Das Beratungsbüro für Frauen ist jetzt in der

Das Beratungsbüro für Frauen ist jetzt in
der Ortenberger Straße
Der Verein "Frauen helfen Frauen" fühlt sich geforderter denn je / Inzwischen 220 Mitglieder
/ Jährlich kümmert er sich um bis zu 240 Hilfesuchende.
Geschäftsführerin Evelyn Krümmel (links) stellte das neue Domizil den Gästen vor.
Foto: Cornelia weizenecker
OFFENBURG. Der Verein "Frauen helfen Frauen" ist mit seinem ambulanten Beratungsbüro
für Fälle häuslicher Gewalt, Platzverweisen und Stalking umgezogen. Die neuen Räume in
der Ortenberger Straße 2 haben die Verantwortlichen am Donnerstag ihren Netzwerkpartnern
vorgestellt und ganz offiziell eingeweiht.
Die alten Büroräume in der Wilhelm-Bauer-Straße waren zum einen zu beengt geworden,
zum anderen fielen sie einem Sanierungsprogramm zum Opfer. Bereits Ende Oktober zog der
220 Mitglieder starke, gemeinnützige Verein mit seiner Kontakt- und Beratungsstelle um.
Nahezu übergangslos, seit dem 1. November, hat die Beratungsstelle des Vereins "Frauen
helfen Frauen Ortenau" ihre Arbeit in den neuen Räumen wieder aufgenommen.
Der neue Standort an der ehemaligen "Pfefferlekreuzung", zwischen Weingartenstraße und
Grabenallee, liegt stadtnah – ein großer Vorteil: Die Beratungsstelle soll ein
niederschwelliges Angebot sein, die betroffenen Frauen sollen einfach an der Tür klingeln
können. "Eine verstärkte Kontaktaufnahme konnten wir in den ersten Wochen seit November
verzeichnen", so Geschäftsführerin Evelyn Krümmel. 22 Frauen seien im Januar neu in die
Beratungsstelle gekommen und hätten Hilfe in Anspruch genommen. Das sei eine enorme
Zahl, die aber nicht mit einer Zunahme an Flüchtlingsfrauen zusammenhänge, so Krümmel.
Flüchtlingsfrauen müssten erst mal hier ankommen und die Strukturen kennenlernen.
Erst dann wüssten auch diese Frauen, wo sie im Fall der Fälle Schutz und Hilfe bekommen.
Jährlich suchen 200 bis 240 Frauen, die Gewalt erfahren, Hilfe in der Beratungsstelle. "Ich
bin mit leeren Händen gekommen", entschuldigte sich Bürgermeister Hans-Peter Kopp, dass
er keinen Blumenstrauß zur offiziellen Einweihungsfeier mitgebracht hatte.
Aber der Finanzbürgermeister hatte ein wertvolleres Geschenk schon gemacht, indem die
Stadt die Umzugskosten in Höhe von etwa 10 000 Euro übernommen hat. Seit vielen Jahren
sei die Stadt ein verlässlicher Partner dieses ortenauweit tätigen Vereins, so Kopp. "Wir sehen
dessen Arbeit als wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe", betonte der Finanz- und
Sozialbürgermeister. Im neuen ambulanten Beratungsbüro in der Ortenberger Straße 2 sind
nun fünf feste Mitarbeiter (zwei Sekretärinnen, zwei Beraterinnen sowie Geschäftsführerin
Evelyn Krümmel) beschäftigt. Der Verein "Frauen helfen Frauen", den es seit 1982 gibt, ist
auch Träger des Frauenhauses. Seit 1983 haben mehr als 1500 Frauen im Frauenhaus
Sicherheit, Begleitung und Unterstützung gefunden. "Der Rechtsruck in Europa beunruhigt
mich", erklärte Evelyn Krümmel. Die Geschäftsführerin nahm die Einweihungsfeier zum
Anlass, ein Statement in Blick auf die Flüchtlingssituation nach der Silvesternacht in Köln
abzugeben.
"Gewalt gegen Frauen gibt es weltweit, nicht erst seit den Ereignissen zum Jahreswechsel", so
Krümmel. Der Verein "Frauen helfen Frauen Ortenau" wende sich gegen eine
Instrumentalisierung von Gewalt an Frauen. Gewalt gegen Frauen sei nicht neu, nicht
islamisch, sie sei weltweiter Alltag. Die Taten müssten umfassend aufgeklärt werden. Alles
Denkbare müsse getan werden, um Werte wie Freiheit, Selbstbestimmung und
Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Sinne des Grundgesetzes und der
Menschenrechte zu entwickeln.
Weitere Informationen bei Frauen helfen Frauen Ortenau in Offenburg, 0781/34311