Schlossanger-Bote - Wohnen am Schlossanger

Schlossanger-Bote
Strahdrischen im Winter
02
Februar 2016
Geburtstagskaffee
der im Januar Geborenen
Editorial
Liebe Bewohnerinnen und Bewohner, liebe Freunde des
Seniorenzentrums, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
der Februar ist immer auch die närrische Zeit - Karneval, Fasching, Fasnacht, Fasnet oder einfach die „fünfte Jahreszeit“, so bezeichnet man die
Zeit, in der wir uns mit Masken und
Kostümen verkleiden und ausgelassen
feiern. Viele alten Bräuche haben sich
erhalten und den Höhepunkt erreicht
die Fastnacht in der eigentlichen Fastnachtswoche vom schmotzigen Donnerstag im schwäbisch-alemannischen
Raum (von Schmotz = Schmalz, was
auf in Schmalz gebackene Fastnachtsküchle hinweist), oder der Weiberfastnacht im Rheinland über den Rosenmontag bis zum Faschingsdienstag.
Am Viktualienmarkt in München findet
der traditionelle Marktweibertanz statt.
Die Marktfrauen lassen immer am Faschingsdienstag ihre Arbeit an den
Verkaufsständen liegen und tanzen in
prächtigen Kostümen zu schwungvoller Musik. Der Brauch des Markttanzes
geht auf das 19. Jahrhundert zurück
und bis in die 60er Jahre war das Treiben am Viktualienmarkt noch ein echter Geheimtipp. Mit der Zeit wurde er
zu einer großen und beliebten Veranstaltung.
Und wir lassen in diesem Jahr die „Puppen tanzen“ – am Freitag, 05. Februar
findet bei uns im Seniorenzentrum unsere Faschingsfeier statt. Kommen Sie
doch vorbei und feiern Sie mit uns.
Einen weiteren Termin im Februar
möchte ich Ihnen ans Herz legen – am
21. Februar findet heuer schon zum dritten Mal unser Hoagartn statt. „Boarisch
gsunga, gspuit und gred, gstrickt und
gspunna“ – kommens doch auf a Haferl
Kaffee vorbei.
Ihre
Irmgard Kaleve
3

Aktuelles
Was erwartet uns
im Februar?

Neben den vielfältigen Veranstaltungen
(zweimal täglich an 6 Tagen) haben wir
noch folgende Angebote:
Geburtstage im Februar
A
L
L
E
S
G
U
T
E
Wir gratulieren unseren
Bewohnern herzlich!
Donnerstag, 04.02.
16:00 Uhr
Gottesdienst mit Blasiussegen
15:00 Uhr
Freitag, 05.02.
Faschingsfeier
16:00 Uhr
Donnerstag, 11.02.
Gottesdienst mit Aschenkreuzfeier
16:00 Uhr
Freitag, 12.02.
Evangelische Andacht
16:00 Uhr
Freitag, 19.02.
Kino-Nachmittag
14:00 Uhr
Sonntag, 21.02.
„Hoagarten“
16:00 Uhr
Freitag, 26.02.
Kino-Nachmittag
11:15 Uhr
Sonntag, 28.02.
Evangelischer Gottesdienst
Messerer Hildegard 02.02.1933
83
Elfriede
Kozlik Agnes
12.02.193284
Hollunder Hannelore16.02.1932
84
Siegmund, Oswald18.02.1925
91
Wilhelm Renate 22.02.1942
74
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Verstorben im Januar
I
N
T
R
A
U
E
R
nehmen wir Abschied
Conrad Günter
Lipp Sofie
Mihilli Anna
Wolf Frieda
Info
19.01.2016
07.01.2016
27.01.2016
14.01.2016
In aufrichtiger Trauer
nehmen wir Abschied.
für unsere Ehrenamtlichen Mitarbeiter:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der Stammtisch der Ehrenamtlichen
findet am Donnerstag, 4. Februar ab
18:00 Uhr im Foyer statt.
-lich willkommen!
Wir begrüßen unseren
neuen Bewohner
Burghardt Helmut
21.01.2016
Kirschbauer Beate
20.01.2016
Reiprich Margarete
26.01.2016
4
Aktuelles
Der freiheitsliebende und
dynamische Wassermann
Was mag er nicht?
Über Geld reden und Freunde, die ihn
mit Terminen einengen.
20. Januar - 18. Februar
Was isst er am liebsten?
Selbst zubereitete Speisen und Soßen
in allen Variationen
Was braucht der Wasssermann?
Am liebsten hat er einen bunten Strauß
Blumen, und an Schmuck den blauen
Saphier, sowie Jade.
Prominente Zeitgenossen:
Friedrich der Große, Wolfgang Amadeus
Mozart, James Dean, Franklin D. Roosewelt, Franz Schubert
Glückszahl: die 8, 4 und 10
Farben: Bernstein und Dunkelblau
Der Hundertjährige Kalender sagt für den Jupiter-Monat Februar voraus:
vom ersten bis sechsten ist es trüb mit Regen, Nebel und Wind. Der siebte klar und
ziemlich kalt, vom achten bis elften wird es wieder trüb, es regnet und schneit. Vom
zwölften bis 16. klar und kalt, am 17. gibt es Regen oder Schnee, vom 18. bis 21.
wehen kalte Winde. Vom 22. bis 26. ist es klar, früh kalt und frostig, aber nachmittags
lieblich. Am 27. trübt es wieder ein, nachts kalter Regen, der 28. rau und kalt.
10 BAUERNREGELN
FÜR DEN
Sankt Mattheis wirft
einen heißen Stein ins Eis.
Sankt Matthias hab ich lieb,
denn er gibt dem Baum den Trieb.
Taut es vor und auf Mattheis,
geht kein Fuchs mehr übers Eis.
Mattheis brichts Eis.
Hat er keins, macht er eins.
Februar
Auf St. Peters (22.) Fest
sucht der Storch sein Nest,
von den Schwalben kommt der Rest.
Wenn neues Eis Matthias bringt,
so frierts noch vierzig Tage.
Wenn noch so schön die Lerche singt,
die Nacht bringt neue Plage.
Felix (21.) und Petrus (22.) zeigen an,
was für vierzig Tage für Wetter wir ham.
Sankt Petri du Kohl pflanzen sollst,
weil dann vor Raupen du ihn schonst.
Wie´s Petrus und Matthias (24.) macht,
so bleibt es noch durch vierzig Nacht.
Alexander (26.) und Leander (28.)
suchen Märzluft miteinander.
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Aktuelles
im Seniorenzentrum
am Freitag, den 5. Februar 2016
ab 15:00 Uhr im Foyer
Bei Krapfen, Kaffee und lustiger Musik
lassen wir die Puppen tanzen
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Aktuelles
„Die Blaue Stunde“
Neue Foto-Ausstellung im Seniorenzentrum
Die „Blaue Stunde“ nennt man die Zeit zwischen Sonnenuntergang und völliger Dunkelheit der Nacht. Sie dauert bei uns so etwa eine halbe Stunde und hat auch schon
viele Schriftsteller zu meist melancholischen Gedichten angeregt, da hier die Kontraste und alle Farben langsam verschwinden, und dazu alle Gegenstände immer weniger
klar zu erkennen sind. Während der blauen Stunde besitzt unser ansonsten tiefblauer
Himmel etwa dieselbe Helligkeit wie das künstliche Licht von Gebäude- und Straßenbeleuchtungen, was besondere Anreize für einen Fotografen bieten kann.
Die Mitglieder des Fotokreises Höhenkirchen-Siegertsbrunn haben dazu in den letzten beiden Jahren an den verschiedensten Orten und zu verschiedenen Jahreszeiten
viele Fotos gesammelt. Alle diese Fotos wurden wiederholt und lange diskutiert, besonders auch hinsichtlich der eingefangenen melancholischen Stimmung, aber auch
bezüglich der Bildaufteilung und Aufnahmequalität. Wir sind sicher, dass Ihnen das
Thema und unsere Auswahl gefallen wird.
Die neue Ausstellung ist, wie alle unsere Ausstellungen bisher, zu besichtigen von innen und außen im Seniorenzentrum Höhenkirchen-Siegertsbrunn ab
Mittwoch, 3. Februar bis Ende April 2016.
Reinald Rode
Tel. (08102) 4495
[email protected]
(s. auch Seite 23)
Zum Angehörigentreffen
Demenz
am Dienstag, den 9. Februar, 19:00 Uhr
laden wir betroffene Angehörige und Betreuer herzlich in das Seniorenzentrum,
Bahnhofstr. 8 in Höhenkirchen, 2. OG, Gemeinderaum ein.
Swantje Burmester, Sozialpädagogin, leitet fachkundig den Abend.
Für Rückfragen steht Ihnen Elisabeth Oelschläger von ASS unter
Tel. 08102/78444-25 oder 0172-8189097 gerne zur Verfügung.
Ambulantes Senioreninformations- und ServicezentrumBahnhofstr. 8, 85635 Höhenkirchen-Siegertsbrunn
Tel.: 08102/8899 oder 7844425 Fax: 08102/78444-44
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Schlossangerbote 02/16
3. Hoagartn
„Boarisch gsunga, gspuit und gred,
gstrickt und gspunna“
am
Sonntag,
den 21.02.2016
um 15:00 Uhr
im Seniorenzentrum Wohnen am Schlossanger
Bahnhofstraße 8 in Höhenkirchen
mit
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
Feldmochinger Zwoagsang
Diam amoi Musi
Zwoa griabigen Hofoldinger
Couplet-Duo Thea und Marlies
Sprecher Gerhard Holz
Spenden und der Erlös von
Kaffee, Kuchen und Getränken
kommt dem Förderverein zugute
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Schlossangerbote 02/16
Der Heilige des Monats:
den Himmel gelangen will? Waren nicht
Abraham und Jakob, Isaak und selbst
Moses verheiratet, und sind sie nicht
jetzt im Himmel? Ich bin eine christliche
Jungfrau, und ich liebe die Tugend. Deine Frömmigkeit könnte mich beglücken.“
Und damit warf sie ihm die zärtlichsten
Blicke zu und nahm eine verführerische
Haltung ein.
Der Einsiedler Martinian
Gefeiert am 13. Februar, gestorben im Jahre 487
Zoe, eine Lebedame aus Cäsarea, (heute in Israel gelegen), schloss mit ihren
liederlichen Bekannten eine Wette gegen die Keuschheit des schönen und
tugendhaften Einsiedlers Martinian ab.
Sie verkleidete sich als Bettlerin, packte
ihr schönstes Gewand und ihre teuersten Schmucksachen in ein Bündel und
machte sich bei starkem Regen auf den
Weg. Durchnässt und durchfroren kam
sie am späten Abend bei der Höhle Martinians an. Jammernd klopfte sie an seine Tür und bat ihn, ihr für die Nacht ein
Lager zu gewähren. Obwohl er die Versuchung fürchtete, folgte er schließlich
der Stimme seines Herzens. Er öffnete
ihr seine Klause, setzte ihr einige Kräuter (Gemüse) zu Erquickung vor, zündete ein Feuer zum Trocknen ihrer Kleider
an und zog sich dann ohne ein weiteres Wort in den innersten Winkel seiner
Höhle zurück.
Martinian schwirrte es vor den Augen.
Er verließ die Klause, trug dürres Holz
zusammen, entzündete ein Feuer und
legte seine Füße hinein. Bald musste
er jämmerlich schreien, und erschrocken lief Zoe herbei. Auf ihre entsetzten
Fragen sprach er ernst: „Bevor ich mein
Gelübde breche und mit dir den Freuden der Wollust erliege, wollte ich die
Probe machen, ob ich auch die Peinigungen der Hölle ertrage. Dieses Feuer
hier kann man mit Wasser löschen, aber
die Flammen der Hölle brennen ewig.
Möge Gott mir mein Verweilen in sündhafter Gelegenheit verzeihen und dir
deine Bosheit“. Dieses Erlebnis erschütterte Zoe derart, dass sie strenge Buße
tat und nach zwölf Jahren im Kloster der
heiligen Paula starb.
Während der Nacht nun wechselte Zoe
ihre Kleider, legte ihren Schmuck an und
begrüßte den erwachenden Einsiedler
mit gleisnerischem Gebaren. Dieser zitterte vor Schrecken, denn er erkannte
sie nicht wieder. Zoe erklärte ihm, sie sei
die Bettlerin, die er aufgenommen habe.
Wie er für sie Mitleid gezeigt habe, so
empfinde sie auch für ihn innigste Gefühle: „Wie willst du das Vergraben deiner Manneskraft in der Einöde rechtfertigen? Wo sagt die Heilige Schrift, dass
man nicht essen, nicht trinken, nicht
fröhlich in Gesellschaft mit anderen leben, nicht heiraten darf, wenn man in
Martinian tat das Gelübde, dass er, sobald er von den Brandwunden geheilt
sei, seinen ständigen Wohnsitz in der
Einsamkeit aufgeben werde, um überall
fremd und vor einer Wiederholung dieser Versuchung sicher zu sein. Er genas
und beschloss nach mühsamen Jahrzehnten immerwährender Pilgerschaft
sein frommes Leben in Athen.
Der Heilige Martinian wird als Eremit, der
einen Korb flicht, abgebildet.
(Nach: Albert Christian Sellner, Immerwährender Heiligenkalender, Mosaik Verlag)
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Februar 2016
Der Münchner Faschingszug
1894, vor 122 Jahren
anschickte, zu raten und zu tun.
Am Faschingssonntag kam endlich die
öffentliche Lustbarkeit in dem lange
vorbereiteten, wohl geglückten großen
Maskenzug zu ihrem Recht. „Hut ab,
der „kleine Rath“ hat seine Sache gut
gemacht“, tönte es von den Lippen der
Tausende, die Schulter an Schulter stundenlang geduldig der verkündeten Wunder harrten.
„Es hat dem Münchner Fasching nie an
lustigen Einfällen und drolligen Gestalten
gefehlt, die halb und halb zufällig während der letzten drei Tage des Karnevals
in der Maximilianstraße zum allgemeinen
Gaudium zusammenzutreffen pflegten.
Gelegentlich stellten auch Studenten,
Akademiker oder sonst fidele Gesellen
„Ah, dös prächtige Narrenschiff“, von
eine komische Gruppe, und in den letzten Jahren kam es Hochragend, gold und milch- sechs Pferden gezogen, von einem
sogar frischweg aus
weiß, Kränze, Pieretten, die
dem Stegreif zu eiaus glänzenden Mörsern ein Bruder Lustig in mitner Art eigentlichem Sträußchenfeuer auf das Volk telalterlicher Tracht
Maskenzug. Diese
entladen, flatternde Wimpel, gelenkt und von alungesuchten ErfolBänder, aufsprühende bunte lerlei Narrenvolk aus
ge gaben Münchens Papierraketen – man hat nicht alter Zeit besetzt.
nimmermüden, erfin- Augen genug, die phantastische „Glückhaft Schiff von
entziffert
dungsreichen Mait- Herrlichkeit alle zu bewundern. Fischart“
der entzückte Zures de plaisir zu denschauer auf dem malerisch wehenden
ken. Hier lag der Keim zu Großem. Man
gelb-roten Segel. „Und erst der Prunkbrauchte ihn nur mit dem nötigen Aufgewagen seiner närrischen Tollität des
bot an Zeit, Geld und Witz zu pflegen,
Prinzen Karneval!“ Schon folgt der unter
und bald sollte der Karneval an der Isar
einem Regen von Blumen und Zuckerso munter gedeihen wie am Rhein.
tütchen vorbeireitenden Narrengarde
Wo die Vereinsmeierei so üppig ins
ein gewaltiger Sphinx, umgeben von BeKraut schießt und allein fünfzig „geduinen. Dann gibt eine Vereinigung des
mütliche“ Verbindungen jeder Spielart,
weiblichen Kunstgewerbes, recte der
„Spezi“, „Spinner“, „Raucher“, „Brüder“,
leiblichen Verschönerungskünste, so
ja sogar „Schwestern“ blühen, war undas sind Zahn-, Mieder-, Haar-Reformiebedingt der Boden zur Entfaltung echter,
rung und dergleichen mehr, Anlass zum
rechter Faschingslust. Mit etlichen wohlLachen. Ein allerliebstes lustiges Eselgelungenen, durch Kunst und Humor gegespann mit einem lustigen Hanswurst,
kennzeichneten Narrenabenden trat der
putzig und winzig, erregt den Jubel der
„kleine Rath“ zuerst an die Öffentlichkeit.
Kleinen, und die Großen werden nicht
Allenthalben wurden Hilfstruppen für
müde, den fast eine Stunde dauernden
seine närrische Majestät angeworben,
Zug zu bestaunen und zu beklatschen.
dessen Hofstaat in einem ErdgeschossEin viel versprechender Anfang des öfstübchen nächst dem Ratskeller seinen
fentlichen Maskenscherzes!
Sitz aufschlug und sich gar bedächtig
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Schlossangerbote 02/16
Aber endlich nimmt auch die Hetz ein
Ende. Der Clown hat den letzten Heller
aus der Tasche geschüttelt, sich einen
gar bös rumorenden, pechschwarzen
Kater geholt, die leere Flasche und die
vernützte Larve liegen am Abend, und
nur Amor, der schlimme Schalk, der jahraus, jahrein ungestraft sein herzbetören-
de Unwesen treibt, freut sich, indem er
den übel mitgenommenen Pierrot gehörig am Ohr zaust, dass der Münchner
Fasching 1894 mit all seinem Schabernack nun aus und gar ist.“
Eine Februargeschichte
Selma war baff: ihr Werner war ein Faschingsmensch („Fan“ sagte damals
noch niemand), ihr Werner wollte sich
verkleiden, tanzen, womöglich mit anderen Mädchen und Frauen flirten!
(Aus: „Über Land und Meer“,
Deutsche Illustrierte Zeitung, 1894, Nummer 21)
Als Selma im Februar 1956 Werner fragte, wie er es fände, wenn sie „ganz in
weiß“ heirateten – da stutzte Werner. Ja,
sie waren seit Weihnachten verlobt, ja,
das war schön, aber musste nun gleich
geheiratet werden? Jetzt war doch erstmal Fasching! Also antwortete er Selma
auf ihre Ganz-in-weiß-Frage: Wie wär’s
erstmal mit dir als Zigeunerin und mit mir
als Seemann auf einem Funkball vom
Bayerischen Rundfunk? Ich hab schon
mal Karten besorgt.
Schon damit Werner nicht etwa ohne
sie auf dem Funkball strawanzte, musste Selma sich als Zigeunerin verkleiden
und mitgehen. Es gefiel ihr aber auch,
durch die Sendesäle und die Foyers am
Rundfunkplatz zu schlendern, mit und
ohne den Seemann Werner an der Seite.
Selma und Werner hatten ausgemacht,
dass im Fasching jeder tun kann, was
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Schlossangerbote 02/16
er möchte, aber man
geht gemeinsam heim.
Also tanzte Selma Boogie zu „Macky war ein
Seemann“,
gesungen
von Rita Paul und Bully
Buhlan, sie tanzte Foxtrott zu „Minne-Minne-Haha“, gesungen
von Ralf Bendix und zu „Das habe ich
gleich gewusst, dass du mir gut sein
musst“, gesungen von Caterina Valente.
tanzte? Ja, Werner tanzte mit den Tontechnikerinnen ziemlich oft und lang –
„aber das muss einfach sein“ sagte er,
„mit denen arbeite ich das ganze Jahr
über zusammen.“ Tanzte Werner gut?
Selma fand, es ging so, sehr abwechslungsreich waren seine Tanzkünste nicht.
Selma hingegen tanzte wunderbar leicht,
konnten Werner und ziemlich viele andere verkleidete Herren feststellen – und es
machte Selma Spaß, sich zu bewegen,
zu den Klängen von drei Tanzorchestern.
Die BR-Funkbälle hatten 1956 Live-Musik, wie man heute sagen würde, Musik
vom Band gab es nur in den Pausen.
Dabei sah Selma nicht nur in die Augen
von ihrem Werner. Der tanzte zu „Warum
strahlen heute Nacht die Sterne so hell“
von den Montecarlos und zu „Hey, Mister
Banjo“ von Silvio Francesco mit Kolleginnen aus dem Funkhaus und da waren
ein paar sehr hübsche darunter, wie Selma feststellen musste. Also achtete sie
darauf, dass sie, die Zigeunerin, als die
langsameren Nummern kamen – „Weißer Holunder“ von Lolita, „Steig in das
Traumboot der Liebe“ vom Club Indonesia – rechtzeitig zu ihrem Seemann fand.
Nachts gegen zwei nickten Selma und
Werner – Selma tanzte gerade mit einem
Seeräuber mit wundervollen Samtaugen,
Paul mit einer verführerisch lächelnden
Feenkönigin – einander zu, bewunderten
noch einmal die originelle Dekoration der
Säle und fuhren – ausnahmsweise – mit
einem Taxi nach Hause, dass in diesem
Falle das Ein-Zimmer-Appartement von
Selma war. Schließlich waren sie verlobt
und sie hatten sich nach diesem Abend
noch so viel zu erzählen.
Selma trug ein eng anliegendes schwarzes Oberteil und einen schwingenden
roten Rock, dazu eine schwarze Perücke und eine rote Boa. Werner war weiß
verkleidet, hatte einen Matrosenkragen
umgelegt und eine Matrosenmütze mit
zwei blauen Bändchen aufgesetzt.
Übrigens war es kalt im Februar 1956
in München, am 11. Februar zeigte das
Thermometer 25° Kälte, am 13. und 14.
Februar waren die Münchner Schulen für
zwei Tage geschlossen – wegen Kohlemangel. Aber Selma und Werner hatten
es warm.
Zigeunerin (das sagte man damals ganz
geniert) und Seemann passten nicht unbedingt zusammen, aber das war ihnen
egal, sie tanzten, sie redeten mit wildfremden Leuten, sie tranken Wein (Selma)
und Bier (Werner) und beim WeißwurstImbiss um Mitternacht gestanden sie sich
vergnügt: „Wir sind ein fesches Paar!“
Hatte Selma Grund zur Eifersucht, passte Werner genau auf, mit wem Selma
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Februar 2016
Unsere Serie:
2000 Euro, hält aber, bei guter Pflege,
auch leicht 30 Jahre lang.
Bis zum Zweiten Weltkrieg gab es, vor
allem auf dem Land, Holzschuhmacher.
Viele Kinder und Erwachsene gingen in
Holzpantoffeln in den Stall, aber auch zur
Schule. Holzpantoffeln halten die Füße
schön warm. Aber man kann mit ihnen nur
schwer leise gehen, sie klappern eben.
Alte Berufe
Etwa ab 1870 entwickelten sich Schuhfabriken in Europa. In ihnen wurde das
Leder geklebt, nicht genagelt und genäht. Die in den Schuhfabriken Beschäftigten haben heute als Schuhfertiger und
Schuh- und Lederwaren-Stepper eigene
Ausbildungsberufe.
Schuhmacher / Schuster
Schuhmacher und Schuster sind dasselbe, wobei „Schuster“ (von lateinisch
„sutor“, Näher) die ältere Bezeichnung
ist. Offiziell heißt der Beruf heute Schuhmacher, aber zumeist macht er keine
Schuhe, sondern repariert Schuhe, die
in Fabriken hergestellt werden. Vom
Schuhreparieren kommt die Begriff „zurechtschustern“, „zusammenschustern“
– weil Schuhmachern oft gelingt, was die
Schuhbesitzer für fast unmöglich halten.
Zum eisernen Bestand des Schuhreparatur-Schuhmachers wie das des
Maß-Schuhmachers gehören Hammer,
Zangen, Messer, Ahlen. Schuhmacher
sitzen auf dreibeinigen Schemeln, haben eine dunkle Schürze rum und es
riecht bei ihnen charakteristisch – nach
Schuhcreme, nach Terpentin.
Die Patrone aller Schuster und Schuhmacher sind übrigens die heiligen Brüder Crispinus und Crispianus (25 Oktober). Sie kamen im dritten Jahrhundert
als Christen von Rom nach Frankreich
und arbeiteten zur Tarnung als Schuhmacher. Als sie entdeckt wurden, quälte
man sie mit ihrem Handwerkszeug, mit
den Schuster-Ahlen.
Neben den vielen Schuhreparatur-Betrieben (2013: 2460 in Deutschland) gibt
es den Beruf, das Handwerk des Orthopädietechnikers, der früher OrthopädieSchuhmacher hieß. Diese Techniker
haben in dreieinhalb Jahren Ausbildung
gelernt, wie man Maßschuhe für Fußbehinderte herstellt.
Und dann existieren auch noch einige
wenige Maß-Schuhmacher, die in 30,
40 Stunden Handarbeit einen Schuh
herstellen – aus ausgesuchtem Leder,
zweifach randgenäht. So ein Paar MaßSchuhe kostet heute zwischen 1500 und
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Schlossangerbote 02/16
Sind für die Bayern heute
die Russen & die Chinesen die Preußen?
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Ein Bayer führt einen
Preußen zur Münchner
Frauenkirche. Der
Preuße: „Wie lange habt
ihr daran gebaut?“ Der
Bayer: „Bestimmt
20 Jahre“. Prahlt der P
reuße: „Das hätten wir
in acht Wochen geschafft.“ Vor dem Ratha
us tut der Bayer dann er
staunt: „Kruzitürken, das war gestern noch
gar ned da!“
Vor der kleinen Dorfkirche fragt ein Berliner einen Einheimischen: „Sagen
Sie mal, reicht denn die Kirche für sämtliche Dorfbewohner?“ Der Mann
gibt Auskunft: „Wenn alle neigenga gängens net alle nei; weils aber net
alle neigengan, gängas alle nei!“
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„Na,
sich?“
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ja
„I moan
n einem bayerischen Gasthaus sitzt ein a Sau!“
Einheimischer vor seinen Bier und schaut
vor sich hin: „Allweil kommen immer mehr
Preissn. Solche Leit sitzen überall, wo ma
hikommt, saufn unser Bier, fressen die
besten Haxn und schauen uns die Aussicht weg. Ja, san mir denn gar niemand An einer Straßenkreuzung in München
steht die Ampel auf Rot. Neben einigen
mehr?“
Da wendet sich ein Berliner Gast an den Autos wartet auch ein Bierkutscher mit
Grantler: „Nur hören Sie aber mal auf. seinem schweren Gespann auf Grün. Die
Schließlich zahlen wir ja doch für alles. Ampel springt auf Gelb, da steht der KutUnd Sie, Sie sitzen hier herum und nör- scher von seinem Bock auf, schwingt die
geln über die Fremden. Haben Sie selber Peitsche und ruft den braven Rössern lauthals zu: „Hüah, geht’s zu, hüah!“ Kurdenn jar nischt zu tun?“
„Was glauben denn Sie! Des ist es ja grad. belt ein kleiner Steppke in einem Berliner
I bin der Vorstand vom Fremdenverkehrs- Auto die Scheibe herunter und ruft dem
Bierkutscher zu: „Ben Hur, wa?“
verein!“
*****
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Schlossangerbote 02/16
„Verzeihung, sind sie Münchner?“
„Ja, warum?“
„Können Sie mir den Weg zum Löwenbräu-Keller erklären?“
„Linksum, rechtsrum, und dann hören
ses scho.“
„Etwa die Löwen?“
„Na, die Preissn!“
Zwei Bayern im Hofbräuhaus ärgern sich
über den verstopften Salzsteuer. Ein Preuße
macht die Löcher mit einem Zahnstocher
frei. Sagt der eine Bayer: „Siegst, mögen
tu i die Preissen ned – aber technisch
sans uns überlegen.“
In der Mittagshitze erreicht ein Berliner ein
Bergdorf, das völlig ausgestorben scheint.
Nur vor der Kirche sitzt ein alter Mann auf
der Bank. Der Berliner nähert sich ihm und
beginnt ein Gespräch: „Eine herrliche Jejend ist es hier oben und eine herrliche
Luft. Das merkt man erst richtig, wenn
man aus der Großstadt kommt: wie
gesund man hier leben kann!“
„Ja, ja“, sagt der Alte, „unsere Luft
ist besonders gesund. Hier im Ort ist
schon seit Jahren niemand mehr gestorben.“ In diesem Augenblick öffnet
sich die Kirchentür und ein Leichenzug
kommt heraus. „Na, Männeken“, meint
der Berliner, „da haben Sie wohl ein
wenig übertrieben, wa?“
„Na, na“, sagt der Mann, „der da, des
war unser Totengräber, der is vorgestern verhungert!“
☺
*****
Ein Berliner bestellt im Augustiner-Garten: „Also, denn bringen Sie mir een Bier,
drei Paar Weißwürste, Mostrich und zwei
Schrippen, aber mit Beeilung, wenn ich
bitten darf!“
Ein Münchner fragt den Berliner freundlich: „Sie san a Preiss, gell?“
„Jawoll!“ sagt der Berliner.
Der Münchner am Tisch seufzt: „Armer
Mensch!“
*****
Frühling
Heinrich Seidel (1842−1906)
Was rauschet, was rieselt, was rinnet so schnell?
Was blitzt in der Sonne? Was schimmert so hell?
Und als ich so fragte, da murmelt der Bach:
»Der Frühling, der Frühling, der Frühling ist wach!«
Was knospet, was keimet, was duftet so lind?
Was grünet so fröhlich? Was flüstert im Wind?
Und als ich so fragte, da rauscht es im Hain:
»Der Frühling, der Frühling, der Frühling zieht ein!«
Was klingelt, was klaget, was flötet so klar?
Was jauchzet, was jubelt so wunderbar?
Und als ich so fragte, die Nachtigall schlug:
»Der Frühling, der Frühling!« — da wusst' ich genug!
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Schlossangerbote 02/16
Das tägliche Brot
nach drei Monaten Lagerung konnte das
Roggenmehl unbedenklich verarbeitet
werden. Dunkles Brot aßen vornehmlich
die ärmeren Leute und besonders nach
Hungersnöten wurde der neu wachsende Roggen oft rasch zu Brot verarbeitet.
Da man das „Antoniusfeuer“ für eine von
Gott geschickte Krankheit hielt, begriff
man lange die Ursachen dafür nicht.
Dass Brot zu allen Zeiten eine bedeutende Rolle für die Ernährung der Bevölkerung gespielt hat, steht außer Frage.
Man kann das im Englischen am Wort
für „Gott“ oder „Herr“ ablesen: Es heißt
„Lord“. „Lord“ ist eine Zusammenziehung
aus dem altenglischen Wort hlaford, aus
den Bestandteilen hlaf („Brot“; vergleiche „Laib“) und weard („Wächter“), also
bedeutet „Lord“ „Wächter des Brotes“.
„Lady“ leitet sich übrigens von hlafdige
(„Brotkneterin“) ab.
Das Sandwich wurde nach John Montagu Earl of Sandwich (1718-1792) benannt. Dieser spielte sehr gerne Karten.
Da sein Spiel für eine Mahlzeit nicht
unterbrochen werden sollte, wurde ihm
eine gebutterte Doppelschnitte mit dazwischengelegter Schinkenscheibe serviert, die er mit einer Hand essen konnte,
während er mit der anderen die Karten
hielt. Sein treuer Butler gilt als der Erfinder eben dieses Sandwichs.
„Panem et circenses“ – Brot und Spiele, so wurde nach Meinung des Schriftstellers Juvenal das Volk ruhig gehalten. Die Römer nahmen die Devise
durchaus ernst: Zwischen 10.000 und
30.000 der ärmsten Bürger Roms konnten nach 123 v. Chr., nachdem das „Lex
frumentaria“(„Getreidegesetz“) erlassen
wurde, täglich im Namen der Weizengöttin Annona Weizen weit unter dem
Marktpreis kaufen.
Der Dichter Friedrich Hölderlin (17701843) bemerkte über den Earl of Sandwich: „Er hat die Menschheit vom warmen Mittagessen erlöst. Wir schulden
ihm tiefen Dank.“
Der Genuss des dunklen, aus Roggen
hergestellten Brotes endete für viele ärmeren Leute im europäischen Mittelalter
tödlich, da sie am so genannten „Antoniusfeuer“ erkrankten. Da Roggen knapp
vor der Ernte empfänglich für das „Mutterkorn“, eine giftige Pilzsorte ist, (so genannt, weil damit Abtreibungen versucht
wurden), war der Genuss von Brot aus
jungem Roggenmehl oft gefährlich. Erst
(Nach: Frank Schweitzer, Kuchen nur versehentlich gesendet! Kulinarische Anekdoten
und Kuriositäten, Reclam Verlag)
Impressum:
Seniorenzentrum Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Wohnen am Schlossanger GmbH
Bahnhofstraße 8 · 85635 Höhenkirchen-Siegertsbrunn ·Telefon: 08102/784 44 -0
V.i.S.d.P. Irmgard Kaleve
Mitarbeit: Dr. Konrad Franke, Elisabeth Oelschläger
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Schlossangerbote 02/16
Seit wann gibt es...
Deos?
Eigentlich müssten die Deo-Roller Deso-Roller heißen, denn „Desodorant“
ist das korrekte, aus dem lateinischen
kommende Wort für „
Deo
Entriecher“.
Aber „
“, was eigentlich heißt „Gott
zuliebe“, hat sich durchgesetzt als Name
für Achselhöhlen-Körperpflegemittel.
Deosprays
in
Ab 1965 kamen
Mode. Dann wurde Mitte der Achtzigerjahre entdeckt, dass das Deo-Treibgas vielleicht das Ozonloch vergrößern
könnte, auch vermutete man, dass das
verwendete Aluminium-Chlorat Brustkrebs verursachen könnte – die Nachweise fehlen aber bis heute.
Deo
erfunden? Die alWer hat das
ten Ägypter – sie verwendeten in der
Sommerhitze Alaun-Schiefer, mit dem
sie sich unter den Armen den Schweiß
wegschabten. Mit Alaun-Schiefer und
Parfümölen behalf man sich, vor allem in
den höheren Ständen, bis ins 19. Jahrhundert. 1833 entdeckte ein Forscher
namens Jan Evangelista Purkiné an der
Universität Breslau, wie die Schweißdrüsen des Menschen funktionieren und
dass sie auf Ammoniaktinktur reagieren,
allerdings reizte die Tinktur die Haut.
Heute wird das Deo als Spray, als Pumpspray (ohne Treibgas!), als Roller, in getränkten Tüchern, als Creme und als Puder angeboten.
Deo besteht heute zum größten Teil aus
Alkohol, Alkohol verengt die Ausgänge
der Schweißdrüsen und verringert die Bildung von geruchserzeugenden Bakterien
– wirkt aber nicht so lange wie Deo, das
auf der Basis von Aluminiumsalzen hergestellt wird. Und immer werden natürlich gut riechende Duftstoffe dem Alkohol
oder den Aluminiumssalzen beigemengt.
1931 entdeckte dann ein Mann aus Philadelphia (in den USA), daß Zinksalbe
gute Dienste gegen den Schweißgeruch
leistete. Er wollte anonym bleiben (weil
er sich schämte?) Und ließ ein Kindermädchen sein „Mum“ genanntes Zinksalbenpräparat vertreiben.
Nur so nebenbei: Schweiß, also die Achselhöhlenflüssigkeit, besteht hauptsächlich aus Wasser und riecht überhaupt
nicht. Erst die Achselbakterien zersetzen
unseren Schweiß und dann riecht er. Deswegen riecht alter Schweiß auch schlimmer und heftiger als frischer Schweiß.
Das war schon bei den alten Ägyptern so.
Ende der vierziger Jahre des vorigen
Jahrhunderts kam die Amerikanerin
Helen Barnett Diserens auf die Idee,
schweißhemmendes Aluminiumchlorid in
Deo-Rollern
unter die
Form von
Achseln zu bringen – sie hatte sich die
Technik vom Kugelschreiber abgeschaut.
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Schlossangerbote 02/16
In Aichach wurde am 20. Februar 1812
Ludwig Steub geboren. Als junger Jurist
gehörte er bis 1836 zum Regentschaftsstab für König Otto von Wittelsbach in
Griechenland. Später war er Rechtsanwalt und Notar in München, wo er am
16. März 1888 starb. Durch seine Reisebeschreibungen hat Steube die Aufmerksamkeit für die Schönheit der Alpenländer geweckt. In Aichach, Brixlegg,
Kufstein, Innsbruck und Meran setzte
man ihm Denkmäler.
***
Die Salzach diente bis zur Einführung der
Eisenbahnen hauptsächlich dem Salztransport. 40 Laufener Bürger brachten als
„Ausfergen“ das Salz von Hallein nach Laufen; von hier aus besorgten die „Naufergen“
die Weiterbeförderung nach Passau.
***
1417 erschienen zum ersten Mal „Zigeuner“ auf deutschem Boden; am Samstag
vor Oculi 1427 kamen die ersten nach
München. An ihrer Spitze stand ein „Herzog“, umgeben von Frauen und Kindern;
er rühmte sich päpstlicher und kaiserlicher Schutzbriefe und gab Kleinasien als
seine Heimat ein. Der Münchner Rat gab
ihnen Brot und Wein und einiges Bargeld.
***
Aufsehen erregte es 1914, daß auf der
Strecke Griesbach – Schmiedham im
Rottal ein Esel den Postomnibus zog.
Manche Leute benutzten dieses Verkehrsmittel nur deswegen.
***
Im 15. Jahrhundert waren Bärenjagden
im Isarwinkel an der Tagesordnung.
1416 hielten Herzog Friedrich mit der
leeren Tasche, Herzog Ludwig und Erzbischof Eberhard von Salzburg hier eine
Jagd ab; 1481 jagte Herzog Albrecht mit
Wie es früher
in Bayern so war
An einem Münchner Metzgerladen las man
bis vor wenigen Jahren auf einer Tafel:
Feindlich ist des Metzgers Streben:
mit zerreißender Gewalt
geht er Ochsen, Stieren an das Leben
und macht fette Schweine kalt.
Was er schuf, verzehrt man wieder,
nimmer ruht der Wurstgenuss.
Froh erschallen seine Lieder,
wenn er Därme füllen muss.
Mensch! Daraus erkenn die Lehre:
Jeder Stand hat seine Ehre.
***
Der Diakon Johannes, gestorben um 880,
der Biograf Papst Gregors des Großen,
der den liturgischen Kirchengesang einführte, schreibt: „Die Allemannen und die
Bajuwaren strengten sich vergebens an,
den Kirchengesang nachzuahmen; aus ihren ungefügen Kehlen kommt ein Wolfsgebrüll.“ Da hat sich doch einiges geändert.
***
Zeigt man die Zähne, so zahnt man, einem zahnenden Hund weicht der Bauer von weitem aus. Einem weinenden
Kind ruft der Vater zu: „Gleich bist stad,
du Zahner, du zahnerda!“ Niemand lässt
sich gern auszahnen (auslachen); dagegen freut sich der älteste Mann, wenn
ihn ein junges Mädel „anzahnt“ (anlächelt). In Bayern „zahnt“ aber auch eine
frische Wunde und ein Kerzenlicht, dem
der Docht zu versagen beginnt.
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Schlossangerbote 02/16
31 Hunden, 1490 wurden zum Treiben
auch die Klosterjäger der Klöster Tegernsee, Benediktbeuern und Ettal beigezogen. 1517 hören wir, dass Herzog
Wilhelm IV. zu Roß mit einer Hundemeute jagte. Im 16. Jahrhundert wechselten
nurmehr von Tirol einige Bären herüber;
1807 wurde hier der letzte Bär erlegt.
***
In Bayern sagt man, katzenfeindliche
Männer bekommen keine Frau. Diese Ansicht geht auf den germanischen Volksglauben zurück, wonach die Waldkatze
das Lieblingstier der Freya (Frau Holle),
der Göttin der Liebe und Ehe, war.
***
Die Sage erzählt: eine Frau aus Bayern
gelobte, auf den Hohenpeissenberg zu
wallfahren, verschob aber die Fahrt immer wieder und starb. Da musste sie in
Krötengestalt auf den Berg kriechen. Vor
der Kirchentür sah sie der Messner und
schleuderte sie mit dem Fuß den Berg
hinunter. Nach sieben Jahren versuchte
sie es wieder: vergebens. Erst nach 21
Jahren gelang der dritte Versuch.
***
Die Plastik des Brunnenbüberls von Matthias Gasteiger erregte, als sie 1895 am
Stachus in München aufgestellt wurde, in
gewissen Kreisen gewaltiges Ärgernis.
Um die Tugendbolde zu beruhigen, zog
ein Witzbold dem Buberl über Nacht eine
Badehose an. Heute steht an der Stelle
ein neuer Brunnen, dass Brunnenbuberl
dient nun als Trinkwasserspender.
***
Der Maler und Professor Philipp Foltz trägt
die Hauptschuld, das 1850 in München 891
Gemälde hauptsächlich aus der Schleißheimer Galerie um einen Spottpreis verkauft wurden, darunter ein Rubens um 50
Gulden. Der Käufer, der Kunsthändler Entres, erlöste dafür 21.000 Gulden. Damals
erlitt der bayerische Staat einen Schaden
von mindestens einer Million – dennoch
wurde Foltz Direktor der Zentralgalerie.
***
Das Mittelalter war bei körperlichen Strafen gar nicht zimperlich. Ein Rechtsbuch
von 1332 sagt: wer durch den Gebrauch
eines gestohlenen Siegels mehr wie zwölf
Denar gewinnt, „den soll man versieden“.
Nach dem Regensburger Stadtrecht wurden auch Münzfälscher in Öl gesotten.
(Nach: Eduard Stemplinger, Immerwährender
Bayerischer Kalender, Rosenheimer Verlagshaus)
Sehnsucht nach dem Frühling
O
, wie ist es kalt geworden
Und so traurig, öd' und leer!
Raue Winde weh'n von Norden
und die Sonne scheint nicht mehr.
A
uf die Berge möcht' ich fliegen,
möchte seh'n ein grünes Tal,
möcht' in Gras und Blumen liegen
und mich freu'n am Sonnenstrahl;
M
öchte hören die Schalmeien
und der Herden Glockenklang,
möchte freuen mich im Freien
an der Vögel süßem Sang.
S
chöner Frühling, komm doch wieder,
lieber Frühling, komm doch bald,
bring' uns Blumen, Laub und Lieder,
schmücke wieder Feld und Wald!
J
a, du bist uns treu geblieben,
kommst nun bald in Pracht und Glanz,
bringst nun bald all deinen Lieben
Sang und Freude, Spiel und Tanz.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(1798 – 1874)
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Schlossangerbote 02/16
Gedächtnisstunde zum Thema „Vögel im Winter“
Während der Weihnachtszeit 2015 gab es hier bei uns keinen Schnee. Es war
ungewöhnlich warm und so erreichte das Thermometer auch mal Temperaturen von
+ 13 Grad. Zur Jahreswende 2015 / 2016 war die Erde noch nicht gefroren und so
fanden die heimischen Vögel in der Natur immer noch genügend Futter. Doch in der
Nacht des 14. Januar 2016 bedeckte nun auch hier bei uns weißer, flauschiger Schnee
die Wiesen und Felder. Es wurde Zeit, den Vögeln in unseren Gärten Futter
anzubieten, damit sie die winterliche Kälte gut überstehen können. Zudem hatte der
Bund Naturschutz Anfang des Monats zur bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der
Wintervögel“ eingeladen. Vögel im Garten oder in Parks sollten beobachtet, ihre
Artenvielfalt bestimmt und zudem gezählt werden. Die Vogelzählungen dienen u.a. zur
Feststellung, welche Vogelarten Bestand haben oder auch, welche Arten vom
Aussterben bedroht sind.
So nahm unsere Ergotherapeutin, Frau Bley, dieses
aktuelle Thema in unsere Gedächtnisstunde auf.
Wie
Sie auf dem Bild sehen können, wurde das
Vogelhäuschen aus dem Seniorenpark in unseren
Stuhlkreis geholt und mit Bildern hierzulande bekannter
Vögel bestückt. Einer unser Bewohner, Herr Dannheim,
hatte im vergangenen Jahr dieses schöne
Futterhäuschen zusammen mit einem Praktikanten
gebaut. Unsere Bewohnerinnen berichteten, dass ihnen
aufgefallen ist, dass leider immer weniger Vögel zu
beobachten sind trotz des Futterangebots im
Seniorengarten.
Die bekanntesten Vögel sind
genannt),  Amseln
Dompfaffen
 Haussperlinge (umgangssprachlich „Spatzen“
 Buchfinken
 Stare
 Krähen
 Rotkehlchen
 Elstern

 Meisen
Stieglitze


Buntspechte oder auch  Zaunkönige. Wildvögel sind auf Futtergaben
angewiesen, wenn in der Natur für sie nichts mehr zu finden ist. Damit die Vögel aber
wissen, wo es ein Futterangebot für sie gibt, ist es generell sicherlich zweckmäßig,
Vogelfutter rechtzeitig vor Frost und Schnee an geeigneten Stellen anzubieten.
Natürlich gibt es entsprechendes Vogelfutter zu kaufen. Meisenknödel werden gerne
angenommen, aber das absolute Lieblingsfutter der Vögel sind geschälte Kerne z.B.
von Sonnenblumen oder Erdnüssen. Bei der Vogelfütterung ist zu beachten, dass die
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Schlossangerbote 02/16
Futterhäuschen möglichst täglich gesäubert werden und dass das Futter trocken
bleibt.
Frau Hollunder überraschte unsere Runde mit dem
Vorlesen einer kleinen Geschichte vom Vöglein
„Zizibä“.
Kohlmeisen werden so genannt, weil
ihr Ruf wie ‚zi-zi-bää‘ klingt. In dieser Geschichte,
geht es also um eine kleine Kohlmeise zur
Weihnachtszeit. Der Boden ist bedeckt voll Eis und
Schnee und großer Hunger plagt sie. Ein mitleidiger
Junge, der Franzl, entdeckt das halb verhungerte
Vöglein und will ihm Kuchen und Wurst als Nahrung
anbieten, doch seine Mutter erklärt ihm, dass Vögel
spezielles Futter brauchen. So streuen sie am
Morgen Vogelfutter für ‚Zizibä‘ aus. Als Franzl dann
nach der Schule feststellt, dass es wieder geschneit
hat, befürchtet er, dass die kleine Kohlmeise das
ausgestreute Futter nicht finden konnte. Sein Vater
baut
deshalb
mit
ihm
zusammen
ein
Vogelfutterhäuschen. So wird ‚Zizibä‘ vor dem
Hungertod gerettet und das täglich ausgestreute
Futter ernährt nicht nur ihn sondern auch seine Vogelfamilie und seine Vogelfreunde.
Damit unsere Vögel in der Natur
nicht verhungern,
bieten auch wir ihnen gerne Futter an. Sie bedanken
sich für unsere Fürsorge damit, dass wir sie im Winter
bei ihrem regen Treiben am Futterhäuschen
beobachten dürfen und erfreuen uns im Sommer mit
ihrem munteren Gesang.
  
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Schlossangerbote 02/16
Christian Morgenstern (1871 – 1914) verfasste ein Gedicht über drei freche Spatzen:
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Christian Morgenstern (1871 – 1914) verfasste ein Gedicht über drei freche Spatzen:
Der Erich rechts und links der Franz
In einem leeren Haselstrauch,
und mittendrin der freche Hans.
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Sie haben die Augen zu, ganz zu
Der Erich rechts und links der Franz
und obendrüber, da schneit es, hu!
und mittendrin der freche Hans.
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
Sie haben die Augen zu, ganz zu
so warm wie Hans, hat’s niemand nicht.
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie hör’n alle drei ihr Herzlein Gepoch‘
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
und wenn sie nicht weg sind, sitzen so noch.
so warm wie Hans, hat’s niemand nicht.
Sie hör’n alle drei ihr Herzlein Gepoch‘
und wenn sie nicht weg sind, sitzen so noch.
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„Die Blaue Stunde“
Neue Foto-Ausstellung
im Seniorenzentrum
Mittwoch, 3. Februar bis Ende April 2016
(s. auch Seite 7)
In Vorfreude auf unser Faschingsfest bastelten wir heute
bunte Girlanden aus Papierstreifen und malten Clownsgesichter aus – soviel Farbe an diesem grauen Tag!
Beim Zauberstabbasteln
ließen wir uns heute von Johann Wolfgang von Goethes „ Der Zauberlehrling“ inspirieren - Frau Umlauf
aus dem 1. Stock konnte ihn auch weitestgehend
auswendig aufsagen!
Was wir damit wohl alles wünschen/zaubern werden? Krankheit wegzaubern und viel Gutes herbeiwünschen!