PRESSEINFORMATION Schiffshebewerk Niederfinow – Wo Schiffe Aufzug fahren Festvortrag von BAW-Leiter Prof. Heinzelmann an der TU Dresden Karlsruhe, 2. November 2015 „Planungsprozesse für große Infrastrukturprojekte müssen frühzeitig kommuniziert und transparent gestaltet werden. Nur so lassen sich die Menschen im Prozess mitnehmen und die Akzeptanz für das Projekt erhöhen." So lautete das Fazit von Prof. Dr.-Ing. Christoph Heinzelmann, Leiter der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW), in seinem Festvortag am 30. Oktober beim „Tag der Fakultät Bauingenieurwesen“ der TU Dresden. Im Mittelpunkt des Vortrags standen Planung und Bau des neuen Schiffshebewerks Niederfinow an der Havel-Oder-Wasserstraße nordöstlich von Berlin. Nach seiner Fertigstellung soll dieses Hebewerk das im Jahr 1934 in Betrieb genommene alte Hebewerk ersetzen. Ein Grund für den Neubau sind die geringen Abmessungen des Trogs, die die zulässigen Schiffsabmessungen stark einschränken. Künftig sollen in Niederfinow moderne Großmotorgüterschiffe den Höhenunterschied von 36 m passieren können. Überdies hat das alte Hebewerk nach mehr als 80 Betriebsjahren sein technisches Lebensalter erreicht. Bis heute hat das alte Hebewerk seine Arbeit stets sehr zuverlässig verrichtet. Die Zahl der außerplanmäßigen Ausfalltage war äußerst gering, ein Beleg dafür, dass sich die eingesetzte Technik sehr gut bewährt hat. Folglich wurden bei der Planung des neuen Hebewerks die technischen Funktionsprinzipien des alten Hebewerks, wie das Gegengewichtsprinzip sowie die Prinzipien für den Antrieb des Trogs (Triebstockverzahnung) und die Trogsicherung (Mutterbackensäule), übernommen. „Unser heutiges Bauen ist vielfach keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Vielmehr bauen wir auf den großartigen Leistungen und Erfahrungen unserer Vorväter auf. Aber deren Konzepte müssen wir intelligent weiterentwickeln und in die heutige Zeit überführen. Das Kopieren bewährter Bauweisen reicht nicht aus. Innovationen sind gefragt, um die Projekte heute erfolgreich zu gestalten“, sagte Heinzelmann. In ihrer Funktion als technisch-wissenschaftlicher Berater und Gutachter für die Dienststellen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist die Bundesanstalt für Wasserbau seit Beginn an der Planung und dem Bau des neuen Schiffshebewerks Niederfinow beteiligt. Auch die architektonische Gestaltung stammt aus der Feder der BAW-Architekten. Weitere Informationen unter www.baw.de Pressekontakt Bundesanstalt für Wasserbau Sabine Johnson Kußmaulstraße 17 76187 Karlsruhe Tel: 0721 - 97 26 30 60 Fax: 0721 - 97 26 45 40 E-Mail: [email protected] ca. 2.400 Zeichen Das alte und das im Bau befindliche neue Schiffshebewerk Niederfinow (Bild: BAW)
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