NEWS Eine Gemeinschaftspublikation der Delegation der Deutschen Wirtschaft und Germany Trade and Invest Nr. 12 (Dezember) | 2015 Ukraine „Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde soll in der Ukraine weiterhin eine wichtige Rolle spielen…“ Im Oktober 2015 trat Pastor Hans-Ulrich Schäfer seine Stelle bei der Deutschen EvangelischLutherischen Kirchengemeinde St. Katharina in Kiew an. Er ist Sachsen-Anhalt geboren und in Brandenburg aufgewachsen, lebte nach dem Studium im Nordosten Deutschlands, zuletzt in Usedom. Bei uns ist es schon eine gewisse Tradition, dass die Dezemberausgabe über den wirtschaftlichen Tellerrand hinausschaut. Dazu wurde auch im letzten Jahr – als Einstimmung auf die weihnachtliche Zeit – der evangelische Pastor zum Interview für unseren Newsletter gebeten. Da er auch noch neu, gab es gleich zwei wichtige Gründe, um Herrn Schäfer zum Gespräch zu bitten. Sehr geehrter Herr Schäfer, herzlich Willkommen in der Ukraine! Sie sind erst vor kurzem nach Kiew gezogen. Leben und arbeiten Sie sich gut ein? Was fällt Ihnen am schwierigsten und was am leichtesten im Alltagsleben? Was sind Ihre ersten Eindrücke? Ich bin erstaunlich gut hier in Kiew angekommen und lebe mich langsam ein. Pastor der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde St. Katharina Hans-Ulrich Schäfer Von der Gemeinde hier wurde ich sehr positiv aufgenommen. Am Anfang, als ich nur knapp zwei Wochen da war, fand gleich eine erste Gemeindeversammlung statt. In den Tagen vorher hatte ich mich intensiv mit dem Statut der Gemeinde und den zu verhandelnden Themen befasst. Beherzt übernahm ich dann zwei Stunden lang die Leitung dieser Versammlung. Ab dem Moment bin ich INHALT „Die Deutsche Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde soll in der Ukraine weiterhin eine wichtige Rolle spielen…“..........................................1 mittendrin. Zum ersten Mal habe ich am 18. Oktober gepredigt. Seither, obwohl ich die russische Sprache sehr schlecht spreche und dann immer auf unsere Dolmetscherin angewiesen bin, habe ich doch schon eine Nähe zu den Leuten gewonnen, über die ich selber nur staunen kann. Konnten Sie in der kurzen Zeit schon bestimmte Dinge erkennen oder Ziele formulieren, die Sie in erster Linie bei der Gemeindearbeit hier in Kiew verfolgen und umsetzen wollen? Das ist eine Frage, die mir nicht nur einmal gestellt wurde. Ich bin jetzt neu hier. Wie kann ich mir da Ziele überlegen für eine Gemeinde, die ihre Traditionen hat, die selber vielleicht etwas vorhat. Ich versuche momentan eher, mit 2 Neujahrsempfang 2016.........................................................................................3 AHK-Gründung auf gutem Wege.......................................................................4 Vorankündigungen..................................................................................................6 1 1 offenen Ohren zuzuhören, einfach sehen, was hier überhaupt los ist und wie ich der Gemeinde dienen kann? So sehe ich mich nämlich in der Tat. Mir liegt daran, dass diese Kirchengemeinde hier Kiew auch in Zukunft Bestand hat und dass sie im Gesamtverband der anderen Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden der Ukraine weiterhin eine wichtige Rolle spielt, dass sie ein gesundes Selbstbewusstsein behält, und dass sie sich auch nicht in eine politische Ecke drängen lässt. Die Kirchengemeinde St. Katharina hat ihre bestimmte Tradition, die weiterhin gepflegt werden soll. Das muss jedem bewusst sein, der zu der Gemeinde gehören will. Es soll ein deutscher Pfarrer da sein, im Gottesdienst werden die deutschen Kirchenlieder gesungen, und es soll auch auf Deutsch gepredigt werden – das steht so sogar im Statut. Der Sonntagsgottesdienst läuft immer mit russischer Übersetzung, ganz klar. Das Gebäude von St. Katharina ist auch gerne Gastgeber, wodurch auch Anglikaner da sind und Gottesdienste in englischer Sprache stattfinden. Die Kirche an sich ist sehr schön, ist eine Perle, auch im deutschen Vergleich. Dabei ist die Kirche so gemacht worden, dass sie nicht nur ein geistlicher Raum, sondern auch ein kulturelles Zentrum unterschiedlich nutzbar ist. Wie groß ist heute Ihre Kirchengemeinde in Kiew? Gemessen an deutschen Verhältnissen ist die Gemeinde sehr klein. Ich gehe davon aus, dass wir gut zwei Hundert eingeschriebener Gemeindemitglieder haben. Wir hatten weiter oben von Ihren Zielen gesprochen. Gleichzeitig haben Sie vielleicht auch schon bestimmte Herausforderungen erkannt, vor denen Sie als Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kiew stehen. Können Sie zu diesen Herausforderungen etwas sagen? Ich bin hierher nur als Vertretung entsendet worden. Ich sage immer: ich bin Pfarrer in Kiew, aber nicht Pfarrer von Kiew. Ich bin nicht durch den Kirchenrat gewählt worden, weil die Stelle gerade ausgeschrieben war, sondern ich bin darauf aufmerksam geworden, da ich mich dafür interessiert hatte, eine Ar- beit in Osteuropa wahrzunehmen. Dann bin ich hier vorgestellt worden, und der Kirchenrat hat ‚ja‘ dazu gesagt. Danach bin ich hierher gekommen, um bis Ende August 2016 diese vakante Stelle zu versorgen. Ich sehe meine Aufgabe darin, zur Stabilisierung der Kirchengemeinde in Kiew beizutragen und sie gegen Kritik zu verteidigen. Die Gemeinde steht total hinter mir – wir sind einer Meinung. Wir schaffen es schon gemeinsam. Die Kirchengemeinde Kiew ist dadurch privilegiert, dass sie einen deutschen Pfarrer hat, und auch finanziell privilegiert. Ich sehe meine Aufgabe auch darin, zusammen mit der Kirchengemeinde den anderen Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinden in der Ukraine, die nicht in dieser stärkeren Situation sind wie die Kiewer Gemeinde (finanziell möglicherweise nicht so gut gestellt usw.), ein wichtiger Partner zu sein. Lieber Herr Schäfer, die Adventszeit hat schon begonnen, Heiligabend ist nicht mehr so fern. Was wünschen Sie unseren Lesern zu Weihnachten? Ich wünsche den Leuten, die hier arbeiten und Geld verdienen wollen, solche Verhältnisse, wo sie sich nicht ständig überlegen müssen: darf ich das jetzt eigentlich machen? Ist das jetzt nicht unter meiner Würde? Verkaufe ich mich nicht selber damit? Das ist wirklich ein großer Wunsch. Dass die Verhältnisse sich stabilisieren… Sehr geehrter Herr Schäfer, vielen Dank für das Gespräch! Nr. 12 (Dezember) | 2015 2 Neujahrsempfang Новорічний прийом 2016 Am Donnerstag, den 28. Januar um 18:00 Uhr im Atrium der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Kiew, vul. Bohdana Chmelnytzkoho 25, Kyiv Wir danken den Sponsoren für deren freundliche Unterstützung: Veranstalter des Neujahrsempfangs ist die DEinternational TOV, die von |der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine mit der Durchführung dieser Veranstaltung beauftragt wurde. Nr. 12 (Dezember) 2015 3 AHK-Gründung auf gutem Wege Am 3.12. trafen sich die Vertreter der deutschen Wirtschaft im Hyatt, Kiew, um sich über den Stand der Gründung der deutsch-ukrainischen Auslandshandelskammer (AHK) zu informieren. Zur Erinnerung: Am 23.10. wurde in Berlin im Beisein von Bundeskanzlerin Merkel und Premier Jazenjuk das Regierungsabkommen über die Gründung der Kammer in der Ukraine unterzeichnet. Damit konnte der eigentliche Gründungsprozess in Kiew begonnen werden. Holger Krämer, Leiter des Wirtschaftsreferats bei der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Kiew begrüßte alle Teilnehmer recht herzlich und unterstrich noch einmal, wie wichtig die Gründung der AHK auch aus Sicht der deutschen Regierung ist. Danach stellten die Vorsitzenden der Arbeitskreise die Arbeit des letzten Jahres sowie die Pläne für das nächste Jahr vor. Es präsentierten: Andreas Lier, Arbeitskreis Industrie Thomas Otten, Arbeitskreis Steuern und Rechnungs legung Julian Ries, Arbeitskreis Recht Bernd Wurth, Arbeitskreis Banken und Finanzdienst leistungen Der Delegierte der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine, Alexander Markus, stellte das weltweite Netz der Auslandshandelskammern mit mehr als 130 Standorten in über 90 Ländern dar. Das Netz ist damit in den Ländern der Erde Die Arbeit des Arbeitskreises „Bau und Energieeffizienz“ wurde von Alexander Markus kurz zusammengefasst, da der Vorsitzende, Wolfgang Gomernik, an dem Tag dienstlich verhindert war. präsent, mit denen Deutschland mehr als 98% seines Außenhandels abwickelt. Mit mehr als 45.000 Mitgliedsunternehmen weltweit, mehr als 500.000 bearbeiteten Anfragen jährlich und 50.000 Teilnehmern an Delegationsreisen stellt das AHK-Netz eine wichtige Stütze der deutschen Außenwirtschaft dar. Nr. 12 (Dezember) | 2015 kreisen zögern Sie bitte nicht und kontaktieren Sie uns direkt über [email protected] . Die Termine der Arbeitskreise werden immer auf der letzten Seite des Newsletter veröffentlicht. Eine Aufstellung der Arbeitskreise finden Sie hier auf unserer Website: Arbeitskreise bei der Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine. Gerade in den Arbeitskreisen werden die Themen und Inhalte definiert, denen sich die Arbeit der zukünftigen Kammer im Rahmen ihres Mandats widmen wird. Die Vorsitzenden riefen die Teilnehmer der Veranstaltung auf, sich selber in den Arbeitskreisen zu engagieren oder Mitarbeiter in diese zu schicken. Auch neue Arbeitskreise könnten immer noch gegründet werden. Wichtige Themen, die bisher noch nicht durch Arbeitskreise abgedeckt werden, sind zum Beispiel Logistik, Transport, Zoll Personal Landwirtschaft ITK Regionen Bei Fragen zur Mitarbeit in den Arbeits 4 AHK-Gründung auf gutem Wege Nr. 12 (Dezember) | 2015 5 Vorankündigungen Unsere aktuellen Termine finden Sie immer in unserem Veranstaltungskalender auf unserer Homepage http://ukraine.ahk.de/ Thema/Veranstalter Sitzung des Arbeitskreises Steuern und Rechnungslegung Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine Sitzung des Arbeitskreises Banken und Finanzdienstleistungen Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine Sitzung des Arbeitskreises Recht Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine Neujahrsempfang 2016 Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine, Deutsche Botschaft Kiew Auswärtige Sitzung des Arbeitskreises Industrie Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine IMPRESSUM Herausgeber: Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine Germany Trade and Invest (gtai) Nr. 12 (Dezember) | 2015 Kontakt: Yulianna Honcharova Öffentlichkeitsarbeit & Mitgliedermanagement Delegation der Deutschen Wirtschaft in der Ukraine wul. Puschkinska 34 01004 Kiew, Ukraine Tel.: +38 044 4813399 E-Mail: [email protected], [email protected] http://ukraine.ahk.de Datum Veranstaltungsort 19. Jan. 2016 10.00 Uhr Pushkinska 34, 01004 Kiew 21. Jan. 2016 16.00 Uhr Pushkinska 34, 01004 Kiew 28. Jan. 2016 9.00 Uhr Pushkinska 34, 01004 Kiew 28. Jan. 2016 18.00 Uhr Bohdana Chmelnytzkoho 25, 01901 Kiew 12. Febr. 2016 10.00 Uhr Der Ort wird später bekanntgegeben. Haftungsausschluss: Der Newsletter beruht auf Informationen nationaler und ausländischer Nachrichtenagenturen und Medien; zusätzlich auf Meldungen der Delegation und von GTAI. Der Herausgeber übernimmt jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte, bis auf autorisierte Texte der Delegation und der GTAI. Teilweise Verviefältigung oder Weiterverbreitung sind ohne schriftliche Zustimmung der Delegation der Deutschen Wirtschaft untersagt. 6
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