Im Weltcup angekommen

Dienstag, 22. März 2016 / Nr. 68
Sportjournal
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Aufschlussreicher
Ländervergleich
Im Weltcup angekommen
BIATHLON rb. Seit drei Jahren ist die
Schweiz als Gastnation beim Ländervergleich der Jungbiathleten aus Tirol,
Südtirol und Bayern mit dabei. Am
Wochenende trat die Schweiz nicht
nur am Wettkampf an, sondern organisierte diesen für den Nachwuchs
wichtigen Anlass in der BiathlonArena Lenzerheide. 33 Nachwuchscracks der Jahrgänge 2001 bis 2004
qualifizieren sich über den LeonteqBiathlon-Cup für den Sprint und die
Verfolgung. Der Skiclub SchwendiLangis stellte mit sechs, der Skiclub
Gotthard Andermatt mit vier Teilnehmenden die grössten Schweizer
Club-Kontingente.
Saisonabschluss mit
dem Langis-Sprint
SCHLUSSPUNKT rb. Am Ostersamstag steht für Nadine Fähndrich
zum Saisonschluss ein Heimrennen
auf dem Programm. Auf dem Langis
oberhalb von Sarnen lädt der Skiclub
Horw unter dem langjährigen OKPräsidium ihres Vaters Kurt zum
Langis-Sprint. Dieser Anlass setzt
den Schlusspunkt unter den nationalen Swiss-Cup sowie den regionalen ZSSV-Concordia-LanglaufCup. Es wird die nationale sowie
regionale Langlauf-Elite erwartet.
Um 11.00 Uhr fällt der Startschuss
zum Prolog, ab 13.00 Uhr stehen die
Finalläufe an. Weitere Infos unter:
www.skiclub-horw.ch
Sieg für Chiara Arnet
Die Schweizer Delegation verdoppelte mit 14 Podestplätzen die Anzahl
gegenüber dem Ländervergleich im
Vorjahr in Ruhpolding. Aus Zentralschweizer Sicht
sorgte bei den
12-jährigen Mädchen Seraina Abgottspon (Ibach)
im Sprint mit Rang
3 für eine Glanzleistung. Im gleichen
Rennen
schaffte es die Engelbergerin Chiara
Arnet bei den 13-jährigen Mädchen
sogar zuoberst auf das Podest. Die
Obwaldnerin bestätigte in der Verfolgung mit dem zweiten Rang und
lediglich 3,5 Sekunden Rückstand auf
Magdalena Rieger aus Deutschland
ihre gute Verfassung.
«Das Wetter, die Strecke und der Schnee
im Berner Oberland waren einfach genial», schwärmte die Obwaldnerin stellvertretend für ihre Kolleginnen.
Im «Bummler-Modus» unterwegs
Auf dem Weg zum Schweizer-Meister-Titel im Sprint bei der
Elite: die 20-jährige Nadine Fähndrich aus Eigenthal.
Bild Edi Zihlmann
Lorena Wallimann zielsicher
Bei den ältesten Mädchen verpasste
Lorena Wallimann (SC SchwendiLangis) als Vierte den Sprung auf das
Sprint-Podest. Die Alpnacherin überzeugte insbesondere im Schiessstand,
wo sie am Sonntag als Einzige in ihrer
Kategorie 19 von 20 möglichen Treffern
erzielte und letztendlich Fünfte wurde.
Wallimann zieht trotz des verpassten
Podestplatzes ein positives Fazit ihrer
zweiten Teilnahme an einem Ländervergleich: «Es ist ein aufschlussreiches
Kräftemessen mit Gleichalterigen aus
anderen Nationen. Im Schiessstand
hat es gepasst, auf der anspruchsvollen
Strecke hat sich die Müdigkeit einer
langen Saison bemerkbar gemacht.»
Für Wallimann ist damit klar, wo sie
im kommenden Sommertraining ihren
Schwerpunkt setzen will.
HINWEIS
Ranglisten: www.biathlon-arena-lenzerheide.ch
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SKI NORDISCH Nadine Fähndrich (20) blickt auf eine starke
Saison zurück. An der Schweizer Meisterschaft holt die
Eigenthalerin zwei Medaillen
und zeigt eine starke Premiere.
ROLAND BÖSCH
[email protected]
Bei ihrem Weltcup-Debüt Ende letzten
Jahres in Davos sammelte die 20-jährige Nadine Fähndrich bereits im Sprintrennen ihre ersten Weltcup-Punkte. Es
folgten weitere sieben meist erfolgreiche
Weltcup-Einsätze und natürlich der Gewinn des U-23-Vize-Weltmeistertitels im
Sprint. So gesehen, hätte der zweite Teil
der Schweizer Langlauf-Meisterschaft
am letzten Wochenende in Zweisimmen
für Nadine Fähndrich zur reinen Formsache werden können. Doch weit gefehlt. «Die Meisterschaften haben für
mich nach wie vor einen hohen Stellenwert», stellt Fähndrich klar, «vor allem,
wenn, wie in diesem Jahr, beinahe alle
Kaderläuferinnen am Start stehen.» Die
Athletin des Skiclubs Horw verrät auch,
dass sie sich dabei jeweils stark unter
Druck setze. «Für mich ist ein solches
Rennen fast schwieriger als ein internationaler Renneinsatz.»
Wohnen und trainieren in Engelberg
Umso älter die B-Kader-Athletin von
Swiss-Ski wird, umso besser kann sie
auch mit solchen Situationen umgehen.
Nadine Fähndrich, die mittlerweile in
Engelberg eine Wohnung bezogen hat
und mit dem Team der Sportmittelschule trainiert, erlief sich am vergangenen Freitag ungefährdet den Sprint-
titel. Das ist, die Medaillen im JO-Bereich eingerechnet, insgesamt ihr
zwölftes Exemplar und nach 2014 das
zweite Gold bei der Elite. Von Fähndrichs Sprintexpress liessen sich auch
«Für mich ist eine
Meisterschaft fast
schwieriger als ein
internationaler
Renneinsatz.»
N A D I N E FÄ H N D R I C H Ü B E R D I E
S C H W E I Z E R M E I ST E R S C H A F T E N
zwei weitere Zentralschweizerinnen mitreissen. Bronze bei den U-20-Frauen
ging an Stefanie Arnold aus Unterschächen, Lea Fischer aus Engelberg sicherte sich Silber beim U-18-Nachwuchs.
Zu einer Premiere kam Nadine Fähndrich am Samstag. Erstmals in ihrer
Karriere bestritt die Eigenthalerin einen
Wettkampf über 30 Kilometer. Zuvor
legte sie altersbedingt maximal Strecken
bis 15 Kilometer zurück. Dennoch glückte der Einstand: Hinter der zwei Jahre
älteren Teamleaderin Nathalie von Siebenthal holte sich Fähndrich die Silbermedaille. Für die Luzernerin war dieser
Einstand ein positives Erlebnis: Sie lief
etliche Kilometer im Windschatten, hatte keine Krämpfe und erlitt auch keinen
Hungerast. Die Luzernerin verheimlicht
aber nicht, dass sie Siebenthal früh ziehen lassen musste und sie bei der Verfolgung phasenweise im «BummlerModus» unterwegs gewesen sei.
Furger bestätigt Engadin-Sieg
Alles andere als gebummelt wurde im
Rennen der Männer über 50 Kilometer.
Der Schattdorfer Roman Furger bestätigte dabei hinter Toni Livers, Dario
Cologna und Curdin Perl mit Rang 4
seinen Sieg am Engadiner Skimarathon
vor Wochenfrist. «Bis drei Kilometer vor
Rennende konnte ich gut mithalten,
dann fehlte mir einfach die Kraft», zog
der A-Kader-Athlet zufrieden Bilanz.
HINWEIS
Rangliste unter: www.swiss-ski.ch >> Leistungssport >Langlauf >Schweizer Meisterschaften
Jauch wagt sich im Herbst auf die Marathondistanz
LEICHTATHLETIK Manfred
Jauch läuft die Konkurrenz
beim Erstfelder Crosslauf in
Grund und Boden. Nun plant
der Routinier seinen ersten
Start bei einem Marathon.
weiter aus. Letztlich waren es über zwei
Minuten, die der völlig entfesselte Solist
dem zweitplatzierten Schwyzer abknöpfte. Gisler rettete sich als Dritter ins Ziel.
pensum von 50 Kilometern pro Woche.
Im Hinblick auf den schnellsten Marathonkurs der Welt will der Urner sein
Training nochmals intensivieren.
Gigathlon und Debüt im Marathon
Jasmin Widmer im Pech
Tagessieger Jauch benötigte für die
10 Kilometer nur etwas mehr als 32 Minuten. Damit unterbot er seine letztjährige Siegerzeit um mehr als eine
Minute. Für diesen Leistungsschub lieEr kam, sah und siegte. Dieser Spruch ferte Jauch nach dem Rennen auch eine
traf gestern bei Manfred Jauch wie eine plausible Erklärung: «Ich konnte mein
Faust aufs Auge. Der 40-jährige Aus- Trainingspensum im Vergleich zum
nahmeathlet vom LC Altdorf bestritt in Vorwinter auf vier bis fünf Einheiten
Erstfeld nach einer halbjährigen Wett- pro Woche steigern. Das hat sich
kampfpause wieder
nun bezahlt gesein erstes Rennen –
macht. Mit meinem
und machte gleich
ersten Formtest bin
«Zeitlich setze ich mir ich sehr zufrieden.»
Nägel mit Köpfen.
Entgegen seiner geJauch hat in diesem
für den ersten
wohnten AbwartetakJahr zwei grosse
Marathon kein Ziel.»
tik übernahm Jauch
Ziele. Mitte Juni starM A N F R E D J AU C H ,
im Hauptrennen über
tet er am Gigathlon
L E I C H TAT H L E T AU S A LT D O R F
sieben Runden (10 km
und absolviert für ein
Gesamtdistanz) von
starkes Urner MixedBeginn weg resolut
Team, dem unter andas Kommando und setzte zu einem deren der Biker Reto Indergand und die
wahren Sturmlauf an. Einzig der Erst- Triathletin Sara Baumann angehören,
felder Yannick Gisler und der Nidwaldner die Laufabschnitte. Zudem will der
Daniel Blättler vermochten in Tuchfüh- schnelle Banker Ende September in
lung zu bleiben. Blättler brach jedoch Berlin sein Debüt auf der Marathonein und fiel weit zurück. Spitzenreiter distanz geben. «Zeitlich setze ich mir
Jauch hingegen zeigte keine Schwächen, kein Ziel. Ich möchte bei meiner Prebaute seinen Vorsprung auf Gisler und miere ohne Einbruch und mit einem
den Illgauer Remo Betschart, der in- guten Gefühl durchkommen.» Aktuell
zwischen zum Lokalmatadoren aufge- absolviert Jauch ein für Marathonverschlossen hatte, von Runde zu Runde hältnisse doch eher bescheidenes Lauf-
Im Frauenrennen lieferte Ruth Briggs
eine ähnlich beeindruckende Vorstellung ab wie Jauch. Die Schattdorferin
zog ebenfalls solo auf und davon und
siegte mit einem komfortablen Vorsprung. Die grosse Abwesende war Vorjahressiegerin und Lokalmatadorin Jasmin Widmer, die sich wegen einer Anfang Februar erlittenen Knieprellung mit
der Rolle einer Zuschauerin begnügen
musste. Widmer zog sich diese Blessur
kurz nach der Rückkehr aus einem
Trainingslager zu. «Das ist ärgerlich,
zumal ich nun schon seit sechs Wochen
keine Lauftrainings mehr absolvieren
konnte», monierte die mehrfache Urner
Rekordhalterin. Für die angestrebte Qualifikation für die Halbmarathon-EM in
Amsterdam wird die Zeit für Widmer
nun äusserst knapp. Sie hat einzig noch
an den deutschen Halbmarathon-Meisterschaften am 23. April eine Gelegenheit, die vom Verband geforderte Selektionszeit zu unterbieten. Ob die schnelle
Urnerin diese Startgelegenheit wahrnehmen kann, steht derzeit allerdings
noch in den Sternen.
Zeigte beim Erstfelder Crosslauf ein eindrückliches
Comeback: der Altdorfer Manfred Jauch.
Bild Urs Hanhart
URS HANHART
[email protected]
HINWEIS
Resultate unter: www.latv-erstfeld.ch