Thema der 10. Frauenpolitische Fachtagung des dbb am 19.03. in Berlin : „Was ist Frauen-Arbeit wert?“ Auf dem Foto v.l.n.r. sind zu sehen Jennifer Schabram, Cora-Yvonne Thiel und Elke Gresselmeier. Aktuell ist Frauenarbeit in Deutschland 22% weniger wert als Männerarbeit. Die Vorsitzende der DBB-Bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer wies darauf hin, dass auch im öffentlichen Dienst ein Verdienstabstand von 8% besteht. Diese Lücke entsteht durch Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie. Frauen legen Pausen durch Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen ein. Es gilt immer noch „Nichtbezahlte Arbeit ist Frauenarbeit“. Diese unentgeltliche Hausarbeit schlägt sich auf das Arbeitszeitkonto der Frauen nieder und es steht weniger Zeit für die Berufstätigkeit zur Verfügung. Die EU fordert hier ein Umdenken, z.B. mit Quoteneinführung und Sanktionsmechanismen. Herr Lutz Stroppe (Staatssekretär im BMFSFJ) sprach sich für eine faire Chance für Frauen, hinsichtlich Verdienst, Aufstieg und Altersvorsorge aus. Das BMFSFJ setzt dafür auf den Ausbau der Kinderbetreuung U3, die Großelternzeit, Aktionsprogramm Wiedereinstieg und Rechtsanspruch auf Vollzeit. Das BMFSFJ ist nicht für eine feststehende Frauenquote, sondern für eine Flexiquote. Im Ministerium sind zu 2/3 Frauen beschäftigt, allerdings sind nur 50% der Führungskräfte und 40% der Abteilungsleiter Frauen. Der Bundesvorsitzende des DBB Beamtenbund und Tarifunion Klaus Dauderstädt fordert angemessene Entlohnung für gleichwertige Arbeit und die Vereinbarkeit von Familie und KARRIERE. Frau Dr. Jochmann-Döll hat sich mit dem Thema „Arbeit der Frauen im öffentlichen Dienst wertschätzen -Perspektiven für eine gendergerechte Entlohnung“ befasst. Die Einstufung von gleichwertiger Arbeit bei „Frauen- und Männerberufen“ muss gerechter erfolgen. Hier stellt sich die Frage, was als gleichwertige Arbeiten anzusehen ist. Ist z.B. die Arbeit einer Altenpflegerin gleichwertig mit der eines Maschinenbauschlossers? Frau Dr. Jochmann-Döll und Frau Dr. Tondorf haben dazu ein Vergleichsverfahren erarbeitet. Infos über die Hans Böckler-Stiftung unter www.eg-check.de. Frau Prof. Dr. Schuler-Harms hat am Gleichstellungsbericht der Bundesregierung mitgearbeitet und fordert die Orientierung der Arbeits- und Familienpolitik an Lebens- und Erwerbsverläufen. Herr Steiner von der Prognos AG stellt die Forschungsergebnisse zu haushaltsnahen Dienstleistungen vor: Arbeit im Haushalt als Wirtschaftsfaktor: 4,9 Mio. Haushalte nehmen diese Dienstleistungen 4,5 Std. pro Woche in Anspruch. In diesem Sektor wird ca. 2/3 durch Schwarzarbeit abgedeckt. Häufig gehe der Wunsch nach Schwarzarbeit von den Beschäftigten selbst aus. Eine Reform des Niedriglohnsektors bedeutet: Änderungen beim Hinzuverdienst SGBII, Minijobs, Ehegattensplitting und beitragsfreier Mitversicherung von Ehegatten sind notwendig um beitragspflichtige Beschäftigungen in diesem Sektor lukrativer für die Arbeitnehmer zu gestalten. Frau Wildfeuer stellte am Ende klar, dass die DBB-Bundesfrauenvertretung weiterhin an den Themenkomplexen Teilzeit, Aufstiegschancen, Entwicklungsmöglichkeiten und Entgeltgleichheit dran bleibt. Die vbba-Frauenvertretung schließt sich den Forderungen von DBB Beamtenbund und Tarifunion uneingeschränkt an und unterstützt die DBB-Bundesfrauenvertretung bei deren Aktivitäten zur Umsetzung. Als Delegierte der vbba-Frauenvertretung nahmen auf der 10.Frauenpolitischen Fachtagung der DBB-Bundesfrauenvertretung Jennifer Schabram, Cora-Yvonne Thiel und Elke Gresselmeier teil. Weitere Infos auf http://www.frauen.dbb.de/
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