Unterrichtsbeispiel: Berufsbereich „Metall“: Sprachkenntnisse

Unterrichtsbeispiel: Berufsbereich „Metall“:
Sprachkenntnisse:
Schüler mit...
Zeitrahmen
Material
- keinen /geringen Sprachkenntnissen
- geringen Kenntnissen in der Alltagskommunikation
- alphabetisiert
eine Unterrichtssequenz über mehrere Unterrichtseinheiten
Werkzeuge, Gegenstände, Materialien, passende Bild- und
Wortkarten (Nomen, Artikel)
Kompetenzerwartungen
1. Hören, Sprechen
1.1 verstehend zuhören
1.2 Wörter und Sätze bilden und
aussprechen
3. Schreiben
3.2 Wörter, Sätze und Kurztexte
schreiben
2. Lesen, mit Texten umgehen
2.2 Lesefertigkeiten üben
4. Sprache- Wortschatz und Strukturen
entwickeln und untersuchen
4.1 Aktiv über Alltags- und Berufswortschatz
in der Zweitsprache verfügen
- verstehen Wörter des Alltagswortschatzes
(z. B. Glas, Flasche, trinken,...) und
verwenden diese für einfache, allgemeine
Aussagen – auch in nicht vollständigen
Sätzen.
... der Fachsprache (der Bohrer, das
Schleifpapier, bohren, schleifen, sägen,...)
4.2 Sich in der deutschen Sprache bewusst
ausdrücken
4.3 Wortschatz richtig schreiben
- schreiben die beim Wortschatzerwerb
erlernten Wörter richtig
(Lernwörter/Grundwortschatz).
- erkennen Silben in Wörtern und trennen
Wörter sprechsilbengerecht.
Thema:
Wir stellen einen Flaschenöffner her.
Aussage eines Sprachanfängers nach mehreren Monaten Spracherwerb:
„Wir bohren in den Holzgriff ein Loch, damit wir die Metallschraube hineinstecken
können.“
Vorüberlegung – Vorbesprechung mit den Fachkollegen:
Welche (Fach-)Begriffe sind nötig? Welche Tätigkeiten werden ausgeführt?
Befindet sich die Klasse auf einem ähnlichen Sprachniveau oder ist eine innere
Differenzierung in der Klasse notwendig?
Notwendige Verben sind: sägen, schleifen, bohren, (hinein)stecken. Einen erhöhten
Schwierigkeitsgrad bilden hier die trennbaren Verben wie „hineinstecken“!
Notwendige Nomen sind: das Holz, das Loch, das Schleifpapier, der Griff bzw. der
Holzgriff, der Bohrer, die Bohrmaschine, die Schraube, die Metallschraube. Einen
erhöhten Schwierigkeitsgrad bilden hier die zusammengesetzten Nomen, die
Komposita. Eine Wortbildung, die so nicht in jeder Muttersprache vorkommt und
deshalb in ihrer Bedeutung oft schwer verstanden wird.
Aufgaben:
Die Schüler sammeln die ihnen bekannten Nomen, Verben und Adjektive, die zum
erstellenden Werkstück passen, und formulieren einfache Sätze, und benutzen den
Wortschatz in kommunikativen Situationen. Die Lernaufgaben werden von den
Schülern je nach ihrem Sprachstand bearbeitet.
Unterricht:
1. Wortschatzkenntnisse/ Wortschatzerweiterung/ Hören und Sprechen:
z.B. in Form einer Mindmap: Bilder lassen sich unter
https://www.google.de/advanced_search?hl=de&fg=1
lizenzfrei finden, können aber auch schnell selbst gefertigt werden.
das Glas
der Kronkorken
das Wasser
das Bier
gießen
die Flasche
trinken
der Schraubverschluss
In dieser Phase verschafft sich der Lehrer einen Überblick über den Sprachstand und
die Sprachverwendung der Schüler, die sich frei äußern. Über die Beschaffenheit der
Materialien wird an die Adjektive herangeführt. Satzstrukturen werden entsprechend
des Sprachstandes eingeführt (meist Differenzierung notwendig).
Wasser – flüssig, Holz – fest, ...
Das Wasser ist flüssig.
Das Holz ist fest.
Ich schleife das Holz.
2. Aktivitäten zur Wortschatzfestigung/ Anwendung und zum Lesen:
Wortkarten möglicher Adjektive und Bilder zuordnen
Differenzierungsmöglichkeiten:
- Nomen- und Adjektivzuordnung in verschiedenen Aktivitätsformen, z.B.
Zuordnungsspiele
In der Kommunikationssituation mit einem Partner wiederholen die Schüler die
eingeführten Wörter.
3. Lerntagebuch/„Berichtsheft“
SuS notieren die neuen Wörter und ergänzen die Informationen oder Sätze (z.B.
„Das Holz ist rau.“ „Ich schleife das Holz.“ „Ich bohre das Loch.“
Erarbeitung des notwendigen Wortschatzes und der Syntax unter dem Aspekt
der inneren Differenzierung:
Beispiel Wortschatz:
Wie heißt es?
Niveau I:
Niveau II:
das Holz
der Griff
das Metall
der Bohrer
die Maschine
das Papier
die Schraube
der Holzgriff
der Metallgriff
der Metallbohrer
die Bohrmaschine
das Schleifpapier
die Metallschraube
Gegensatzpaare:
fest – flüssig
Welche Eigenschaften hat
kalt – warm
es?
groß – klein
rau - glatt
Wie fühlt es sich außen
hart - weich
an?
Was kann ich tun?
eiskalt - ...
riesengroß -...
steinhart - butterweich
öffnen
trinken
aufmachen (trennbar!)
sägen
schleifen
absägen
Analog dazu können weitere Beispiele aus dem Alltagswortschatz gefunden werden,
z.B. für Komposita (Schleifpapier, Seidenpapier, Briefpapier,...) oder für trennbare
Verben (einpacken, abschreiben, einkaufen, ...)
Beispiel Syntax:
Niveau I
Personalformen:
Niveau II
SPO:
Niveau III
Trennbare Verben im Satz:
Ich öffne.
Er öffnet.
Wir öffnen.
Ich öffne die Flasche.
Er öffnet die Dose.
Wir öffnen den
Schrank.
Ich säge/schleife/...
Er sägt/schleift/...
Wir sägen/schleifen/...
Ich säge das Holz./...
Du sägst das Holz.
Er schleift das Holz.
Wir sägen das Holz.
Ich mache die Flasche auf.
Ich mache die Flasche zu.
Ich öffne die volle Flasche.
Ich stecke die Schraube
hinein.
Du öffnest den Kleiderschrank.
Ich säge das harte Holz.
Er schleift das raue Holz.
Wir schleifen mit dem
Schleifpapier das Holz.
Analog dazu können weitere Beispiele aus der Alltagssprache gefunden werden, z.B.
für die Personalformen der Verben (ich öffne, schließe, bringe,...), für die Satzform
SPO (Ich öffne die Flasche, ich schließe die Dose, er schließt die Türe, ...) oder für
trennbare Verben (einpacken, abschreiben, einkaufen, ...)
Tabellen als Hilfe für verschiedene Satzmuster:
Hauptsatz:
Subjekt
Ich
Ich
Ich
Verb
konjugiert
säge.
säge
säge
Angabe
heute
Mittelfeld
Objekte
Verb
Ende
das Holz.
das Holz
durch.
Hauptsatz im Perfekt:
Subjekt
Ort/Zeit
Ich
Ich
Gestern
Hilfsverb
haben/sein
habe
habe
habe
Subjekt
Ort/Zeit
gestern
ich
Mittelfeld
Dativobjekt/Akkusativobjekt
das Holz
das Holz
das Holz
Verb in der
Vergangenheit
gesägt.
gesägt.
gesägt.