Wenn Haustiere zu Tränen rühren - UNIKA-T

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Wissenswert
Nummer 37 • Montag, 15. Februar 2016
Ratgeber
Hund
Nützliche Tipps für den Alltag. Heute:
Von der Landesapothekerkammer
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
Sehr großer Zeitaufwand, je nach
Rasse sind mehrere Stunden pro Tag
nötig. Relativ hohe Kosten für Futter
etc. Vorteile: unter Umständen auch
für Allergikerfamilien geeignet. Zwischen Hund und Kind sind enge Beziehungen möglich, mit dem Tier
kann man spielen und schmusen.
Außerdem sorgt das Ausführen für
viel Bewegung an der frischen Luft.
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Katze
Viel selbstständiger als Hunde, daher ist der Zeitaufwand vor allem
bei Freigängern viel geringer. Mit
Katzen kann man oft gut spielen
und schmusen. Für Allergiker sind
sie aber absolut ungeeignet.
Was hilft
bei schweren
und geschwollenen
Beinen
Wenn Haustiere zu
Tränen rühren
Von Sigrun Rich
Venen sind Blutgefäße, über die das Blut
aus dem Gewebe zurück zur Lunge fließt,
um dort wieder neuen Sauerstoff aufzunehmen. Der Rücktransport des Bluts aus
den Beinen ist nicht so einfach. Dafür benötigt die Vene Beinmuskelarbeit und
funktionierende Venenklappen, die ein
Rückfließen des Bluts verhindern.
Funktioniert dieses System nicht reibungslos, kommt es zu Venenbeschwerden. Denn verbleibt zu viel Blut in den
Beinvenen führt dies zu einer Stauung und
häufig zu Wassereinlagerungen in den
Beinen und Füßen. Nach langem Stehen
haben Betroffene dann oft geschwollene
Beine. Hier können Arzneimittel aus
Rosskastanie oder rotem Weinlaub helfen.
Die Wirkstoffe der Rosskastanie wirken
gefäßabdichtend und entzündungshemmend. Das rote Weinlaub hilft gegen die
Wassereinlagerungen. Äußerlich angewandte Präparate haben vor allem einen
wohltuenden Massageeffekt.
Wer im Beruf viel stehen oder sitzen
muss, sollte ab und zu umhergehen, um
den Blutfluss in den Beinen wieder anzukurbeln. Bei familiärer Veranlagung für
Venenbeschwerden ist darüber hinaus das
Tragen von Kompressionsstrümpfen vorteilhaft. Sie bewirken einen Gegendruck
von außen auf die Gefäße und unterstützen den venösen Rückfluss. Auch dazu
kann man sich in der Apotheke beraten
lassen. Hohe Absätze an den Schuhen und
Übergewicht sind bei Venenbeschwerden
ungünstig. Dagegen sind Bewegung und
Venengymnastik nicht nur hilfreich für
die Beine, sondern auch für die Gesundheit. Alternative Möglichkeiten zur Stärkung der Venen sind auch Wechselduschen
oder das Wassertreten nach Kneipp.
Venenbeschwerden können längerfristig zu schwereren gesundheitlichen Problemen wie Krampfadern, Thrombosen
und offene Stellen an den Beinen führen.
Deshalb sollte man die Beschwerden nicht
unterschätzen und rechtzeitig einen Arzt
aufsuchen.
Allergiker sollten sich gut informieren, ob sie Tiere vertragen
Schildkröte
Für Kinder wenig geeignet. Reptilien
können Salmonellen übertragen und
dadurch schwere Krankheiten auslösen. Außerdem finden Kinder Schildkröten meist schnell langweilig. Vorteil: kommen auch für Allergiker infrage.
Wir leiten Ihre Fragen für die Rubrik „Gesundheit“ an die Landesapothekerkammer weiter:
[email protected]
Zahl des Tages
150
Gramm Naturjoghurt kombiniert mit
einem Müsliriegel können teure Proteinriegel oder Eiweißshakes ersetzen. Das
vermeldet der Verbraucherservice Bayern. Spezielle Produkte für Sportler seien
im Alltag für die Versorgung mit Eiweiß
nicht unbedingt nötig. Auch Lebensmittel
wie mageres Fleisch, Hülsenfrüchte,
Speisequark und Milch seien gute Eiweißlieferanten. Statt Joghurt und Müsli
können Sportler auch Magerquark mit
Banane und etwas Zucker essen. (dpa)
Früher war klar: In einer Allergikerfamilie hat ein Haustier nichts verloren.
Inzwischen sagen Forscher sogar: Ein
Hund im Haus kann in manchen Fällen
sogar vor Allergien schützen.
Von Angela Stoll
INGOLSTADT. Katze, Kaninchen, Kamel
oder Chamäleon? Das ist der sechsjährigen
Jana ziemlich egal. Hauptsache, sie
bekommt ein Haustier. Doch die Familie hat
ein Problem: Janas zweijähriger Bruder hat
mehrere Nahrungsmittelallergien und leidet
an einer schweren Neurodermitis. Noch vor
wenigen Jahren hätte man einer Allergikerfamilie wie dieser von Haustieren strikt abgeraten. Es erschien klar, dass Tiere in Allergiker-Haushalten die Probleme weiter verschlimmern können. Ganz so eindeutig ist
die Lage aber nicht mehr.
„Haustiere, vor allem Hunde, können
auch vor Allergien schützen“, sagt Claudia
Traidl-Hoffmann, Chefärztin der Umweltmedizin am Klinikum Augsburg und Direktorin des Instituts für Umweltmedizin der
TU München. Der aktuellen Leitlinie Allergieprävention zufolge erkranken Kinder, die
zusammen mit einem Hund aufwachsen, seltener an Neurodermitis, zum Teil auch an
Asthma.
Die Gründe dafür sind noch nicht ganz
klar. „Hunde tragen vieles ins Haus, was das
Immunsystem der Kinder stimulieren
kann“, sagt Allergologe Torsten Schäfer, federführender Autor der Leitlinie. Und eine
solche frühe Immunstimulation, so vermutet
man, kann vor Allergien schützen. Schon vor
Jahren fanden Forscher bei Kindern, die auf
dem Bauernhof aufgewachsen sind, weniger
Allergien.
Bei Katzen funktioniert dieser schützende
Effekt allerdings nicht. Manche Studien
zeigten sogar, dass sich Katzenhaltung bei
Risikokindern negativ auswirkt. Denn
Katzenallergene, die sich in Speichel,
Nager
Meerschweinchen: Sie lassen sich
zwar meistens streicheln, ständiges
Kuscheln und Herumtragen mögen sie
nicht. Für Allergiker nicht zu empfehlen.
Kaninchen: Schön zum Streicheln, allerdings lassen sich die Tiere meist
nicht gern hochnehmen und herumtragen. Kaninchen sind von Natur sehr
scheu, viele bleiben es auch. Außerdem
brauchen sie viel Platz für den Auslauf. Der Zeitaufwand hält sich in
Grenzen (etwa eine halbe Stunde pro
Tag). Für Allergiker nicht zu empfehlen.
Info
Hyperallergene Tierrassen
¡ Es gibt besondere, hyperallergene Katzenoder Hunderassen, die auch Tierhaarallergiker geeignet sein sollen.
¡ Der Deutsche Allergie- und Asthmabund
(DAAB) hält von ihnen wenig. „Die Tiere
sind nicht frei von Allergenen und können
durchaus auch unterschiedliche Allergenmengen aufweisen“, sagt Anja Schwalfenberg vom DAAB.
¡ Offenbar hängt es nicht von der Rasse,
sondern von individuellen Faktoren ab, wie
viele Allergene ein Tier produziert. (sto)
Tränenflüssigkeit und Hautschuppen der
Tiere befinden, gelten als besonders stabil
und aggressiv. „Bei diesen Allergenen
handelt es sich um winzige Partikel, die sehr
tief in die Schleimhäute eindringen“, sagt
Thomas Fuchs, Vizepräsident des Ärzteverbands Deutscher Allergologen und
Leiter der Allergologie der Universitätsmedizin Göttingen. Die Partikel
haften an Staubteilchen und werden
darüber im ganzen Haus verteilt. Sie
sind jahrelang nachweisbar.
Eine Katze wäre für Janas
Familie also nichts. Einen
Hund dagegen, so findet
Traidl-Hoffmann, „sollen sie
sich ruhig anschaffen“. Thomas Fuchs äußert sich da zurückhaltender: „Ein Hund geht vielleicht“, sagt er. Raten möchte er zu einer solchen Anschaffung
aber nicht.
Einfacher zu beurteilen ist die Situation,
wenn im Haushalt bereits ein Tier lebt: Nur
deshalb, weil ein Baby ein erhöhtes Allergierisiko hat, muss man das Haustier laut Leitlinie nicht weggeben – das gilt in der Regel
auch für Katzen.
Katzen, Kaninchen und
Meerschweinchen haben
besonders aggressive Allergene
Grundsätzlich sollten sich betroffene Familien von einem Allergologen beraten lassen, bevor sie sich ein Tier anschaffen. Eine
große Rolle bei der Entscheidung spielt, ob
Kinder schon Symptome einer Allergie haben
oder nur als gefährdet gelten, weil allergische
Erkrankungen in der Familie gehäuft vorkommen. Die Neigung zu Allergien (Atopie)
wird nämlich zu einem großen Teil vererbt.
Wer schon eine Allergie hat, dem bleibt
nichts anderes übrig, als die Auslöser möglichst zu meiden. Oft kommen weitere Allergien hinzu, wenn Atopiker lange Zeit aggressiven Allergenen – etwa Katzenhaaren –
ausgesetzt ist. Daher raten Experten meist
von felltragenden Haustieren wie Katze,
Kaninchen und Meerschweinchen ab, wenn
ein Familienmitglied an allergischen Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis
oder allergischem Schnupfen leidet. Bei Tieren ohne Fell, etwa Schildkröten oder Fischen, ist das Allergierisiko dagegen gering.
Allenfalls kommt es manchmal vor, dass sich
Allergien gegen Fischfutter entwickeln.
Jana jedenfalls hat es geschafft, ihre Eltern von einem Haustier zu überzeugen.
Nach langem Überlegen hat sich die Familie
für recht exotische Tiere entschieden: für
zwei Igeltanreks. Das sind kleine Säugetiere
aus Madagaskar, die ähnlich aussehen wie
hiesige Igel. Gesundheitliche Probleme haben sie den Kindern bislang nicht bereitet.
Aber: Die Tiere sind nachtaktiv und zum Kuscheln eher ungeeignet.
Fische
Schön zu beobachten. Für jüngere
Kinder aber wenig befriedigend, da
sie die Tiere nicht anfassen können.
Außerdem darf man den Zeitaufwand
für die Reinigung des Aquariums
nicht unterschätzen. Vorteil: geringes
Allergierisiko.
Vögel
Wegen des geringen Kuschelfaktors
für kleine Kinder kaum geeignet. Vor
der Anschaffung sollte man sich gut
überlegen, ob man eine artgerechte
Haltung (z. B. mit großen Volieren)
bieten kann. Vorteil: Allergien sind
eher selten.
Kontakt
Auf die Hasel folgt die Birke
Für eine Hyposensibilisierung ist es für die Baumpollensaison zu spät – aber noch nicht für die Gräsersaison
Sandra Markert
Regine Warth
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Post: Stuttgarter Nachrichten
Redaktion Wissenswert
Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart
www.stuttgarter-nachrichten.de/wissen
BERLIN (dpa). Einatmen, ausatmen – nichts
machen Menschen so selbstverständlich wie
dies. Leider verirrt sich dabei so einiges in
die Atemwege, was der Körper mit anschwellenden Schleimhäuten zu bekämpfen
versucht. Dabei handelt es sich um harmlose
Pflanzenpollen, die aber vom Immunsystem
eines Allergikers als Bedrohung wahrgenommen werden. Deshalb wird die Körperabwehr mobilisiert. In diesem Jahr sogar
schon seit Anfang Februar. „Die Allergiesaison ist gestartet“, erklärt Torsten Zuberbier,
Vorsitzender der Europäischen Stiftung für
Allergieforschung (ECARF).
Zurzeit sind die Haselpollen unterwegs. In
einem Kubikmeter Luft finden sich zwischen 100 und 200 Haselpollen, schätzt der
Meteorologe Werner Schätzle vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Freiburg. Als
nächster Frühblüher wird die Birke folgen.
Die Pollen des Baums gelten als besonders
aggressiv und treten in hohen Konzentrationen auf. Für so manchen bedeutet das ein
Dauerniesen: „Diejenigen, die auf Hasel reagieren, reagieren mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Erle und Birke.“ Grund genug für diejenigen, die ihre Allergie noch
nicht haben therapieren lassen, den Arzt
aufzusuchen. „Wer nichts macht, schadet
sich selbst.“ Denn der Körper setzt als Abwehrreaktion auf die Pollen Histamin frei –
das verursacht die Symptome.
Als Medikamente kommen deshalb Antihistaminika infrage. „Die blockieren das
Histamin an seinen Rezeptoren.“ Zuberbier
rät, sich bei der Wahl eines Antihistaminikums beraten zu lassen und eine moderne
Variante zu wählen, die nicht müde macht.
Gegen die verstopfte Nase kommen außerdem Kortison-Nasensprays infrage. „Moderne Mittel wirken örtlich und sind nicht
mehr in der Blutbahn zu messen.“ Weder
verlieren die Sprays bei längerer Anwendung ihre Wirkung, noch sind sie auf Dauer
schädlich, weshalb Experten raten, sie die
gesamte Pollensaison zu verwenden.
Am besten beginnen Allergiker auch
schon ein bis zwei Wochen vor dem erwarteten Pollenflug. „Da ist schon Allergen in der
Luft, selbst wenn der Pollenflug noch nicht
messbar ist“, sagt Zuberbier. Für eine Hyposensibilisierung ist es für die Baumpollensaison zu spät – für die später startende Gräsersaison aber können Allergiker jetzt noch
eine Hyposensibilisierung beginnen.
Wer in diesen Wochen das erste Mal längere Zeit einen Schnupfen hat, sollte an die
Möglichkeit von Heuschnupfen denken und
es vom Arzt abklären lassen, rät Zuberbier.
Dass Hasel- und Erlenpollen bereits in
Wintermonaten in der Luft fliegen, ist nichts
Ungewöhnliches: „Die sind da nicht so empfindlich“, sagte Christina Endler vom Zentrum für Medizin-Meteorologische Forschung des DWD. Die Hauptzeit sei im Februar und März. Wie sich der Pollenflug insgesamt 2016 gestalte, könne man noch nicht
sagen. „Dazu muss man sehen, wie sich das
Wetter entwickelt.“
Hintergrund
Allergien vorbeugen
¡ Die Prävention beginnt während der
Schwangerschaft. Dabei ist es wichtig, sich
ausgewogen zu ernähren. Früher wurde
zwar empfohlen, potente Nahrungsmittel
zu meiden, das ist aber widerlegt. Als
sicher gilt, dass der Verzehr von Fisch das
Baby vor Überempfindlichkeiten schützt.
¡ Mütter sollten zudem ihre Kinder möglichst mehr als vier Monate lang stillen.
Werden ihm in dieser Zeit beispielsweise
über Fertigmilchnahrung Eiweißstoffe
zugeführt, die für den kindlichen Organismus artfremd sind, kann das oft der erste
Anstoß für eine allergische Reaktion sein.
Muttermilch dagegen enthält keine solchen Eiweißstoffe, sondern ist auf den
kindlichen Organismus abgestimmt. (StN)