Pharmakovigilanz: Risiken erfassen und kontrollieren Dr. Norbert Paeschke Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 1 Prozess von der Risikoerfassung zur Risikokontrolle Erfassung Signale Bewertung Kontrolle • UAW – ICH E2B(R3) • Medikationsfehler • Electronic Reaction Monitoring Report (eRMR) • Nutzen-Risiko-Bewertung • Risikokommunikation • Effektivitätsmessung Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 2 Neue Berichtsstruktur nach Internationalen Guidelines ICH E2B(R3) (ICSR = individual case safety report = Einzelfallbericht über Nebenwirkungen) Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 3 Ziele und inhaltliche Änderungen im Überblick • Ziele – Weitergehende Strukturierung von Informationen – verbesserte Auswertung/Selektion relevanter Fälle • Dadurch Verbesserung der Erkennung von Signalen • Erhöhung der Patientensicherheit • Wesentliche Änderungen – Neue Datenfelder, Formate, Feldwerte, Zuordnungen – Implementierung neuer Standards zur Identifizierung von Arzneimitteln und Substanzen (ISO IDMP-Standard) – Übermittlung von Originaldokumenten • Herausforderungen – komplexere Erfassung und Auswertung, Datenmigration Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 4 Zeitplan der EMA Quelle: EMA/797114/2014; EudraVigilance Stakeholder Change Management Plan Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 5 Umsetzung im BfArM Anpassung nationale UAW-Datenbank • Mitte 2016 funktionsfähiges System für E2B R(2/3) – Auftragsvergabe erfolgt • Erfassungs- und Auswertungskomponente • Duplikat-Management • EMA Re-Routing: Umgang mit den unterschiedlichen gelieferten Berichtstypen – Zusammenführung identischer Fälle aus unterschiedlichen Quellen (Master) – Originalberichte – Codierte Fallberichte Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 6 Medikationsfehler neue Herausforderung für die Pharmakovigilanz? • Good practice guide on recording, coding, reporting and assessment of medication errors (EMA/762563/2014) • Sammlung und follow-up • Abbildung im ICSR-Format, Coding • Anzeigepflichten • Darstellung im RMP/PSUR • SMQ on medication errors • Zusammenarbeit mit der AMK • Forschungsprojekte • im BfArM • zusammen mit der AkdÄ Quelle: EMA Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 7 Prozess von der Risikoerfassung zur Risikokontrolle Erfassung Signale Bewertung Kontrolle • UAW – ICH E2B(R3) • Medikationsfehler • Electronic Reaction Monitoring Report (eRMR) • Nutzen-Risiko-Bewertung • Risikokommunikation • Effektivitätsmessung Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 8 Herausforderung Anstieg der Meldungszahlen • z.Zt. Meldepflicht für schwerwiegende UAW nach AMG für die pharm. Industrie – Zukünftig auch für nicht-schwerwiegende • Anstieg 50.000 500.000 Eingänge zu Fällen allein aus Deutschland? • Anstieg bei Patientenmeldungen – Aufforderung in der Gebrauchsinformation – Online-Meldung Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 9 Signal Management • Electronic Reaction Monitoring Report (eRMR) – Erweiterte Version seitens EMA geplant • ca. 75 Datenfelder/Stoff-UAW-Kombination (von bisher ca. 50) • weitere Stratifizierung möglich – Regionale Herkunft, Bevölkerungsgruppen – Missbrauch/Fehlgebrauch/Überdosierung/berufliche Exposition • Bereitstellung für Zulassungsinhaber mit Implementierung der „Access Policy“ vorgesehen • Herausforderung – Momentaufnahme, Rohdaten, bekannte/unbekannte Nebenwirkungen – Visualisierung – Lokale Datenbankanwendung erforderlich Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 10 Prozess von der Risikoerfassung zur Risikokontrolle Erfassung Signale Bewertung Kontrolle • UAW – ICH E2B(R3) • Medikationsfehler • Electronic Reaction Monitoring Report (eRMR) • Nutzen-Risiko-Bewertung • Risikokommunikation • Effektivitätsmessung Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 11 Nutzen-Risiko-Bewertung Therapieentscheidung im Einzelfall Abhängig von objektiven Befunden und subjektiver Wahrnehmung risk benefit benefit risk Regulatorische Entscheidung Definition von Patientengruppen, die im Ergebnis insgesamt von der Therapie profitieren • Frühe Einbindung der Pharmakovigilanz im Rahmen des Zulassungsverfahrens • Frühzeitige Beurteilung risikominimierender Maßnahmen • Pharmakovigilanz-Forschung risk benefit Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 12 Prozess von der Risikoerfassung zur Risikokontrolle Erfassung Signale Bewertung Kontrolle • UAW – ICH E2B(R3) • Medikationsfehler • Electronic Reaction Monitoring Report (eRMR) • Nutzen-Risiko-Bewertung • Risikokommunikation • Effektivitätsmessung Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 13 Risikokommunikation • • • • • • BfArM-Webseite Bulletin zur Arzneimittelsicherheit Online Zugang zur UAW-Datenbank Online Meldung für Ärzte und Patienten Publikation RMP-Summaries Publikation Education material in PharmNet-Bund – Zukünftige Verpflichtung für BOB im §34 AMG? – Bessere Kennzeichnung Vermeidung von Verwechslungen mit Werbung Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 14 Zusätzliche, zentrale Herausforderungen • Fälschungssicherheit von Arzneimitteln in der legalen Vertriebskette • Umsetzung Fälschungsrichtlinie • Identifizierbarkeit/Serialisierung • In Zusammenarbeit mit den Bundesländern • Lieferengpässe • Bisher freiwillige Meldung • Rechtsrahmen für vollständige Erfassung/verpflichtende Meldung? • Umsetzung §52b AMG (Bereitstellungsverpflichtung) • Strategien zur Vermeidung • Workshop EMA im Oktober Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 15 Fazit und Ausblick • Stärkere Beteiligung der Pharmakovigilanz im Zulassungsprozess • Erweiterung der gesetzlichen Anzeigepflichten • Implementierung neuer EU-Standards • nötigenfalls mit nationalen Erweiterungen • Fortentwicklung der Instrumente zum Erkennen neuer Anwendungsrisiken • Ausbau der Risikokommunikation • Strategien gegen neue Herausforderungen, z.B. Fälschungen, Lieferengpässe Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 16 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kontakt Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abteilungsleiter Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 53175 Bonn Ansprechpartner Dr. Norbert Paeschke [email protected] www.bfarm.de Tel. +49 (0)228 99 307 3480 Fax +49 (0)228 99 307 5207 Dr. Norbert Paeschke | Risiken erfassen und kontrollieren | 15./16.9.2015 | Seite 17
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