Kinder unter drei Jahren beobachten und verstehen

Seminar-Nr.: 161687BVTB
Kinder unter drei Jahren beobachten und verstehen (nach
Emmi Pikler)
Die Pädagogik Emmi Piklers ist mittlerweile untrennbar verbunden mit einer qualitativ hochwertigen Krippenpädagogik. Die
Begründung dafür ist einfach: Die Pikler-Pädagogik zeigt, wie eine liebevolle und achtsame Entwicklungsbegleitung, die
am individuellen Kind und seinen Bedürfnissen und Fähigkeiten orientiert ist, funktionieren kann.
In der Pikler-Pädagogik geht es um ein tiefes Verstehen des Kindes, welches nur durch ein aufmerksames und einfühlendes
Beobachten möglich ist und Ausdruck eines tatsächlichen, ehrlichen Interesses am Kind sein muss.
Hier wird bereits deutlich, dass die Pikler-Pädagogik kein reines Konzept ist, sondern weit darüber hinaus geht: Es geht im
Grunde um eine Philosophie, wie das Zusammenleben mit Kleinkindern gestaltet sein muss. Begriffe wie Zeit und Geduld
spielen hier dann genauso eine Rolle, wie ein absolutes Grundvertrauen in das Kind und seine Fähigkeiten. Erwachsene in
der Pikler-Pädagogik sind getragen von einer hohen Wertschätzung und Achtung dem Kind gegenüber und zeigen dies
anhaltend im Umgang mit dem Kind.
Die TeilnehmerInnen am Seminar setzen sich mit den Kernaussagen bzw. den Prinzipien der Pikler-Pädagogik auseinander
und stellen den direkten Bezug zur eigenen Krippenpraxis her.
Seminarinhalte
Kompetenzerwerb
 Zur Person Emmi Piklers
 Das Pikler-Institut (Loczy)
 Die Beziehung zwischen päd.
Fachkraft und Kind als Schlüssel:
- Grundhaltung der drei Rs
(Respekt, einfühlsames und
unmittelbares Reagieren,
Reziprozität)
- beziehungsvolle Pflege als
Zeit von besonderer Qualität:
Miteinander vertraut werden.
- einfühlendes, genaues
Beobachten: Ich kenne dich.
(Der Loczy
Beobachtungsbogen)
 Eigenaktivität und
selbstbestimmte
Bewegungsentwicklung
 Das freie Spiel als Motor der
Entwicklung:
- Rolle und Haltung der
Fachkraft in der
selbstständigen Aktivität des
Kindes
- Lernumgebung
(Spielmaterial/vorbereitete
Umgebung)
- Das Problem der Stimmigkeit
nach Joseph McVicker Hunt
und die Zone der nächsten
Entwicklung nach Lev
Vygotsky
 Nach Pikler in der Krippe
arbeiten: Stolpersteine in der
Umsetzung
Die TeilnehmerInnen
 kennen die Biographie Emmi Piklers und wissen daher um ihre persönlichen
Beweggründe für ein Konzept der achtsamen Entwicklungsbegleitung von
Kleinkindern.
 kennen Loczy als Ursprungsort und Impulsgeber der Pikler-Pädagogik und
verstehen, dass die Rahmenbedingungen vor Ort einzigartige sind, so dass es
nicht um eine 1:1 Übertragung dieser gehen kann.
 wissen, welche Kriterien die Pikler-Pädagogik mit den so genannten drei Rs
an eine qualitativ hochwertige Beziehungsgestaltung mit dem Kleinkind
stellt und wie diese konkret sichtbar werden können.
 verstehen, dass es die Pflegesituationen im Krippenalltag sind, die dem
Beziehungsaufbau mit dem einzelnen Kind förderlich sind und entsprechend
feinfühlig gestaltet werden müssen.
 er- und anerkennen den logischen Zusammenhang von einer aufmerksamen
Beobachtung und einem tiefen Verstehen des individuellen Kindes und
kennen in diesem Kontext auch den Loczy Beobachtungsbogen.
 wissen, dass die Grundhaltung in der Pikler-Pädagogik auch den Respekt vor
der Eigenaktivität des Kleinkindes und seinem Entwicklungspotential
beinhaltet, so dass seine Bewegungsentwicklung in der Konsequenz eine
selbstbestimmte sein darf.
 verstehen, dass es in der selbstbestimmten Bewegungsentwicklung weniger
um die Meilensteine geht, als vielmehr um die vielen kleinen
Zwischenschritte, die das Kind sich selbst erarbeitet und damit nachhaltig
verinnerlicht.
 erkennen, dass die Pikler-Pädagogik schon seit jeher im eigeninitiativen
freien Spiel des Kindes, in dem Bewegung und Sinne zusammenwirken, den
Motor der frühen kindlichen Entwicklung sieht.
 wissen, dass die pädagogischen Fachkraft in der direkten Spielbegleitung
nach Emmi Pikler eine zurückhaltende und beobachtende Haltung einnimmt.
 verstehen, dass der pädagogischen Fachkraft mit der Gestaltung der
Lernumgebung eine hohe Verantwortung in der Entwicklungsbegleitung der
Kinder zukommt, da das spielende Kleinkind sich nur dann weiterentwickeln
kann, wenn es eine auf seine Bedürfnisse und Fähigkeiten abgestimmte
Umgebung vorfindet.
 wissen, welche Kriterien in der Pikler-Pädagogik an geeignetes Spielmaterial
angelegt werden.
 sind in der Lage, Rahmenbedingungen für eine gelingende Pädagogik in
Anlehnung an Emmi Pikler zu definieren, so dass sie sich im Umkehrschluss
auch etwaiger Stolpersteine bewusst sind.
bitte wenden
Teilnehmerkreis
pädagogische Fach- und Führungskräfte in Krippen
Dozentin
Kosten
Ingrid Schulz, Referentin/Trainerin
Termin
Freitag, 08. und Samstag, 09. April 2016,
Fr, von 15:00 bis 21:30 Uhr / Sa, von 08:30 bis 16:00 Uhr (16 UE)
Veranstaltungsort
Ansprechpartner
Tauberbischofsheim
Anmeldung
Internet:
E-Mail:
Fax:
Telefon:
Anschrift:
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Dieter Schwarz Stiftung
gemeinnützige GmbH kann die aim diese Maßnahme unentgeltlich anbieten.
Marvin Rüttinger, Tel.: 07131 39097-395
E-Mail: [email protected]
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