Bericht des Pforzheimer Kurier vom 19.01.2016

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Dienstag, 19. Januar 2016
ENZKREIS
.
Ausgabe Nr. 14 – Seite 25
Viel Lob fürs
Römermuseum
Sonderpreis für die Remchinger Einrichtung
Von unserer Mitarbeiterin
Susanne Roth
des Römermuseums. Da standen auch
schon im vergangenen Jahr einige Dinge
drauf, Jeff Klotz spricht von 219 Führungen und 72 Sonderveranstaltungen
Remchingen. Die Kooperation ist nicht
im vergangenen Jahr, wäre noch die
nur ein (finanzieller) Papiertiger. Sie
Sonderausstellung „Frauen im Auflebt und das kann dann auch mal so ausbruch 1910-1920“ zu nennen, ein würdisehen, dass das Römermuseum seine
ger „Nachfolger“ einer Ausstellung über
Gäste des Neujahrsempfangs zur Volksdie frühen Christen des Nordschwarzbank Wilferdingen-Keltern schicken
kann. In die oberste Etage, wo am Sonnwaldes.
tag keine Kredite verhandelt werden,
Jeff Klotz räumt aber auch gern ein,
sondern am frühen Abend das Feiern
dass man nun personell an seine Grenund Zuprosten zum neuen Jahr sich
zen stoße, doch wälzt er bereits erste
breitmacht.
Und
Ideen in seinem
das Zuprosten haKopf herum, die in
Erste Festspielwoche
ben sich die BeteiRichtung Kulturligten verdient, alstiftung gehen. Etim September geplant
len voran Jeff Klotz
was auf die hohe
und sein Team vom
Kante zu legen für
Römermuseum. Über ihnen wird das
Zeiten, in denen man doch mal Personal
Füllhorn des Lobes ausgeschüttet, was
bräuchte und nicht mehr die Ehrenamtaußerdem darin gipfeln wird, dass Bürlichen vom Kuchenbacken bis zur Fühgermeister Luca Wilhelm Prayon wie im
rung alles auf ihren Schultern tragen
Grußwort angekündigt zwei Tage später
können, das ist aus der Sicht „eines Arbei einem Ehrungsabend einen Sonderchäologen, der in langfristigen Zyklen
preis an die Einrichtung, besser: an die
denkt“ ein kluger Schachzug. „Sieben
Menschen, die sie tragen, verleihen
Museen haben schließen müssen. Ich
wird. Zum Zeichen ihrer Ehrerbietung
verspreche Ihnen, das wird hier nicht
hat die Volksbank sogar – zumindest als
passieren“, so Jeff Klotz in seiner dynaFotomontage an der Wand sichtbar – die
mischen Rede gegenüber über 100 GäsRömermuseum-Flaggen gehisst, worauf
ten. Doch erst mal geht es wie gehabt
Vorstandsvorsitzender Jürgen Wankweiter, die Öffnungszeiten bleiben – auf
müller hinweist. Er gibt außerdem nach
den ersten Blick mit sonntags von 13 bis
einem kurzen Werbeblock für seine
18 Uhr und freitags von 18 bis 20 Uhr
Bank ein Zitat eines angelsächsischen
seltsam – aber nur so würden BesucherVerfassers weiter, der gesagt habe, dass
ströme katalogisiert, zudem sei man
das neue Jahr wie ein Bankkunde sei: So
täglich für Gruppen geöffnet. Die
lange man nichts Nachteiliges höre, solnächste Veranstaltung wird ein Vortrag
le man ruhig einen Kredit gewähren.
von Thomas Adam aus Karlsruhe über
Der Kredit kommt dann für Jeff Klotz
die Naturkatastrophen in Baden-Würtund sein Team in Gestalt von Vorschusstemberg am 29. Januar sein. Es folgen
lorbeeren. Der Bürgermeister sieht alExkursionen nach Rom etwa, es wird
lein schon mal positive Signale beim
eine Umgestaltung und neue WegefühBlick auf den Veranstaltungskalender
rung geben, die von Juni bis August rea-
Horebler feiern
SO KENNT MAN IHN: Römermuseum-Chef Jeff Klotz hält eine feurige Rede für seine Institution, die im Volksbankhaus in Wilferdingen
zum Neujahrsempfang geladen hat.
Foto: Roth
lisiert werden soll, und es ist die „erste
Remchinger Festspielwoche“ in Arbeit,
die vom 12. bis 18. September jeden Tag
einem anderen Instrument und dessen
Entwicklung widmet. „Viel Arbeit, aber
das wird toll.“ Der Elan von Jeff Klotz
ist also ungebrochen. Und genau dafür
erntet er auch Lob von Claudia Baumbusch vom Kulturamt der Stadt Pforzheim, für die kulturelle Bildung in den
Museen zuständig. Sie schildert das
spontane Ja von Jeff Klotz als Kurator
des Kappelhofes Pforzheim als „einen
Glücksfall für Pforzheim und die Region“. Halbe Sachen gebe es bei ihm nicht,
er hat ihrer Schilderung nach nicht nur
die Vermarktung dynamisch angepackt,
sondern auch eine Kooperation mit dem
Gasometer erreicht. Es sei bei der Neugestaltung nicht beim Konzept geblieben, Klotz habe die „Task Force“ des
Römermuseums eingebracht, so habe
der Umbau gerade einmal sechs Wochen
in Anspruch genommen. „Jetzt heißt es
archäologisches Museum Pforzheim.
Jetzt haben die Exponate endlich einen
ihrer Bedeutung angemessenen repräsentativen Rahmen.“
Kein Wunder, ist angesichts eines solchen Glücksfalls gute Stimmung beim
Empfang, die außerdem noch Flügel
verliehen bekommt durch die Beiträge
der Musikschule Westlicher Enzkreis,
die Mundart von Wolfgang Müller, einen
Kurzvortrag von Jeff Klotz über römische Bäder sowie die „Waschweiber“
Monika Foemer und Helene Schwarz,
die ihren „Chef Jeff“ liebevoll auf den
Arm nehmen.
Fortschritte in der Jugendarbeit verzeichnet