Ausgabe 87/ Mai 2015 (PDF-Download)

AUSGA BE 87 | M AI 2015
Thomas Tweer (4.v.r.) und Team hießen Bischof Dr. Andreas von Maltzahn (Mitte mit Boot) herzlich willkommen
Weltreligionen Religionen der Welt
Hören und Zuhören unterschätzte
Basiskompetenzen
Attraktive
Betreuungsangebote
Seite 6
Seite 12
Seitte 31
Inhaltsverzeichnis
Vorwort3
Kurznachrichten4
Andacht5
Überregionales6
Diakoniewerk Neues Ufer
9
Ein Tag im Leben von
10
Neues Ufer: KITAS | Frühförderung11
Neues Ufer: Bildung
15
Neues Ufer: Ramper Werkstätten | Tierhof |
Ramper Werkstätten | Ambulant begleitetes Wohnen
21
Neues Ufer: Altenhilfe
31
FSJ | Anzeigenteil33
Impressum Uferzeit:
Herausgeber: Diakoniewerk Neues Ufer gGmbH
Retgendorfer Straße 4, 19067 Rampe
Fon 03866 67-0 Internet: www.neues-ufer.de
Chefredaktion: Anna Karsten M. A. (AK), [email protected].
Redaktion: Manuela Hölzer, Nadine Kaffka, Susanne Kasperowski,
Claudia Kluth, Juliane Pingel-Stephans, Anke Roettig, Birgit Wolge, Klaus Wolge
Fotos soweit nicht anders benannt: Diakoniewerk Neues Ufer
Druck: Onlineprinters GmbH
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in unserer Uferzeit die­
männliche Schreibweise und bitten unsere Leserinnen um Verständnis - vielen Dank!
Jede Spende hilft - vielen Dank, wenn Sie uns unterstützen:
Bankverbindung: EKK, Konto-Nr. 73 100 30, BLZ 520 604 10
IBAN DE75 5206 0410 0007 3100 30 BIC: GENODEF 1EK1
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I N H A LT S V E R Z E I C H N I S | V O R W O R T
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde des Neuen Ufers,
ist für das Leben und Arbeiten im Diakoniewerk Neues Ufer sehr wichtig. Da sein für junge Menschen, für alte Menschen, für Menschen mit und ohne Behinderung und für Schwache
oder Pflegebedürftige. Die jüngsten Kinder, die wir in unseren Kitas
betreuen, sind wenige Monate alt - die älteste Bewohnerin einer
Seniorenpflegeeinrichtung feierte gerade ihren 101. Geburtstag.
Während die Kita-Kinder ihr gesamtes Leben vor sich haben, blickt
die Seniorin auf ein ganzes Jahrhundert zurück. Was ist alles geschehen in diesen zurückliegenden Jahren und worüber werden die
Kleinen in hundert Jahren zu berichten wissen?
Thomas Tweer
Geschäftsführer
Diakoniewerk
Neues Ufer gGmbH und
WDS Haus-Service GmbH
Ich habe das Gefühl, dass die Zeit rennt: Gerade war doch erst
Weihnachten, und nun feiern wir das Uferfest! Im kommenden Jahr
wird das Neue Ufer 25 Jahre alt. Kollegen und Wegbegleiter, die von
Beginn an die Entwicklung mit geprägt und verfolgt haben, können
es kaum fassen - so schnell ist die Zeit vergangen! Und es ist viel
geschehen in diesen vergangenen 25 Jahren. Um Erinnerungen
wach zu halten und nachfolgenden Generationen weiterzugeben,
sammeln wir Geschichten aus dieser Zeit, die wir zum Jubiläum
in einem Buch zusammenfassen wollen. Mit diesen fast 25 Jahren
können wir nur auf einen Bruchteil der Zeit zurücksehen, den die
alte Dame mit ihren über hundert Jahren erlebt hat.
Aber ich hoffe, dass wir Perspektiven haben und ich hoffe, dass die
Jüngsten unter uns sehr viel Gutes vor sich haben. Mal sehen, was
unsere Nachfolger in hundert Jahren über das Neue Ufer erzählen
werden. Benjamin Franklin, einer der Gründerväter der Vereinigten
Staaten (1706 bis 1790) wird wie folgt zitiert: „Liebst Du das Leben? Dann vergeude keine Zeit, denn daraus besteht das Leben“.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen zunächst ein tolles Uferfest und
einen hoffentlich sonnigen Sommer!
Ihr Thomas Tweer
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Klaus Wolge und Thomas Tweer informieren:
Diakoniewerk Neues Ufer: Kurznachrichten
EvA mit neuer Leitung
Anfang Mai hat Anna Tieth die
Leitung der Evangelischen
Altenpflegeschule (EvA)
übernommen.
Montessori-Kinderhaus
Die Einrichtung feiert am 13.
Juni 2015 von 10 bis 13 Uhr das
10-jährige Bestehen und lädt
herzlich dazu ein.
Ausstellung „Barrierefreiheit“
Der Caritas Mecklenburg e.V.
hat freundlicherweise Bilder
einer Ausstellung zum Thema
„Barrierefreiheit“ zur Verfügung
gestellt, die ab 30. Mai 2015 im
Eingangsbereich des Ufersaals
zu sehen sind.
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Weinbergschule
Die Schule feiert am 1. 12.2015
ihr 25-jähriges Bestehen und
lädt herzlich dazu ein.
organisierten Veranstaltungen
300,- Euro für die KinderTafeln und 416,75 Euro an die
Schweriner Tafeln.
Die Kreativwerkstatt der Ramper
Werkstätten„schönIRREschön“
lädt
in
die
Wismarsche
Straße 143 ein: Es gibt viele
neue Produkte und auch das
„Salädchen®“, die Korbwerkstatt
und der Kirchenladen freuen
sich über einen Besuch.
FSJ - bewirb dich jetzt!
Einsatzstellen beim Diakoniewerk Neues Ufer sind in Schwerin: Sprachheilkindergarten, Kita
Benjamin Blümchen, Lankower
Spielhaus, Haus Timon, Haus
Mecklenburg, Weinbergschule
und Montessori-Schule und Umland: Kita Moorgeister Grambow, Kita Miteinander Crivitz,
Kita für ALLE Retgendorf, Haus
Morgenstern Böken, Haus Ramper Moor, Haus Arche und Haus
Schalom Rampe und Ramper
Werkstätten... (s auch S. 33)
Spendenübergabe an Tafeln
Schulsprecherin Lisa Burmeister
und stellvertretender Schulleiter
Karsten
Jagau
übergaben
Spenden
aus
gemeinsam
von Schülern und Lehrern
KUR ZNACHRICHTEN | ANDACHT
Andacht
Liebe Leserinnen und Leser der „Uferzeit“!
Vor gut 2000 Jahren hat Jesus
gelebt. Er lebte in einem Land weit
weg von uns. Jesus sprach eine
Sprache, die wir nicht verstehen
würden. Trotzdem kann er uns
nahe sein. Christinnen und
Christen leben auf der ganzen
Welt. Viele werden wir nie treffen.
Viele sprechen eine Sprache, die
wir nicht verstehen. Trotzdem
sind wir mit allen verbunden. Das
hat etwas mit dem Pfingstfest zu
tun.
Pfingsten. Gott flüstert. Rauscht.
Brüllt. Gott – ohne Gestalt, ohne
Maß – greift ein, greift zu, packt
Menschen. Pfingsten ist ein
spannendes Fest. Pfingsten ist
der Geburtstag der christlichen
Weggemeinschaft.
Die Geschichte dieses Festes
finden wir in der Bibel. Menschen
stehen Kopf. Die Welt funktioniert
nicht mehr so, wie sie sie sich
zurechtgelegt und sich damit
abgefunden haben. Das, worauf
sie sich verlassen hatten, ist total
in Unordnung geraten. Die Jünger
predigen – und Menschen aus 16
verschiedenen
Sprachfamilien
verstehen sie. Was wird das
werden?
Eine spannende Situation. Ein
spannendes Fest. Und ein wenig
vertrautes Fest. Vielleicht, weil
es von etwas erzählt, was nicht
zu begreifen ist. Wie will man
den Geist Gottes auch greifen,
fassen?! „Try and catch the wind
– versuch es und fang den Wind“
heißt es in einem Lied von Cat
Stevens. Es ist nicht zu fassen.
Aber das Pfingstwunder geschah
und erfüllte. Die Jünger predigten
- wie ihnen der Geist Gottes es
gab. Und die Zuhörer? Sie waren
ratlos, entsetzt, verwundert. Sie
fragten, spotteten, grenzten sich
ab. Aber es geschieht. Gott ist
am Werk. Menschen tun nichts
selbst dazu. Aber sie empfangen,
erleben, nehmen an, lassen sich
begeistern.
Das bleibt nicht ohne Folgen. Was
müssen wir tun? Zuerst einmal
nichts, so sagt es die Bibel. Denn
– Gott ist am Werk. „Gott spricht:
Ich, die höchste und feurigste
Kraft, habe jedweden Funken
von Leben entzündet. Und nichts
Tödliches sprühe ich aus. Ich
leuchte in den Gewässern und
brenne in Sonne, Mond und
Sternen.
Mit jedem Lichthauch, wie mit
unsichtbarem Leben, das alles
erhält, erwecke ich alles zum
Leben. Die Luft lebt im Grünen
und Blühen. Die Wasser fließen,
als ob sie lebten. Die Sonne lebt
in ihrem Licht, und der Mond wird
nach seinem Schwinden wieder
vom Licht der Sonne entzündet,
damit er gleichsam von Neuem
auflebe.“
Diese Worte schrieb Hildegard
von Bingen vor mehr als 900
Jahren. Pfingstworte!
Hildegard von Bingen kannte die
Missstände ihrer Zeit. Sie kannte
Verzweiflung und Resignation.
Und doch wurde sie zu einer
prägenden Kraft für Generationen
über Jahrhunderte hinweg. Weil
sie offen war für diese „feurige
Kraft“. Weil sie Gott eingreifen ließ
in ihr Leben.
Pfingsten ist nichts Materielles.
Die Pfingstgeschichte erzählt
auch nicht von dem sicheren Fels
in der Brandung.
Pfingsten erzählt von der
schöpferischen Kraft Gottes, die
bewegt und stärkt. Gott flüstert.
Rauscht. Brüllt. Gott – ohne
Gestalt, ohne Maß - greift ein,
greift zu, begeistert.
Lassen wir Gottes schöpferischen
Geist immer wieder auch in unser
Leben eingreifen, bewegend
und bestärkend, auf dass uns
die Begeisterung für das Leben
umfängt. Pfingsten.
Ihre Pastorin
Ulrike v. Maltzahn-Schwarz
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Weltreligionen - Religionen der Welt
Im Dialog mit: Mohamed Dib Khanji, Islamischer Bund in Schwerin e. V.
„Wie Muhammad sind Jesus und Moses unsere Propheten“
„Gott schaut in die Herzen“, sagt
Mohamed Dib Khanji, Vorsitzender des Islamischen Bund
in Schwerin e.V. und er meint
damit, dass nur Gott in der Lage
ist, die Menschen zu beurteilen.
Gerechtigkeit
Sie gehört zu den wichtigen
Grundlagen des islamischen
Glaubens. Für den Menschen
als Individuum ist es wichtig,
seinen Mitmenschen gegenüber
gerecht zu handeln und Gerechtigkeit zu erfahren. Daher gilt die
Grundregel, mit allen Menschen
tolerant, fair und respektvoll umzugehen, unabhängig von ihrem
Geschlecht, ihrer Herkunft und
ihrer Religion. Verschiedenheit
und Vielfalt sind im Koran veran-
kert und stärken sich gegenseitig. Um die Gerechtigkeit Gottes
bemüht sich der gläubige Muslim u.a. mit täglichen Gebeten.
Freiheit
Der Mensch mit seinem freien Willen steht im Zentrum des
Glaubens. Er ist verantwortlich
für sein Tun und trifft freie Entscheidungen. Das gilt auch für
die Religion: Jeder kann seine
persönlichen Erfahrungen mit
dem Islam machen - niemand
soll einen Anderen zu Religion
zwingen.
Religion muss gelebt werden
Innerhalb der Familie ist es
wichtig, Werte zu vermitteln.
Werte, die für eine Religion ste-
hen, müssen einer Auseinandersetzung in der Gesellschaft
standhalten: Das bedeutet auch,
gesellschafts-politische Verantwortung zu übernehmen und
sich für diese einzusetzen.
Der Islamische Bund engagiert
sich auf vielfältige Weise: Er informiert, lädt ein zu Gesprächen
und zu Diskussionen: www.alsalaam.de. Die Angebote richten sich nicht nur an Muslime,
sondern an all Diejenigen, die
offen sind für Werte und deren
Erhalt in unserer Gesellschaft,
um Chancen und Optionen für
eine gute Zukunft zu eröffnen.
Anna Karsten
Gut zu wissen...
Begründer der jüngsten Weltreligion ist der Prophet Mohammad
Allah ist der einzige Gott
1,2 bis 1,5 Milliarden Menschen sind Muslime
Heilige Stätten: Felsendom in Jerusalem, Kaaba in Mekka und die Stadt Medina
Säulen des Islam:
Glaubensbekenntnis: „Es gibt keinen Gott außer Gott und Mohammad ist sein Gesandter“.
Gebet: Fünfmal täglich.
Fasten: Im neunten Monat von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang (Ramadan)...
Unterstützung: Die islamische Almosensteuer kommt Armen und Bedürftigen zugute.
Pilgerreise: Jeder Muslim sollte einmal in seinem Leben eine Pilgerreise nach Mekka antreten.
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ÜBERREGIONALES
Bischof besuchte Diakoniewerk Neues Ufer
Dr. Andreas von Maltzahn, Bischof im Sprengel Mecklenburg
und Vorpommern, folgte einer
Einladung von Geschäftsführer
Thomas Tweer zu einem Besuch des Diakoniewerks Neues
Ufer in Rampe.
Zu Beginn seines Besuchs hielt
Bischof von Maltzahn im Ufersaal die Freitagsandacht für
Mitarbeitende und Beschäftigte
des Diakoniewerks Neues Ufer.
Viele waren an diesem Freitag
mit dabei und nahmen freudig
an der Andacht teil.
Anschließend lud Geschäftsführer Tweer zu einer Gesprächsrunde und gemeinsamem Erfahrungsaustauch mit Vertretern
des Diakoniewerks Neues Ufer
ein.
Zur Sprache kamen u.a. die angespannte Situation der Schuldnerberatungsstellen im Land,
die Bemühungen um eine aktive
Willkommenskultur für Flüchtlinge und politisch verfolgte Menschen und verschiedene Projekte der neuen Demokratieberater
des Neuen Ufer.
Dem anschließenden Rundgang
auf dem Gelände folgte ein Besuch der Ramper Werkstätten,
bei dem die untenstehenden Fotos entstanden.
Werkstattleiter. Berno Thim informierte den Gast über die einzelnen Produktionsabläufe und
die verschiedenen Angebote der
Werkstätten für private und gewerbliche Kunden. Mitarbeitende und Beschäftigte beantworteten die gestellten Fragen gern.
Anna Karsten
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ÜBERREGIONALES
Für ein besseres Miteinander:
Das Neue Ufer ist dem diakonischen Gedanken verpflichtet: Menschen helfen Menschen: Für den
Mensch, der als Individuum im Mittelpunkt steht und für ein gutes Miteinander.
Yvonne Wünsche und
Olaf Tünnemann
beraten Sie gerne!
Yvonne Wünsche, Bereichsleiterin
Olaf
Integrative Kitas, Neues Ufer
Ramper Werkstätten, Neues Ufer
Wir leben in einem demokratischen Rechtsstaat, der aufgrund
vielschichtiger gesellschaftspolitischer Entwicklungen hinterfragt und auch kritisiert wird. Die
streitbare Demokratie verträgt
das, erfährt dadurch Interesse
und neue Impulse.
chen sensibilisieren, informieren, aufklären, beraten, Optionen aufzeigen und Perspektiven
geben. Sie geben Tipps zu weiterführenden Informationen und
Kontaktstellen, die unterstützend tätig werden.
Eine Grenze liegt allerdings bei
menschenverachtenden
oder
extremistischen
Äußerungen
gegenüber Kollegen und Mitmenschen. Wenn solche etwa
aufgrund von Unkenntnis falsch
eingeschätzt werden, können
Demokratieberater weiterhelfen:
Yvonne Wünsche: „Ich war
schon immer politisch interessiert und hinterfrage, wie Demokratie gelebt werden kann. Für
meinen Bereich bedeutet es,
dass auch Kinder an Entscheidungen beteiligt werden. Sie
sollen mitentscheiden dürfen
und das auch gerne tun wollen.
Yvonne Wünsche und Olaf
Tünnemann haben sich zu Demokratieberatern weiterbilden
lassen und stehen im Diakoniewerk Neues Ufer beratend für
Beschäftigte und Kollegen zur
Seite. Sie können in Gesprä-
Wir haben bereits mit einem
ersten Projekt in einem unserer
Kindergärten begonnen. Ziel ist,
dass Kinder lernen, stark, sicher
und selbstbewusst zu handeln.
Und das Schönste: Wir sehen,
wie viel Spaß ihnen das macht!“
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Tünnemann,
Berufsbildung
Olaf Tünnemann: „Im Berufsbildungsbereich habe ich bereits
verschiedene Projekte mit Beschäftigten umgesetzt, in denen
es um ein gutes Miteinander
ging. Im Diakoniewerk Neues
Ufer helfen wir Menschen in
besonderer Weise. Mit der Ausbildung zum Demokratieberater
kann ich auch vor diesem Hintergrund noch mehr bewirken.
Schon während der Ausbildung
habe ich überlegt, wie das umzusetzen wäre. Im Berufsbildungsbereich sind auch Jugendliche
beschäftigt. Wir merken deutlich, dass sie Interesse an gesellschaftspolitischen Themen
haben. Daher ist es wichtig, mit
ihnen ins Gespräch zu kommen,
unser Wissen und unsere Erfahrungen weiterzugeben und mit
ihnen zu diskutieren.
Anna Karsten
DIAKONIEWERK NEUES UFER
Der jüngste Praktikant beim Diakoniewerk Neues Ufer
dienste, wie zum Beispiel ein
Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)
oder der BundesfreiwilligenDienst (BuFDi) absolviert werden. Viele Ehrenamtliche engagieren sich uneigennützig und
unterstützen hauptamtlich Tätige in Kitas, Schulen, Pflege- und
Wohneinrichtungen sowie den
Ramper Werkstätten auf vielfältige Weise.
Das Diakoniewerk Neues Ufer ist
Ausbildungsbetrieb und Arbeitgeber für mehr als 700 Mitarbeitende und ca. 270 Beschäftigte.
Hier können auch Freiwilligen-
Um einen ersten Eindruck von
der Vielfalt sozialer Berufe zu erhalten ist es natürlich auch möglich, sich beim Diakoniewerk
Neues Ufer für ein Praktikum zu
bewerben. Die Auswahl ist groß
und die Mitarbeitenden in den
verschiedenen Einrichtungen informieren gerne.
Yannik Barth, links im Bild, war
bislang der jüngste Praktikant,
der sich im Rahmen eines Schülerpraktikums in verschiedenen
Abteilungen der Verwaltung umgesehen hat: In Büros der Zentralverwaltung ging es u.a. um
allgemeine Verwaltungsabläufe.
Bei der Öffentlichkeitsarbeit erfuhr er einiges zu Kommunikationsprozessen und war mit auf
Motivsuche für Fotoaufnahmen:
Lieber Yannik, vielen Dank für
Dein Interesse und Deine Unterstützung!
Anna Karsten
Bereiche der Diakoniewerk Neues Ufer gGmbH
Das Unternehmen │ Zentralverwaltung
Kitas │ Frühförderung
Bildung
Behindertenhilfe │ Beratung │ Wohnen │ Sozialpsychiatrie │
Ramper Werkstätten
Altenhilfe
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E I N TA G I M L E B E N V O N . . .
Ein Tag im Leben von: Ralph Hennings,
Gruppenleiter der Korb- und Stuhlflechterei
Alte Sonnenmuster, neue Spankörbe: Ralph Hennings und die Flechter
können viele Wünsche erfüllen.
„Viele Kunden wünschen sich für
ihre alten Stühle das ursprüngliche Muster wieder.“ erklärt Ralph Hennings: „Sie möchten Erinnerungen und Werte erhalten.
Reste der Rattan-Beflechtung
sind oft noch vorhanden, manchmal auch Bilder. Hin und wieder
soll aber auch etwas Besonders
angefertigt werden.“
Um 7 Uhr sind die Räume der
Korb- und Stuhlflechterei der
Ramper Werkstätten aufgeschlossen. Zwei Stühle sind
gestern fertig geworden und stehen zur Abholung bereit. Eine
Stunde später bespricht Ralph
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Hennings mit den Beschäftigten den neuen Tag. Sie arbeiten
selbstständig und helfen sich
untereinander. Als Gruppenleiter ist Ralph Hennings da, wenn
Fragen aufkommen, jemand Zuspruch oder Anleitung braucht
oder eine Arbeit geprüft werden
muss. Die Beschäftigten trauen
sich verschiedenste Flechtmuster zu, sogar das kraftaufwändige Flechten mit Binsen. Die
Arbeitsräume laden zu ruhigem
und konzentriertem Arbeiten ein.
„Bei diesem Arbeitsangebot für
psychisch erkrankte Menschen
sind Stetigkeit und Klarheit sehr
wichtig“, bemerkt Ralph Hen-
nings, der als einer der ersten
Mitarbeiter bereits 1990 nach
Rampe kam. Schon bald arbeitete der gelernte Fischer in der
Stuhl- und Korbflechterei und
baute ab 1996 die Außenstelle
in Crivitz mit auf: „Wer denkt,
es gehe hier nur um Stühle,
liegt weit daneben. Wir beflechten alles, was man beflechten
kann: Sessel, Betten, Bänke,
Heizungsverkleidungen, Raumteiler und sogar Kanusitze“. Die
ältesten Stücke waren über 200
Jahre alte barocke Stühle! Oft
muss etwas repariert werden:
Dann werden in der hauseigenen Tischlerei mit größter Sorgfalt Kleinteile nachgebaut. Heute
kümmert sich Ralph Hennings
um solch einen Stuhl und nimmt
die Farbgebung vor, damit die
Reparatur später nicht auffällt.
Seit dem Umzug in die Wismarsche Straße 143 in Schwerin
wurde der Kundenkreis größer.
Auch der Tagesablauf hat sich
geändert. Manchmal hilft er nebenan im SALÄDCHEN® aus.
Bevor Ralph Hennings heute
nach Hause auf seinen Hof und
zur Familie fährt, steht auf seiner To-do-Liste noch: „Furnier
sortieren!“. Bald möchte er nämlich mit neuen Spankörben in
Produktion gehen.
Susanne Kasperowski
K I TA S | F R Ü H F Ö R D E R U N G
„Achtung, Achtung“ - nächster Halt: Clowngruppe
Kinder der Kneipp®-Kita Neumühler Strolche besuchten Bahnpolizei
der von Polizisten mitgenommen wird. Wir durften uns sogar
eine Zelle anschauen. Nun ratet
mal, warum die Toilette keine
Spülung hat?
Diana Vietense zeigte uns ihre
Ausrüstung. Wir konnten sie
genau betrachten und einiges
auch anfassen; Handschellen,
Funkgerät und das Schutzschild
für die Einsätze. Aber die Pistole
durften wir nur aus sicherer Entfernung betrachten.
Bundespolizisten Diana Vietense und Waldemar Waldeck mit Kita-Kindern
Ende März besuchten wir die
Bahnpolizei in Schwerin. Wir erreichten ganz aufgeregt die Station der Bundespolizei – ein großes Schild mit dem Bundesadler
hing neben der Tür. Die Bundespolizisten Diana Vietense und
Waldemar Waldeck waren zuvor
bei uns in der Kita und erklärten, dass man die Polizisten der
Bahnpolizei an diesem Wappen
erkennt. Es ist am linken Ärmel
der Uniformjacke befestigt. Wir
erfuhren, dass die Polizisten für
die Sicherheit und Ordnung rund
um den Bahnhof und den Zugverkehr verantwortlich sind.
Bei unserem Besuch konnten
wir Diana Vietense und Waldemar Waldeck begleiten, um zu
erfahren, was sie für Aufgaben
haben. Zuerst gingen wir in die
Bahnhofshalle, suchten uns eine
Zugverbindung und druckten sie
am Fahrscheinautomaten aus.
Jetzt schauten wir, von welchem
Bahnsteig der Zug abfährt.
Wir gingen auf den Bahnsteig
und Waldemar Waldeck erklärte uns genau, wie wir uns da zu
verhalten haben, z. B. muss man
hinter der weißen Linie warten
bis der eingefahrene Zug steht.
Als die Passagiere ausgestiegen sind, durften wir einsteigen
und uns umsehen. Wir waren
alle sehr aufgeregt, denn es ist
noch kein Kind aus der Clowngruppe jemals mit dem Zug gefahren. Zurück ging es ins Polizeirevier und wir erfuhren, wie
es einem Verdächtigen ergeht,
Dann wurde von uns ein Fingerabdruck genommen und von
einer Erzieherin ein „Fandungsfoto“ gemacht. Im Anschluss
konnten wir uns ein Polizeiauto
von innen ansehen.
Mit vielen neuen Eindrücken im
Gepäck ging es wieder zurück leider nicht mit der Eisenbahn.
Aber, ...eine Fahrt mit dem Zug
ist schon geplant. Dann heißt es
für uns: „Vorsicht am Gleis, bei
der Einfahrt des Zuges!“
Evelyne Pempe, Erzieherin
Kneipp®-Kita
Neumühler Strolche
PS: Die Toilettenspülung ist außerhalb der Zelle, damit der Verdächtige kein Diebesgut in der
Toilette wegspülen kann.
| 11 |
Hören und Zuhören - unterschätzte Basiskompetenzen
Fachbeitrag, Kita Petermännchen in Pinnow
„Gutes Hören und Sprechen ist
unabdingbar für den Sprachund Schriftspracherwerb. Es ist
notwendig, dass die Kinder die
Laute, Lautkomplexe, Wörter
und Sätze phonematisch richtig
bilden.“ (Bildungskonzeption für
0- 10 jährige Kinder). Unsere
Sprachkompetenz ist entscheidend für die Erschließung der
Umwelt und den schulischen
Erfolg. Wer seine Gedanken,
Wünsche, Meinungen und Erlebnisse zum Ausdruck bringen
kann, der ist auch in der Lage,
selbständig zu handeln, Entscheidungen zu treffen, Absprachen zu tätigen und sich in eine
Gruppe zu integrieren. Immer
häufiger bemerken wir, dass
Sprachauffälligkeiten
zunehmen, Kinder kaum zuhören und
sich nicht konzentrieren können.
Was kann man tun?
Uns als Erziehern ist das Zuhören und Vorlesen in der täglichen
pädagogischen Arbeit sehr wichtig. Kinder müssen das Zuhören
lernen. Zuhören ist keine Eigenschaft, die einem in die Wiege
gelegt wird. Die meisten Eltern
denken, dass es automatisch
und nebenbei erlernt wird. Das
ist aber nicht der Fall. Im Alltag
nehmen die Kinder eine Vielfalt
von Sinneseindrücken auf. In
Kindereinrichtungen ist der Geräuschpegel häufig hoch. Deshalb ist das Erfahren von Stille
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und Ruhe sinnvoll und die Möglichkeit des Lauschens für die
Hörwahrnehmung von enormer
Bedeutung. Zuhören ist eine unverzichtbare Grundlage für das
Erlernen der Sprache, und eine
wichtige Voraussetzung für das
Lesen und Schreiben. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, Kinder für das Hören und Hinhören
zu sensibilisieren.
Wir bieten im Tagesablauf vielfältige Gelegenheiten, damit die
Kinder genug Zeit und Geduld
aufbringen können, um
•
zu hören,
•
zu beobachten,
•
zu verarbeiten,
•
zu verweilen,
•
zu horchen und
•
zu erzählen…
Aber auch wir Erwachsene
müssen uns fragen, wer seinem Kind noch wirklich zuhören
kann? Kinder lernen aus unserem Verhalten und werden uns
auch zuhören, wenn wir Ihnen
die notwendige Geduld entgegenbringen. Das ist in der Hektik
des Alltags gar nicht so einfach.
Unserer Meinung nach ist das
Geschichten vorlesen der beste
Weg, um Kindern das Zuhören
beizubringen. Sie müssen sich
konzentrieren, um den Inhalt zu
verstehen, und das fällt lebhaften Kindern gar nicht so leicht.
In muttersprachlichen Angebo-
ten, im weiteren Tagesverlauf,
aber auch vor dem Mittagsschlaf kommen Geschichten bei
uns zum Einsatz. Wir freuen uns
über Lesepaten, die regelmäßig
in unserer Einrichtung die Kindergartengruppen
besuchen.
Durch ihre unterschiedliche Interpretation und Art des Vorlesens leisten sie einen Beitrag
zur Motivation des Zuhörens
und bereichern unsere Arbeit.
Denn Stimmen haben verschiedene Klangfarben. „Mit unserer
Stimme malen wir ein „Hörbild“
für Kinder und beflügeln oder beschränken ihre Phantasie.“ Von
der Erzählweise hängt es ab, ob
Kinder zum Zuhören motiviert
werden. Flüstert man, werden
Kinder neugierig. Verstellt man
die Stimme, wird leiser oder
lauter, kann das Interesse aufs
Neue geweckt werden. Im Kindergartenalltag gibt es weitere
unzählige Möglichkeiten, um
Sprache zu fördern, Gesprächsfreude zu wecken, den aktiven
und passiven Wortschatz zu
erweitern oder grammatische
Strukturen zu festigen. Die
Sprachkompetenz der Vorschulkinder wird im zweiten Kindergartenhalbjahr durch Logopädin
Frau Mönter unterstützt. Auch
hier spielt das Hören und Zuhören eine entscheidende Rolle.
Gritt Dreier
Kita Petermännchen Pinnow
K I TA S | F R Ü H F Ö R D E R U N G
„Zwergenkinder“ suchten den Frühling
Reich bebilderter Erlebnisbericht der Kindertagesstätte Zwergenland
Der Winter war nun lange genug
da. Zeit also, den Frühling zu finden. Im Rahmen eines mehrwöchigen Projekts suchten wir, Kinder und Erzieher der Krippe 2
aus Wittenförden, nach Schneeglöckchen und ersten Knospen
an den Bäumen.
Um für Ostern kleine Osternester zu haben, säten wir in kleine Puddingbecher Ostergrassamen aus und gaben ihnen
zu Trinken, damit sie wachsen
konnten.
Um unseren Gruppenraum frühlingshaft zu schmücken, stellten
wir gemeinsam Pflaumen- und
Forsythiensträucher in eine
Vase mit Wasser und beobachteten die Veränderungen. Schon
zu Beginn unseres Projektes
konnten wir die ersten Knospen
Zu unserem Osterfest hatten
wir viele kleine Osternester, in
denen sogar ein paar Ostereier
versteckt waren.
Zum Abschluss unseres Projektes gestalteten wir noch Frühlingszweige mit der Tupftechnik.
Wir tupften mit unserem Zeigefinger Blätter und Blüten auf das
Malblatt mit dem Zweig.
Durch unser Projekt haben die
Kinder gelernt, dass Pflanzen
genauso wie wir Menschen
Wasser brauchen, damit sie leben und wachsen können.
Wir freuen uns, wenn wir in den
kommenden Wochen noch weitere Veränderungen in der Natur
beobachten können und es endlich richtig Frühling wird.
und ersten Blüten bestaunen.
Regelmäßig gaben wir unseren
Zweigen Wasser, damit die Blüten schön wachsen können.
Kinder und Erzieher
der Krippe 2
Kita Zwergenland
in Wittenförden
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K I TA S | F R Ü H F Ö R D E R U N G
Über den Dächern von Schwerin
Die „blauen Moorgeister“ besahen sich die Welt von oben
An einem Dienstag um 8 Uhr
begann der Auflug der blauen
Moorgeister. Bei der Busfahrt in
die Landeshauptstadt entdeckten die Kinder bekannte Orte:
„Hier lang fahre ich immer zu
meiner Oma, mein Papa arbeitet
da drüben“ oder: „da kaufen wir
immer ein..“.
Ruck-zuck war die Fahrt vorbei
und wir stiegen am Marienplatz
aus. Da alle schon Reisehunger hatten, beschlossen wir, am
Burgsee zu frühstücken. Die
Sonne und der Nebel schienen
sich noch nicht richtig einigen zu
können und uns erwartete ein
traumhafter Blick auf ein in Nebel
gehülltes Schloss, das von den
ersten Sonnenstrahlen wachgeküsst wird. Selbst die beste
Kamera könnte diesen Moment
nicht einfangen. Die Kinder spekulierten, wer wohl gewinnen
würde: Die Sonne oder der Nebel??? Gemütlich ließen wir uns
das leckere Frühstück, das die
Eltern in den Rucksäcken verstaut hatten, auf den Bänken am
Burgsee schmecken - einfach
traumhaft!
Gestärkt ging es nun zur Straßenbahnhaltestelle. Unser Ziel
war der Fernsehturm. Straßenbahnfahrten war für einige etwas völlig Neues und wieder
erkannten viele Kinder bekannte
Orte. Vor jeder Haltestelle kam
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die Frage: „Müssen
wir jetzt aussteigen?“
In Neu Zippendorf
endete die Fahrt und
das nächste Highlight
schien bereits auf
uns zu warten. Eine
riesige Baustelle mit
Fuhrpark - live bei der
Arbeit! Die Herzen
der Jungen schlugen
höher und für sie hätten wir den Rest des
Vormittags mit dem
Beobachten des Baustellengeschehens
verbringen können.
Mit einigen Überredungskünsten schaff- Der Blick von oben faszinierte die Kinder
ten wir es doch,
unsere Reise fortzusetzen. klein! Beeindruckt von der überGleich darauf entdekten wir ei- wältigenden Aussicht machten
nen Spielplatz und alle waren wir uns auf die Heimreise. Der
damit einverstanden, ihn auf Spielplatz wurde jetzt auf Herz
dem Rückweg zu erobern. End- und Nieren geprüft. Jetzt hieß
lich war er in Sichtweite: Der es wieder: „Straßenbahn fahFernsehturm. Staunende Augen ren“. In der Marienplatzgalerie
und die Frage: „Bis ganz nach gab es zwei leckere Würstchen
oben wollen wir?“ Jetzt wollten mit einem frischen Brötchen.
alle auf die Aussichtsplattform. Nun machten wir einen kleinen
Wir hatten richtig Glück, denn Vedauungsspaziergang
zum
die Sonne hatte inzwischen Bahnhof und fuhren zurück in
den „Kampf gewonnen“ und wir die Kita, wo wir noch den restlihatten einen klaren Blick auf chen Proviant verspeisten.
Schwerin. Jeder entdeckte etwas für sich: Einen Kran, eine
Straßenkehrmaschine zwischen
den Häuserblöcken - und alles
„Die blauen Moorgeister“
sah wie Spielzeug aus: Winzig
Kita Grambower Moorgeister
BILDUNG
„Wir wollen gemeinsame Sache machen“
Der Montessori-Schulverein unterstützt mit großem Engagement
…so lautet das Motto des Schulvereins der Montessori-Schule
„Gemeinsame Sache“ – das
verstehen die Mitglieder des
Schulvereins ganz wörtlich:
„Gemeinsam im Unterstützen
der Kinder, gemeinsam im Erhalt der Schule und gemeinsam
im Gespräch“. Aus einer Elterninitiative gründete sich vor mehr
als 20 Jahren der MontessoriSchulverein e.V. als „Verein zur
Förderung einer Freien Schule“.
Am 8. August 1997 gründeten
die Mitglieder des Vereins in
Schwerin die Evangelische Integrative Montessori-Grundschule
mit 29 Schülern in zwei Klassen.
Im gleichen Jahr startete auch
der Montessori-Schulhort. Zwei
Jahre später übergab der Montessori-Schulverein die Träger-
schaft der Schule in die Hände
des Diakoniewerks Neues Ufer.
Seit 2001 ist die Schule eine
staatlich anerkannte Schule und
nach einer Erweiterung um die
Klassen fünf und sechs als Orientierungsstufe ist sie seit 2006
Grundschule mit angegliederter
Orientierungsstufe.
Der Schulverein hat Schüler und
Lehrerkollegium über all die Jahre begleitet und mit vielen Veranstaltungen und Aktionen tatkräftig unterstützt: Mit einheitlichen
schicken „Montessori-Outfits“,
erfrischenden Getränken beim
jährlichen UNICEF-Lauf und bei
den Sportfesten, mit Kuchenbasaren wie unlängst beim Familientag des Horts oder einem
Schulkindersachen-Flohmarkt.
Wertvoll ist die Unterstützung
bei der Anschaffung der Schulbücher: Der Schulverein organisiert eine gemeinsame Bestellung für alle Schüler und sorgt
für die rechtzeitige Ausgabe der
neuen Materialien.
Auf diese Weise werden auch
Erlöse erwirtschaftet, die zusammen mit eingeworbenen
Spenden wiederum den Schülern zugute kommen: Zur Unterstützung von Klassenfahrten
und Ausflügen einzelner Projektgruppen oder bei der Bereitstellung wichtiger Materialien für
Unterricht und Angebotsvielfalt.
Ob Nähmaschinen, Yoga-Matten oder Bastelutensilien – auf
den Schulverein ist Verlass!
Mit Blick auf das 20-jährige Bestehen des Vereins machten die
Vereinsmitglieder den Schülern
ein besonderes Geschenk:Auf
dem Schulhof wurde ein großes
Trampolin installiert. Die Freude der Schüler war natürlich
groß und sie haben das neue
Spielgerät mit viel Lachen und
sportlichem Eifer in Besitz genommen. In Kürze bekommen
die Fußballbegeisterten auch
noch neue Ballfangnetze, damit
in den Pausen ordentlich gekickt
werden kann. Vielen Dank nochmals im Namen der Schüler!
Barbara Arndt vom Schulverein und Schulleiter Fred Vorfahr bei der Einweihung des Trampolins im Schulhof, Foto: Manuela Gabriel
Anna Karsten
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„Auf dem Weg zum gemeinsamen Unterricht?
Aktuelle Entwicklungen zur Inklusion in Deutschland.“*
Andreas Henke interviewte Schulleiter Fred Vorfahr im Auftrag der Bertelsmann Stiftung
Bitte stellen Sie Ihre Schule
kurz vor und skizzieren Sie
das dort gelebte Inklusionsverständnis.
Die staatlich anerkannte Montessori-Schule gliedert sich in zwei
Schultypen: Die Grundschule
und die Orientierungsstufe. In der
Grundschule findet der Unterricht
in der vollen Halbtagsgrundschule vorwiegend in jahrgangsgemischten Gruppen im Sinne der
Montessori-Pädagogik statt. In einer solchen jahrgangsgemischten
Klasse lernen maximal 24 Schüler.
Pro Klasse können bis zu drei
Kinder mit sonderpädagogischem
Förderbedarf integriert werden.
Sie nehmen im Rahmen ihrer
Möglichkeiten am Unterricht teil
und werden zusätzlich durch sonderpädagogisches Personal betreut. Das christliche Glaubensund Lebensverständnis soll den
Kindern Regeln für den täglichen
Umgang miteinander vermitteln
und ihnen als Rahmen die notwendige Sicherheit geben.
Der Hort unterstützt die emotionale, soziale und geistige Erziehung
im Sinne der Montessori-Pädagogik. Zum Hortkonzept gehören Ferien- und Projektarbeit,
Arbeitsgemeinschaften und die
Teilnahme am Leben im Stadtteil.
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Die Orientierungsstufe umfasst
die Klassen 5 und 6. Die Unterrichtsbedingungen hier ebenso
wie die Klassenstärke und der Integrationsschlüssel entsprechen
denen der Grundschule. Träger
unserer Schule ist das Diakoniewerk „Neues Ufer“. Diese soziale
Einrichtung hat sich auf die Fahnen geschrieben, Menschen mit
Behinderung von der Geburt bis
zum Tod zu unterstützen. Unsere
Schule ist Teil dieser Philosophie.
Welche Auswirkungen hat die
Gesetzeslage auf Ihre Schule?
Bei der Schulgesetzgebung in
Mecklenburg-Vorpommern spielt
die
UN-Behindertenrechtskonvention durchaus eine Rolle. Aktuell sieht es so aus, dass der
Bildungsminister in unserem Bundesland den Inklusionsgedanken
im Rahmen einer Kampagne sehr
stark in die Schulen trägt und dort
verankert haben möchte. Es fanden schon mehrere landesweite
Inklusionstage statt, wo das Thema intensiv diskutiert wurde. Das
finde ich gut, weil diese Reform
in den Köpfen beginnen muss.
Grundlage für die Diskussionen
und die weitere Entwicklung ist
der Bericht einer Expertenkommission, die vom Bildungsministerium eingesetzt wurde. Insgesamt haben wir hier im Team
aber den Eindruck, dass es trotz
der Kampagne noch eine längere Zeit brauchen wird. Allgemein
herrscht große Skepsis in Bezug
darauf, wie inklusive Beschulung
umgesetzt werden soll. Dafür fehlen einfach die Voraussetzungen;
das fängt schon bei der Lehreraus- und fortbildung an. Außerdem benötigen wir zusätzliches
Personal.
Von den Verhältnissen bei uns, wo
in jeder Klasse zwei Pädagogen
unterrichten, sind andere Schulen im Land noch weit entfernt.
Zu unserem Kollegium gehören
drei Sonderpädagogen, die den
anderen Kollegen mit fachlichem
Rat zur Seite stehen. Ein Problem
an den staatlichen Grundschulen
scheint mir das System der Diagnoseförderklassen zu sein. Das
folgt nicht dem integrativen oder
inklusiven Gedanken, also dem
des gemeinsamen Lernens, auch
wenn in diesen Schulen Kinder
mit und ohne Förderbedarf unter
einem Dach lernen und sich begegnen. Da verfolgen wir einen
anderen Ansatz.
Was wünschen Sie sich vom
Gesetzgeber, damit Inklusion
besser gelingen kann?
Insgesamt ist der politische Wille
zur Inklusion durchaus erkennbar.
Aber ich würde mir wünschen,
dass man stärker auf die Schulen
BILDUNG
in freier Trägerschaft schaut, die
Integration und Inklusion schon
seit vielen Jahren praktizieren. Da
kann man viel lernen – man muss
das Rad ja nicht immer wieder
neu erfinden. Und natürlich sind
größere finanzielle Spielräume
und mehr Flexibilität nötig. Wir
Schulen in freier Trägerschaft
haben durchaus die Sorge, dass
wir künftig nicht mehr die gleichen
Ressourcen zur Verfügung haben
wie heute. Dennoch sehe ich die
Situation in unserem Bundesland
mit verhaltenem Optimismus. Wir
stehen zwar noch am Anfang,
aber es ist eine breite Diskussion
in Gang gekommen. Zwar wird
durchaus kontrovers debattiert,
aber die Skeptiker haben den
Keim noch nicht erstickt. Wichtig
ist jetzt, alle Schulen mitzunehmen und ihnen Inklusion nicht einfach überzustülpen. Das braucht
Zeit. Aber ich habe den Eindruck,
dass man sich diese Zeit auch
nehmen will. Die Empfehlungen
des Expertenkreises sollen bis
zum Jahr 2020 umgesetzt werden.
*von: Döttinger, Ina und Nicole
Hollenbach-Biele, Gütersloh, voraussichtliches Erscheinen des
Bands im Juni 2015
Kooperation: Montessori-Schule und Weinbergschule
Seit zwei Jahren besteht eine
Kooperation zwischen der Lila
Klasse der Montessori-Schule
und der Klasse M5 und der
Weinbergschule, Evangelische
kooperative Schule mit dem
Förderschwerpunkt
geistige
Entwicklung. Schüler beider
Klassen, mit und ohne Behinderung, spielen, lernen und arbeiten an einem festgelegten Tag
der Woche zusammen an unserer Schule. Die Kooperationsarbeit startete wie jedes Jahr mit
Kennenlern-Spielen. Die Treffen
sind geprägt von Freude und
Herzlichkeit unter den Schülern,
die auch im letzten Schuljahr dabei waren. Die neuen Erstklässler beteiligten sich nach anfänglicher Schüchternheit auch rege.
Gemeinsames Lernen im Balettsaal der Montessori-Schule
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In den vergangenen Jahren haben wir das Gewicht unserer
Kooperation mehr auf die gemeinsame Projektarbeit gelegt.
Hier koppelten wir vorwiegend
Sachkundethemen mit Kunst
und Werken. Themen wie Martinstag, Advent und Sport in der
Weinbergschule sowie die Teilnahme der Weinbergschüler
an unserem Sportfest und gemeinsame Wandertage belegen
das Wachsen der guten Zusammenarbeit. Immer besser gelingt
hier das Miteinander zwischen
den Schülern beider Klassen.
Die Schüler lernen miteinander, aber auch voneinander. Es
hat sich als förderlich erwiesen,
dass zwei bis drei Schüler der
Weinbergschule auch in der
Freiarbeit mit integriert werden.
Bei der Gestaltung gemeinsa-
mer Unterrichtsstunden wurden
die Entwicklungsstände der
Schüler berücksichtigt und differenziert gearbeitet. Die im Pädagogen - Team besprochenen
und abgestimmten Aufgaben
sowie Verantwortlichkeiten wurden verteilt und festgelegt.
In diesem Schuljahr soll das
Lernen langfristig zur alltäglichen und allseitig akzeptierten
Selbstverständlichkeit werden.
Patenschaften werden gebildet,
um kommunikative und kognitive Fähigkeiten beider Schülergruppen intensiver zu fördern.
Die Schüler der Lila Klasse
sollen auch den Unterricht in
der Weinbergschule erleben
und mitgestalten, dafür gibt es
einen neuen, barrierefrei eingerichteten Raum zum Lernen.
Die zweite Phase des gemeinsamen Lernens an einem
Schulvormittag wird vorwiegend
für Musik, Sport oder Sachkundethemen genutzt.
Ein erlebnisreicher Tag soll bei
den Kindern in Erinnerung bleiben. Kinder lernen am besten
durch eigenes Erleben und Erfahrungen. Sie sehen, auf jedes
einzelne Kind muss Rücksicht
genommen werden. Das Kennenlernen von offensichtlichen
Grenzen und Schwächen bei
Kindern mit Behinderung, kann
bei den nichtbehinderten Kindern die Bereitschaft und Fähigkeit fördern, sich mit den eigenen Unzulänglichkeiten offener
auseinanderzusetzen.
V. Elvers
Montessori-Schule
Malerrolle, Bohrmaschine und Harke
In der Weinbergschule wird kräftig zugepackt
„Wo geht´s jetzt hier los?“ Ein
Mann, mit Spaten und Eimer gerüstet, blinzelt in die Aprilsonne
vor der Weinbergschule, Evangelische kooperative Schule mit
dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Er und einige
andere Eltern treffen sich an
diesem Samstag mit Kollegen
und Kindern zum gemeinsamen
Arbeiten auf dem Hof und im
Schulgarten. Also flink ans Werk
- nebenbei wird geredet, gelacht
und Kaffee getrunken. „Alle haben schon sehr viel für unse-
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re Schule geleistet“, freut sich
Schulleiterin Sandra Borchert
und erinnert sich sofort an 50m
Heckenpflanzung, Garagestreichen und die Arbeit eines Kleinbaggers auf dem Fußballfeld.
Auch in der Schule gibt es viel
zu sehen, was die Kollegen mit
Lust am Mitgestalten geschaffen haben. Mit professionellem
Blick auf die Bedarfe der Schüler mit dem Förderschwerpunkt
geistige Entwicklung entstanden
gute Ideen, deren Umsetzung
ihnen Freude bereitete: Sie gestalteten das Bällebad wieder
neu, konzipierten und richteten
Fachräume ein, malerten Klassenräume und bauten die Lehrküche um.
Über 40m Aula-Vorhang wurden
genäht, eine kleine Bibliothek
eingerichtet und die Trainingswohnung gemalert. Früher gab
es sogar ein Schülercafé mit
selbstgebautem Tresen. Veränderung ist ja immer möglich,
manchmal eben nötig und macht
meist Spaß.
BILDUNG
Wo es geht, helfen Schüler mit:
Im Schulgarten oder in der Trainingswohnung packen sie kräftig
mit an. Nach Feierabend und in
den Ferien geht die Arbeit manches Mal für die Kollegen weiter.
„Jeder an dieser Schule bringt
seine besonderen Fertigkeiten
mit großem Engagement ein“,
sagt Sandra Borchert: „Sportliche,
musisch-künstlerische,
computertechnische und handwerkliche.“
Hilfs­mittel. Sie sehen auch das
ganze Haus mit tollen Räumen,
den Spielplatz, den Garten.
Vielleicht ist zu merken, dass
der Schule viele Menschen ihre
Freude und Kraft auch nach
Unterrichtsschluss und an Wochenenden schenken, denn oft
ist zu hören: „Hier ist es schön.“
Susanne Kasperowski
Der Hausmeister wird dadurch
natürlich nicht ersetzt. Genügend Tätigkeiten brauchen sein
Geschick und seine Zeit. Wenn
er jedoch gerade außer Haus
ist, wird ein Waschbeckenabfluss auch mal schnell selbst
wieder flott gemacht.
Die Beratungsgruppe „Investitionen“ behält die Übersicht und
plant die großen Aktivitäten sowie Anschaffungen. Die Kollegen
gehen bewusst mit Ressourcen
um. Reparieren und Aufarbeiten
steht immer noch hoch im Kurs.
Materialien wie Holz und Steine,
Farben und Stoffe, Schrauben,
Werkzeug, Pflanzen oder eine
ganze Sommersitzgruppe für
den Hof - eine Menge wird einfach von zu Hause gespendet,
manchmal für den eigenen Unterricht, manchmal für Alle.
Besucher der Weinbergschule
staunen über liebevoll angefertigtes Lernmaterial, elektrische
Kommunikationsgeräte und Herr Mengel und Herr Kiencke setzen ein neues Federtier ein
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BILDUNG
Schulmannschaften kickten: „Einer für Alle“
Weinbergschule Schwerin lud ein zum jährlichen Fußballtreff
So lautete das Motto des diesjährigen Fußballtreffs der Förderschulen. Die Weinbergschule, Evangelische kooperative
Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung,
lud dazu ein. Aus der Mosaik- Schule Grevesmühlen, dem
Förderzentrum für Körperbehinderte Schwerin und der AlbertSchweitzer- Schule, Schwerin
kamen viele fußballbegeisterte
Teilnehmer. Gespielt wurde auf
dem Gelände des FC Mecklenburg Schwerin.
Durch die Unterstützung dieses
Vereins und gestärkt mit einer
großen Portion Nudeln, gespon-
sert durch Schwerin Menü, war
es ein gelungener Tag mit vielen
Erfolgen. Die Schüler kickten
mit Engagement und Freude.
Sie erreichten neben Einzelwertungen der Mannschaften auch
besondere
Auszeichnungen:
Henry Zölligk wurde zum Beispiel als bester Spieler geehrt.
Dustin Konrad bewies Ausdauer
und Spielfähigkeit und erreichte damit eine Urkunde als bester Torschütze. Auch die fairste
Mannschaft wurde gekürt. Hier
zählten Teamfähigkeit, Toleranz und natürlich der sportliche
Umgang miteinander. Mannschaftsgeist und vollen Einsatz
brachten emotionale Momente
Die Fußballmannschaften der teilnehmenden Schulen
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hervor - und Viele auch an ihre
Grenzen. Wir sagen Danke, an
alle, die es möglich gemacht haben, so ein Turnier zu realisieren
und freuen uns auf ein jährliches
Wiedertreffen.
Susann Schmelzer
R A M P E R W E R K S TÄT T E N
Der Werkstattrat der Ramper Werkstätten informiert
Sprechzeiten:
Monatlich, 12.45 bis 13.15 Uhr
im Haus M,
Versammlungsraum,
im Erdgeschoss.
Stefanie Böhm, Norbert Gohr, Sebastian Geist, Ronny Baahs, Alexander
Gadinger und Anke Kruse (v.l.n.r.)
Wie läuft eine Sitzung des Werkstattrates ab?
Wir, die Mitglieder des Werkstattrates, versammeln uns in
regelmäßigen Abständen zu
Sitzungen in dem großen Beratungsraum im Haus M. Dabei
ist es wichtig zu sagen, dass
die
Werkstätten-MitwirkungsVerordnung die Arbeitsgrundlage für uns darstellt und unsere
tägliche Arbeit regelt.
Unsere jeweiligen Sitzungen
unterliegen einer klaren, festgelegten Struktur, nach der wir
arbeiten. Jede Sitzung wird mit
einem Protokoll dokumentiert,
das wir selbst schreiben. Dazu
legen wir zu Beginn immer den
Protokollschreiber fest. Allgemein orientieren wir uns an vier
Sitzungspunkten, beginnend mit
der Protokollkontrolle. Das Protokoll der letzten Versammlung
wird verlesen, offene Fragen
geklärt und die „Hausaufgaben“
ausgewertet. Dann folgen die
Informationen. Wir informieren
uns gegenseitig über aktuelle
Geschehnisse in der Werkstatt
und beraten über Anliegen Beschäftigter aus den Arbeitsbereichen, die an uns zum Beispiel
in der Sprechzeit herangetragen
werden. Genauso tauschen wir
uns über Mitteilungen von der
Werkstattleitung aus. Es folgt
als dritter Sitzungspunkt die
Themenarbeit. Hier suchen wir
uns ein Thema aus, mit dem wir
uns intensiver befassen wollen.
Derzeit beschäftigen wir uns mit
der
Werkstätten-MitwirkungsVerordnung und beraten über
die Beschlüsse des Landesarbeitskreises der Werkstatträte.
Da die Themenarbeit viel Zeit in
Anspruch nimmt, treffen wir uns
seit März 2015 zu einer zweiten
Sitzung, wo ausschließlich die
Themenarbeit im Vordergrund
steht.
Jede Sitzung schließen wir mit
den Aufgaben des Werkstattrates ab. Es werden Aufgaben festgelegt, die zum nächsten Termin
zu erfüllen sind, beispielsweise
jemanden zum Gespräch einladen oder eine Beschwerde bearbeiten. Zum Abschluss klären
wir, was für die nächste Sitzung
zu beachten ist und wer sich um
die nächste Sprechzeit kümmert.
Sebastian Geist
Werkstattrat
Ramper Werkstätten
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Ein Signet für den Werkstattrat
In der letzten Uferzeit wurde bereits mitgeteilt, dass der Werkstattrat ein Signet entwickelt hat.
Es wird nun noch einmal genauer vorgestellt.
em Segel. Das Boot steht für die
Nähe zum Ufer des Schweriner
Sees und soll aufzeigen, dass
der Werkstattrat Bestandteil des
Diakoniewerks Neues Ufer ist.
Das Signet ist ein Bild, welches
für den Werkstattrat steht und
seine Informationen sowie Mitteilungen leichter erkennbar
macht. Es zeigt ein Boot mit blau-
Alle sitzen in einem Boot und
segeln in die gleiche Richtung,
denn das blaue Segel weist den
Weg. Das Boot soll Vertrauen
schaffen, wobei sich Alle aufein-
ander verlassen können.
Der Werkstattrat möchte damit
symbolisieren „Wir sind als Interessenvertretung für Beschäftigte da und möchten uns für sie
einsetzen“.
Gleichzeitig ist dies seine wichtigste „Bootschaft“: Wenn es
stürmisch wird bzw. Probleme
auftreten, versucht der Werkstattrat zu helfen, damit alle
„weitersegeln“ und wieder in ruhiges Fahrwasser kommen können.
Das orangefarbige Smiley auf
dem Bootsrumpf steht gleichermaßen für den Werkstattrat und
soll seine Eigenständigkeit hervorheben.
Mit dem Signet möchte der
Werkstattrat seine schriftlichen
Ankündigungen, Protokolle und
Mitteilungen, die zum Beispiel
an den Pinnwänden im Haus M
und Haus F ausgehängt werden, bildhaft unterstreichen.
Künftig wird es auch zu den
Sprechzeiten des Werkstattrates an dem betreffenden Beratungsraum aufgehängt.
Das Signet des Werkstattrats der Ramper Werkstätten
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Sebastian Geist
Werkstattrat
Ramper Werkstätten
R A M P E R W E R K S TÄT T E N
Nordtreffen und Landesarbeitskreis
Arbeitsmaterialien des Werkstattrats
In den letzten Wochen beschäftigten sich die Werkstattratsmitglieder mit Ergebnissen und
Eindrücken von zwei Tagungen
in Hamburg und Parchim, an denen sie kürzlich teilnahmen.
Ronny Baahs und Norbert Gohr
fuhren zum Nordtreffen der Landes-Arbeits-Gemeinschaft der
Werkstatträte. Zusammen mit
anderen Mitgliedern von Werkstatträten aus den nördlichen
Bundesländern
informierten
sie sich über die Finanzierung
der Landes-Arbeits-Gemeinschaften. Sie erfuhren, dass in
Mecklenburg-Vorpommern ein
vierstelliger Geldbetrag zur Verfügung steht, um die Arbeit der
Werkstatträte auf Landesebene zu unterstützen. Außerdem
wurden die für die WerkstättenMesse geplanten Vorträge der
Bundes-Vereinigung der Landes-Arbeits-Gemeinschaften
der Werkstatträte, kurz BVWR,
benannt. Die BVWR ist ein
Dachverband, der bundesweit
Interessen von Menschen mit
Behinderung in Werkstätten ver-
tritt und sich auf der diesjährigen
Werkstätten-Messe vorstellen
wollte. Hierfür ist die meistbesuchte Sozialmesse Deutschlands eine gute Gelegenheit
- bei der Werkstätten-Messe
in Nürnberg treffen Werkstätten Partner aus Wirtschaft und
Industrie und können u.a. ihre
Arbeit sowie Neuerungen präsentieren. Interessenvertretungen haben die Möglichkeit, sich
Gehör zu verschaffen.
Des Weiteren wurde beim Nordtreffen das Thema Mindestlohn
in Werkstätten beraten. Ronny
Baahs und Norbert Gohr erarbeiteten hierzu im Sitzungskreis
Punkte, die für und gegen einen Mindestlohn in Werkstätten
sprechen. Genauere Informationen dazu hat der Werkstattrat.
Überdies war der Werkstattrat
zum Landesarbeitskreis der
Werkstatträte eingeladen, der
dieses Mal in den Lewitz-Werkstätten in Parchim tagte. Im Mittelpunkt stand die WerkstättenMitwirkungs-Verordnung, die
ein wichtiges Fundament für die
Arbeit eines Werkstattrates darstellt. Außerdem enthält sie verbindliche Aussagen bezüglich
der Mitwirkung von Menschen
mit Behinderung in Werkstätten.
Dem Ramper Werkstattrat sind
bereits Informationen dazu bekannt, weil er sich damit bereits
seit über einem Jahr beschäf-
tigt und Arbeitshilfen in leichter
Sprache nutzt. Dennoch war die
Wiederholung der wichtigsten
Paragraphen von Vorteil, um
Grundlagenwissen zugunsten
der Werkstattratsarbeit zu festigen. Beispielsweise wurden die
allgemeinen Aufgaben, die Mitwirkungsrechte sowie die Unterrichtungsrechte eines Werkstattrates besprochen. Darüber
hinaus wurden die Sitzungsteilnehmer informiert, dass für
den Landesarbeitskreis eine
Fortbildung angedacht ist. Dies
sei jedoch davon abhängig, ob
zum Jahresende noch genügend finanzielle Mittel, die der
Landes-Arbeits-Gemeinschaft
zur Verfügung gestellt wurden,
übrig sind. Rege Diskussionen
gab es zudem über die Einführung von Frauenbeauftragten
in Werkstätten. Die Meinungen
zur Notwendigkeit sind sehr unterschiedlich. Während einige
Sitzungsteilnehmer eine Frauenbeauftragte begrüßten und
Umfragen dafür sprechen, bemängelten andere, dass Männer
benachteiligt bleiben. Fakt ist,
dass sich die BVWR erfolgreich
für Frauenbeauftragte in Werkstätten einsetzen konnte und
eine Einführung bevorsteht. Der
Werkstattrat ist gespannt, wann
dies auch für die Ramper Werkstätten ein Thema sein wird.
Nadine Kaffka,
Vertrauensperson
Ramper Werkstätten
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Neues vom Tierhof der Ramper Werkstätten
Alexander Gadinger und im Hintergrund zu sehen Christian Conrad
Die Ramper Werkstätten betreiben seit sechs Jahren einen
Tierhof, doch in den letzten Wochen gab es um ihn Aufregung.
Umso mehr liegt uns am Herzen,
über aktuelle Veränderungen zu
berichten. Viele der bekannten
Tiere leben nach wie vor auf
unserem Hof, wie Lamas, Esel,
Schafe, eine Ziege, Minischweine, Enten, Hühner, Kaninchen,
Meerschweinchen und Katzen.
Um den Tierhof auch künftig finanzieren und damit wichtige
Arbeitsplätze für Beschäftigte
bereitstellen zu können, haben
wir uns entschieden, auf dem
Hof auch Nutztiere zu halten.
Die Vermarktung der Produkte trägt zur Verbesserung der
wirtschaftlichen Ergebnisse bei.
Vor diesem Hintergrund haben
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wir mit der Freilandhaltung von
Legehennen sowie mit der Aufzucht von Hausschweinen begonnen. Zunächst einmal galt
es, geeignete Hühner für den
Tierhof zu beschaffen. Dazu
fuhren Werkstattleiter Berno
Thim und ich mit Teilnehmern
nach Kobande. Die Hinfahrt war
lustig und aufregend, weil Alle
sehr neugierig waren. Als wir
ankamen, wurden wir von einer
Verkäuferin empfangen. Dann
ging es los, wir gingen zu einem
großen Tor, wo sich die Hühner
befanden. Viele viele Hühner
und Hähne erwarteten uns. Es
gab verschiedene Rassen und
Farben. Wir entschieden uns, jeweils zehn Hühner pro Rasse zu
nehmen, so dass wir am Ende
50 Hühner hatten. Dazu wählten
wir noch zwei prächtige Hähne.
Ein Huhn haben wir geschenkt
bekommen, ein Haubenhuhn,
wir gaben ihm den Namen Birdy.
Es war laut und aufregend, sowas mitzuerleben und dann ging
es wieder zum Tierhof. Dort angekommen, wurde der Hänger
auf die Koppel geschoben, zum
neuen Stall der Tiere. Als die
Tiere abgeladen worden waren,
gab es schon das erste Ei.
Die neuen Hühner auf dem Ramper Tierhof
R A M P E R W E R K S TÄT T E N
Die Beschäftigten wollen den
Tischlern an dieser Stelle für die
Arbeit an der neuen Gestaltung
des Hühnerstalls danken.
Am selben Tag bekamen wir
dann auch noch zwei Ferkel geschenkt (s.u.). Sie konnten auch
gleich ihren Stall beziehen, wo
Tina Behncke und Maikel Lamitschka alles sorgfältig mit Stroh
vorbereitet hatten, wie Alexander Gadinger, Beschäftigter des
Tierhofs, feststellen konnte.
Seit mehreren Wochen sind wir
nun auch noch stolze Halter von
Hühnern und Schweinen. Zu unserer großen Freude haben die
Tiere die neu gestalteten Ställe,
die Legenester und die großzügigen Außenfreiflächen schnell
in Besitz genommen. Daneben
startete die Eierproduktion vom
ersten Tag an gut. Wie schon
erwähnt, haben wir fünf unterschiedliche Rassen, also eine
bunte Hühnerschar. Die Hennen
meinen es gut mit uns und legen fleißig ihre Eier in die Nester. Mittlerweile haben wir schon
hunderte Eier sammeln und ver-
kaufen können. Überzeugen Sie
sich selbst, ein Vorbeischauen
lohnt sich! Zudem können täglich frische Eier direkt auf dem
Hof gekauft werden und wir bieten die Eier am Gemüsestand
der Gärtnerei Regenbogen auf
dem Gelände zum Verkauf an!!!
Wir schätzen die Qualität von Arbeitsplätzen, die einen direkten
Bezug zu Tieren haben, mit ihrer Kontinuität sehr. Die Haltung
unserer Tiere bietet differenzierte, arbeitsintensive schöne Beschäftigungsplätze. Neben dem
Umgang mit den Tieren steht
auch die Arbeit an den Gehegen
und Stallungen im Vordergrund:
Pflege, Reinigung, Futterversorgung, Futterbereitstellung, Bedienung von Fahrzeugen... Es
ist unendlich schön zu erleben,
mit wie viel Spaß und Eigeninitiative die Beschäftigten ihre Aufgaben wahrnehmen. Die Arbeit
in der Natur und der Umgang
mit den Tieren fördern das Verantwortungsbewusstsein sowie
Selbständigkeit und bietet großartiges Potenzial für die Persönlichkeitsentwicklung. Derzeit
arbeiten auf dem Tierhof vier
Beschäftigte:
Ausgesprochen
zuverlässig, verantwortlich und
mit sehr viel Freude.
Viele, viele neue Ideen schwirren in unseren Köpfen, damit
unser Anspruch an Persönlichkeitsförderung und Selbstverwirklichung durch die Teilhabe
am Arbeitsleben auf dem Tierhof
dank einer Vielzahl von Tätigkeiten mit immer neuen Anforderungsprofilen realisiert werden
kann. Bleiben Sie neugierig! Wir
werden weiterhin über die Entwicklungen auf unserem Tierhof
in der Uferzeit berichten.
Andrea Neumann
Ramper Werkstätten
Maikel Lamitschka (links) und Christian Conrad arbeiten auf dem Tierhof
|25|
Leben und Arbeiten im Diakoniewerk machen Spaß
Fazit eines Rückblicks der Betriebsstätte Crivitz
Wir stellten uns die Frage, ob
Leben und Arbeiten im Diakoniewerk Spaß machen und blickten
auf Geschehnisse des vergangenen Jahres zurück. Dabei ist uns
noch einmal bewusst geworden,
was wir alles in der Arbeit und
im Miteinander erlebt haben. Wir
konnten einiges zusammentragen, was uns in guter Erinnerung
geblieben ist.
Es gab viel zu tun für uns – unterschiedliche Arbeiten, die
Spaß machten, aber auch gelegentlich weniger einfach gewesen sind.
Die Hagenower Werkstätten
Interessant war ein Besuch in
den Hagenower Werkstätten
zu einem „Tag der offenen Tür“.
Die Führung durch die einzelnen
Werkstattbereiche übernahm der
Produktionsleiter, Herr Künstler.
Wir bekamen Einblicke in die
Arbeitsabläufe unterschiedlicher
Bereiche und empfanden diese
als sehr strukturiert und fließend.
Im Vergleich zu unserem kleinen,
überschaubaren Gelände in der
Betriebsstätte Crivitz wurde uns
schnell klar, wie gut wir es haben,
und wir stellten fest, dass wir gerne so weiterarbeiten wollen wie
bisher.
Wir hatten tolles Wetter, als wir
wieder zum gemeinsamen Gril-
|26|
len, das alljährlich meist vor den
Betriebsferien stattfindet, zusammenkamen. In lustiger Runde tauschten wir uns über den
letzten Bowlingausflug aus und
hatten bei heiterer Stimmung
viel Spaß miteinander.
Jährliche Ferienfahrt
Wie jedes Jahr sind wir auch
2014 zu einer gemeinsamen Ferienfahrt aufgebrochen. Dieses
Mal ging es in den Spreewald
zum Erlebnishof Schönewalde.
Hier konnten wir entspannen
und uns erholen. Wir haben vieles gesehen, zum Beispiel das
Besucherbergwerk F60, den
Tierpark oder die Kirche in Lübbenau.
Besonderen Eindruck hat der
Besuch im Bauernmuseum in
Lindena hinterlassen, welches
die bäuerliche Arbeits-und Lebenswelt früherer Jahrzehnte
dokumentiert. Ein Zeitzeuge
führte uns mit spannenden Erzählungen durch das Museum.
An den Abenden gab es dann
auf dem Erlebnishof Grillfleisch
am Kaminfeuer. Es war so schönes Wetter, dass wir bis spät
abends noch draußen in gemütlicher Runde zusammensaßen. Hier haben wir lustige Geschichten erzählt, viel gelacht
und uns gegenseitig nochmal
anders kennengelernt. Den krönenden Abschluss bildete eine
zweistündige Spreewaldfahrt in
Lübbenau mit reichlich Sonnenschein und Spreewaldgurken.
Feier zum Jahresende
Zum Jahresende führten wir bei
Mecklenburger Landpute GmbH
in Severin eine kleine Feier
durch. Vor Ort begrüßte uns Geschäftsführer Frank Kremer, der
das seit 1990 bestehende Unternehmen für Puten- und weitere Geflügelprodukte vorstellte.
Das Essen schmeckte köstlich
und ist sehr zu empfehlen. Im
Rahmen der Feier gab es dann
einen Jahresrückblick von Grupenleiterin Michaela Schöneweiß. Sie wertete das Jahr aus
- mit allen Höhen und Tiefen, die
wir gemeinsam gemeistert haben, und bedankte sich für unsere Mitarbeit. Anschließend reflektierten wir aus unserer Sicht
die Erlebnisse.
Diese Gruppenrunden bedeuten
uns viel, weil wir damit unser Miteinander stärken und Verständnis sowie Mitgefühl für Kollegen
zeigen können, die für sich kein
so schönes Jahr erlebt haben.
Gleichzeitig kann man sich aber
auch von den Erfolgsgeschichten anderer Kollegen anstecken
lassen und sich mitfreuen.
R A M P E R W E R K S TÄT T E N
Generell freuen wir uns immer
über solche Unternehmungen
und Erlebnisse, die über die
Arbeit hinausgehen. Auch im
Werkstattalltag werden uns über
den Jahresverlauf Möglichkeiten
geboten, die einen psychischen
Ausgleich fördern und uns in unserem Miteinander bestärken.
Dazu gehören die unterschiedlichen arbeitsbegleitenden Angebote, zum Beispiel das Gestal-
tungsangebot, der Rückensport,
das Musikangebot und die monatliche Andacht.
Außerdem organisieren wir
Gruppenrunden, wie das gemeinsame
Geburtstagsfrühstück. Jederzeit können wir
auch entlastende Gespräche mit
unseren Gruppenleitern führen
und erhalten Unterstützung bei
persönlichen Problemen.
Deswegen können wir sagen:
„Das Arbeiten und Leben im Diakoniewerk machen Spaß!“ Wir
sind gespannt, was uns dieses
Jahr bringen wird…
Beatrix Hering
Betriebsstätte Crivitz
Ramper Werkstätten
Teilnehmer der zweistündigen Spreewaldfahrt in Lübbenau
|27|
...macht mehr Spaß zu zweit oder:
„Töpfchen sucht Deckelchen“
Der Wunsch nach Liebe, Nähe und Partnerschaft ist für alle Menschen wichtig. Kaum jemand ist gern
allein - mit oder ohne Behinderung. Allerdings ist es für Frauen und Männer mit geistiger und/ oder
körperlicher Behinderung oft schwerer, einen Partner zu finden. Häufig fehlt es an Möglichkeiten der
Kontaktaufnahme, die Mobilität ist begrenzt oder es gibt Schwierigkeiten in der Kommunikation. Aber
es soll jede Möglichkeit genutzt werden und daher kommen hier diejenigen zu Wort, die auf der Suche
nach einem Partner sind oder sich einfach über neue Bekanntschaften freuen.
Angelika Ohlendorf, 61 Jahre: Ist erst kürzlich nach Rampe ins
Haus Schalom gezogen und genießt hier ihren Ruhestand. Sehr
gern erkundet sie in langen Spaziergängen die Umgebung und
ist vielseitig interessiert. Angelika Ohlendorf liest häufig Zeitungen und Zeitschriften und ist gern aktiv. Die Nichtraucherin ist
ein freundlicher, aufgeschlossener Mensch und sagt offen ihre
Gedanken. Sie ist auf der Suche nach einem lieben und unternehmungsfreudigen Partner. Er kann gleichaltrig oder gern auch
etwas jünger sein.
Sebastian Fischer, 34 Jahre: Wohnt im Haus Mecklenburg in
Schwerin und arbeitet in der Montagegruppe der Ramper Werkstätten. In seiner Freizeit hört er gern Musik und mag dabei fast
alles von Scooter bis Schlager. Er ist gern in der Stadt unterwegs und oft auf Flohmärkten zu finden. Sebastian Fischer findet
Bahnhöfe spannend und sieht sich gern die vielen Züge an. Er
wünscht sich eine liebe Partnerin, die seine Interessen teilt und
ihn auch mal zu einem Spaziergang in der Stadt begleitet.
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R AMPER WERKS
WTOÄH
TN
TEN
Jan Weltin, 25 Jahre: Wohnt im Haus Timon in Schwerin, Sternzeichen Widder, Raucher, mag Musik und ist häufig auf Konzerten zu finden. Jan Weltin ist gern unter Menschen, beschäftigt
sich auch viel mit seinem PC und arbeitet in den Ramper Werkstätten. Er würde sich freuen, eine nette, ungefähr gleichaltrige
Frau kennenzulernen. Wichtig ist ihm, dass sie auch Interesse
an Musik hat.
Marco Borck, 35 Jahre: Wohnt in Schwerin, Skorpion, hört gern
Musik, besucht oft Konzerte, sieht gern TV und interessiert sich
ansonsten auch für Fitness. Marco Borck sagt von sich „keine
nennenswerten Macken zu haben“ und ist Nichtraucher. Er arbeitet in den Ramper Werkstätten und sucht eine nette Frau ab
25 Jahren.
Dave Ullrich, 36 Jahre: Lebt im Haus Timon in Schwerin, Sternzeichen Löwe, raucht sehr gern, interessiert sich für das Thema
Feuerwehr, sieht gern TV - gerade besonders Spongebob. Dave
Ullrich geht einer Beschäftigung in den Ramper Werkstätten nach
und wünscht sich eine offene Partnerin, die zwischen 30 und 40
Jahre alt ist.
Anfragen bitte über
Susanne Jost:
per Mail an:
[email protected],
telefonisch: 03866 67 160
oder persönlich
im Haus M, 1. Obergeschoss.
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WOHNEN
Bildungsfahrt zur Wasserschutzpolitzei Schwerin
Die ambulante Wohnhilfe für
Menschen mit Behinderung
(ABW) hat sich zum Ziel gesetzt, Teilhabe zu ermöglichen
und Inklusion möglichst vielfältig
zu unterstützen. Dazu starteten
ABW-Kollegen das Bildungsausflugsprojekt.
Unterstützt
werden sie dankenswerterweise
von den Ramper Werkstätten,
die für diese Ausflüge mit Weiterbildungscharakter auf Antrag
Bildungsurlaub für Beschäftigte
der WfbM zur Verfügung stellen.
Ein erstes Thema war der Besuch bei der Wasserschutzpolizei Schwerin. 16 ABW-Klienten
sieben Beschäftigte aus den
Ramper Werkstätten sowie vier
begleitende ABW-Mitarbeiter (s.
Bild) erlebten einen sehr informativen Tag. Es ging darum, die
Aufgaben der Polizisten auf dem
Wasser und an Land kennen-
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zulernen. Im theoretischen Teil
stellte Kriminalhauptkommissar
Torsten Lange das Aufgabengebiet der Wasserschutzpolizei
vor: Geschwindigkeitsmessung,
Alkoholkontrollen, das Einhalten des Gewässerschutzes,
Notfalleinsätze z. B. bei Seenot
zwecks Rettung von Menschenleben, aber auch die Bergung
von Verunglückten. Das Einsatzgebiet umfasst über den
Schweriner See hinaus auch angrenzende Gewässer, Seen und
Flüsse. Die Teilnehmer waren
aufgefordert, Fragen zum Aufgabenfeld der Wasserschutzpolizei zu stellen. So wurde u. a.
gefragt, wie tief der Schweriner
See ist, ob die Wasserschutzpolizei auch Taucher hat, ob es
im See Kriegsaltlasten gibt oder
ob der Schweriner Pfaffenteich
auch zur Überwachung gehört.
Im anschließenden praktischen
Teil konnten sich die Teilnehmer
ein Bild von der Technik auf dem
Einsatzfahrzeug „Streifenboot“
und in den Kraftfahrzeugen machen. Der diensthabende Polizeihauptmeister Konrad Schreiber beantwortete die gestellten
Fragen. Der Tag wird den Teilnehmern in guter Erinnerung
bleiben - haben doch alle einen
tiefen Einblick in die Arbeit der
Wasserschutzpolizei erhalten.
Allgemeinwissen sowie Kenntnisse über gesellschaftliche
Strukturen, Sicherheit und Ordnung wurden gestärkt, Interesse
wurde geweckt. Weitere Themen sind in Planung.
Übrigens:
Der Schweriner See ist an der
tiefsten Stelle 52m tief.
Reiner Theile
Ambulant Begleitetes Wohnen
A LT E N H I L F E
Attraktive Betreuungsangebote im Haus am Sinnesgarten
Malen, Dekorieren und Basteln.
Zweimal wöchentlich betätigen
sich die Bewohner sportlich,
einige absolvieren den TrimmDich-Pfad im benachbarten Sinnesgarten oder ein Lauftraining.
So unterschiedlich die Angebote
sind - so unterschiedlich werden
sie von den Bewohnern angenommen. Manuela Müller und
ihre Kolleginnen gehen auf die
Bedürfnisse der Bewohner ein:
Sie fragen sie ganz einfach, was
ihnen Spaß machen würde und
wozu sie Lust haben.
Bewohner des Haus´ am Sinnesgarten betätigen sich sportlich
Manuela Müller koordiniert gemeinsam mit Angelika Müller die
Betreuungskräfte im Haus am
Sinnesgarten in Rampe.
Sie verstärkt seit Jahresanfang
das fünfköpfige Team. Alle sind
mit viel Engagement dabei, um
den Bewohnern ein abwechslungsreiches und attraktives Be-
treuungsangebot zu bieten. An
sieben Tagen in der Woche bieten sie unterschiedliche Betreuungsangebote, mit denen sie
Freude und Lebendigkeit in den
Alltag mit seinen Abläufen bringen: So zu sagen die „Kür neben
der Pflicht!“ Gesellschaftsspiele
sind sehr beliebt, aber auch das
gemeinsame Singen, Puzzeln,
Eine Rolle spielt dabei natürlich
auch die persönliche Konstitution: Nicht alles geht im Alter noch
so einfach „von der Hand“ und
Vieles, was spielerisch aussieht,
bedarf doch einer gewissen Unterstützung. „Aber gerade dafür
sind wir doch da“ sagt Manuela
Müller, für die eine individuelle
Betreuung nicht nur auf dem Papier steht.
Anna Karsten
Hintergrundinformation
Mit dem neuen Betreuungsgesetz gilt ein neuer Betreuungsschlüssel: Ein Betreuer betreut 20 Bewohner
und nicht wie bislang 24 Bewohner.. Im Diakoniewerk Neues Ufer wird dieser neue Betreuungsschlüssel umgesetzt und so konnte eine neue Stelle besetzt werden.
Konkret konnten damit Gruppenangebote erweitert und Einzelbetreuungen verstärkt werden. Außerdem wurde der „Mitteldienst“ eingeführt, der vor allem für Bewohner interessant ist, die keine Mittagsruhe pflegen.
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A LT E N H I L F E
Osterbräuche - heute und früher
Die meisten Bewohner des Rosenhofs in Leezen haben das
Osterfest mit ihren Familien verbracht, mit Enkeln und Urenkeln
Ostereier gesucht und die gemeinsamen Stunden genossen.
In unserem Gemeischaftsraum
lud uns ein riesiger Forsythienstrauß mit ausgeblasenen
und selbst bemalten Eiern ein.
Auf unserem Kaffeetisch standen verschiedene Brotsorten,
Aufstriche und Beläge. Alles war
liebevoll garniert und angeordnet. Mitten auf der Tafel standen
natürlich eine große Schale mit
herrlich bunten Ostereiern. Allerhand leckere Süßigkeiten und
Osterglocken schmückten das
Ganze.
Alle freuten sich über den einladenden Anblick und wir ließen es
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uns allen gut schmecken. Sehr
schnell kamen wir darüber ins
Erzählen, wie früher die Osterfeste in den Familien begangen
wurden. Viele der Bewohner, die
in Pommern und Ostpreußen
aufgewachsen sind, konnten
sich noch gut an alte Bräuche
erinnern und tauschten sich darüber sehr angeregt aus. Kirchgang und Ostereier spielten
immer eine Rolle. Eier wurden
zum Teil noch mit Naturfarben
gefärbt und versteckt.
.
In den meisten Gegenden wurde
aber auch Osterwasser geholt.
Dazu gingen die jungen Mädchen noch vor Sonnenaufgang
zur Quelle und schöpften das
Wasser möglichst schweigend,
damit die Heilkraft erhalten blieb.
Die Burschen des Dorfs zogen
mit Birken- oder Weidenruten
und Sprüchen und Wünschen
von Haus zu Haus. Dabei wurde
auch Osterwasser, das Gesundheit und Schönheit schenken
sollte, versprengt. Der Fisch am
Karfreitag als Fastenspeise ist
in manchen Familien noch heute üblich. Das Osterfeuer gab es
schon zu verschiedenen Zeiten
und das Osterbrot aus Hefeteig
wurde auch gebacken.
Wir erinnerten uns gemeinsam
noch einmal an Goethes „Osterspaziergang“ und stellten fest,
wer ihn gelernt hat, kann ihn immer noch aufsagen.
Nach diesem Zusammensein
war die Freude auf das Osterfest noch größer.
Brunhilde Steiger
Rosenhof Leezen
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können und sich zutrauen, zwölf
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tätig zu werden: Das bedeutet
auch berufliche Orientierung,
Erfahrungen im Berufsalltag
sozialer Einrichtungen, neue
Begegnungen, Selbsterfahrung
und Perspektivenwechsel. Die
Freiwilligendienste gelten voraussichtlich als Wartesemester
an Unis und FHs und als Vorpraktikum für einige Ausbildungen. Praxiserfahrungen sind
bei zukünftigen Bewerbungen
von Vorteil. Im FSJ gibt es ein
monatliches Taschengeld und
Verpflegungsgeld. Wir als FSJEinsatzstelle bieten auch eine
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geben wir gern in einem persönlichen Gespräch. Im Freiwilligen Sozialen Jahr stehen den
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Kontakt: Diakonisches Werk
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Von Bewohnern des Haus´ am Petersberg gestaltetes Bild zur Jahreslosung 2015
Röm 15,7