Pressemitteilung 29.10.2015 Briefe vom Amt verstehen – am 01.11

Pressemitteilung 29.10.2015
Briefe vom Amt verstehen – am 01.11.2015 startet das von der Stiftung
Wohlfahrtspflege NRW geförderte 3 jährige Modellprojekt
Übersetzung von Verwaltungsakten in Leichte Sprache unter Beteiligung des Büros
für Leichte Sprache der Lebenshilfe Bochum und der Ev. Stiftung Volmarstein
Für Menschen mit Behinderung gibt es viele Hindernisse in der Gesellschaft, die
ihnen das Leben erschweren. Ein Hindernis für Menschen mit Lernschwierigkeiten
kann die Sprache sein. Dies gilt vor allen Dingen für die schwierige
Verwaltungssprache. Briefe vom Amt können oft nicht verstanden werden. Deshalb
ist die Unterstützung durch Assistenten für viele Betroffene notwendig. Das kann sich
nun ändern.
Wie genau, das soll in den kommenden drei Jahren zusammen mit den Städten
Bochum und dem Ennepe-Ruhr-Kreis entwickelt werden. Juristen der Idema
Gesellschaft für verständliche Sprache GmbH an der Ruhr-Universität Bochum sind
im Projekt beteiligt und beraten die juristischen Feinheiten der übersetzten Briefe
vom Amt. Aber auch andere Texte der Stadtverwaltungen können durch das Projekt
leichter werden: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städte werden durch die
Expertinnen für Leichte Sprache Annika Nietzio (Büro für leichte Sprache
Volmarstein) und Kirsten Czerner-Nicolas (Lebenshilfe Bochum) erfahren, wie sie die
Leichte Sprache anwenden können.
Auch Menschen mit Lernschwierigkeiten sind in das Projekt einbezogen: Als Prüfer
und Prüferinnen der Leichten Sprache werden sie die so entstandenen Texte auf
Verständlichkeit prüfen. Die Ergebnisse des Projektes werden aber nicht nur in
Bochum und im Ennepe-Ruhr-Kreis umgesetzt werden. Um Nachhaltigkeit auch für
andere Kommunen des Landes zu gewährleisten, hat Prof. Dr. Christian Bühler
(Forschungsinstitut Technologie und Behinderung) die wissenschaftliche Begleitung
des Projektes übernommen.
Am Donnerstag, 29. Oktober 2015 fand die Auftaktveranstaltung bei der Lebenshilfe
in Bochum statt. Zahlreiche der geladenen Gäste waren gekommen, um diesem,
nicht nur für Bochum, sondern für NRW wichtigem Projekt die notwendige Beachtung
zu zollen. So kamen unter anderem Norbert Killewald (Stiftung Wohlfahrtspflege
NRW) und Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister der Stadt Bochum) und betonten in
ihren Ansprachen, wie wichtig es sei, die komplizierte Sprache in öffentlichen
Verfahren zu reduzieren, damit zukünftig mehr Menschen verstehen können, was in
dem Brief vom Amt steht. "Wie wäre das, wenn der Brief in Leichter Sprache vom
Amt käme?" wurden die anwesenden Prüferinnen und Prüfer der Leichten Sprache
gefragt. "Das wäre gut, dann verstehe ich den Brief. Und kann selbst entscheiden.
Und vielleicht kann ich meinem Betreuer den Brief erklären. Denn der weiß auch
manchmal nicht genau, was das heißt."
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Projektbeteiligte, Freunde und Förderer des Modellprojektes; von links nach rechts:
Monika Bieletzki (LH Bo), Kirsten Czerner-Nicolas (LH Bo), Prof. Dr. Christian Bühler (FTB),
Susanne Brekau (LH Bo), Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Peter Brinke (LH Bo), Sonja
Brinke (LH Bo), Bürgermeisterin Gabriela Schäfer, Michaela Blaha (Idema), Norbert Killewald
(Stiftung Wohlfahrtspflege), Annika Nietzio (Büro für leichte Sprache Volmarstein), Elisabeth
Marx-Köppen (LH Bo), Pfarrer Jürgen Dittrich (Ev. Stiftung Volmarstein), Klaus Langewiesche
(Ennepe-Ruhr-Kreis)
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Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat diese Idee gemeinsam mit Norbert Killewald auf den
Weg gebracht.
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Annika Nietzio vom Büro für leichte Sprache in Volmarstein stellt das Projekt vor.
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Norbert Killewald war 2014 schon einmal bei der Bochumer Lebenshilfe: Damals war er noch
der Beauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderung in NRW. Heute vertritt er die
Stiftung Wohlfahrtspflege NRW, die dieses Modellprojekt fördert.
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Das ist Leichte Sprache – Materialien aus der Ausbildung für Prüfer und Prüferinnen der
Leichten Sprache.
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