Unterrichtsbeispiel: Berufsbereich „Farben/Malen

Unterrichtsbeispiel: Berufsbereich „Farben/Malen“:
Sprachkenntnisse:
Schüler mit...
Zeitrahmen
Material
- keinen /sehr geringen Sprachkenntnissen
- geringen Kenntnissen in der Alltagskommunikation
- alphabetisiert
eine Unterrichtssequenz über mehrere Unterrichtseinheiten
Werkzeuge, Gegenstände, Materialien, passende Bild- und
Wortkarten (Nomen, Artikel)
Kompetenzerwartungen
1. Hören, Sprechen
1.1 verstehend zuhören
1.2 Wörter und Sätze bilden und
aussprechen
3. Schreiben
3.2 Wörter und Sätze schreiben
2. Lesen, mit Texten umgehen
2.2 Lesefertigkeiten üben
4. Sprache- Wortschatz und Strukturen
entwickeln und untersuchen
4.1 Aktiv über Alltags- und Berufswortschatz
in der Zweitsprache verfügen
- verstehen Wörter des Alltagswortschatzes
(z. B. Farbe, Wasser, malen,...) und
verwenden diese für einfache, allgemeine
Aussagen – auch in nicht vollständigen
Sätzen.
... verstehen Wörter der Fachsprache (der
Pinsel, das Schleifpapier, schleifen,
mischen, stupfen...)
... leiten grammatikalisch bekannte Regel
vom Alltagswortschatz auf die Fachsprache
ab,
z.B. ich lerne > ich mische > ich stupfe
4.2 Sich in der deutschen Sprache bewusst
ausdrücken
4.3 Wortschatz richtig schreiben
- schreiben die beim Wortschatzerwerb
erlernten Wörter richtig
Thema:
Wir malen mit Farben
Vorüberlegung – Vorbesprechung mit den Fachkollegen:
Welche fachlichen Tätigkeiten werden angestrebt? Welche sprachlichen
Vorkenntnisse und (Fach-)Begriffe sind dazu notwendig?
Befindet sich die Klasse auf einem ähnlichen Sprachniveau oder ist eine innere
Differenzierung in der Klasse notwendig?
Notwendige Verben sind: schleifen, malen, mischen, stupfen;
trennbare Verben z.B. vorzeigen, abmalen...
Notwendige Nomen sind: das Wasser, das Muster, das Schleifpapier, der Pinsel bzw.
der Stupfpinsel, der Farbkreis, die Platte, die Farbe, die Palette. Einen erhöhten
Schwierigkeitsgrad bilden hier die zusammengesetzten Nomen, die Komposita. Eine
Wortbildung, die so nicht in jeder Muttersprache vorkommt und deshalb in ihrer
Bedeutung oft schwer verstanden wird.
Aufgaben:
Die Schüler sammeln die ihnen bekannten Nomen, Verben und Adjektive, die zum
Thema „Farbe/Malen“ passen und formulieren einfache Sätze. Sie benutzen den
Wortschatz in kommunikativen Situationen. Die Lernaufgaben werden von den
Schülern je nach ihrem Sprachstand bearbeitet.
Unterricht:
1. Wortschatzkenntnisse/ Wortschatzerweiterung/ Hören und Sprechen:
z.B. in Form einer Mindmap:
In dieser Phase verschafft sich der Lehrer einen Überblick über den Sprachstand und
die Sprachverwendung der Schüler, die sich frei äußern.
Farben: Grundfarbe, Mischfarbe
Ich lerne die Farben:
Zuordnung von allgemein bekannten Gegenständen, Gefühlen, Bedeutungen (auch
aus der Heimat)
„Ich denke bei “rot“ an...“:
rot – Feuer, Tomate, Blut, Liebe, Hölle... > feuerrot
blau – Himmel, Meer, Wasser,... > himmelblau
gelb – Sonne, ... > sonnengelb
grün – Gras, ... > grasgrün
braun – Erde, Sand,...
schwarz – Kohle, Trauer,... > kohlschwarz
weiß – Schnee, Papier, Trauer (in Indien) > schneeweiß
Hier eine Auswahl von Bildern zur Darstellung der Farben:
Grundfarben: rot – blau – grün
Bilder lassen sich unter https://www.google.de/advanced_search?hl=de&fg=1
lizenzfrei finden, können aber auch selbst angefertigt werden.
Lernen von
Mischfarben: rot + gelb = orange, blau + gelb = grün, rot + blau = violett
„Ich mische die Farben“
„Ich mische rot und gelb und bekomme orange.“
Mögliche Erweiterung des Wortschatzes für fortgeschrittene Sprachlerner:
Komposita: feuerrot, himmelblau, sonnengelb, grasgrün, kohlschwarz, schneeweiß,...
Syntax:
Einfache Übungen zum Üben des Satzmusters Subjekt-Prädikat-Objekt
(Singular/Plural)
Die Tomate
Die Sonne
Das Gras
....
...
Die Blume
Die Blumen
...
ist
ist
...
ist
...
...
sind
sind
rot.
...
grün.
blau.
schwarz.
...
...
rot.
„Ich arbeite als Maler“
Ausgehend von bereits bekannten Verbformen können die Personalformen der
Verben des Fachwortschatzes geübt werden und umgekehrt.
schreiben
schleifen
malen
stupfen
ich schreibe
er schreibt
wir schreiben
ich schleife
er schleift
wir schleifen
ich male
er malt
wir malen
ich stupfe
er stupft
wir stupfen
Nicht alle Personalformen auf einmal einführen, sondern erst zwei bis drei, allmählich
die anderen Personalformen ergänzen!
Von bereits bekannten Personalformen des Alltagswortschatzes kann auf die
Personalform der (Fach-)Verben abgeleitet werden und umgekehrt.
Was brauche ich als Maler?
die Platte
der Farbkreis
das Wasser
der Pinsel
das Muster
Einführung/Übung des Akkusativs:
Ich brauche/nehme...:
die Platte > die Platte - das Wasser > das Wasser - der Pinsel > den Pinsel
Ich
Wir
Er
...
Wir
...
Er
nehme
schleifen
brauch...
mischt
...
malen
stupf...
den Pinsel.
die .....
das Wasser.
die Farben.
den Farbkreis.
...
...
Satzstrukturen werden entsprechend des Sprachstandes geübt.
Über die Beschaffenheit der Materialien kann an die Adjektive herangeführt werden:
(Bei Adjektiven möglichst die Gegensatzpaare einführen!)
flüssig – fest, weich – hart, schwarz – weiß, rund – eckig,
Das Wasser ist flüssig.
Die Platte ist fest.
Die Borsten sind weich.
Die Platte ist hart.
2. Aktivitäten zur Wortschatzfestigung/ Anwendung und zum Lesen:
Wortkarten möglicher Adjektive und Bilder zuordnen
Differenzierungsmöglichkeiten:
- Nomen- und Adjektivzuordnung in verschiedenen Aktivitätsformen, z.B.
Zuordnungsspiele
In der Kommunikationssituation mit einem Partner wiederholen die Schüler die
eingeführten Wörter.
3. Lerntagebuch/„Berichtsheft“
SuS notieren die neuen Wörter und ergänzen die Informationen oder Sätze (z.B.
„Das Platte ist hart.“ „Ich schleife die Platte.“ „Ich mische die Farben.“ „Er stupft das
Muster.“
Erarbeitung des notwendigen Wortschatzes und der Syntax unter dem Aspekt
der inneren Differenzierung:
Analog dazu können weitere Beispiele aus der Alltagssprache gefunden werden, z.B.
für die Personalformen der Verben (ich putze, trage, reinige,...), für die Satzform SPO
(Ich putze den Tisch, ich trage den Eimer, er reinigt den Pinsel) oder für trennbare
Verben (abschleifen, aufräumen, abwischen) bei Differenzierung für Fortgeschrittene.
Einführung des Perfekts:
Bei der Wiederholung der Tätigkeiten aus der Praxis bietet es sich an,
verhältnismäßig früh das Perfekt einzuführen. (Mit schwach gebeugten Verben
beginnen!)
Assif malt. – Er malt.
Gestern: Assif hat gemalt. – Er hat gemalt.
brauchen – gebraucht, stupfen – gestupft, zeichnen – gezeichnet, mischen –
gemischt,...
Stark gebeugte Verben:
schleifen – geschliffen, nehmen – genommen,
Zusatzübung mit allen in dieser Sequenz erarbeiteten Begriffe:
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