V e r l ag T u r ia + Ka n t Bu c h ha n d e l s au sl i e f e ru n g e n Anschrift Deutschland Schottengasse 3A / 5 / DG 1 BUGRIM Berlin A-1010 Wien Saalburgstraße 3 Telefon + 43/1/925 16 05 D-12099 Berlin (Tempelhof) Telefax + 43/1/923 09 76 Telefon (030) 607 97 707 E-Mail: [email protected] Telefax (030) 606 34 76 Büro Berlin Vertreter für Deutschland: Crellestraße 14 / Remise Rudi Deuble D-10827 Berlin Verlagsvertretungen | c/o Stroemfeld Verlag Telefon +49/30/61 29 63 74 Holzhausenstr. 4 Telefax +49/30/61 29 63 78 60322 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Tel.: (069) 955 226-22 | (069) 49 04 66 Fax: (069) 955 226-24 Der Verlag Turia + Kant wird im Rahmen der Kunstförderung vom Österreichischen Bundeskanzleramt unterstützt. Österreich Erscheinungstermine, Inhaltsverzeichnisse Mohr Morawa Buchvertrieb Ges.m.B.H. und weitere Details auf www.turia.at. Sulzengasse 2 Änderungen und Fehler vorbehalten. A-1230 Wien Bü c h e rvo r s c hau H e r b st 2 0 1 5 T u r i a + K a n t Artur R. Boelderl (Hg.) Crépon / Rauen (Hg.) Erik M. Vogt Jens Kastner Gabriel Hürlimann Rahel Sophia Süss Knellessen u.a. (Hg.) Drehli Robnik Paul Ricoeur Lacoue-Labarthe / Nancy Christian Claucig Bruce Fink Jacques Lacan – Das Seminar I, II und XX: Das Seminar, Buch I Freuds technische Schriften Das Seminar, Buch II Das Ich in der Theorie Freuds Das Seminar, Buch XX Encore Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben: Slavoj Žižek Psychoanalyse und deutsche Idealismus Frantz Fanon Schwarze Haut, weiße Masken Hito Steyerl Die Farbe der Wahrheit Dylan Evans Wörterbuch der Lacanschen Psychoanalyse Bruce Fink Klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse Bruce Fink Das Lacan’sche Subjekt Welt der Abgründe: Zu Georges Bataille Aporien des Verzeihens Ästhetisch-politische Lektüren zum »Fall Wagner« Zygmunt Baumann Analytik der Revolte Kollektive Handlungsfähigkeit Serialität. Wissenschaften, Künste, Medien Kontrollhorrorkino Anders Das Literarisch-Absolute Liminalität und Adoleszenz. Victor Turner … Lacan buchstäblich. Die Écrits entziffern Telefon (01) 680 14-0 Telefax (01) 688 71 30 Vertreter für Österreich: Michael Orou Weyringergasse 23/13 A-1040 Wien Telefon(fax) (01) 505 69 35 E-Mail: [email protected] Günter Thiel Reiharting 11 A-4652 Steinerkirchen/Traun Handy: 0664 / 391 28 35 E-Mail: [email protected] Philosophie P syc hoa na lyse K u lt u rw i s se n s c ha f t e n Philosophie P syc hoa na lyse K u lt u rw i s se n s c ha f t e n Turia + Kant Herbst 2015 Übersicht Herbstprogramm 2015 Welt der Abgründe: Zu Georges Bataille Hg. von Artur R. Boelderl Aporien des Verzeihens Hg. von Marc Crépon und Verena Rauen Erik M. Vogt – Ästhetisch-politische Lektüren zum »Fall Wagner« Adorno – Lacoue-Labarthe – Žižek – Badiou Jacques Lacan – Das Seminar I, II und XX: Freuds technische Schriften Das Seminar, Buch I Aus dem Französischen von Werner Hamacher Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse Das Seminar, Buch II Aus dem Französischen v. Hans-Joachim Metzger Jens Kastner – Zygmunt Baumann Globalisierung, Politik und flüchtige Kritik Gabriel Hürlimann – Analytik der Revolte Über agonistische Konstellationen von Macht, Freiheit und Subjekt im Anschluss an Foucault Rahel Sophia Süss – Kollektive Handlungsfähigkeit Gramsci – Holzkamp – Laclau/Mouffe Serialität. Wissenschaften, Künste, Medien Hg. von Olaf Knellessen, Giaco Schiesser, Daniel Strassberg Drehli Robnik – Kontrollhorrorkino Gegenwartsfilme zum prekären Regieren Paul Ricoeur – Anders Eine Lektüre von »Jenseits des Seins und anders als Sein geschieht« von Emmanuel Levinas Mit einem Nachwort von Burkhard Liebsch Aus dem Französischen von Marco Gutjahr Lacoue-Labarthe / Nancy – Das LiterarischAbsolute Encore Das Seminar, Buch XX Aus dem Französischen von Norbert Haas, Vreni Haas und Hans-Joachim Metzger Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben: Slavoj Žižek – Psychoanalyse und die Philosophie des deutschen Idealismus Aus dem Französischen von Isolde Charim und aus dem Englischen von Lydia Marinelli Frantz Fanon – Schwarze Haut, weiße Masken Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer Hito Steyerl – Die Farbe der Wahrheit Dokumentarismen im Kunstfeld Dylan Evans – Wörterbuch der Lacan’schen Psychoanalyse Aus dem Englischen von Gabriella Burkhart Bruce Fink – Eine klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse Die Literaturtheorie der Deutschen Romantik Theorie und Technik Aus dem Französischen von Johannes Kleinbeck Aus dem Amerikanischen von Erik M. Vogt Christian Claucig – Liminalität und Adoleszenz Victor Turner, Mukanda und die Psychoanalyse oder: The Anthropologist’s Fallacy Bruce Fink – Das Lacan’sche Subjekt Zwischen Sprache und Jouissance Aus dem Amerikanischen von Tim Caspar Boehme Bruce Fink – Lacan buchstäblich Die Écrits entziffern Aus dem Amerikanischen von Ulrike Bondzio-Müller 1 Turia + Kant Herbst 2015 Philosophie Welt der Abgründe Zu Georges Bataille Hg. von Artur R. Boelderl Georges Bataille (1897-1962) war eine der prägendsten Gestalten des französischen Geisteslebens im 20. Jahrhundert, u. a. für Michel Foucault. Artur R. Boelderl ist Universitätsdozent am Institut für Philosophie der Alpen-AdriaUniversität Klagenfurt. Im vorliegenden Band versammelt er wichtige internationale Stimmen zu Bataille, darunter Jean-Luc Nancy und Michel Maffesoli. Georges Bataille hat philosophische Texte ebenso geschrieben wie Romane und Gedichte, er verfasste Studien über Kunst und Literatur ebenso wie über gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Themen. Im Brotberuf biederer Bibliothekar und Gründer mehrerer Zeitschriften mit wissenschaftlichem Anspruch, darunter der durch und durch seriösen und hoch renommierten Critique, zeichnete Bataille zugleich verantwortlich – teilweise unter Pseudonym – für höchst anstößige literarische Texte an der Grenze zwischen Obszönität und Pornographie. Philosophisch zeigt sich Bataille die Welt weniger als eine Welt der Gründe als vielmehr der Abgründe, der Mensch als »unhaltbares Wesen« und die Vernunft in der Gestalt des Schlafes. Für ihn kann gelten, was Heidegger mit Bezug auf Hölderlin gesagt hat: Er sei »einer unserer größten, d. h. unser zukünftigster Denker, weil er unser größter Dichter ist«. Dieser französischen Variante des DichterDenkens widmen sich die Beiträge des vorliegenden Bandes unter vielfältigen philosophischen, kunstwissenschaftlichen wie soziologischen Aspekten. ISBN 978-3-85132-783-0, 316 S., EUR 38,–, mit Register 2 Turia + Kant Herbst 2015 Philosophie Aporien des Verzeihens Hg. von Marc Crépon und Verena Rauen Können Verbrechen gegen die Menschlichkeit verziehen werden – oder sind sie unverjährbar, unverzeihbar? Daran zeigt sich bereits eine der Aporien des Verzeihens, bis hinein ins Private. Das Verzeihen ist ein Gegenstand des Rechts ebenso wie der Ethik. Kann generell das Unverzeihliche normativ festgeschrieben werden, oder ist es nicht vielmehr notwendig, das Verzeihen und das Unverzeihliche als strikt individuelle Kategorien zu betrachten, die sich jeglicher objektiven Regulierung entziehen? Kann das Unverjährbare als eine juristische Kategorie mit dem Unverzeihlichen gleichgesetzt werden? Neben den üblichen Verdächtigen wie Jacques Derrida und Emmanuel Levinas, an die man gleich denkt, kommt hier auch eine Reihe anderer Autoren wie Vladimir Jankélévitch, Paul Ricœur, Hermann Cohen, Walter Benjamin oder Rainer Maria Rilke ins Spiel. Diesen Themen widmen sich im vorliegenden Band die Autoren Marc Crépon, Tobias Nikolaus Klass, Marc de Launay, Jean-Claude Monod, Birger Priddat, Verena Rauen, Rochelle Tobias und Frédéric Worms. Marc Crépon ist Direktor des Département de Philosophie der Ecole Normale Supérieure, Paris. Verena Rauen ist Wissenschaftliche Leiterin des Center for Philosophy, Politics and Economics am Lehrstuhl für Praktische Philosophie der Chris tian-Albrechts-Universität zu Kiel. ISBN 978-3-85132-811-0, ca. 200 S., ca. EUR 24,– 3 Turia + Kant Herbst 2015 P O L ITISCHE P h i lo s op h i e Erik M. Vogt Ästhetisch-politische Lektüren zum »Fall Wagner« Adorno – Lacoue-Labarthe – Žižek – Badiou Erik M. Vogt, geboren in Oberösterreich, ist Professor für Philosophie am Trinity College in Hartford, USA. Er ist an der Universität Wien habilitiert und unterrichtete u.a. an der Loyola University in New Orleans, am Wadham College in Oxford (England) und an der Universität Wien. Autor u.a. von Sartre und Fanon, Slavoj Žižek und die Gegen wartsphilosophie (alle bei Turia + Kant). 4 Der »Fall Wagner« ist keineswegs abgeschlossen, sondern weiterhin Gegenstand heftiger Debatten. Sie drehen sich sowohl um das Verhältnis von Ästhetik und Politik wie auch um jenes von Musik und Philosophie. Das vorliegende Buch hält sich nahe an die untersuchten Texte und zeichnet deren zentrale Argumente nach. Es möchte sowohl eine vornehmlich an Nicht-SpezialistInnen gerichtete Einführung in bestimmte Sequenzen des philosophischen Genres »Fall Wagner« sein als auch ein Überblick über die (kritische) Rezeption von Theodor W. Adornos Versuchen zu Wagner bei Philippe Lacoue-Labarthe, Slavoj Žižek und schließlich Alain Badiou. ISBN 978-3-85132-789-2, ca. 250 S., ca. EUR 29,– Turia + Kant Herbst 2015 P O L ITISCHE P h i lo s op h i e Jens Kastner Zygmunt Baumann Globalisierung, Politik und flüchtige Kritik Zygmunt Bauman ist einer der meist zitierten Soziologen der Gegenwart. War er zu Beginn der 1990er Jahre mit seiner soziologischen Analyse des Holocaust und seiner Kritik der Moderne breit diskutiert worden, hat er sich in den vergangenen Jahren vor allem mit seinen Zeitdiagnosen der »flüchtigen Moderne« profiliert. Dabei hat er zentrale soziologische Konzepte wie Gemeinschaft, Gewalt, Moral und nicht zuletzt Politik einer Revision unterzogen. Während einerseits seine Diagnosen und Thesen zu den globalisierten Gegenwartsgesellschaften international Gehör fanden, geriet er andererseits selbst in Kritik, als bekannt wurde, dass er nach dem Zweiten Weltkrieg für den sowjetischen Geheimdienst tätig war. Ob Bauman allerdings der »Theoretiker der Linken« ist, für den seine antistali nistischen Feinde ihn halten, ist für den Autor durchaus fraglich. Das Buch diskutiert Baumans Werk aus den letzten fünfzehn Jahren, zeichnet die zentralen Inhalte der Debatten um es nach und unterzieht sie selbst einer kritischen Diskussion. Jens Kastner ist Soziologe und Kunsthistoriker und lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien. Er hatte mit Politik und Postmoderne bereits 2000 eine erste Gesamtdar stellung von Baumans Werk vorgelegt. Bei Turia + Kant erschienen Unter suchungen zu Pierre Bourdieu (Die ästhetische Disposition) und das Verhält nis von Bourdieu und Rancière (Streit um den ästhetischen Blick) sowie der Sammelband Bourdieu und Rancière. ISBN 978-3-85132-788-5, ca. 140 S., ca. EUR 18,– 5 Turia + Kant Herbst 2015 P O L ITISCHE P h i lo s op h i e Gabriel Hürlimann Analytik der Revolte Über agonistische Konstellationen von Macht, Freiheit und Subjekt im Anschluss an Michel Foucault Gabriel Hürlimann, Philosoph und Literaturwissenschaftler, studierte in Zürich und promovierte an der Univer sität Frankfurt. Mitarbeiter im Forschungsprojekt »Repräsentative Gewalt« am Institut für Theorie der Zürcher Hochschule der Künste. Der »Arabische Frühling« hat einem als antiquiert geltenden Begriff unverhofft zu einer neuen Konjunktur verholfen und dem medialen Diskurs rund um den Globus aufgedrängt: Revolte! Denn plötzlich revoltierten sie wieder, die »Verdammten dieser Erde«, und alle schauten gebannt hin und staunten über den Wagemut, die Selbstlosigkeit und den Kampfgeist, den diese Menschen an den Tag zu legen bereit waren. Doch was heißt »revoltieren«? Dass ein Blick auf die Pariser Kommune von 1871, den Mai 1968 oder gar auf Occupy Wall Street von 2011 lediglich zeigen könnte, dass die Revolte theoretisch schwerer zu fassen ist – auf dieser Überzeugung basiert diese Studie. Ein direkter Blick auf exemplarische Phänomene führt in die Irre oder vermag bestenfalls ein spezifisches Vorwissen von oder über Revolten daran zu reproduzieren. Denn die prototypische Revolte schlechthin existiert nicht. Die Analytik der Revolte erprobt deshalb einen anderen Ansatz: Ausgehend von Thomas Hobbes’ Versuch, die Revolte aus der politischen Ordnung zu verbannen, wird mit Michel Foucaults Machtanalytik eine Logik revoltierenden Handelns entwickelt und um Einsichten in die Konstruktion sozialer Wirklichkeit von John Searle ergänzt. ISBN 978-3-85132-787-8, 367 S., EUR 34,– 6 Turia + Kant Herbst 2015 P O L ITISCHE P h i lo s op h i e Rahel Sophia Süss Kollektive Handlungsfähigkeit Gramsci – Holzkamp – Laclau/Mouffe Vorwort von Oliver Marchart »Die Arbeit mit dem Begriff der ›kollektiven Handlungsfähigkeit‹ hat einen praktischen, nicht nur theoretischen Sinn: Es geht nicht nur um die Präzisierung und Problematisierung eines Begriffs, sondern um die Verwirklichung einer Möglichkeit zu handeln; darum, diejenigen Potenziale auszumachen, durch die es kollektiven Akteur_innen möglich ist, Brüche und Diskontinuitäten im Common Sense herbeizuführen. Es ist das Begreifen, das mit einem kritisch-subversiven Eingreifen in die Verhältnisse einhergeht.« Die Frage, warum trotz der anhaltenden Krisen keine Transforma tionsprojekte wirkungsmächtig werden, projiziert die Autorin auf die Frage »kritischer« und »subversiver« politischer Handlungsfähigkeit. Wie kann diese im Spannungsfeld von Herrschaft und Widerstand genauer begriffen werden? Insbesondere der Begriff einer kollektiven Handlungsfähigkeit wird meist unklar verwendet und bedarf der Präzisierung. Rahel Sophia Süß ist Politikwissen– schaftlerin in Wien, Studentin der Philosophie und Mitherausgeberin des Sammelbandes Uni brennt. Die Autorin befragt dazu drei einschlägige Theorien (Gramsci, Holzkamp und Laclau/Mouffe). ISBN 978-3-85132-767-0, 183 S., EUR 22,– 7 Turia + Kant Herbst 2015 K U N ST P h i lo s op h i e Serialität Wissenschaften, Künste, Medien Hg. von Olaf Knellessen, Giaco Schiesser, Daniel Strassberg Olaf Knellessen und Daniel Strass berg sind Psychoanalytiker in Zürich, Giaco Schiesser ist Professor für Kultur- und Medientheorien an der ZHdK. Wiederholungen haben in der westlichen Welt einen widersprüchlichen Ruf. Sind sie in der bildenden Kunst (Andy Warhol) und im Film (Walter Ruttman) seit langem als ein künstlerisch fruchtbares Verfahren installiert, gelten sie in der Literatur als öde (Groschenromane), bei der Arbeit als monoton und einschläfernd und in der Psychoanalyse als pathologisch (wenn sie zum Zwang werden). Wir lernen in der Schule früh, Wiederholungen zu vermeiden und sind zugleich aufgefordert, originell zu sein – in einem Rahmen, der sich nicht so sehr durch Originalität, als vielmehr durch sich wiederholende Strukturen auszeichnet. Mit der Moderne wurde das Neue, das Originelle zum täglich zu erreichenden Ziel der Gesellschaft erklärt. In der alten hebräischen Poetik gelten dagegen wörtliche Wiederholungen als ausgesprochen elegant und in den asiatischen Kulturen geniesst das Serielle – das Langweilige der geringen Abweichung – höchste Anerkennung, während Originalität noch immer eher eine wenig bedeutsame Rolle spielt. Beispiele dieser Art lassen sich noch viele finden. In einer Tagung vom Psychoanalytischen Seminar Zürich, der Zürcher Hochschule der Künste und des Netzwerks Entresol wurde versucht, unterschiedlichen Logiken des Seriellen nachzugehen und die Frage zu stellen, welche Folgen dieses neue Paradigma für die Psychoanalyse, die Humanities, die Naturwissenschaften und die Künste haben. ISBN 978-3-85132-766-3, 204 S., EUR 24,– 8 Turia + Kant Herbst 2015 K U N ST P h i lo s op h i e Drehli Robnik Kontrollhorrorkino Gegenwartsfilme zum prekären Regieren »Man braucht keine Science Fiction, um sich einen Kontrollmechanismus vorzustellen, der in jedem Moment die Position eines Elements in einem offenen Milieu angibt«, schreibt Gilles Deleuze. Wohl aber – und darum geht es dem Autor – sind heutige Horror filme hilfreich dabei, Erscheinungen kontrollgesellschaftlicher Macht kritisch wahrzunehmen. Unter dem Label Kontrollhorrorkino geht es um Formbildungen der Politik, um Denkbilder der Theorie und um Filmbilder von gesellschaftlicher Tragweite. Wie vermitteln sich die Zumutungen des Postfordismus, der heute die Bevölkerungen optimiert und kontrolliert? Diese Frage richtet sich einerseits an Film- und Sozialtheorie bei Gilles Deleuze und an die Diskussionen mit ihm und gegen ihn; und sie richtet sich anderseits an aktuelles Horrorkino, etwa an Zombiefilme oder an Gruselsatiren wie Hostel, Shaun of the Dead und The World’s End. Drehli Robnik ist Filmtheoretiker in Wien. Er ist Autor von Geschichts ästhetik und Affektpolitik. Stauffenberg und der 20. Juli im Film und Film ohne Grund. Filmtheorie, Postpolitik und Dissens bei Jacques Rancière sowie Mitherausgeber von Bänden zu Jacques Rancière und Siegfried Kracauer (alle bei Turia + Kant). ISBN 978-3-85132-784-7, 195 S., EUR 22,– 9 Turia + Kant Herbst 2015 Philosophie Paul Ricœur Anders Eine Lektüre von Jenseits des Seins und anders als Sein geschieht von Emmanuel Levinas Mit einem Nachwort von Burkhard Liebsch Aus dem Französischen von Marco Gutjahr Autrement. Lecture d’Autrement qu‘être ou Au-delà de l‘essence d’Emmanuel Levinas erschien bei Presses Universiaires de France, Paris 1997. Paul Ricœur (1913-2005) ist einer der bedeutendsten Vertreter der französischen Gegenwartsphilosophie. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Marco Gutjahr arbeitet an der Universi tät Rostock zu literaturtheoretischen Konzepten und Methoden, zur Geschichte und Theorie visuellen Wissens. Er ist Übersetzer für franzö sische Literatur und Philosophie. 10 Paul Ricœur unterzieht hier eines der Hauptwerke von Emmanuel Levinas einer eingehenden und unnachgiebigen Lektüre, die auf unnachahmliche Weise in das Herz jeder Auseinandersetzung mit Levinas führen muss, nämlich zu der Frage, ob man das, was Levinas betreibt, eine Ethik nennen kann. Denn dort, wo sich die »Ordnung des Sagens« mit der »Ethik der Verantwortung« trifft, d.h. dort, wo die Schriften von Levinas als Suche nach dem ethischen Wesen der Sprache verstehbar werden, zeigt sich für Ricœur die paradoxe Situation, dass bei Levinas eine Ethik, die sich von der Ontologie verabschieden will, ohne eigene Sprache auskommen muss. Im Gegenteil, bisweilen kann solch eine Ethik nur dann zur Sprache gebracht werden, wenn sie sich auf das Böse, auf einen »Diskurs der Bosheit« stützt. ISBN 978-3-85132-786-1, ca. 110 S., ca. EUR 14,– Turia + Kant Herbst 2015 Philosophie Philippe Lacoue-Labarthe / Jean-Luc Nancy Das Literarisch-Absolute Die Literaturtheorie der Deutschen Romantik Aus dem Französischen von Johannes Kleinbeck Für Lacoue-Labarthe und Nancy hat die Jenaer Frühromantik die bis heute andauernde Frage der »Literatur« – und ihrer Theorie – eröffnet. Anhand der Texte der Frühromantiker um Friedrich Schlegel zeichnen die beiden Autoren das Literarische als eine bildende wie zersetzende Kraft nach, die sich auf keine Disziplin oder Institution beschränken lässt und Kunst, Gesellschaft und Religion gleichermaßen durchkreuzt. Im Rahmen einer weitreichenden Neuauslegung der zentralen Begriffe wie »Darstellung«, »Fragment«, »Gattung« und »Kritik« zeigt sich das radikal Literarische als Kehrseite der angehenden Epoche der Produktion und Produktivität. Sein werkzersetzender Zug gilt bis heute, und die gegenwärtige Vervielfältigung textueller Kommunikationsformen markieren nur eine weitere Etappe dieses Beginns. Dieser erstmals auf Deutsch vorliegende Grundlagentext der Literaturwissenschaft und der Ästhetischen Theorie enthält neben den luziden Ausführungen der beiden Autoren auch die zentralen Originaltexte der Jenaer Frühromantik. ISBN 978-3-85132-810-3, ca. 400 S., ca. EUR 40,– L’Absolu littéraire. Théorie de la littérature du romantisme allemand erschien bei Éditions du Seuil, Paris 1978. Philippe Lacoue-Labarthe (1940–2007) war Professor für Philosophie in Straß burg. Seine Schriften zu Heidegger, Blanchot, Hölderlin, zu Fragen der Mimesis oder dem Komplex von Politik und Ästhetik umkreisen beharrlich die Frage der Dichtung und der Literatur. Jean-Luc Nancy (*1949) war ebenfalls Professor in Straßburg und ist einer der bedeutendsten Philosophen der Gegenwart. Johannes Kleinbeck ist Wissenschaft licher Mitarbeiter am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der LMUMünchen. 11 Turia + Kant Herbst 2015 P S Y CH O A N A L Y SE Bruce Fink Lacan buchstäblich Die Écrits entziffern Aus dem Amerikanischen von Ulrike Bondzio-Müller Lacan to the Letter. Reading Écrits Closely erschien bei University of Minnnesota Press, Minneapolis, Minnesota, 2004. Bruce Fink ist Psychoanalytiker in Pittsburg, Pennsylvania. Er hat zahlreiche Arbeiten Lacans ins Englische übersetzt, vor allem die Écrits: The First Complete Edition in English. Bei Turia + Kant sind von ihm erschienen: Eine klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse und Das Lacan’sche Subjekt sowie Grundlagen der psychoanalytischen Technik. 12 Bruce Fink, der hierzulande vor allem für seine überaus klaren und praxisnahen Einführungen in das Denken Jacques Lacans bekannt ist, versucht auch in diesem Buch, den französischen Psychoanalytiker seines Nimbus der Unverständlichkeit zu entkleiden. Hier allerdings in einer – wie der Titel schon sagt – sehr textnahen Auseinandersetzung mit den Schwierigkeiten dieser Theorie. 2007 legte Bruce Fink seine vorbildliche Übersetzung von Lacans Schriften ins Englische vor. Vor allem als Übersetzer kann man über Unklarheiten nicht hinweglesen. Bis in die Details der Lacan’schen »Algebra« müssen die Denkmuster freigelegt werden. Und: Es ist möglich. ISBN 978-3-85132-812-7, ca. 250 S., ca. EUR 29, Turia + Kant Herbst 2015 P S Y CH O A N A L Y SE Jacques Lacan Das Seminar – Bücher I, III und XX NEUAUSGABEN DER ÜBERSETZUNGEN DER VERLAGE WALTER/QUADRIGA Le séminaire de Jacques Lacan, Texte établi par Jacques-Alain Miller, erschien bei Éditions du Seuil. Neben den Schriften (Écrits, 1966), die bei Turia + Kant zurzeit in neuer deutscher Übersetzung erscheinen, ist Das Seminar die zweite wichtige – für manche die wichtigste – Vermittlung von Lacans theoretischem Gebäude. Es gibt das von Lacan 1951 bis 1979 gehaltene Seminar wieder und ist auch in Frankreich erst sehr lückenhaft erschienen. Die existierenden deutschen Übersetzungen sind durch die Schicksale der dabei engagierten Verlage Walter und Quadriga nicht mehr lieferbar. Bei Turia + Kant erscheinen nun – nach Seminar XI – weitere drei – nur noch selten antiquarisch erhältliche – Bände neu: Freuds technische Schriften Das Seminar, Buch I Aus dem Französischen von Werner Hamacher ISBN 978-3-85132-803-5, 366 S., EUR 40,– Das Ich in der Theorie Freuds und in der Technik der Psychoanalyse Das Seminar, Buch II Aus dem Französischen von Hans-Joachim Metzger ISBN 978-3-85132-804-2, 419 S., EUR 42,– Encore Das Seminar, Buch XX Aus dem Französischen von Norbert Haas, Vreni Haas und Hans-Joachim Metzger ISBN 978-3-85132-807-3, 169 S., EUR 24,– 13 Turia + Kant Herbst 2015 P S Y CH O A N A L Y SE / ETH N O L O G IE Christian Claucig Liminalität und Adoleszenz Victor Turner, Mukanda und die Psychoanalyse oder: The Anthropologist’s Fallacy Victor Turner war einer der prägenden Ethnologen des 20. Jahrhunderts. Am »Mukanda« der afrikanischen Ndembu, einem Übergangsritual auf dem Weg zum Erwachsenendasein, entwickelte er einen Gegensatz von (sozialer) »Struktur« und »Antistruktur«, der allerdings theoretisch umstritten ist. Christian Claucig ist Religionswissenschaftler, Psychoanalytiker und Psychotherapeut in Wien. Der Autor hinterfragt Victor Turners Orientierung an Sigmund Freud, die ihm zufolge zu halbherzig bleibt, und zeigt in der Konsequenz das schwierige Verhältnis von psychoanalytischen und soziologischen Interpretationen in der Ethnologie auf. ISBN 978-3-85132-785-4, ca. 600 S., ca. EUR 55,– 14 Turia + Kant Herbst 2015 RE P RI N T Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben Bewährte Standards und Longseller aus unserem Programm im handlichen Taschenbuch-Format: Slavoj Žižek Psychoanalyse und die Philosophie des deutschen Idealismus Neue Ausgabe der beiden Bände DER ERHABENSTE ALLER HYSTERIKER UND VERWEILEN BEIM NEGATIVEN Aus dem Französischen von Isolde Charim und aus dem Englischen von Lydia Marinelli ISBN 978-3-85132-790-8, 479 S., EUR 29,– Frantz Fanon Schwarze Haut, weiße Masken Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer ISBN 978-3-85132-782-3, 215 S., EUR 19,– Hito Steyerl Die Farbe der Wahrheit Dokumentarismen im Kunstfeld ISBN 978-3-85132-517-1, 181 S., EUR 18,– 15 Turia + Kant Herbst 2015 Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben Dylan Evans Wörterbuch der Lacan’schen Psychoanalyse Aus dem Englischen von Gabriella Burkhart ISBN 978-3-85132-794-6, 383 S., EUR 28,– Bruce Fink Eine klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse Theorie und Technik Aus dem Amerikanischen von Erik M. Vogt ISBN 978-3-85132-791-5, 367 S., EUR 25,– Bruce Fink Das Lacan’sche Subjekt Zwischen Sprache und Jouissance Aus dem Amerikanischen von Tim Caspar Boehme ISBN 978-3-85132-793-9, 264 S., EUR 29,– 16 RE P RI N T V e r l ag T u r ia + Ka n t Bu c h ha n d e l s au sl i e f e ru n g e n Anschrift Deutschland Schottengasse 3A / 5 / DG 1 BUGRIM Berlin A-1010 Wien Saalburgstraße 3 Telefon + 43/1/925 16 05 D-12099 Berlin (Tempelhof) Telefax + 43/1/923 09 76 Telefon (030) 607 97 707 E-Mail: [email protected] Telefax (030) 606 34 76 Büro Berlin Vertreter für Deutschland: Crellestraße 14 / Remise Rudi Deuble D-10827 Berlin Verlagsvertretungen | c/o Stroemfeld Verlag Telefon +49/30/61 29 63 74 Holzhausenstr. 4 Telefax +49/30/61 29 63 78 60322 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Tel.: (069) 955 226-22 | (069) 49 04 66 Fax: (069) 955 226-24 Der Verlag Turia + Kant wird im Rahmen der Kunstförderung vom Österreichischen Bundeskanzleramt unterstützt. Österreich Erscheinungstermine, Inhaltsverzeichnisse Mohr Morawa Buchvertrieb Ges.m.B.H. und weitere Details auf www.turia.at. Sulzengasse 2 Änderungen und Fehler vorbehalten. A-1230 Wien Bü c h e rvo r s c hau H e r b st 2 0 1 5 T u r i a + K a n t Artur R. Boelderl (Hg.) Crépon / Rauen (Hg.) Erik M. Vogt Jens Kastner Gabriel Hürlimann Rahel Sophia Süss Knellessen u.a. (Hg.) Drehli Robnik Paul Ricoeur Lacoue-Labarthe / Nancy Christian Claucig Bruce Fink Jacques Lacan – Das Seminar I, II und XX: Das Seminar, Buch I Freuds technische Schriften Das Seminar, Buch II Das Ich in der Theorie Freuds Das Seminar, Buch XX Encore Neuauflagen in Dünndruck-Ausgaben: Slavoj Žižek Psychoanalyse und deutsche Idealismus Frantz Fanon Schwarze Haut, weiße Masken Hito Steyerl Die Farbe der Wahrheit Dylan Evans Wörterbuch der Lacanschen Psychoanalyse Bruce Fink Klinische Einführung in die Lacan’sche Psychoanalyse Bruce Fink Das Lacan’sche Subjekt Welt der Abgründe: Zu Georges Bataille Aporien des Verzeihens Ästhetisch-politische Lektüren zum »Fall Wagner« Zygmunt Baumann Analytik der Revolte Kollektive Handlungsfähigkeit Serialität. Wissenschaften, Künste, Medien Kontrollhorrorkino Anders Das Literarisch-Absolute Liminalität und Adoleszenz. Victor Turner … Lacan buchstäblich. Die Écrits entziffern Telefon (01) 680 14-0 Telefax (01) 688 71 30 Vertreter für Österreich: Michael Orou Weyringergasse 23/13 A-1040 Wien Telefon(fax) (01) 505 69 35 E-Mail: [email protected] Günter Thiel Reiharting 11 A-4652 Steinerkirchen/Traun Handy: 0664 / 391 28 35 E-Mail: [email protected] Philosophie P syc hoa na lyse K u lt u rw i s se n s c ha f t e n Philosophie P syc hoa na lyse K u lt u rw i s se n s c ha f t e n
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