Gesundheitsberufe finden klare Worte Menschen, die in Gesundheitsberufen arbeiten, sind Ansatzpunkt, um das Thema Rauchen anzusprechen. Autoritäten des Gesundheitswesens. Ob sie das Tabakkonsum ist laut der Weltgesundheitsorgani- Thema Rauchen ansprechen oder nicht, hat daher sation (WHO) die größte vermeidbare Todesursache unmittelbare Auswirkungen. Die Motivation zum weltweit. Laut Statistik Austria sind tabakassoziierte Rauchstopp durch Gesundheitsberufe erhöht die Erkrankungen auch in Österreich Todesursache Num- Chance auf einen tatsächlichen Rauchstopp-Versuch mer eins: Im Jahr 2013 gingen 43 Prozent der Todes- um 30 Prozent. fälle auf Herz-Kreislauferkrankungen zurück und 25 Ob der Versuch gelingt oder nicht, ist eine an- Prozent auf Krebs. Besonders ein Herzinfarkt im jun- dere Sache. Aber die Ansprache durch Gesundheits- gen und mittleren Lebensalter hängt häufig mit dem berufe kann Rauchende erwiesenermaßen dazu brin- Rauchen zusammen: Laut Berliner Herzinfarkt-Regis- gen, eine Änderung des Rauchverhaltens überhaupt ter sind 76 Prozent derer, die bis zum 55. Lebensjahr in Betracht zu ziehen und zu wagen. einen Herzinfarkt erleiden, Rauchende. Die Motivation zum Aufhören sollte kombiniert sein mit dem Verweis auf konkrete Unterstützungsangebote – etwa das Seminar „Rauchfrei in 6 Wochen“ oder das Rauchfrei Telefon. Bei jedem Kontakt mit dem Gesundheitswesen soll Raucherinnen und Rauchern demnach zum Aufhören geraten werden. Geschieht dies nicht, so geht die / der PatientIn im Wissen nach Hause, Rauchen sei in Ordnung. Da die Folgen des Rauchens jedes Organ des menschlichen Körpers betreffen können, sind alle Gesundheitsberufe damit konfrontiert. Jede Gruppe des Gesundheitswesens hat folglich einen 12 Mag.a Martina Derbuch-Samek [email protected] VIVID kooperiert mit vielen Gesundheitseinrichtungen – ein Auszug Dr. Odo Feenstra, LandesDKKS Christa Tax, MSc, sanitätsdirektor und Tabak- Pflegedirektorin, LKH-Univ. koordinator, Amt der Steier- Klinikum Graz märkischen Landesregierung „Als Krankenhausbetreiber hat man Verantwortung, „Es ist nicht egal, ob Ärztinnen und Ärzte das Thema seine Patienten auf zentrale Gesundheitsthemen Rauchen ansprechen oder nicht. Denn sie sind für die hinzuweisen. Daher können wir beim Thema Bevölkerung Gesundheitsautoritäten. Dass möglichst Rauchen nicht wegschauen. Im Jahr 2013 wurde viele Health Professionals zum Aufhören motivieren, 6.850 Raucherinnen und Rauchern zum Aufhören halte ich für zentral. Denn die Folgen des Tabakkon- geraten.“ sums betreffen alle Gesundheitsberufe.“ Moenie van der Kleyn, MPH, Univ. Prof. Dr. Josef Smolle, Lehrgangsleitung des Studien- Rektor der Medizinischen gangs „Hebammen“, Universität Graz FH JOANNEUM Graz „Tabakkonsum kann jedes Organ des menschlichen „Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit Körpers schädigen – von der Lunge über Auge und einem Kind sind sensible Phasen für Verhaltensände- Muskeln bis zur Haut: Die Med Uni Graz sieht Rau- rungen. Daher setzen wir in Kooperation mit VIVID chen daher als wichtiges Thema aller medizinischen einen Schwerpunkt in der „Motivierenden Ansprache Fachgebiete. Denn Nichtraucher leben länger. Seit zum Rauchstopp“. Wichtig ist uns, dass die Studieren- 2008 bieten wir daher in Kooperation mit VIVID die den auch in der Praxis üben, wie sie Frauen und ihre Lehrveranstaltung Tabakprävention an.“ Partner zum Aufhören motivieren können.“ Gerald Hörzer, MSc, Direktor der Schule zur Vorbereitung auf die Ausbildung im gehobenen Dienst für Gesundheits- Karl Preißler, Gesundheits- und Krankenpflege, Graz zentrum Hartberg „Unsere Schülerinnen und Schüler haben selbst einen „Gesundheitszentren haben die Aufgabe, Informa- hohen Raucheranteil. Mit der Lehrveranstaltung tionsdrehscheibe für alle Gesundheitsangelegen- Tabakprävention, die wir in Kooperation mit VIVID heiten zu sein. Dass das Thema Rauchen dabei eine durchführen, möchten wir zweierlei erreichen: Ers- Rolle spielt, ist selbstverständlich. Wir hatten dazu tens das Bewusstsein für ihr eigenes Rauchverhalten einen öffentlichen Vortrag und einen Input bei und ihre Vorbildfunktion schärfen und zweitens Wis- der Versammlung des regionalen Ärzteverbundes sen vermitteln, wie sie später im Beruf mit rauchen- Hartberg.“ den Patientinnen und Patienten umgehen können.“ 13 13 Kurt Kuch hat´s geschafft: Menschen, Arbeit zum und Draußen-Rauchen das akzeptieren unterbrochen wir. Unser Ansinnen werden Ganz Österreich redet über Michael Kazianschütz, MBA, ist, muss, dass macht sie nur einen mehr Unterschied in definierten in der Bereichen Selbstverständrau- Tabak. Es lag bereits etwas MSc, Beauftragter Rauchfreies chen. lichkeit Rauchen des Rauchens. soll nicht Rauchen mehr überall innerhalb normal der Räumsein. in der Luft, aber Krankenhaus amdie LKHLungen– Univ. lichkeiten zu verbieten, schützt vor Passivrauch – und krebserkrankung des JourKlinikum Graz zwar Nichtrauchende und Rau-chende. Welche Herausforderungen bringt das im zweit- nalisten und langjährigen fictum clego es vid senÖsterreichs stia opteritium nos rem größten Krankenhaus mit is sich? Rauchers gab den letzten Anstoß zu einer breiten Was ist das Rauchfreie Krankenhaus? praes la dens est? Anstrengungen Dam publis ad stebat Et imorEs waren massive nötig:L.Quali- Diskussion und Meinungsbildung. Er übernahm Seit 2010 versuchen wir, anhand eines weltweit Verein- bis. Habefac vitam Arbeitsmedizin, cerec templ. Gilicas Martist ve, tätsmanagement, Betriebsrat undne antwor-tung, schrieb keine Schuld und setzte sich heitlichen Kodex, Bewusstsein zumzu Thema Rauchen con vis hosum, orum mortiam hince tam iptilius ine Sicherheitstechnik haben intensiv zusammengear- – unter anderem durch die und Nichtraucherschutz zu Initiative schaffen.„Don´t So wirdsmoke“ Tabak- quonloc, vignove, fuemo tes! Uli tanum, iam beitet. Wir haben public die komplette Rückendeckung der – vehement für absolutes Rauchverbot in der Gasentwöhnung fürein Patienten und Mitarbeitende ange- facenscie commoOhne me inc resse trum ut vicavoc, nonsul Anstaltsleitung. diese Unterstützung wäre so tronomie und des Rauchens boten, und wirweitere machenRegulie-rungen Plakataktionen. Gesundheits- unimus. Horte iaessimpl. At obsenih intem, ninterei etwas nicht möglich. ein. Alswerden Mitorganisator der Kama-Partys im burgenberufe in der „Motivierenden Ansprache potiam pertant ientem aus, dem atum orem tam ländischen Ober-wart setzteum er sogar dort zum Rauchfreizum Rauchstopp“ geschult, Patienten Auf- condiemquam. Go Ihre vicidgrößten conduc ternihicast Was waren bisher Erfolge? grat ficieni heit durch. Trotzdem kamen auf seiner letzten Party hören zu motivieren. Die Cafeteria ist nun rauchfrei, mernico Romnert entrae oricent enequam es! Für mich nsulem persönlich war es, als Mitarbeitende am Kli- 1.400esMenschen. und gibt keine Trafik mehr am Klinikgelände. Alle Etem o die vivast poterfe ntraet; niris.haben, Ifertus.rückgeDaciere nikum, seitfue Jahrzehnten geraucht Was braucht es,wurden um dengeschlossen günstigen Wind zu nutzen Raucherräume und Rauchzonen clarterohaben, et dii issedem steliis inequem dum meldet dass sieunumeri aufgehört haben. Insgesamt und Österreich einsie Stück rauchfreier so gestaltet, dass im Freien liegen.zu machen? In publiis conium se,dass erioctanum aucone erei war sicher auchiam einatum Erfolg, wir als erstes Kran- kaum einem anderen Bereich der Suchtprävention contero iam ia vastreiden publica; hos publis. conum hus, kenhaus Österreichs Silberlevel geschafft haben. zeigt sich das Zusam-menspiel von VerhältnisHeißt „rauchfrei“ also nicht wirklich rauchfrei?und acte in dica nices C. Es sentero tam poentel iculicau- Verhaltensprävention so deutlich wie im Bereich Diese Frage höre ich öfters. Wir beziehen uns auf dea perit, urs suam hoculius, iam im ingulto consi Tabak. Verhaltensprävention setzt auf der individuden internationalen Kodex Rauchfreier Krankenellen Ebene an und zielt auf die Fähigkeit Menhäuser. Im Silberlevel, den wir haben, sinddes Rauch- inervis in perte quodit, crum Daniela Miely, Studentin der que consul urorum in nonc tion wiederum hat jene Strukturen im Fokus, die es Humanmedizin, Teilnehmerin tat. Ecestius hil tatque no. der Lehrveranstaltung „TabakAcerbis. erschweren, eine Sucht zu entwickeln. Strukturelle prävention“ Obus labus, vitam losulto nis. schen ab, nicht süchtig zuEs werden. Verhältnisprävenzonen im Freien zulässig. gibt eben rauchende Maßnahmen sind Ver-hältnisprävention, da Verhältnisse den Rahmen vorgeben Haelintertus obses? Quod maio inc more, fuides nosus und Konsum leicht Michael Eiber,entweder Student der ma-chen oder erschweren. Humanmedizin, Teilnehmer hos esenata tiondemque fatam. „Füriae jeden Gesundheitsberuf ist es wichtig, die ge- Im Zentrum steht dabei die der Lehrveranstaltung „TabakFrage: Wer darf wann wo unter prävention“ in An zu temusati, in vitiam patus desEtrimoveris Rauchstopps kennen.num Die es? Lehrveranstaltung welchen Bedingungen Tabak konsumieren? Besonders hohe Wirksamkeit auf einen Konsumrück„Als künftiger Arzt will ich Ansprechperson für raugang in Menschen der Bevölkerung haben eine drastischeTabakErhöchende sein. Die Lehrveranstaltung hung der Tabaksteuer rauchfreie prävention hilft mit, zuund lernen und zuArbeitsplätze üben, wie man inklusive Gastronomie, wie WHO und Deutsches Leute zum Aufhören motiviert.“ Krebsforschungszentrum feststellen. Bei einer Steuererhöhung von zehn Prozent kann in Industriestaa- Voltu et; host ellemus numund tebuntia non sundheitlichen Folgenmo desaurbis Rauchens die Vorteile condace hilft mir remque dabei.“ condum morus essis, vignam. Bem, C. Ero ium movicatuam iam ilin tu con res per ut ocauc fit, ublia audet, Caa toratum muntiactum Mag. (FH)ilicaed Bettina BOGNER, sum munculerid conticatus MSc, stv. Verwaltungsleiterin, hosu et L. Ovit; hortesRehainpro, Sonderkrankenanstalt noterdient? Til tui priorterfer bilitationszentrum Gröbming hocchuitis, Catquam scio te aut in tam essenaris, nosulin- ten mit einem Minus von vier Prozent des Konsums test? ius hilnequam aceriam aus, noc res „Mit Nostiquam der Zertifizierung zum Rauchfreien Kranken- gerechnet werden. Von einer drastischen Erhöhung es non cum haus inauro Silber setzen wir ein Zeichen für Image- der Tabaksteuer in profitieren vor allem preissensible 150 Weiterbildungen wandel und Bewusstseinsbildung: Tabakkonsum geht (Zeitraum: Bevölkerungsgruppen, die2008-2014) dadurch mit größerer uns als Rehazentrum etwas an. VIVID hat uns durch Wahrscheinlichkeit nicht anfangen zu rauchen. Ge1.495 Schulungen unseres Personals unterstützt.“ 4.438 Angehörige von Gesundheitsberufen Teilnehmende in Krankenhäusern ringe Steuererhöhungen haben hingegen keinen 1.290 Effekt auf die Prävalenz. Teilnehmende in ambulanten Einrichtungen Eine weitere wirksame Maßnahme ist ein absolutes 899 Rauchverbot am Arbeitsplatz. Der Ar-beitsplatz stellt Teilnehmende bei Tagungen für viele Menschen ein zentrales Element des Lebens 754 dar.Teilnehmende Ob hier nebenbei geraucht werden darf oder die in Ausbildungseinrichtungen 14 VIVID – Fachstelle für Suchtprävention schulte in den Jahren 2008 bis 2014 insgesamt 4.438 Angehörige von Gesundheitsberufen darin, wie sie Rauchende zum Aufhören motivieren können.
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