T U R I A + K A N T

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T u r i a
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K a n t
Artur R. Boelderl (Hg.)
Crépon / Rauen (Hg.)
Erik M. Vogt
Jens Kastner
Gabriel Hürlimann
Rahel Sophia Süss
Knellessen u.a. (Hg.)
Drehli Robnik
Paul Ricoeur
Lacoue-Labarthe / Nancy
Christian Claucig
Bruce Fink
Jacques Lacan – Das Seminar I, II und XX:
Das Seminar, Buch I Freuds technische Schriften
Das Seminar, Buch II Das Ich in der Theorie Freuds
Das Seminar, Buch XX Encore
Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben:
Slavoj Žižek Psychoanalyse und deutsche Idealismus
Frantz Fanon Schwarze Haut, weiße Masken
Hito Steyerl Die Farbe der Wahrheit
Dylan Evans Wörterbuch der Lacanschen Psychoanalyse
Bruce Fink Klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse
Bruce Fink Das Lacan’sche Subjekt
Welt der Abgründe: Zu Georges Bataille
Aporien des Verzeihens
Ästhetisch-politische Lektüren zum »Fall Wagner«
Zygmunt Baumann
Analytik der Revolte
Kollektive Handlungsfähigkeit
Serialität. Wissenschaften, Künste, Medien
Kontrollhorrorkino
Anders
Das Literarisch-Absolute
Liminalität und Adoleszenz. Victor Turner …
Lacan buchstäblich. Die Écrits entziffern
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Philosophie
P syc hoa na lyse
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Philosophie
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Turia + Kant
Herbst 2015
Übersicht
Herbstprogramm 2015
Welt der Abgründe: Zu Georges Bataille
Hg. von Artur R. Boelderl
Aporien des Verzeihens
Hg. von Marc Crépon und Verena Rauen
Erik M. Vogt – Ästhetisch-politische Lektüren
zum »Fall Wagner«
Adorno – Lacoue-Labarthe – Žižek – Badiou
Jacques Lacan – Das Seminar I, II und XX:
Freuds technische Schriften
Das Seminar, Buch I
Aus dem Französischen von Werner Hamacher
Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik
der Psychoanalyse
Das Seminar, Buch II
Aus dem Französischen v. Hans-Joachim Metzger
Jens Kastner – Zygmunt Baumann
Globalisierung, Politik und flüchtige Kritik
Gabriel Hürlimann – Analytik der Revolte
Über agonistische Konstellationen von Macht,
Freiheit und Subjekt im Anschluss an Foucault
Rahel Sophia Süss – Kollektive
Handlungsfähigkeit
Gramsci – Holzkamp – Laclau/Mouffe
Serialität. Wissenschaften, Künste, Medien
Hg. von Olaf Knellessen, Giaco Schiesser, Daniel
Strassberg
Drehli Robnik – Kontrollhorrorkino
Gegenwartsfilme zum prekären Regieren
Paul Ricoeur – Anders
Eine Lektüre von »Jenseits des Seins und anders als
Sein geschieht« von Emmanuel Levinas
Mit einem Nachwort von Burkhard Liebsch
Aus dem Französischen von Marco Gutjahr
Lacoue-Labarthe / Nancy – Das LiterarischAbsolute
Encore
Das Seminar, Buch XX
Aus dem Französischen von Norbert Haas,
Vreni Haas und Hans-Joachim Metzger
Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben:
Slavoj Žižek – Psychoanalyse und die Philosophie
des deutschen Idealismus
Aus dem Französischen von Isolde Charim und aus
dem Englischen von Lydia Marinelli
Frantz Fanon – Schwarze Haut, weiße Masken
Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer
Hito Steyerl – Die Farbe der Wahrheit
Dokumentarismen im Kunstfeld
Dylan Evans – Wörterbuch der Lacan’schen
Psychoanalyse
Aus dem Englischen von Gabriella Burkhart
Bruce Fink – Eine klinische Einführung in die
Lacan’sche Psychoanalyse
Die Literaturtheorie der Deutschen Romantik
Theorie und Technik
Aus dem Französischen von Johannes Kleinbeck
Aus dem Amerikanischen von Erik M. Vogt
Christian Claucig – Liminalität und Adoleszenz
Victor Turner, Mukanda und die Psychoanalyse
oder: The Anthropologist’s Fallacy
Bruce Fink – Das Lacan’sche Subjekt
Zwischen Sprache und Jouissance
Aus dem Amerikanischen von Tim Caspar Boehme
Bruce Fink – Lacan buchstäblich
Die Écrits entziffern
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Bondzio-Müller
1
Turia + Kant
Herbst 2015
Philosophie
Welt der Abgründe
Zu Georges Bataille
Hg. von Artur R. Boelderl
Georges Bataille (1897-1962) war eine der
prägendsten Gestalten des französischen
Geisteslebens im 20. Jahrhundert, u. a. für
Michel Foucault.
Artur R. Boelderl ist Universitätsdozent am
Institut für Philosophie der Alpen-AdriaUniversität Klagenfurt. Im vorliegenden
Band versammelt er wichtige
internationale Stimmen zu Bataille,
darunter Jean-Luc Nancy und Michel
Maffesoli.
Georges Bataille hat philosophische Texte ebenso geschrieben wie
Romane und Gedichte, er verfasste Studien über Kunst und Literatur ebenso wie über gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche
Themen. Im Brotberuf biederer Bibliothekar und Gründer mehrerer
Zeitschriften mit wissenschaftlichem Anspruch, darunter der durch
und durch seriösen und hoch renommierten Critique, zeichnete
Bataille zugleich verantwortlich – teilweise unter Pseudonym – für
höchst anstößige literarische Texte an der Grenze zwischen Obszönität und Pornographie.
Philosophisch zeigt sich Bataille die Welt weniger als eine Welt der
Gründe als vielmehr der Abgründe, der Mensch als »unhaltbares
Wesen« und die Vernunft in der Gestalt des Schlafes. Für ihn kann
gelten, was Heidegger mit Bezug auf Hölderlin gesagt hat: Er sei
»einer unserer größten, d. h. unser zukünftigster Denker, weil er
unser größter Dichter ist«. Dieser französischen Variante des DichterDenkens widmen sich die Beiträge des vorliegenden Bandes unter
vielfältigen philosophischen, kunstwissenschaftlichen wie soziologischen Aspekten.
ISBN 978-3-85132-783-0, 316 S., EUR 38,–, mit Register
2
Turia + Kant
Herbst 2015
Philosophie
Aporien des Verzeihens
Hg. von Marc Crépon und Verena Rauen
Können Verbrechen gegen die Menschlichkeit verziehen werden –
oder sind sie unverjährbar, unverzeihbar? Daran zeigt sich bereits
eine der Aporien des Verzeihens, bis hinein ins Private. Das Verzeihen ist ein Gegenstand des Rechts ebenso wie der Ethik. Kann
generell das Unverzeihliche normativ festgeschrieben werden, oder
ist es nicht vielmehr notwendig, das Verzeihen und das Unverzeihliche als strikt individuelle Kategorien zu betrachten, die sich jeglicher
objektiven Regulierung entziehen? Kann das Unverjährbare als eine
juristische Kategorie mit dem Unverzeihlichen gleichgesetzt werden? Neben den üblichen Verdächtigen wie Jacques Derrida und
Emmanuel Levinas, an die man gleich denkt, kommt hier auch eine
Reihe anderer Autoren wie Vladimir Jankélévitch, Paul Ricœur,
Hermann Cohen, Walter Benjamin oder Rainer Maria Rilke ins Spiel.
Diesen Themen widmen sich im vorliegenden Band die Autoren
Marc Crépon, Tobias Nikolaus Klass, Marc de Launay, Jean-Claude
Monod, Birger Priddat, Verena Rauen, Rochelle Tobias und Frédéric
Worms.
Marc Crépon ist Direktor des
Département de Philosophie der Ecole
Normale Supérieure, Paris.
Verena Rauen ist Wissenschaftliche
Leiterin des Center for Philosophy,
Politics and Economics am Lehrstuhl
für Praktische Philosophie der Chris­
tian-Albrechts-Universität zu Kiel.
ISBN 978-3-85132-811-0, ca. 200 S., ca. EUR 24,– 3
Turia + Kant
Herbst 2015
P O L ITISCHE P h i lo s op h i e
Erik M. Vogt
Ästhetisch-politische Lektüren
zum »Fall Wagner«
Adorno – Lacoue-Labarthe – Žižek – Badiou
Erik M. Vogt, geboren in Oberösterreich,
ist Professor für Philosophie am Trinity
College in Hartford, USA. Er ist an der
Universität Wien habilitiert und
unterrichtete u.a. an der Loyola
University in New Orleans, am Wadham
College in Oxford (England) und an der
Universität Wien. Autor u.a. von Sartre
und Fanon, Slavoj Žižek und die Gegen­
warts­philo­sophie (alle bei Turia + Kant).
4
Der »Fall Wagner« ist keineswegs abgeschlossen, sondern weiterhin
Gegenstand heftiger Debatten. Sie drehen sich sowohl um das
Verhältnis von Ästhetik und Politik wie auch um jenes von Musik
und Philosophie. Das vorliegende Buch hält sich nahe an die untersuchten Texte und zeichnet deren zentrale Argumente nach. Es
möchte sowohl eine vornehmlich an Nicht-SpezialistInnen gerichtete Einführung in bestimmte Sequenzen des philosophischen Genres
»Fall Wagner« sein als auch ein Überblick über die (kritische) Rezeption von Theodor W. Adornos Versuchen zu Wagner bei Philippe
Lacoue-Labarthe, Slavoj Žižek und schließlich Alain Badiou.
ISBN 978-3-85132-789-2, ca. 250 S., ca. EUR 29,–
Turia + Kant
Herbst 2015
P O L ITISCHE P h i lo s op h i e
Jens Kastner
Zygmunt Baumann
Globalisierung, Politik und flüchtige Kritik
Zygmunt Bauman ist einer der meist zitierten Soziologen der Gegenwart. War er zu Beginn der 1990er Jahre mit seiner soziologischen
Analyse des Holocaust und seiner Kritik der Moderne breit diskutiert worden, hat er sich in den vergangenen Jahren vor allem mit
seinen Zeitdiagnosen der »flüchtigen Moderne« profiliert. Dabei hat
er zentrale soziologische Konzepte wie Gemeinschaft, Gewalt, Moral
und nicht zuletzt Politik einer Revision unterzogen. Während einerseits seine Diagnosen und Thesen zu den globalisierten Gegenwartsgesellschaften international Gehör fanden, geriet er andererseits
selbst in Kritik, als bekannt wurde, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg für den sowjetischen Geheimdienst tätig war. Ob Bauman
allerdings der »Theoretiker der Linken« ist, für den seine antistali­
nistischen Feinde ihn halten, ist für den Autor durchaus fraglich.
Das Buch diskutiert Baumans Werk aus den letzten fünfzehn Jahren, zeichnet die zentralen Inhalte der Debatten um es nach und
unterzieht sie selbst einer kritischen Diskussion.
Jens Kastner ist Soziologe und
Kunsthistoriker und lehrt an der
Akademie der bildenden Künste Wien.
Er hatte mit Politik und Postmoderne
bereits 2000 eine erste Gesamtdar­
stellung von Baumans Werk vorgelegt.
Bei Turia + Kant erschienen Unter­
suchungen zu Pierre Bourdieu (Die
ästhetische Disposition) und das Verhält­
nis von Bourdieu und Rancière (Streit
um den ästhetischen Blick) sowie der
Sammel­­band Bourdieu und Rancière.
ISBN 978-3-85132-788-5, ca. 140 S., ca. EUR 18,–
5
Turia + Kant
Herbst 2015
P O L ITISCHE P h i lo s op h i e
Gabriel Hürlimann
Analytik der Revolte
Über agonistische Konstellationen von Macht, Freiheit und
Subjekt im Anschluss an Michel Foucault
Gabriel Hürlimann, Philosoph und
Literaturwissenschaftler, studierte in
Zürich und promovierte an der Univer­
sität Frankfurt. Mitarbeiter im
Forschungsprojekt »Repräsentative
Gewalt« am Institut für Theorie der
Zürcher Hochschule der Künste.
Der »Arabische Frühling« hat einem als antiquiert geltenden Begriff
unverhofft zu einer neuen Konjunktur verholfen und dem medialen
Diskurs rund um den Globus aufgedrängt: Revolte! Denn plötzlich
revoltierten sie wieder, die »Verdammten dieser Erde«, und alle
schauten gebannt hin und staunten über den Wagemut, die Selbstlosigkeit und den Kampfgeist, den diese Menschen an den Tag zu
legen bereit waren. Doch was heißt »revoltieren«?
Dass ein Blick auf die Pariser Kommune von 1871, den Mai 1968
oder gar auf Occupy Wall Street von 2011 lediglich zeigen könnte,
dass die Revolte theoretisch schwerer zu fassen ist – auf dieser
Überzeugung basiert diese Studie. Ein direkter Blick auf exemplarische Phänomene führt in die Irre oder vermag bestenfalls ein spezifisches Vorwissen von oder über Revolten daran zu reproduzieren.
Denn die prototypische Revolte schlechthin existiert nicht.
Die Analytik der Revolte erprobt deshalb einen anderen Ansatz:
Ausgehend von Thomas Hobbes’ Versuch, die Revolte aus der politischen Ordnung zu verbannen, wird mit Michel Foucaults Machtanalytik eine Logik revoltierenden Handelns entwickelt und um Einsichten in die Konstruktion sozialer Wirklichkeit von John Searle
ergänzt.
ISBN 978-3-85132-787-8, 367 S., EUR 34,–
6
Turia + Kant
Herbst 2015
P O L ITISCHE P h i lo s op h i e
Rahel Sophia Süss
Kollektive Handlungsfähigkeit
Gramsci – Holzkamp – Laclau/Mouffe
Vorwort von Oliver Marchart
»Die Arbeit mit dem Begriff der ›kollektiven Handlungsfähigkeit‹ hat
einen praktischen, nicht nur theoretischen Sinn: Es geht nicht nur
um die Präzisierung und Problematisierung eines Begriffs, sondern
um die Verwirklichung einer Möglichkeit zu handeln; darum, diejenigen Potenziale auszumachen, durch die es kollektiven Akteur_in­nen möglich ist, Brüche und Diskontinuitäten im Common Sense
herbeizuführen. Es ist das Begreifen, das mit einem kritisch-subversiven Eingreifen in die Verhältnisse einhergeht.«
Die Frage, warum trotz der anhaltenden Krisen keine Transforma­
tionsprojekte wirkungsmächtig werden, projiziert die Autorin auf die
Frage »kritischer« und »subversiver« politischer Handlungsfähigkeit.
Wie kann diese im Spannungsfeld von Herrschaft und Widerstand
genauer begriffen werden? Insbesondere der Begriff einer kollektiven Handlungsfähigkeit wird meist unklar verwendet und bedarf der
Präzisierung.
Rahel Sophia Süß ist Politikwissen–
schaftlerin in Wien, Studentin der
Philosophie und Mitherausgeberin
des Sammel­bandes Uni brennt.
Die Autorin befragt dazu drei einschlägige Theorien (Gramsci,
Holzkamp und Laclau/Mouffe).
ISBN 978-3-85132-767-0, 183 S., EUR 22,–
7
Turia + Kant
Herbst 2015
K U N ST P h i lo s op h i e
Serialität
Wissenschaften, Künste, Medien
Hg. von Olaf Knellessen, Giaco Schiesser, Daniel Strassberg
Olaf Knellessen und Daniel Strass­
berg sind Psychoanalytiker in Zürich,
Giaco Schiesser ist Professor für
Kultur- und Medientheorien an der
ZHdK.
Wiederholungen haben in der westlichen Welt einen widersprüchlichen Ruf. Sind sie in der bildenden Kunst (Andy Warhol) und im
Film (Walter Ruttman) seit langem als ein künstlerisch fruchtbares
Verfahren installiert, gelten sie in der Literatur als öde (Groschenromane), bei der Arbeit als monoton und einschläfernd und in der
Psychoanalyse als pathologisch (wenn sie zum Zwang werden). Wir
lernen in der Schule früh, Wiederholungen zu vermeiden und sind
zugleich aufgefordert, originell zu sein – in einem Rahmen, der sich
nicht so sehr durch Originalität, als vielmehr durch sich wiederholende Strukturen auszeichnet. Mit der Moderne wurde das Neue,
das Originelle zum täglich zu erreichenden Ziel der Gesellschaft
erklärt.
In der alten hebräischen Poetik gelten dagegen wörtliche Wiederholungen als ausgesprochen elegant und in den asiatischen Kulturen
geniesst das Serielle – das Langweilige der geringen Abweichung
– höchste Anerkennung, während Originalität noch immer eher eine
wenig bedeutsame Rolle spielt.
Beispiele dieser Art lassen sich noch viele finden. In einer Tagung
vom Psychoanalytischen Seminar Zürich, der Zürcher Hochschule
der Künste und des Netzwerks Entresol wurde versucht, unterschiedlichen Logiken des Seriellen nachzugehen und die Frage zu
stellen, welche Folgen dieses neue Paradigma für die Psychoanalyse,
die Humanities, die Naturwissenschaften und die Künste haben.
ISBN 978-3-85132-766-3, 204 S., EUR 24,–
8
Turia + Kant
Herbst 2015
K U N ST P h i lo s op h i e
Drehli Robnik
Kontrollhorrorkino
Gegenwartsfilme zum prekären Regieren
»Man braucht keine Science Fiction, um sich einen Kontrollmechanismus vorzustellen, der in jedem Moment die Position eines Elements in einem offenen Milieu angibt«, schreibt Gilles Deleuze.
Wohl aber – und darum geht es dem Autor – sind heutige Horror­
filme hilfreich dabei, Erscheinungen kontrollgesellschaftlicher Macht
kritisch wahrzunehmen. Unter dem Label Kontrollhorrorkino geht
es um Formbildungen der Politik, um Denkbilder der Theorie und
um Filmbilder von gesellschaftlicher Tragweite. Wie vermitteln sich
die Zumutungen des Postfordismus, der heute die Bevölkerungen
optimiert und kontrolliert?
Diese Frage richtet sich einerseits an Film- und Sozialtheorie bei
Gilles Deleuze und an die Diskussionen mit ihm und gegen ihn; und
sie richtet sich anderseits an aktuelles Horrorkino, etwa an Zombiefilme oder an Gruselsatiren wie Hostel, Shaun of the Dead und The
World’s End.
Drehli Robnik ist Filmtheoretiker in
Wien. Er ist Autor von Geschichts­
ästhetik und Affekt­politik. Stauffenberg
und der 20. Juli im Film und Film ohne
Grund. Filmtheorie, Postpolitik und
Dissens bei Jacques Rancière sowie
Mitherausgeber von Bänden zu
Jacques Rancière und Siegfried
Kracauer (alle bei Turia + Kant).
ISBN 978-3-85132-784-7, 195 S., EUR 22,–
9
Turia + Kant
Herbst 2015
Philosophie
Paul Ricœur
Anders
Eine Lektüre von
Jenseits des Seins und anders als Sein geschieht
von Emmanuel Levinas
Mit einem Nachwort von Burkhard Liebsch
Aus dem Französischen von Marco Gutjahr
Autrement. Lecture d’Autrement qu‘être
ou Au-delà de l‘essence d’Emmanuel
Levinas erschien bei Presses Universiaires
de France, Paris 1997.
Paul Ricœur (1913-2005) ist einer der
bedeutendsten Vertreter der
französischen Gegenwartsphilosophie. Er
wurde mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet.
Marco Gutjahr arbeitet an der Universi­
tät Rostock zu literaturtheoreti­schen
Konzep­ten und Methoden, zur
Geschichte und Theorie visuellen
Wissens. Er ist Übersetzer für franzö­
sische Literatur und Philosophie.
10
Paul Ricœur unterzieht hier eines der Hauptwerke von Emmanuel
Levinas einer eingehenden und unnachgiebigen Lektüre, die auf
unnachahmliche Weise in das Herz jeder Auseinandersetzung mit
Levinas führen muss, nämlich zu der Frage, ob man das, was Levinas
betreibt, eine Ethik nennen kann.
Denn dort, wo sich die »Ordnung des Sagens« mit der »Ethik der
Verantwortung« trifft, d.h. dort, wo die Schriften von Levinas als
Suche nach dem ethischen Wesen der Sprache verstehbar werden,
zeigt sich für Ricœur die paradoxe Situation, dass bei Levinas eine
Ethik, die sich von der Ontologie verabschieden will, ohne eigene
Sprache auskommen muss. Im Gegenteil, bisweilen kann solch eine
Ethik nur dann zur Sprache gebracht werden, wenn sie sich auf das
Böse, auf einen »Diskurs der Bosheit« stützt.
ISBN 978-3-85132-786-1, ca. 110 S., ca. EUR 14,–
Turia + Kant
Herbst 2015
Philosophie
Philippe Lacoue-Labarthe / Jean-Luc Nancy
Das Literarisch-Absolute
Die Literaturtheorie der Deutschen Romantik
Aus dem Französischen von Johannes Kleinbeck
Für Lacoue-Labarthe und Nancy hat die Jenaer Frühromantik die
bis heute andauernde Frage der »Literatur« – und ihrer Theorie –
eröffnet. Anhand der Texte der Frühromantiker um Friedrich Schlegel zeichnen die beiden Autoren das Literarische als eine bildende
wie zersetzende Kraft nach, die sich auf keine Disziplin oder Institution beschränken lässt und Kunst, Gesellschaft und Religion gleichermaßen durchkreuzt.
Im Rahmen einer weitreichenden Neuauslegung der zentralen
Begriffe wie »Darstellung«, »Fragment«, »Gattung« und »Kritik«
zeigt sich das radikal Literarische als Kehrseite der angehenden
Epoche der Produktion und Produktivität. Sein werkzersetzender
Zug gilt bis heute, und die gegenwärtige Vervielfältigung textueller
Kommunikationsformen markieren nur eine weitere Etappe dieses
Beginns.
Dieser erstmals auf Deutsch vorliegende Grundlagentext der Literaturwissenschaft und der Ästhetischen Theorie enthält neben den
luziden Ausführungen der beiden Autoren auch die zentralen Originaltexte der Jenaer Frühromantik.
ISBN 978-3-85132-810-3, ca. 400 S., ca. EUR 40,–
L’Absolu littéraire. Théorie de la littérature
du romantisme allemand erschien bei
Éditions du Seuil, Paris 1978.
Philippe Lacoue-Labarthe (1940–2007)
war Professor für Philosophie in Straß­
burg. Seine Schriften zu Heidegger,
Blanchot, Hölderlin, zu Fragen der
Mimesis oder dem Komplex von Politik
und Ästhetik umkreisen beharrlich die
Frage der Dichtung und der Literatur.
Jean-Luc Nancy (*1949) war ebenfalls
Professor in Straßburg und ist einer der
bedeutendsten Philosophen der
Gegenwart.
Johannes Kleinbeck ist Wissenschaft­
licher Mitarbeiter am Institut für
Allgemeine und Vergleichende
Literaturwissenschaft an der LMUMünchen.
11
Turia + Kant
Herbst 2015
P S Y CH O A N A L Y SE
Bruce Fink
Lacan buchstäblich
Die Écrits entziffern
Aus dem Amerikanischen von Ulrike Bondzio-Müller
Lacan to the Letter. Reading Écrits
Closely erschien bei University of
Minnnesota Press, Minneapolis,
Minnesota, 2004.
Bruce Fink ist Psychoanalytiker in
Pittsburg, Pennsylvania. Er hat
zahlreiche Arbeiten Lacans ins
Englische übersetzt, vor allem die
Écrits: The First Complete Edition in
English. Bei Turia + Kant sind von
ihm erschienen: Eine klinische
Einführung in die Lacan’sche
Psychoanalyse und Das Lacan’sche
Subjekt sowie Grundlagen der
psychoanalytischen Technik.
12
Bruce Fink, der hierzulande vor allem für seine überaus klaren und
praxisnahen Einführungen in das Denken Jacques Lacans bekannt
ist, versucht auch in diesem Buch, den französischen Psychoanalytiker seines Nimbus der Unverständlichkeit zu entkleiden. Hier allerdings in einer – wie der Titel schon sagt – sehr textnahen Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten dieser Theorie.
2007 legte Bruce Fink seine vorbildliche Übersetzung von Lacans
Schriften ins Englische vor. Vor allem als Übersetzer kann man über
Unklarheiten nicht hinweglesen. Bis in die Details der Lacan’schen
»Algebra« müssen die Denkmuster freigelegt werden. Und: Es ist
möglich.
ISBN 978-3-85132-812-7, ca. 250 S., ca. EUR 29,
Turia + Kant
Herbst 2015
P S Y CH O A N A L Y SE
Jacques Lacan
Das Seminar – Bücher I, III und XX
NEUAUSGABEN DER ÜBERSETZUNGEN DER VERLAGE WALTER/QUADRIGA
Le séminaire de Jacques Lacan, Texte établi par Jacques-Alain Miller, erschien bei Éditions du Seuil.
Neben den Schriften (Écrits, 1966), die bei Turia + Kant zurzeit in neuer deutscher Übersetzung erscheinen, ist Das Seminar die zweite wichtige – für manche die wichtigste – Vermittlung von Lacans theoretischem Gebäude. Es gibt das von Lacan 1951 bis 1979 gehaltene Seminar wieder und ist auch in Frankreich erst sehr lückenhaft erschienen. Die existierenden deutschen Übersetzungen sind durch die
Schicksale der dabei engagierten Verlage Walter und Quadriga nicht mehr lieferbar. Bei Turia + Kant
erscheinen nun – nach Seminar XI – weitere drei – nur noch selten antiquarisch erhältliche – Bände neu:
Freuds technische Schriften
Das Seminar, Buch I
Aus dem Französischen von Werner Hamacher
ISBN 978-3-85132-803-5, 366 S., EUR 40,–
Das Ich in der Theorie Freuds und in
der Technik der Psychoanalyse
Das Seminar, Buch II
Aus dem Französischen von Hans-Joachim Metzger
ISBN 978-3-85132-804-2, 419 S., EUR 42,–
Encore
Das Seminar, Buch XX
Aus dem Französischen von Norbert Haas, Vreni Haas und
Hans-Joachim Metzger
ISBN 978-3-85132-807-3, 169 S., EUR 24,–
13
Turia + Kant
Herbst 2015
P S Y CH O A N A L Y SE / ETH N O L O G IE
Christian Claucig
Liminalität und Adoleszenz
Victor Turner, Mukanda und die Psychoanalyse
oder: The Anthropologist’s Fallacy
Victor Turner war einer der prägenden Ethnologen des 20. Jahrhunderts. Am »Mukanda« der afrikanischen Ndembu, einem Übergangsritual auf dem Weg zum Erwachsenendasein, entwickelte er einen
Gegensatz von (sozialer) »Struktur« und »Antistruktur«, der allerdings theoretisch umstritten ist.
Christian Claucig ist
Religionswissenschaftler,
Psychoanalytiker und
Psychotherapeut in Wien.
Der Autor hinterfragt Victor Turners Orientierung an Sigmund
Freud, die ihm zufolge zu halbherzig bleibt, und zeigt in der Konsequenz das schwierige Verhältnis von psychoanalytischen und soziologischen Interpretationen in der Ethnologie auf.
ISBN 978-3-85132-785-4, ca. 600 S., ca. EUR 55,–
14
Turia + Kant
Herbst 2015
RE P RI N T
Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben
Bewährte Standards und Longseller aus unserem Programm im handlichen Taschenbuch-Format:
Slavoj Žižek
Psychoanalyse und die
Philosophie des deutschen Idealismus
Neue Ausgabe der beiden Bände DER ERHABENSTE ALLER HYSTERIKER UND
VERWEILEN BEIM NEGATIVEN
Aus dem Französischen von Isolde Charim und aus dem Englischen von Lydia Marinelli
ISBN 978-3-85132-790-8, 479 S., EUR 29,–
Frantz Fanon
Schwarze Haut, weiße Masken
Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer
ISBN 978-3-85132-782-3, 215 S., EUR 19,–
Hito Steyerl
Die Farbe der Wahrheit
Dokumentarismen im Kunstfeld
ISBN 978-3-85132-517-1, 181 S., EUR 18,–
15
Turia + Kant
Herbst 2015
Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben
Dylan Evans
Wörterbuch der Lacan’schen Psychoanalyse
Aus dem Englischen von Gabriella Burkhart
ISBN 978-3-85132-794-6, 383 S., EUR 28,–
Bruce Fink
Eine klinische Einführung in die Lacan’sche
Psychoanalyse
Theorie und Technik
Aus dem Amerikanischen von Erik M. Vogt
ISBN 978-3-85132-791-5, 367 S., EUR 25,–
Bruce Fink
Das Lacan’sche Subjekt
Zwischen Sprache und Jouissance
Aus dem Amerikanischen von Tim Caspar Boehme
ISBN 978-3-85132-793-9, 264 S., EUR 29,–
16
RE P RI N T
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Schottengasse 3A / 5 / DG 1
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Bü c h e rvo r s c hau H e r b st 2 0 1 5
T u r i a
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K a n t
Artur R. Boelderl (Hg.)
Crépon / Rauen (Hg.)
Erik M. Vogt
Jens Kastner
Gabriel Hürlimann
Rahel Sophia Süss
Knellessen u.a. (Hg.)
Drehli Robnik
Paul Ricoeur
Lacoue-Labarthe / Nancy
Christian Claucig
Bruce Fink
Jacques Lacan – Das Seminar I, II und XX:
Das Seminar, Buch I Freuds technische Schriften
Das Seminar, Buch II Das Ich in der Theorie Freuds
Das Seminar, Buch XX Encore
Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben:
Slavoj Žižek Psychoanalyse und deutsche Idealismus
Frantz Fanon Schwarze Haut, weiße Masken
Hito Steyerl Die Farbe der Wahrheit
Dylan Evans Wörterbuch der Lacanschen Psychoanalyse
Bruce Fink Klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse
Bruce Fink Das Lacan’sche Subjekt
Welt der Abgründe: Zu Georges Bataille
Aporien des Verzeihens
Ästhetisch-politische Lektüren zum »Fall Wagner«
Zygmunt Baumann
Analytik der Revolte
Kollektive Handlungsfähigkeit
Serialität. Wissenschaften, Künste, Medien
Kontrollhorrorkino
Anders
Das Literarisch-Absolute
Liminalität und Adoleszenz. Victor Turner …
Lacan buchstäblich. Die Écrits entziffern
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