"Wahlarena": Bericht in der Region

j UTZENSTORF: BDP Sektion Untere Emme
«D’REGION»
Wahl-«ARENA» im «Bären»
Ständeräte, Nationalräte, Grossräte, Generalsekretärin und Gemeinderätin wetzten die Klingen
Hochkarätig war die Runde aus Politikerinnen und Politikern am 9. September 2015 in der Wahl-«ARENA» im
Landgasthof Bären in Utzenstorf, erstklassig die Moderation durch den ehemaligen SRF-«ARENA»-Diskussions­
leiter und heutigen Bundeshaus-Korrespondenten Urs Wiedmer. Das angekündigte Thema des Abends «bilaterale
Abkommen CH – EU» wurde durch
die Schwerpunkte «Energie» und
«Asylverfahren» ergänzt. SVP-Nationalrat und -Ständeratskandidat Albert
Rösti traf nach zwölfstündiger Ratsdebatte im Bundeshaus und geschlagener
Schlacht verspätet in Utzenstorf ein.
Mit 103 zu 48 Stimmen war die SVPMotion «Asylmoratorium» im Nationalrat abgelehnt worden. Nach dem
Willen der SVP hätte der Bundesrat
mittels Notrecht die Anwendung des
Asylgesetzes für mindestens ein Jahr
teilweise ausser Kraft setzen sollen.
Bärtschi und Stöckli
Werner Salzmann, SVP-Kantonalpräsident, und Alfred Bärtschi, SVP-Gross­
rat – er ersetzte den für die Wahl«ARENA» vorgesehenen Ratskollegen
Lars Guggisberg – mussten bis zum
Eintreffen von Albert Rösti zu zweit
mit den dreiköpfigen Teams von BDP,
ben werden.» BDP-Vertreter Luginbühl:
«Me würd sich wünsche, dass me witer
wär.» Die Oberländerin Christine Häsler: «Die Vorlage ist wirklich schwierig.
Im Tourismus sind wir angewiesen
auf ausländische Arbeitskräfte.» Darin
waren sich alle einig, auch bezüglich
der undemokratischen RASA-Initiative.
Die Hoffnung aller Parteien liegt nun
auf dem Schweizer EU-Chefunterhändler Jacques de Watteville.
Urs Wiedmer, Moderator und Bundeshaus-Korrespondent.
Alfred Bärtschi, Grossrat SVP (links), und Hans Grunder, Nationalrat BDP.
Bilder: Barbara Schwarzwald
Grünen und SP mithalten. Und sie
machten es gut. Auf sympathische Art,
ruhig und souverän vertraten sie die
eigene Meinung. Die Organisatorin
des Abends, die BDP Sektion Untere
Emme, hatte ihren Ständerat Werner
Luginbühl für den Anlass gewinnen
können. Nationalrat Hans Grunder
und Grossrat Samuel Leuenberger verstärkten das BDP-Team. Die Grünen
waren durch Nationalrätin Christine
Häsler, Grossrat Antonio Bauen und
Gemeinderätin von Madiswil, Chris­tine
Badertscher, vertreten. Nadine Masshardt, SP-Nationalrätin, war durch
Ständerat Hans Stöckli ersetzt worden.
Dieser erhielt Unterstützung von Flavia
Wasserfallen, SP-Co-Generalsekretärin,
und SP-Grossrat Adrian Wüthrich.
Albert Rösti, Nationalrat SVP (links), und Samuel Leuenberger, Grossrat BDP.
tat des neusten Wahlbarometers vor
den kommenden Wahlen. «Das heisst
no nüt, die Prognose hei e gwüssi
Ungnauigkeit», fasste Moderator Wiedmer zusammen. Das bilaterale Abkommen ist eines der grossen Themen bei
diesen Wahlen. «Loufts guet us euer
Sicht?», wollte Wiedmer wissen. SalzEU-Chefunterhändler de Watteville mann und Bärtschi zeigten sich unzuEin kleiner Rutsch nach rechts, schwä- frieden über das Verhandlungstempo
chelnde Mitteparteien und eine SP, des Bundesrates. Stöckli konterte: «Drei
die leicht aufholt: Das ist das Resul- Jahre muss dem Bundesrat Zeit gege-
Werner Luginbühl, Ständerat BDP (links), und Werner Salzmann, SVP-Kantonalpräsident.
Ständerat und 140 Tage
Antonio Bauen fasste betreffend Energie zusammen: «Die Preise sind am
Boden. Es gibt zu viele Dreckschleudern. Die CO2-Abgaben sind zu niedrig,
der Kohlestrom zu billig. Erneuerbare
Energien müssen gute Rahmenbedingungen erhalten.» Von sämtlichen Parteien wird die Lösung des Ständerates
als klare Verbesserung angesehen. – Zum
Asylverfahren äusserte sich Leuenberger
so: «Es gibt keine Patentlösungen. Im
Rahmen unserer humanitären Tradition
müssen wir den Flüchtlingen helfen.»
Rösti meinte: «Dublin ist gescheitert.»
Leuenberger forderte eine schnellere
Abwicklung. Seiner Forderung wurde
am folgenden Tag in der grossen Kammer
entsprochen: Asylverfahren werden auf
140 Tage verkürzt.Barbara Schwarzwald
Christine Häsler, Nationalrätin Grüne, und Hans Stöckli,
Ständerat SP.