Dienstag, 3. November 2015, 18.15 Uhr

Seniorenstudium an der Pädagogischen Hochschule Freiburg
57. Ringvorlesung
Fächerübergreifende Vortragsreihe des Seniorenstudiums
Die Zukunft der Moderne
Lisa
Herzog
(Stanford/Frankfurt)
Warum
Wirtschaftswachstum –
und was, wenn nicht?
Dienstag, 3. November 2015, 18.15 Uhr
Aula der Pädagogischen Hochschule Freiburg, Großer Hörsaal
Adam Smith für das 21. Jahrhundert gelesen
Adam Smith gilt als der Gründungsvater der Ökonomie und Erfinder der Metapher von der
„unsichtbaren Hand“ des Marktes. Doch sein Bild von der Wirtschaft und ihrem Platz in
der Gesellschaft war vielschichtiger als das heutige Klischee. Der Vortrag stellt dar, weshalb
Smith freie Märkte und Wirtschaftswachstum befürwortete: nicht aus rein ökonomischen,
sondern auch aus moralischen und politischen Gründen. Sein Denken muss jedoch im Kontext des 18. Jahrhunderts gesehen werden. Heute leben wir in einer Zeit, in der unklar ist,
ob Wirtschaftswachstum weiterhin angestrebt werden kann und soll, nicht zuletzt aus ökologischen Gründen. Damit stellen sich neue Fragen nach der institutionellen Ordnung, mit
denen wir die aufklärerischen Werte, die Smith im Markt verwirklicht sah, auch im 21. Jahrhundert verwirklichen können.
Dr. Lisa Herzog studierte Philosophie, Volkswirtschaftslehre, Politologie
und Neueren Geschichte in München und Oxford. Nach dem Diplom in Volkswirtschaftslehre promovierte sie 2011 an der Universität Oxford mit einer
Arbeit über Märkte und politische Theorie im Denken von Adam Smith und
G. W. F. Hegel (»Inventing the Market. Smith, Hegel, and Political Theory«).
Die Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Sir Ernest
Barker Prize for Political Theory. Sie war 2011 wissenschaftliche Mitarbeiterin
in Wirtschaftsethik an der TU München und anschließend bis 2013 wissenschaftliche Mitarbeiterin in Philosophie an der Universität St. Gallen mit Kurz-
aufenthalt an der KU Leuven. 2012 erhielt sie den Ernst-Bloch-Förderpreis.
Seit 2013 ist sie Postdoc am Institut für Sozialforschung und am Exzellenz
Cluster »Normative Ordnungen« der Goethe-Universität Frankfurt am Main
und seit 2014 zusätztlich am Center for Ethics in Society, Stanford University.
2014 erschien ihr Buch »Freiheit gehört nicht nur den Reichen. Plädoyer für
einen zeitgemäßen Liberalismus«; gleichzeitig gab sie zusammen mit Axel
Honneth den Band »Der Wert des Marktes. Ein ökonomisch-philosophischer
Diskurs vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart« heraus.
Die Ringvorlesung steht allen Interessierten offen und
wird PH-Studierenden auf den InViSta-Pass angerechnet.
Information: 0761 / 682-244 · www.ph-freiburg.de/senioren