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Kevin Raffenberg (links) absolviert eine Ausbildung zum Berufskraftfahrer und Kevin Mankel (4. von rechts) ist Disponent. Beide berichteten über ihre Erfahrungen als Heuel-Azubis. � Fotos: Beil
„Wer nicht ausbildet, hat in
Zukunft keine Fachkräfte“
Heuel Logistics setzt auf eigene Azubis / Prominenter Besuch im Unternehmen
Von Jürgen Beil
MEINERZHAGEN � Christoph
Heuel ist Chef des Unternehmens Heuel Logistics mit Sitz im
Industriegebiet Darmcher
Grund. Der Mittelständler bietet
seinen Kunden individuelle
Transport-, Lager- und Logistiklösungen in Kombination mit
persönlicher Betreuung. Und das
„vom Paket bis zur Lkw-Komplettladung, vom Systemgut bis
hin zur Abfertigung von Langgutsendungen mit besonderen
Handlinganforderungen“, wie
auch auf der Homepage nachzulesen.
Für diese Dienstleistungen
sind für den Firmenchef vor
allen Dingen drei Voraussetzungen unverzichtbar: 120 eigene Lastwagen, viel Platz
zur Abwicklung der Geschäfte und qualifizierte Mitarbeiter – zurzeit sind es 250. Es
war vor allen Dingen der letzte Punkt, der jetzt Besucher
in den Meinerzhagener Betrieb lockte: Karin Käppel,
Chefin der märkischen Arbeitsagenturen, und Britta
Holthaus vom Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit waren ebenso nach
Darmche gekommen wie die
FDP-Landtagsabgeordnete
Angela Freimuth. Bei dem Gesprächstermin mit Christoph
Heuel und seinem Speditionsleiter Olaf Häusig ging es
Firmenchef Christoph Heuel erläuterte Angela Freimuth (rechts),
Karin Käppel (3. von rechts) und Britta Holthaus den Betrieb.
dann auch vor allen Dingen
um ein Thema: „Ausbildung“.
180 Lastwagen betreut Heuel Logistics in der täglichen
Disposition, darunter auch einige angemietete Transporter. Der Firmenumsatz im
vergangenen Jahr betrug 50,3
Millionen Euro. Der Standort
in Meinerzhagen sei absolut
sicher, führte Christoph Heuel aus. Das wird auch die Azubis freuen, von denen in den
vergangenen Jahren drei bis
fünf im kaufmännischen Bereich und im Lager angestellt
wurden. Bei den dringend benötigten Berufskraftfahrern
sieht es allerdings ein wenig
anders aus: Zwar würden
auch hier etwa fünf benötigt
– die zu finden, sei allerdings
ein Problem. „Der Wettbewerb um Mitarbeiter hat bereits eingesetzt“, berichtete
Christoph Heuel. Und auch
die Expertinnen der Agentur
für Arbeit kennen dieses spezielle Problem. Karin Käppel
rät deshalb dringend, nach
geeigneten Bewerbern zu suchen: „Denn wer nicht ausbildet, hat in Zukunft keine
Fachkräfte.“ Auf was es den
Arbeitgebern ankommt, verdeutlichte Heuel: „Vor allen
Dingen die soziale Kompetenz.“ Und darüber, so Häu-
sig, machen sich Arbeitgeber
am besten ein Bild, wenn potenzielle Bewerber Praktika
im Betrieb ableisten.
Auch ein ehemaliger Azubi,
der von Heuel – wie zuletzt
fast alle Auszubildenden –
übernommen wurde, kam im
Rahmen des Ortstermins am
Darmcher Grund zu Wort. Kevin Mankel, seit drei Jahren
Disponent, ist begeistert von
der Vielfalt, die sein Job zu
bieten habe. „Auch ich habe
den Einstieg über ein Schulpraktikum gefunden.“ Und
Kevin Raffenberg, der sich in
der Ausbildung zum Berufskraftfahrer befindet, erläuterte, wie er zu Heuel kam:
„Nach 80 Bewerbungen und
zwei Vorstellungsgesprächen
habe ich mich für Heuel entschieden.
Ein
wichtiger
Grund war die Größe des Unternehmens.“
Angela Freimuth schließlich nutzte den Besuch, um
sich ein Gesamtbild der Logistik-Branche am Beispiel von
Heuel zu machen. Sie sprach
auch mit den beiden jungen
Arbeitnehmern und erfuhr
von Christoph Heuel zudem:
„In Meinerzhagen haben wir
sehr gute Bedingungen vorgefunden. Die Stadt ist Betrieben gegenüber sehr offen
und geht – auch in Person der
Wirtschaftsförderin
Petra
Gothe – auf die Unternehmerschaft zu.“