begriff wird als Synonym für Islamfeindlichkeit verwendet oder – in Anlehnung an den Begriff der Xenophobie – als gegen Muslime oder den Islam gerichtete Fremdenangst definiert. Er verweist vor allem auf tief sitzende Ängste, negative Einstellungen und emotional begründete Abwehr und Feindseligkeit. In Deutschland haben Forscher beobachtet, dass sich rassistische Haltungen zunehmend auf den Islam verlagern. Früher schimpften Rassisten häufiger gegen „die Türken“, „die Araber“ usw., heute geht es eher gegen „die Muslime“. Vorurteile und Ressentiments sind hier bis in die Mitte der Gesellschaft hinein weit verbreitet und oft von Unwissenheit geprägt. Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. Vorschriften gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen betrifft. Wie bei anderen Formen des Rassismus auch erfahren Betroffene Benachteiligungen und Ausgrenzung. Institutioneller Rassismus ist schwieriger zu erkennen und zu bekämpfen als persönliche rassistische Beleidigungen oder Übergriffe. Auch Worte können rassistisch sein Es gibt keine politisch korrekte Sprache. Sprache ist aber auch nicht neutral – das sollte man sich bewusst machen. Ausgrenzungen und Verletzungen lassen sich nicht garantiert vermeiden. Dennoch gibt es Begriffe, die zum Beispiel aufgrund ihrer historischen Prägung zweifellos diskriminierend und rassistisch sind. Das ist unabhängig da- fokus Vorurteil Vorurteile sind negative oder ablehnende Einstellungen einem Menschen oder einer Menschengruppe gegenüber. Anderen werden dabei infolge stereotyper Vorstellungen bestimmte und zumeist negative Eigenschaften zugeschrieben, die sich aufgrund von Starrheit und gefühlsmäßiger Aufladung selbst bei widersprechender Erfahrung nur schwer korrigieren lassen. Viele Vorurteile gegenüber Minderheiten (z. B. Juden, Schwarze, Sinti und Roma) sind historisch tradiert und werden in Medien, in Schulbüchern oder in der Alltagssprache reproduziert. Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. von, ob sie absichtlich benutzt werden, um sich rassistisch zu äußern. Es ist bei diesem Thema wichtig zu respektieren, wenn Betroffene sich verletzt fühlen. Die Debatte um Sprache in Kinderbüchern wurde 2013 auch deshalb so heftig geführt, weil Betroffene nicht zu Wort kamen oder nicht ernst genommen wurden. Bestimmte Begriffe zu vermeiden verhindert allerdings nicht unbedingt, dass ein Text oder Aussagen als rassistisch empfunden werden. Wenn zum Beispiel in Polizeimeldungen die türkische Herkunft von Tätern wiederholt betont wird, ohne dass dies für den Fahndungserfolg relevant ist, ist das diskriminierend. Genauso verhält es sich, wenn die „dunklere“ Hautfarbe eines Menschen in einem Zeitungsartikel erwähnt wird, obwohl sie für die Geschichte gar keine Rolle spielt. So wird der Eindruck erweckt, „deutsch sein“ oder „weiß sein“ sei das Normale, alles andere aber nicht. Empfehlenswert zu diesem Thema ist der Leitfaden für einen rassismuskritischen Sprachgebrauch des AntiDiskriminierungsbüros (ADB) Köln (Hrsg.), dessen Glossar Ihr hier herunterladen könnt. Weitere empfehlenswerte Lektüre ist die Workshop-Dokumentation „Neue Begriffe für die Einwanderungsgesellschaft“ der Neuen deutschen Medienmacher. Rassismus? Ist bei uns verboten! Rassismus ist verboten – zum einen durch das verfassungsrechtliche Diskriminierungsverbot in Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz, zum anderen durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Staatliche Stellen sind daran ganz besonders gebunden: Wer sich an eine Behörde wendet, darf aufgrund der Sprache, Abstammung oder Herkunft keine rechtlichen Nachteile haben. Gleiches gilt, wenn die Behörde von sich aus tätig wird. Polizeikontrollen, die an die Hautfarbe anknüpfen sind verfassungswidrig und verboten. Auch Schulen sind staatliche Behörden. Dies bedeutet, dass rassistisches Verhalten durch Lehrer und Lehrerinnen verboten ist. Bei der Benotung und Beurteilung der Schüler und Schülerinnen darf die Abstammung und Herkunft keine Rolle spielen. Eine Benotung, die diese Grundsätze missachtet ist fehlerhaft und kann rechtlich angegriffen werden. Auch muss die Schule eingreifen, wenn rassistisches Verhalten von Mitschülern und Mitschülerinnen ausgeht. Das verfassungsrechtliche Diskriminierungsverbot verpflichtet die Schule, ein solches Verhalten zu unterbinden und schützend einzugreifen. Wer Diskriminierung erfährt, kann sich jederzeit an die Antidiskri- minierungsstelle des Bundes (www. antidiskriminierungsstelle.de/DE/Home/ home_node.html) wenden und wird dort umfassend, auch über mögliche rechtliche Schritte, beraten. Stereotyp Der Begriff wurde 1922 von Walter Lippmann für „vorgefasste Meinungen über soziale Gruppen“ in die Sozialwissenschaft eingeführt. In der Psychologie bezeichnen Stereotype den kognitiven Aspekt von Vorurteilen. Stereotype sind Kategorisierungen oder Eigenschaftszuschreibungen, mit denen alltägliche Informationen über Menschen oder Sachverhalte wahrgenommen und im Gedächtnis gespeichert werden. Sie reduzieren Komplexität und vereinfachen die Realität, bieten aber auch Orientierung in einer von unüberschaubar vielen Informationen gekennzeichneten Welt. In der Gesellschaft weitgehend bekannte Stereotype zu kennen, bedeutet nicht notwendigerweise, dass ihnen auch zugestimmt wird. Quelle: IDA – Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit e.V. Position der dbb jugend Gegen Radikalismus, Extremismus und Antisemitismus Die Begriffe „Radikalismus“ und „Extremismus“ bezeichnen bestimmte politische und ideologische Einstellungen, die fundamentale Veränderungen an der Gesellschaftsordnung anstreben. Die Grenzen des demokratischen Rechtsstaates werden bei diesen Ideologien ausgeschöpft, in Frage gestellt oder überschritten. Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die man als Judenhass bezeichnen kann. Die dbb jugend (Bund) wendet sich gegen jede Form von Antisemitismus, Radikalismus und Extremismus. Um das Zusammenwachsen junger Generationen über die Grenzen hinweg zu fördern und solchen Bestrebungen vorzubeugen, führt die dbb jugend (Bund) internationale Austauschmaßnahmen durch und beteiligt sich an zivilgesellschaftlichen Aktionen und Bündnissen. Die dbb jugend (Bund) bekennt sich uneingeschränkt und vorbehaltlos zu der freiheitlich-demokratischen Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes. Die dbb jugend (Bund) wird es nicht akzeptieren und nicht zulassen, wenn die Beseitigung unserer Rechtsordnung gefordert wird. Der Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit, Extremismus und Antisemitismus ist eine gemeinschaftliche Aufgabe aller gesellschaftlichen Gruppen und der Politik. Von Deutschland dürfen nie wieder Angst und Gewalt gegen Menschen, gegen andere Länder oder Völker ausgehen. Als Garant für Demokratie und Menschenrechte hat die Bundesrepublik einen anerkannten Platz in der Welt und die dbb jugend (Bund) wird alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, damit das auch so bleibt. 14 fokus Antirassismus-Arbeiter Ansgar Drücker (IDA e.V.) „Angst und Vorurteile sind keine guten Ratgeber“ Ansgar Drücker ist Geschäftsführer des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e. V. (IDA). IDA ist das Dienstleistungszentrum der Jugendverbände für die Themenfelder (Anti-)Rassismus, (Anti-) Rechtsextremismus und Migrationspädagogik. Eines der 29 Mitglieder des IDA e. V. ist die dbb jugend. t@cker sprach mit Ansgar Drücker über die aktuelle Situation in Deutschland und fragte, wie man mit Sorgen gegenüber „Fremden“ umgeht, ohne sie zu diskriminieren. t@cker: Eine in unseren Parlamenten vertretene Partei, die Schüsse auf Flüchtende aus kriegs- und krisengeschüttelten Ländern für gerechtfertigt hält, tausende Demonstrierende gegen eine angebliche „Islamisierung des Abendlandes“, Obergrenzen gegen Willkommenskultur – ist das Rassismus und muss uns diese Stimmung in Deutschland Angst machen? Drücker: Angst würde uns lähmen und wohlüberlegte Schritte gegen diese Stimmung blockieren, aber Besorgnis und Strategien zur Auseinandersetzung mit rassistischen Vorurteilen sind auf jeden Fall angesagt. Wir beobachten nicht erst seit der kontroversen gesellschaftlichen Diskussion über die Flüchtlingspolitik, dass sich rassistische Einstellungen bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein breit machen. Mit der AfD füllt eine Partei die rechtspopulistische Lücke im deutschen Parteiensystem, die mit plakativen und ebenso einfachen wie unrealistischen Forderungen auf viel Zustimmung stößt und sich zu einer Art politischem Arm der Pegida-Bewegung entwickelt hat. Dadurch ist eine gesellschaftliche Stimmung entstanden, die Rechtsextreme als Unterstützung für Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte wahrnehmen. Und das ist in der Tat besorgniserregend, denn das „wir“ in Deutschland umfasst nun auch eine Million neu nach Deutschland gekommener Menschen, die zwar einer weiterhin vorhandenen Willkommenskultur begegnen, aber eben auch zunehmend auf Vorurtei- le, Ausgrenzung und Ablehnung stoßen und täglich bedroht sind Opfer von Übergriffen und Gewalttaten zu werden. Das ist das völlig falsche Signal an die übergroße Mehrheit der Neuen, die sich integrieren wollen. Dabei geht leider zunehmend auch der Blick für die Situation verloren, vor der die Menschen fliehen, und unser Mitgefühl droht zu schwinden. Die Geflüchteten des Jahres 2015 machen etwa ein Prozent der Bevölkerung aus, und nicht alle sind Muslime, von einer Islamisierung des Abendlandes kann also keine Rede sein. Eher sind wir aufgerufen, den Islam als eine selbstverständlich auch in Deutschland praktizierte Religion wahrzunehmen, deren Glaubensgemeinschaften übrigens gegenüber den christlichen Kirchen strukturell eher benachteiligt sind. t@cker: Warum sagen in den laufenden Diskussionen und Gesprächen so viele Menschen „Ich bin kein Rassist, aber ...“? Drücker: Diese Formulierung ist fast immer ein Anfang eines Satzes, der zu keinem guten Ende führen kann. Sie geht etwa von einem Bild aus, dass man aufgrund einer vermeintlichen politischen Korrektheit beispielsweise die Herkunft von Tätern nicht offen ansprechen dürfe. Ganz im Gegenteil wird aber beispielsweise nach den Übergriffen in Köln in der Silvesternacht fast ausschließlich über die Herkunft der Täter statt über Sexismus und sexualisierte Gewalt und ihre Prävention oder über Drogen gesprochen. Geflüchtete werden massenweise als Täter verdächtigt, obwohl allenfalls einzelne beteiligt waren. Seit dem Jahresbeginn hat dies die Stimmung im Lande in gefährlicher Weise kippen lassen – und dies hat auch mit der geballten Verbreitung von Vorurteilen und Klischees über Geflüchtete und Menschen arabischer oder nordafrikanischer Herkunft zu tun. Jeder, der intensiver im Kontakt mit geflüchteten Menschen ist, weiß, wie unterschiedlich „die Neuen“ sind, die zu uns kommen, und wie falsch die sowohl in den Medien als auch in Alltagsgesprächen kommunizierten Stereotype sind. Wer diese Formulierung benutzt, läuft oft noch vor der eigentlich auf der Hand liegenden Herausforderung davon, dass wir jetzt alle gefordert sind, unser Zusammenleben 15 mit den Neuen zu organisieren und praktisch zu gestalten – und dabei sind Angst und Vorurteile keine guten Ratgeber. t@cker: Was raten Sie insbesondere jungen Menschen, die sich angesichts der vielen Menschen, die in Deutschland aktuell Zuflucht suchen, Sorgen machen – um ihre Sicherheit, um ihre Zukunft? Wie formuliert man Ängste, wie geht man konkret mit ihnen um, ohne „die Fremden“ zu diskriminieren? Drücker: Mein eigenes Sicherheitsgefühl erhöhe ich am wirkungsvollsten, wenn ich mich mit etwas vertraut mache, hier mit der neuen Zusammensetzung der Bevölkerung – denn es sind vor allem sehr unterschiedliche und vielfältige Menschen gekommen, die ganz überwiegend offen, kontaktfreudig und an unserer Gesellschaft interessiert sind. Integration ist eine Aufgabe, die sich auch an die sogenannte Mehrheitsgesellschaft richtet, die sich öffnen muss für die Neuen und sie unterstützen muss. Die Menschen, die zu uns kommen, sind ja nicht bessere oder schlechtere Menschen, sie kommen allerdings zum großen Teil aus Ländern mit Krieg, Verfolgung und Diskriminierung und sehnen sich nach einer Gesellschaft, in der ihre Grundrechte gewährleistet sind. Die beste Prävention sind daher eine schnelle Integration durch Sprachkurse, berufliche Integration und schließlich auch persönliche Kontakte zwischen „Alten“ und „Neuen“, die für die vielen informellen Lernerfahrungen im Alltag so wichtig sind. Und wer sich als junger Mensch Sorgen um seine berufliche Zukunft macht: Gerade im öffentlichen Dienst und im öffentlich geförderten Bereich entstehen derzeit reichlich neue Arbeitsplätze aufgrund der erhöhten Einwanderung nach Deutschland – also eher eine Chance als ein Grund zur Angst für offene junge Menschen. Ansgar Drücker inside dbb jugend hamburg dbb jugend nrw Die dbb jugend ist ganz schön bunt und vielfältig – genauso wie der öffentliche Dienst! t@cker stellt hier regelmäßig die Mitgliedsverbände der dbb jugend vor. Licht aus, Spot an für die dbb jugend nrw! Wen vertretet Ihr, wen organisiert Ihr? Steinzeit-Ausbildung Die dbb jugend hamburg hat Ausbildungsmethoden „wie in der Steinzeit“ kritisiert. Während zum Beispiel die Zollverwaltung ihre Anwärterinnen und Anwärter bereits seit zehn Jahren mit Hilfe von Laptops ausbildet und die Rechtsvorschriften digital vorhält, nutzt die Hamburger Verwaltung weiterhin schwere Druckvorlagen. Dass dies lediglich in der Ausbildung geschieht – auch in Hamburg erfolgt die tägliche Vorgangsbearbeitung elektronisch – stößt auf das Unverständnis der dbb jugend hamburg, das sie in einem Schreiben an den neuen Hamburger Innensenator Andy Grote thematisiert: „Die Hamburger Auszubildenden werden nicht auf die tatsächlichen Bearbeitungsschritte von Vorgängen geschult. Die Vorteile und die Herangehensweise der Bearbeitung mit elektronischen Vorschriften ist somit kein Bestandteil der Ausbildung. Mögliche Arbeitserleichterungen können nur eigenständig erlernt werden“, heißt es in dem Brief, der t@cker vorliegt. Zur Lösung schlägt die dbb jugend vor, ein Konzept zur Einführung von Laptops für alle Auszubildenden zu erarbeiten, mit denen eine elektronische Bearbeitung von Vorgängen möglich ist. „Für eine Kostenabschätzung könnten die Erfahrungswerte des Bundesministeriums der Finanzen für die Bundeszollverwaltung herangezogen werden.“ Bei uns sind die jungen Beschäftigten aus Nordrhein-Westfalens öffentlichem Dienst samt seiner privatisierten Bereiche organisiert. Als gewerkschaftlicher Dachverband machen wir uns stark für die Belange und Interessen unserer Mitglieder, die sich auf 20 verschiedene Fachgewerkschaften aufteilen. Doch auch über die Gewerkschaftsarbeit hinaus sind wir aktiv: Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe engagieren wir uns gleichermaßen für alle Kinder und Jugendliche in diesem Bundesland und nehmen mit großem Engagement auch jugendpolitische Aufgaben wahr. Coolste Aktion, die Ihr je hattet? Wir hatten schon einige coole Aktionen: Um den Jugendforderungen im Rahmen der Einkommensrunde 2013 mehr Gewicht zu verleihen, haben wir 24 Stunden lang mit einer Mahnwache vor der Düsseldorfer Staatskanzlei campiert – und das im Februar! Das war in doppelter Hinsicht eine coole Aktion. Wir haben unsere Ministerpräsidentin Hannelore Kraft auch schon mal mit einem Haufen leerer Kinderwagen besucht, um sie ganz bildhaft auf die Konsequenzen befristeter Beschäftigung und unsicherer Zukunftsaussichten aufmerksam zu machen. Und um aufzuzeigen, was der demografische Wandel gerade für den öffentlichen Dienst bedeutet, sind wir auch schon mal mit grauen Perücken, Rollatoren und Stützstrümpfen angerückt. Was brennt Euch gerade so richtig auf den Nägeln? Was uns derzeit am meisten Sorgen macht, ist die zunehmende Gewalt gegenüber Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Unsere Mitglieder berichten uns immer wieder von verbalen und körperlichen Übergriffen. Daher verwenden wir gerade sehr viel Energie darauf, Öffentlichkeit und Politik auf diese unhaltbaren Zustände aufmerksam zu machen. Wir haben im vergangenen Jahr schon Gespräche mit Ministerpräsidentin Kraft, dem Innenminister Ralf Jäger und weiteren politischen Vertretern geführt und konnten unsere Sicht der Dinge auch im Radio, im Fernsehen und in örtlichen Tageszeitungen transportieren. Um die Öffentlichkeit zu informieren, sind wir letzten Sommer in Uniform bzw. Dienstkleidung mit geschminkten Wunden im Gesicht durch die Düsseldorfer Altstadt gelaufen, um mit Passanten ins Gespräch zu kommen. Weil das Thema so wichtig ist, wollen wir in diesem Jahr noch mehr Gas geben und das Thema noch intensiver vorantreiben. links: Gefahrenzone öffentlicher Dienst: Mit einer Straßen-Performance machte die dbbj nrw in der Landeshauptstadt Düsseldorf auf das Problem der zunehmenden Gewalt gegen öffentlich Bedienstete aufmerksam. unten: #teammagenta – eine starke Truppe für Nordrhein-Westfalen, angeführt von der Landesjugendleitung (vorne v.l.n.r.) mit Jan Falkenhagen, Sabrina Rehbann, Frank Meyers, Sabrina Deiter (langjähriges LJL-Mitglied), Jano Hillnhütter (Vorsitzender) und Saskia Bläsius. Bei Euch ist was passiert? Gibt‘s was Neues? t@cker will es wissen! Schickt Eure Post an: [email protected] 16 inside GdS-Jugend Die dbb jugend ist ganz schön bunt und vielfältig – genauso wie der öffentliche Dienst! t@ cker stellt hier regelmäßig die Mitgliedsverbände der dbb jugend vor. Licht aus, Spot an für die GdS-Jugend! Wen vertretet Ihr, wen organisiert Ihr? In der GdS-Jugend sind alle Mitglieder der Gewerkschaft der Sozialversicherung (kurz: GdS) organisiert, die das 30. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Sie stammen aus allen Trägern der deutschen Sozialversicherung sowie deren Verbände und Einrichtungen. Die GdS-Jugend vertritt somit unter anderem Auszubildende zur/m Sozialversicherungsfachangestellte /n in den Krankenkassen und Berufsgenossenschaften, Kollegeninnen und Kollegen der deutschen Rentenversicherung, duale Studenten und weitere Fachkräfte in den Agenturen für Arbeit, dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung sowie die Experten aus den IT-Firmen. Die GdS-Jugend deckt demnach die gesamte Palette der unterschiedlichen Tätigkeitsbereiche und Ausbildungsberufe der gesetzlichen Sozialversicherung ab. Erkundung des Bundestages sowie des Bundeskanzleramtes auf dem Programm. Das Wichtigste am Einsteiger-Seminar ist jedoch die Arbeit in den gemeinsamen Workshops. Gerade die Mischung aus erfahrenen Funktionsträgern und engagierten Neumitgliedern bringt immer wieder tolle Ergebnisse und neue Impulse für die Jugendarbeit. Davon profitiert die Arbeit der GdS-Jugend enorm. Was brennt Euch gerade so richtig auf den Nägeln? Die GdS-Jugend setzt sich schon lange dafür ein, jugendlichen Gewerkschaftsmitgliedern die Möglichkeit zu geben, aktiv am Tarifgeschehen teilzunehmen. Seit dem letzten Bundesgewerkschaftstag 2014 wurden bereits mehrere Mitglieder aus den Reihen der Gds- Jugend in die einzelnen Tarifkommissionen der GdS integriert. Wir wollen dabei nicht nur junge Mitglieder in die Tarifverhandlungen unterbringen, sondern auch die Themen der Jugend am Tariftisch auf die Tagesordnung bringen. Dazu zählt neben fairen Übernahmeregelungen auch die Vergütungsentwicklung in den ersten Jahren einer Erwerbsbiographie. Im August 2015 fand das erste Seminar für jugendliche Mitglieder einer GdS-Tarifkommission statt. Dieser Erfahrungsaustausch war extrem bereichernd. Um auch weiterhin Jugendliche in die Tarifarbeit einbringen zu können, muss auch in Zukunft kommissionsübergreifend ein Austausch stattfinden. Nur dann hat die Jugendarbeit eine echte Chance, fester Bestandteil der GdS-Tarifpolitik zu werden. links:Spitzen-Team: GdSBundesjugendleiterin Ina Köpnick (3.v.l.) mit (v.l.) Jugendkoordinatorin Stefanie Gase und ihren Vizes Oliver Müller, Falco Naujoks, Franziskus Gläser und René Schmidt. Zu Gast: dbbj-Vize Liv Grolik mit GdS-Logo. unten: Einsteiger in Berlin: Für neue Mitglieder der GdS-Jugend geht’s regelmäßig in die Hauptstadt, wo Sightseeing und inhaltlicher Austausch eine perfekte Mischung fürs Kennenlernen sind. Coolste Aktion, die Ihr je hattet? Die Bestimmung der coolsten Aktion, die wir jemals durchgeführt hat, ist sehr schwierig. Jedes Jahr finden immer wieder tolle Aktionen und Seminare in der ganzen Bundesrepublik statt. Ein besonderes Highlight aus Sicht der jugendlichen Mitglieder stellt jedoch das traditionelle Einsteiger-Seminar dar, das seit vielen Jahren immer am ersten Adventwochenende in Berlin stattfindet. In diesem von der GdS-Bundesjugendleitung organisierten Seminar treffen neben dieser sämtliche Landesjugendleiter und zahlreiche Neumitglieder aufeinander. Während dieser viertägigen Veranstaltung gibt es zahlreiche Höhepunkte. Neben verschiedenen Redebeiträgen der dbb jugend (Bund) sowie des GdS-Bundesvorsitzenden steht jedes Jahr der Besuch einer Berliner Attraktion an. So wurde im letzten Jahr ein Bunkersystem aus dem Zweiten Weltkrieg (Berliner Unterwelten e.V.) erkundet. In den Jahren zuvor standen unter anderem eine 17 inside dbb jugend nrw Steuerseminar: Licht am Ende des Steuer-Tunnels Mit vielen Fragezeichen rund um das Thema Steuererklärung kamen am 20. Februar 12 Teilnehmer zum Steuerseminar der dbb jugend nrw nach Düsseldorf. Referent Jano Hillnhütter brachte der Gruppe mit seinen Erläuterungen rund um Elster-Programm, Werbungskosten & Co. viel Licht ins Steuer-Dunkel. Muss eigentlich jeder eine Steuererklärung abgeben und wie genau macht man das? Mit dieser Einstiegsfrage erläuterte Referent und dbb jugend nrw-Landesjugendleiter Jano Hillnhütter den Seminarteilnehmern, dass ein Arbeitnehmer nicht grundsätzlich verpflichtet ist, eine Steuererklärung abzugeben. Dass es aber manchmal nützlich sein kann und man sich durch Werbungskosten, Spenden etc. den einen oder anderen Euro vom Finanzamt wieder zurückholen kann, machte der Referent anhand einer Beispiel-Steuererklärung deutlich. Hierbei erfuhr die Gruppe auch, an welcher Stelle und in welchem Formular welche Zahlen einzutragen sind. Darüber hinaus hatten die Teilnehmer während der eintägigen Schulung die Gelegenheit, ihre Fragen an den Fachmann für Steuer und Finanzen zu richten. Kann man die Kosten für die Fahrt zur Fachhochschule absetzen? Unter welchen Voraussetzungen ist ein Umzug beruflich veranlasst? Welche haushaltsnahen Dienstleistungen kann man als Mieter absetzen und was muss man bei steuerfreien Nebentätigkeiten beachten? Nach und nach wurde das Licht am Ende des Steuer-Tunnels sichtbar und die Angst vor der nächsten bzw. für manch einen auch ersten Steuererklärung verschwunden. Um auch Daheim die wichtigsten Antworten und Regelungen parat zu haben, bekamen die Teilnehmer die Broschüre „Steuertipps für Einsteiger“ ausgehändigt, die auch auf der Website der dbb jugend nrw kostenfrei zum Download bereit steht. ihre Angehörigen dbb-Mitglieder und lussgebühr beim sparen 50 % der Absch parvertrages!* Abschluss eines Baus Das neue Wüstenrot Wohnsparen. So können auch Sie Ihren Wohntraum immer wieder neu erfinden. Jede Lebensphase bringt neue Bedürfnisse mit sich. Ob Wellness-Bad, sonniger Wintergarten oder Dachausbau – verwirklichen Sie Ihre Modernisierungspläne und bringen Sie neuen Schwung in Ihr Zuhause. 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März in Potsdam Die dbb jugend wird mit der Forderung nach sechs Prozent Einkommenssteigerung in die diesjährige Einkommensrunde des öffentlichen Dienstes von Bund und der Kommunen ziehen. Für Auszubildende fordert die dbb jugend ein Plus von 100 Euro und den Anspruch auf unbefristete Übernahme nach Abschluss der Ausbildung. 100 Euro mehr für Azubis und 30 Tage Urlaub Sandra Kothe, Vorsitzende der dbb jugend, machte sich bei der Forderungsfindung der Bundestarifkommission für die Jungen im öffentlichen Dienst stark: „Die Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes zeigen derzeit in beeindruckender Weise Einsatz, um die Herausforderungen der Zuwanderung zu schaffen. Dabei wird auch deutlich, dass dem stattgefundenen Personalabbau endlich Mehreinstellungen folgen müssen, wenn der öffentliche Dienst auch in Zukunft gut aufgestellt bleiben soll. Denn wer das alles schaffen muss, das sind wir! Wir brauchen Nachwuchs und wir brauchen attraktivere Arbeitsbedingungen. Wir fordern deshalb die garantierte Übernahme von Azubis nach bestandener Abschlussprüfung in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Auch die Erhöhung der Ausbildungsentgelte um 100 Euro sowie 30 Tage Urlaub für die Auszubildenden müssen sein.“ Nachwuchs braucht jetzt Perspektiven Marco Karbach, dbbj-Vize, ergänzt:„Unser Arbeitgeber Staat ist negativer Spitzenreiter bei Befristungen. Damit nimmt er unseren Nachwuchskräften Perspektive und Planungssicherheit. Die Jungen entscheiden sich dann eher für die freie Wirtschaft, aber auch der öffentliche Dienst braucht dringend Verstärkung.“ Übernahme der Ausbildungs-Nebenkosten Die dbb jugend macht sich gemeinsam mit dem dbb auch für die Forderung nach Übernahme aller Kosten, die mit der Ausbildung in Zusammenhang stehen, stark. Sandra Kothe:„Bisher müssen Auszubildende einen Teil ihrer Aufwendungen selbst bezahlen. Dieser Eigenbehalt von sechs Prozent ist nicht hinnehmbar. Wir fordern deshalb die 19 Am 21. März 2016 starten in Potsdam die Verhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD), von denen insgesamt knapp zwei Millionen Beschäftigte betroffen sind: 147.335 Arbeitnehmer des Bundes, 1.241.845 Arbeitnehmer der Kommunen, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie 179.595 Beamte und 179.000 Versorgungsempfänger des Bundes, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll, um den Gleichklang der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklung im öffentlichen Dienst zu gewährleisten. Die wirkungsgleiche Übertragung betrifft nur die Bundesbeamten, da die Kommunalbeamten nach den jeweiligen Landesgesetzen besoldet/versorgt werden. Weitere Verhandlungstermine in Potsdam sind vereinbart für den 11./12. April 2016 sowie den 27./28. April 2016. Die Kernpunkte der dbb-Forderung im Überblick: - Erhöhung der Tabellenentgelte um 6 Prozent für die Tarifbeschäftigten des öffentlichen Dienstes - Entgelterhöhung für alle Auszubildenden um 100 Euro monatlich - 30 Tage Urlaub für Auszubildenden - Vollständige Übernahme aller Nebenkosten, die mit der Ausbildung in Zusammenhang stehen - Zeit-und inhaltsgleiche Übertragung auf Beamte und Anwärter - Laufzeit zwölf Monate service zahlen zu lassen. Je nach Bausparsumme und der gewählten Tarifvariante besteht die Möglichkeit der Teilung sogar mehrfach. Als Richtwert sollte die Bausparsumme zur Mo-dernisierungsvorsorge zirka 20% des Immobilienwerts betragen. Exklusiv für die Mitgliede r der dbb jugend Anschlussfinanzierung Übrigens: Auch im Hinblick auf Ihre Anschlussfinanzierung ist das „Wohnsparen“ über Wüstenrot ideal. So können Sie sicher sein, dass nach Ablauf der Zinsbindung keine böse Überraschung auf Sie zukommt. Wenn es mal schnell gehen muss ... Endlich mehr Freiraum Machen Sie Ihr Zuhause zur Wohlfühloase Wohnwünsche verändern sich im Laufe der Zeit: Kinder werden größer und ziehen aus, die Bedürfnisse der Eltern wandeln sich – ergreifen Sie die Chance, und passen Sie auch Ihre Immobilie den veränderten Lebenssituationen an. Wie wäre es beispielsweise mit einer kleinen Wellnessoase im ehemaligen Kinderzimmer? Einem herrlichen Wintergarten oder neuen Energiesparfenstern? Die Gründe für eine Modernisierung sind vielfältig. Mal steht ein Plus an Wohlfühlatmosphäre im Vordergrund, mal soll in energiesparende Maßnahmen investiert werden. Sparen mit Perspektive Bausparen ist gut geeignet, um langfristig ganz bequem Wohnwünsche zu erfüllen. Das dbb vorsorgewerk arbeitet seit 2008 mit der Wüstenrot Bausparkasse zusammen, um Einzelmitgliedern aller Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften des dbb beamtenbund und tarifunion und ihren Angehörigen mit attraktiven und speziell rabattierten Angeboten den Einstieg ins Bausparen und günstige Bau- bzw. Modernisierungsfinanzierungen zu ermöglichen. Seit einigen Wochen bietet Wüstenrot mit seinen neuen Bauspartarifen beispielsweise in der Tarifvariante Komfort mit 1,00 % sogenannten gebundenen Sollzinssatz den unternehmensgeschichtlich niedrigsten Darlehenszinssatz an. Sichern Sie sich diesen Zinssatz für kommende Modernisierungsvorhaben. Bau- bzw. „Wohnsparen“, wie Wüstenrot seine neuen Tarife nennt, punktet zudem mit Flexibilität, schnellen Zuteilungszeiten und der Möglichkeit, jederzeit Sondertilgungen für das Bauspardarlehen leisten zu können. Exklusiver Mitgliedsvorteil Mitglieder der dbb jugend sparen 50 Prozent der Abschlussgebühr beim Abschluss eines Bausparvertrages. Wichtig: Dieser Mitgliedsvorteil ist in den Allgemeinen Bedingungen für Bausparverträge (ABB) für sämtliche Wüstenrot „Wohnspartarife“ verbrieft; jedes Mitglied hat somit einen eindeutig formulierten Anspruch auf Ersparnis der halben Abschlussgebühr. Die 20%-Formel Bausparen ist auch bestens geeignet, um regelmäßig anfallende Modernisierungen zu finanzieren. Denn Sie haben auch die Möglichkeit, einen Bausparvertrag zu teilen und sich die Bausparsumme in Tranchen aus20 ... und Sie sofort mit der Modernisierung loslegen möchten, bietet das Wüstenrot Wohndarlehen eine Finanzierung, die individuell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist: So können Sie wählen, ob Sie konstante Raten vom Anfang bis zum Ende bevorzugen oder ob Sie es flexibel mögen – dann können Sie die Raten jederzeit kostenlos anpassen. Weitere Vorteile des Wohndarlehens: - Attraktive Konditionen -Sondersparzahlungen - Sondertilgungen während der Bauspardarlehenszeit jederzeit und in beliebiger Höhe. Mitglieder der dbb jugend profitieren bei der Baufinanzierung von einem attraktiven Zinsvorteil in Höhe von 0,15%-Punkten. Sie wollen sich alle Vorteile sichern? Informieren Sie sich gerne bei den Kolleginnen und Kollegen der Kundenbetreuung des dbb vorsorgewerk. Gerne wird Ihnen auch eine kompetente Beratung vor Ort vermittelt. Fragen Sie den Bauspar- und Finanzierungsexperten von Wüstenrot nach den vom dbb vorsorgewerk empfohlenen Produkten und exklusiven Vorteilen für Mitglieder der dbb jugend. Weitere Informationen finden Sie unter www.dbb-vorsorgewerk. de Die Kolleginnen und Kollegen der Kundenbetreuung des dbb vorsorgewerk sind für Sie da: Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr unter 030. 4081 6444. www.dbb-vorsorgewerk.de www.facebook.com/dbb.vorsorgewerk
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