Neue Luzerner Zeitung - Pistor treibt die Branche voran

Markt
Freitag, 29. Januar 2016 / Nr. 23
NEUE ZUGER ZEITUNG
DIE ZAHL
DES TAGES
620
Milliarden Franken
NATIONALBANK sda. Die Bilanzsumme der Schweizerischen Nationalbank ist mit rund 620 Milliarden
Franken in den vergangenen Jahren
derart stark gewachsen, dass sie
inzwischen fast so gross wie das
Bruttoinlandprodukt der Schweiz ist.
Vor zehn Jahren betrug die Bilanzsumme der Nationalbank laut der
Grossbank UBS gerade mal einen
Fünftel der Schweizer Wirtschaftsleistung. Das neue Verhältnis ist
auch im internationalen Vergleich
ein enormer Wert. Die Bilanzsummen der amerikanischen Notenbank
und der Europäischen Zentralbank
machen gerade einmal rund 25 Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung eines Jahres aus.
NEUE NIDWALDNER ZEITUNG
MAURIZIO MINETTI
[email protected]
Der Trend ist nicht neu: Traditionelle Bäckereien, die nicht bereit sind, ihr
Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen, sterben aus. Ungefähr
50 Bäckereien verliere man pro Jahr als
Kunden, sagte gestern Markus Lötscher,
CEO des Rothenburger BäckereienZulieferers Pistor. Seine Kunden sehen
sich zunehmender Konkurrenz von Supermärkten oder Tankstellen ausgesetzt.
Gastro-Umsatz gesteigert
Und trotzdem schafft es Pistor, beim
Umsatz zuzulegen. Im vergangenen Jahr
setzte die Einkaufsgenossenschaft mit
478 Mitarbeitenden 622 Millionen Franken um und damit 1,4 Prozent mehr als
im Vorjahr. Das macht Pistor hinter Coop
zum schweizweit zweitgrössten Lebensmittelgrossisten (siehe Grafik).
Pistor-Mitarbeiter Pan Jampatong macht im Warenumschlagscenter
in Rothenburg eine Lieferung fertig.
Bild Philipp Schmidli
Lebensmittelgrosshandel
Die wichtigsten Anbieter in der Schweiz
«Wir müssen uns auf
Nullwachstum
einstellen.»
AKTIEN DES TAGES
TOP
28.01.
0.04
334
5.85
2.96
1 111
M A R K U S LÖT S C H E R ,
C E O P I STO R
+/+33.33%
+6.71%
+5.79%
+4.59%
+3.83%
FLOP
CI Com
Gottex Fund N
Santhera Pharma. N
Kuros Biosciences
Bellevue Group N
4.72
0.46
72.2
0.32
13.95
Dollar in Fr.
Euro in Fr.
Gold in Fr. pro kg
1.0133 -0.13%
1.1098 +0.33%
36 066 -0.64%
-9.06%
-8%
-5.93%
-5.88%
-4.78%
ZINSSÄTZE IN %
Geldmarkt
Franken-Libor 3 Mt.
Franken-Libor 6 Mt.
BOTE DER URSCHWEIZ
ROTHENBURG Immer mehr
Bäckereien müssen schliessen.
Der Zulieferer Pistor kann
trotzdem zulegen. Wie geht
das auf?
8 153.27 -2.04%
Perfect Hold. SA
Kuoni B
Meyer Bur. Tech.
Tornos
Barry Callebaut N
NEUE URNER ZEITUNG
Pistor treibt die Branche voran
BÖRSE
SMI
NEUE OBWALDNER ZEITUNG
27.01.
-0.7506
-0.688
Vortag
-0.751
-0.692
Kapitalmarkt
28.01.
Schweiz 10-j. Staatsanleihe -0.217
Deutschland 10-j. Staatsanl. 0.406
USA 10-j. Staatsanleihe
2.0054
Vortag
-0.204
0.456
2.0273
Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle: vwd group
29012016
Der Umsatz mit Bäckereien sank dabei
aber um 2,4 Prozent auf 374 Millionen
Franken. CEO Lötscher zeigt sich zuversichtlich, den Umsatz mit Bäckereien
künftig halten zu können; Illusionen
macht er sich aber nicht: «Wir müssen
uns auf ein Nullwachstum einstellen.»
Oder anders gesagt: In einem rückläufigen Markt ist selbst Stagnation ein Erfolg.
Während Pistor im traditionellen Geschäft schrumpft, konnte das Unternehmen in der Gastronomie zulegen. Hier
wuchs der Umsatz im Jahresvergleich
um 7,5 Prozent auf 248 Millionen Franken. Laut Lötscher ist Pistor insbesondere im Bereich von Altersheimen und
Spitälern stark – in diesen Bereichen
gebe es künftig viel Wachstumspotenzial.
Angesichts der Tatsache, dass der Gastro-Bereich wachse und das Geschäft
mit Bäckereien schrumpfe, könne er sich
gut vorstellen, dass dereinst beide Bereiche gleich viel Umsatz zur Gruppe
beisteuern.
Müesli in der «Beck»
Künftig könnte es immer weniger Sinn
machen, die beiden Geschäftsbereiche
zu unterscheiden. Denn Bäckereien sind
heute auch Gastro-Betriebe. Sandwiches, Birchermüesli oder ganze Menüs: Bäckereien haben in den letzten
Jahren gelernt, ihr Sortiment auszuweiten und sich so erfolgreich neu zu
Lieferservice
Pistor
Lieferservice
Transgourmet
Lieferservice
Abholmarkt
Abholmarkt
Umsatz 2015 (in Mio. Fr.)
Umsatz 2015 (in Mio. Fr.)
1500
ab bestimmtem Bestellvolumen
Abholmarkt
keiner
Prodega, Growa
Lieferservice
Scana
Saviva
Abholmarkt
CCA Angehrn
TopCC
Umsatz 2014 (in Mio. Fr.)
622
566
Umsatz 2015 (in Mio. Fr.)
431
Anzahl Artikel
Anzahl Artikel
25 000
14 000
positionieren. Pistor habe massgeblich
dazu beigetragen, den Wandel voranzutreiben, sagte gestern Damian Hänggi,
der mit seiner gleichnamigen Bäckerei
in Rothenburg Genossenschafter und
Kunde von Pistor ist. «Pistor hat schon
früh erkannt, dass im Gastro-Bereich
die Zukunft der Bäckereien liegen kann.
Vor 20 Jahren konnte man sich nicht
vorstellen, Birchermüesli zu verkaufen –
heute ist es eine Selbstverständlichkeit»,
sagte Hänggi gestern.
In der Bäckerbranche bleibt der Preisdruck derweil gross. Insbesondere Betriebe in der Grenzregion müssen ihre
Preise nach unten anpassen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Pistor hat nicht
den Ruf, der günstigste Anbieter zu sein.
«Wir sind nicht Preisführer, das stimmt»,
sagt CEO Markus Lötscher. Das wolle
man auch nicht sein. «Wir sehen uns
als Logistikpartner und Berater für unsere Kunden», so Lötscher.
Anzahl Artikel
25 000
Anzahl Artikel
33 000
Buch zum 100-Jahr-Jubiläum
CHRONIK mim. Pistor mit Sitz in Rothenburg beliefert Bäckereien und Gastro-Betriebe mit Halbfabrikaten, Frischprodukten und Rohstoffen. Letztes Jahr
lieferte das Unternehmen mit über
80 Camions 105 100 Tonnen Ware aus.
Gegründet wurde die Einkaufsgenossenschaft vom Schweizerischen Bäckerund Konditorenverband am 27. Juni
1916 im Restaurant Hirschen in Zug.
Luzern setzte sich schon bald als Firmenstandort gegen Zürich und Bern
durch. Seit 1983 ist Pistor in Rothenburg stationiert.
Eine Firma wie eine Rockband
Zum 100-Jahr-Firmenjubiläum plant
Pistor dieses Jahr diverse Anlässe wie
die erste Pistor-Expo auf dem Luzerner
Messegelände Anfang Juni.
Ausserdem hat der Wirtschaftshistoriker Bernhard Ruetz ein Jahr lang
in den Archiven von Pistor gewühlt
und eine 127 Seiten dicke Firmenchronik verfasst. Im Buch «Vom Lieferanten zum Logistikdienstleister»
(ISBN 978-3-909059-68-3) geht Ruetz
auf die wichtigsten Meilensteine ein
und erklärt, warum Pistor seiner Meinung nach Analogien zur Rockband
Status Quo aufweist: Es geht um Konstanz, Verlässlichkeit und Professionalität.
Das Buch kann über pioniere.ch
oder im Handel bezogen werden. Es
kostet 27 Franken.
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Quelle: Betriebe / Grafik: Oliver Marx
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