ein-spruch: „Wollen wir wetten, dass die heutigen Flugplatzgegner

leserbriefe
PANORAMA
Ein-Spruch: „Wollen wir wetten, dass die heutigen
Flugplatzgegner morgen mit dem Flieger von Bozen aus in
die Welt ­hinaus tingeln?“
Maximilian Geier, Neumarkt
ENERGIE
Foto: Alexander Alber
(nd) Die öffentliche Energiegesellschaft Alperia (Zusammenschluss aus Sel und
Etschwerken) macht auf sich
aufmerksam – in Form von
Werbeschaltungen. Dies überrascht nicht, sollen sich doch
die Bürger den neuen Namen
einprägen. Überrascht hat die
SVP-Landtagsabgeordneten
Albert Wurzer und Magdalena
Amhof das Ausmaß der PRTätigkeit einer Gesellschaft,
die sich zu 100 Prozent im öffentlichen Besitz befindet und
die in Südtirol nahezu eine
Monopolstellung einnimmt.
In einer Anfrage wollten sie
von Energielandesrat Richard
Theiner Näheres in Erfahrung
bringen. Aus der Antwort geht
hervor, wohin die Werbegelder
bisher geflossen sind:
• Dolomiten 27.712 €
• Citylights 13.182 €
• Tageszeitung 9.450 €
• Alto Adige 6.290 €
• Südtirol1/Radio Tirol
5.850 €
• Corriere dell’Alto Adige
3.686 €
• Wirtschaftszeitung 3.100 €
• Radio NBC 2.530 €
• Radio Antenne 2.376 €
• Wochenmagazin ff 1.700 €
Ob Alperia auch in Zukunft
so zu werben gedenkt, konnte
Theiner nicht beantworten. Q
Energielandesrat Theiner: Politisch für Alperia verantwortlich.
12
Foto: Alexander Alber
Wo Alperia
wirbt
Flughafen Bozen: Unternehmerverband und Hoteliers- und Gastwirteverband rühren die Werbetrommel und setzen dabei wie die Landesregierung auf „objektive Information“ – mit einer Onlineplattform.
FLUGHAFEN BOZEN
Die Wirtschaft macht mobil
(nd) Jetzt sind Unternehmerund Hoteliers- und Gastwirteverband in den Ring gestiegen: Mit der Online-Plattform
„Forum Flughafen“ zeigen sie
Flagge. Ziel sei es, die Südtiroler „objektiv in Sachen Flughafen zu informieren“. Tatsächlich finden sich auf der
Plattform nicht nur das Entwicklungskonzept, sondern
weitere Informationen rund
um die umstrittene Struktur,
über deren Zukunft im Juni
eine Volksabstimmung entscheiden wird.
Auf http://forum-flughafen.info/ kommen eine Reihe mehr oder weniger prominente Südtiroler zu Wort, die
sich als Flughafenbefürworter
outen: unter ihnen Reinhold
Messner („Ein Land ohne
„Zu einem offenen
Land gehört die
Anbindung an die
Welt durch einen
Flughafen.“
Gottfried Schgaguler
Flughafen kann auf Dauer
nicht prosperieren“), Senator
Francesco Palermo, der Freiheitliche Roland Tinkhauser,
Wellnesspapst Henri Chenot
und der Hotelier Gottfried
Schgaguler.
Am Dienstag kündigte die
Falkensteiner Michaeler Tourism Group an, dass ab dem
5. Juni sonntags Flüge von
Bozen nach Zadar (Kroatien)
angeboten werden. Pikant:
Falkensteiner-Manager und
-Mitbesitzer Otmar Michaeler
No. 05 / 2016
ist zugleich Präsident des Bozner Flughafens. Sein Interesse,
dass diese Infrastruktur ausgebaut und in Schwung gebracht wird, ist also nicht ganz
uneigennützig. In Zadar besitzt die Falkensteiner-Gruppe ein großes Hotel der gehobenen Kategorie.
Aufhorchen hat die Nachricht des Sole24ore lassen,
dass die Billigfluglinie Easyjet
„verstärkt auf den Nordosten Italiens setzen“ will. Vor
allem der Flughafen Venedig
soll verstärkt bedient werden,
zumal man sich dort eine Zunahme von Businesskunden
erhofft. Easyjet wird im Entwicklungskonzept als eine der
Fluggesellschaften genannt,
die in Zukunft Bozen anflieQ
gen könnte.
® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
Herr Doktor, wo sind Sie?
ff 4/16 über den Mangel an
Hausärzten in Südtirol
Herr Schael, Ihre Vorhaben,
dass in Zukunft nicht mehr
eine Arzt-Patienten-Beziehung, sondern eine PatientSystem-Beziehung herrschen­
soll, ist für uns sehr bedenklich und wird sicher
die ­Kosten der öffentlichen
Hand und auch die Kosten
des ­einzelnen Bürgers in die
Höhe schrauben.
Sie können es sich wohl
­leisten, einen Arzt Ihres Vertrauens sowohl im öffentlichen Dienst als auch ­privat
zu konsultieren, aber den
­meisten Bürgern wird es wohl
der Geldbeutel nicht mehr
gewähren. Ein Grundpfei-
ler der Allgemeinmedizin ist
wohl auch der Vertrauensarzt, der viele Probleme ohne
viel laborchemische und instrumentell-technische Mittel
­lösen kann.
Fehlt diese Bezugsperson und
ist der Allgemeinarzt beliebig austauschbar, so wird die
Allgemeinmedizin in dieser
Form wohl keinen Bestand
mehr haben. Dann ist die
freiberufliche Tätigkeit wohl
bei vielen kein Anreiz mehr,
die Allgemeinmedizin zu
wählen und deren Nachteile
in Kauf zu nehmen, sondern
man bevorzugt ein Angestelltenverhältnis mit geregelter Arbeits- und Urlaubszeit,
Sprechstunden­hilfe, eingerichteten Arbeitsplatz ….
Schon durch die Begrenzung
der Höchstzahl ist es vielen
Bürgern nicht möglich, einen Arzt seines Vertrauens zu
wählen, wie die vielen Ansuchen bei der Art.-9-Kommission in der Vergangenheit
zeigten. Viele Patienten beklagen gerade auch im Krankenhaus, dass dauernd andere
Ärzte bei den Kontrollvisiten sind. Wir sind überzeugt,
auch Sie holen sich Hand-
Mittagsmagazin
Das Radio-Magazin mit aktuellen Tagesthemen aus Politik,
Chronik, Gesellschaft und Kultur.
Von Montag bis Samstag täglich ab 12.10 Uhr auf Südtirol 1, Radio Tirol, Radio Holiday, Teleradio Vinschgau, Radio
Grüne Welle, Stadtradio Meran, Radio Gherdeina, Radio
Gherdeina2 und Radio Nord.
www.nachrichten.it
No. 06 / 2016 werker ihres Vertrauens. Das
spart Kosten und Nerven.
Deshalb ersuchen wir Sie,
bei Ihren Überlegungen zur
Organisation des Gesundheitswesens in Südtirol dem
Wert der Patient-Arzt-Beziehung besonders auch in der
Peripherie mehr Beachtung
­einzuräumen!
Martin Vieider, Olang;
Gregor Moroder, Gsies
Der Viehdoktor
Südtirols oberster Tierarzt
und Topverdiener der Landesverwaltung: Porträt von
Paolo Zambotto in ff 4/16
Bei BSE hat Paolo Zambotto
zusammen mit den anderen
Verantwortlichen die größtmögliche Verunsicherung der
Verbraucher angeschoben
und über ein Jahrzehnt die
kostspielige Entsorgung von
Risikomaterial angeordnet,
das keines war. Beim ersten
Einzel-BSE-Fall in Südtirol
ließ er den gesamten Bestand
mit 45 Stück keulen.
Viele Leute lebten in sehr
großer Angst, bereits mit
BSE infiziert zu sein – und
getrauten sich nicht mehr,
Rindfeisch zu essen. Die Preise für Rinder sind ein Jahr
lang zusammengebrochen.
Josef Fulterer, Kastelruth
Die Wirtschaft macht mobil
Unternehmer und Hoteliers
werben für den Flughafen:
„Panorama-Meldung“ in
ff 5/16
konvent.bz.it
Wollen wir wetten, dass die
heutigen Flugplatzgegner
morgen mit dem Flieger von
Bozen aus in die Welt hinaus
­tingeln?
Wie seinerzeit die Verhinderer der MeBo heute bequem dieselbe benutzen und
nicht die alte Landstraße!
Maximilian Geier, Neumarkt
Information laut „forum-flughafen“: Unter „Stimmen“ die
in Stein gemeißelten Wahrheiten der Flugplatzbefürworter, unter „Aufgeschnappt“
die Beiträge ausgewähler Gegenstimmen im Sinne der Befürworter kommentiert. Das
ist versuchte Beeinflussung,
nicht Information.
Wer gute Argumente hat, hat
so was nicht nötig.
Willi Schenk, Eppan
Zirkus Politik
Die Obstruktion der Bürger­
union und der Freiheitlichen
im Regionalrat gegen das
Wahlgesetz. Leitartikel in
ff 5/16
Im Leitartikel stellt ­Alexandra
Aschbacher folgende ­Frage:
„Wie viel Populismus verträgt ein System, bevor
es ­zerbricht?“ Nun, Frau
­Aschbacher, die Frage ist eine
andere: Wie lange lässt sich
die Opposition Lügen und
Versprechungen vom Landes­
hauptmann und vom SVPFraktionssprecher auftischen?
Warum wurde nicht von ff
­berichtet, wie die SVP im
­Regionalrat die Geschäftsordnung zu ihren Gunsten ausgelegt hat? Diese Anmaßung
war der wahre Grund für die
heftigen Proteste einiger Abgeordneten aus dem Trentino.­
® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl
So schwere Sprachen
Die verzweifelten Versuche der Südtiroler, die zweite Sprache zu lernen: Titelgeschichte in ff 5/16
„Mamma perché mi
chiedono se sono italiana o
tedesca?“.
E’ solo una bambina e le
rigide classificazioni non le
appartengono, eppure è stata costretta a confrontarsi a
sei anni con l’appartenenza
linguistica. Mia figlia torna
a casa dalla scuola elementare tedesca e mi riferisce che
una sua amichetta le ha detto „Du bist keine Deutsche,
du bist eine Italienerin.” Suo
papà è austriaco, io sono
­italiana. Non capisce perché
spesso le chiedano se sia
italiana o tedesca.
Trovo estremamente interessante che una bambina che
ha la fortuna di crescere in
una famiglia bilingue in una
terra bilingue, abbia la spensieratezza di non avvertire la
sottile linea che a volte separa, divide e crea un solco tra
differenti gruppi linguistici.
Penso che nonostante tutto
sia un miracolo riuscire a destreggiarsi così tra due cultu-
Trotz der bewegten Debatte­
im Regionalrat hat die SVP
ein Gesetz durchgeboxt, das
eine Reduzierung der Gemeinderäte in ­Bozen verhindert hat, das ihre Machtabsicherung in Bozen­ durch das
Einführen von willkürlichen
Wahlhürden ­zementiert und
die Politikkosten für die
­Referenten in allen Südtiroler
­Gemeinden steigen lässt.
Wie letzthin in der „Flunker­
presse“ häufig praktiziert,
­interessiert nicht der Inhalt, allein die Form wird
analysiert und kommentiert. Ich bin überzeugt,
im konkreten­ Fall einen
re che sono vicine e lontane,
sentendo di appartenere ad
entrambe.
Per questo sono contenta che cresca qui, anche se
spesso come genitore non
è facile fare delle scelte, ad
esempio decidersi tra la
scuola elementare tedesca o
italiana, con tutto quello che
comporta. E il problema è
appunto che bisogna scegliere perché tertium non datur.
La scelta, anche se non è stato facile, l’abbiamo fatta:
scuola tedesca. Ci siamo poi
meravigliati di ritrovarci in
una classe, in cui più della
metà dei bambini è composta da italiani o mistilingui.
Per noi comunque un aspetto positivo. Ormai la situazione è questa e se a livello
politico le decisioni per una
scuola bi o trilingue non
vengono prese, la situazione
reale nelle classi è che ormai
la presenza dei bambini italiani è così forte che quando
si passa da una nota scuola
legitimen­ Wider­stand gegen
höhere ­Politikkosten und gegen eine augenscheinliche
SVPD- Machtabsicherung in
Bozen geleistet zu haben. Wer
sonst, wenn nicht die stärkste­
Oppositionspartei im Lande,­
hätte unter anderen diese
Rolle wahrnehmen sollen?
Walter Blaas, Regionalratsabge­
ordneter der Freiheitlichen, Bozen
Es ist unerträglich, dass unsere­
Medien dies peinliche,
­pöbelhafte Benehmen im
­Regionalrat als „Theater“ oder
„Zirkus“­ bezeichnen. Würden­
sie dem wahren Theater
auch nur ein bisschen mehr
® © Alle Rechte vorbehalten/Riproduzione riservata – FF-Media GmbH/Srl elementare tedesca del centro si sente parlare esclusivamente in italiano. E i bambini tedeschi che arrivano
alle elementari senza capire una parola di italiano, imparano in fretta alla „scuola“
del cortile, durante le pause. Sono consapevole che il
livello di conoscenza del tedesco di mia figlia non sia
tale da „convincere“ la sua
amichetta che sia tedesca.
Ogni tanto nei suoi discorsi,
a volte per mettere più pathos, qualche parola di italiano ci scappa, o magari italianizza una parola tedesca.
A volte non azzecca il genere
degli articoli. Eppure il tedesco è la lingua che usa per
i sogni e che predilige anche per parlare con il cuginetto. Dal mio punto di vista se una bambina di soli
sei anni ha chiare in mente
le distinzioni linguistiche è
perché ripete quello che sente a casa. O forse, fino a quel
momento, non ci sono sta-
­ ufmerksamkeit schenken,
A
­würden sie kapieren, dass
selbst schlimmstes Schmieren­
theater nie auf so ein ­Niveau
sinken kann.
ti tanti contatti con bambini
mistilingui o di altri gruppi linguistici. E’ un peccato. Forse anche per questo,
a volte nelle classi si creano
le „Mannschaften“ divise fra
bambini italiani e tedeschi.
Non certo per la conoscenza della seconda lingua, perché i bambini non giocano
in base alle conoscenze linguistiche. Siamo noi adulti
che abbiamo, a mio avviso,
il compito di aiutarli nella conoscenza degli altri, al
fatto che non siano recepiti come altri, ma come bambini e basta. Altrimenti insegniamo loro a costruire muri
e non a arrampicarvisi sopra
per vedere cosa c’è oltre.
„E tu cosa hai detto alla tua
amica?“, chiedo a mia figlia. „Na, ich bin keine
Italie­nerin. Ich bin Südtirolerin, kann Deutsch und Italienisch, ein bisschen Eng­
lisch und dialetto bresciano
dazu“, mi dice orgogliosa.
Luisa Righi, Bozen
stellt am 3. Dezember 2015,
zu zahlen bis 28. Dezember
2015, erhalten am 25. ­Januar
2016.
Helmut Niedermair, Bozen
Klaus Gasperi, Stadttheater Bruneck
Bozner Schneckenpost
Die Rechnung der Seab, die
vom Sender zum Empfänger
zwei Monate braucht.
Seab Bozen. Bürokratie-Abbau in vollendeter Form: Die
Rechnungen für Abfall und
Wasser brauchen im Zeitalter
von Internet und E-Mail von
Bozen nach Bozen mit privater Postzustellung fast zwei
Monate. Rechnungen, ausge-
Leserbriefe
Die Briefe in der ff sind ein
freies Forum. Jeder Brief ist
uns willkommen, möglichst
sollten alle Platz finden.
Wir bitten Sie, sich kurz zu
halten. Die Redaktion behält
sich Kürzungen vor.
Postanschrift:
ff – Das Südtiroler
Wochenmagazin
Brennerstraße 7a, 39100 Bozen
E-Mail: [email protected]
Fax: 0471 304 510
No. 06 / 2016