BAW kritisiert Preispolitik für Billigflieger in Hamburg

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Info & News: BAW kritisiert Preispolitik für Billigflieger in Hamburg
Geschrieben 14. Apr 2016 - 21:11 Uhr
Über 100 Flugpreise aller Anbieter wurden seit Dezember letzten Jahres durch die BAW Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in
Hamburg und Schleswig-Holstein ausgewertet. Das Ergebnis schockierte: 77 Prozent der Angebote lagen unterhalb von zehn
Ct je Flugkilometer und 50 Prozent sogar unterhalb von fünf Ct je Flugkilometer. Derartige Preise sind als sittenwidrig niedrig
einzustufen, da sie weit unterhalb der Kostenschwelle liegen, so die BAW. Erst kürzlich hat der Hamburger Senat in
Beantwortung einer kleinen Anfrage der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKEN mitgeteilt, dass er kein Problem mit derartigen
Flugpreisen hat. Im Gegenteil, mit den Subventionsprogrammen "CityPairs" sowie "Streckenabhängiges
Wachstumsprogramm – SWP" unterstützt der Hamburger Senat sogar aktiv die inzwischen ausufernde Billigfliegerei ab
Hamburg.
Besonders negativ in diesem Zusammenhang fallen der BAW folgende Fluglinien auf:
FlyThomasCook – Mittelwert 2,7 Ct/km (minimal 1,3 Ct/km)
Ryanair – Mittelwert 2,8 Ct/km (minmal 1,7 Ct/km)
Eurowings – Mittelwert 6,7 Ct/km (minimal 3,9 Ct/km)
Germanwings – Mittelwert 6,8 Ct/km (minimal 1,7 Ct/km)
BERLogic – Mittelwert 8,1 Ct/km (minimal 4,7 Ct/km)
EasyJet – Mittelwert 9,3 Ct/km (minimal 4,7 Ct/km)
zum Vergleich
Lufthansa – Mittelwert 18,4 Ct/km (minimal 8,1 Ct/km)
Bis zu 100 Prozent der lärm- und zeitabhängigen Start- und Landegebühren werden den Fluglinien erlassen. "Sowohl der
Flughafenbetreiber als auch der Senat betonen stets, wie wichtig ihnen Nachhaltigkeit ist. Mit der Befeuerung der
Billigstfliegerei in Hamburg offenbart sich jedoch genau das Gegenteil" ärgert sich Martin Mosel, Sprecher der BAW
Bürgerinitiative für Fluglärmschutz in Hamburg und Schleswig-Holstein. "Mittlerweile ist jede zweite Flugbewegung in
Hamburg auf einen Billigflieger zurück zu führen. Dies ist umso verwerflicher, da aufgrund der innerstädtischen Lage des
Flughafens weit überproportional viele Bürger*innen von Fluglärm und Flugdreck betroffen sind", so Mosel weiter.
Seine Forderung lautet daher, dass am zukünftigen Helmut-Schmidt-Flughafen insbesondere die Rabattierung von
Flugbewegungen beendet werden muss. "Es ist höchste Zeit, dass nicht nur sämtliche direkte und indirekte Subventionen
für die Fliegerei gestrichen werden und das Kerosin endlich besteuert wird, es müssen zukünftig die tatsächlichen Umweltund Gesundheitskosten, die durch den Fluglärm und den Flugdreck verursacht werden, von den Verursachen getragen
werden", schließt Mosel und versichert, auch weiterhin die Flugpreisentwicklung im Blick zu behalten.
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