Andelfinger Zeitung Dienstag, 12. Januar 2016 Weinland 1 Heilen mit sanftem Griff und leisen Worten BUCH AM IRCHEL «Hand ums Herz» nennt Marianne Fritschi eine von ihr selbst entwickelte Heilmethode für Rückenbeschwerden, die sie am 25. Januar im Bio-BücherBistro Lindenmühle vorstellt. Gibt es so etwas wie einen «glücklichen Notfall»? Marianne Fritschi würde das definitiv bejahen, denn durch einen solchen hat sie vor über sieben Jahren eine Heilmethode entdeckt, von der sie je länger je mehr überzeugt ist. «Damals kam eine 93-jährige Frau in meine Praxis. Sie litt seit Langem unter Rückenschmerzen und konnte nicht einmal mehr aufrechtstehen», erzählt Marianne Fritschi. Die alte Frau habe bei der kleinsten Berührung vor Schmerz aufgeschrien. Marianne Fritschi habe sofort bemerkt, dass die Patientin «einen starken Beckenschiefstand und eine grosse Beinlängendifferenz hatte. Sie klagte über starke Schmerzen in der Kreuzgegend.» An die Anwendung der von ihr praktizierten Dorn-Therapie sei da nicht zu denken gewesen, denn bei dieser Methode bringen die Therapeuten verschobene Wirbel durch leichten Druck in die richtige Position zurück, doch die Patienten müssen sich gleichzeitig dazu bewegen können. Von ihren weiteren komplementärmedizinischen Ausbildungen her, zum Beispiel der «Bioenergetischen Informationsmedizin», wisse sie, dass «sehr viele Störungen und Blockierungen mit den fehlenden Verbindungen zu Organen, Drüsen Hirnarealen, Meridianen und so weiter zu tun haben». Sie griff damals zum «Tensor», einer Einhandrute aus Metall, und fuhr mit der anderen Hand die Wirbel der Pati- legt danach ihre linke Hand einfach nur auf den untersten Wirbel. Nun arbeitet sie sich Wirbel für Wirbel hoch, begleitet von einer beruhigend klingenden Litanei, die sich fast wie ein Software-Protokoll anhört. Mein Körper fühlt sich an wie immer, aber schon wenige Wirbel später schlägt Marianne Fritschis Rute plötzlich so extrem aus, dass das Metallding einfach so zerbricht. Sie entschuldigt sich, holt eine Ersatzrute und setzt die unterbrochene Litanei fort. Jetzt höre ich natürlich etwas genauer hin, und siehe da: Der betreffende Wirbel steht laut dem belauschten «Software-Protokoll» mit jenen körperlichen und psychischen Bereichen in Verbindungen, über die es möglicherweise tatsächlich das eine oder andere Konkrete zu diskutieren gäbe. Wenig später sticht es plötzlich heftig im längst operierten und vergessenen Arthroseknie, und auch das just bei einem Wirbel, der mit den Knien liiert sein soll. Schade, dass ich eine ausgesprochene Schulmedizin-Hardlinerin bin und im Ernstfall lieber der Chemie, dem Marianne Fritschi bietet in Buch verschiedene Therapien an. Bild: sm Skalpell und dem peinigenden Tun kräftiger Chiropraktoren vertraue. entin hoch. An den Ausschlägen der praktiziere sie ihre Methode mit Erfolg Denn wenn man nicht dran glaubt, Rute erkannte sie, wo die Störungen la- in ihrer Praxis. können Heilmethoden wie «Hand ums gen. Und da die alte Dame weder maHerz» bestimmt nichts bewirken, oder? nuellen Druck noch Bewegung ertrug, Man muss nicht dran glauben «Doch, das ist ja gerade das Erstaunligab Marianne Fritschi den Wirbeln Nun zum Praxistest: Die Schreibende che! Die Worte reichen aus, der Körper und den mit ihnen in Verbindung ge- legt sich auf den Massagetisch, und befolgt die Anweisungen, manchmal brachten Organen lediglich mit sanften Marianne Fritschi kontrolliert wie im- sofort, manchmal nach 14 Tagen», sagt Worten den Auftrag, wieder heil zu mer als Erstes die Beinlänge und rich- Marianne Fritschi. werden. «Ich glaubte es selbst kaum, tet die Fuss-, Knie- und Hüftgelenke, wie gut es wirkte. Am Ende der Sitzung die offenbar nicht ganz am richtigen Das Wissen weitergeben konnte sich die verkrümmte Frau wie- Ort sitzen – und sie zeigt gleich, mit Die aus Flaach stammende Marianne der aufrichten. Ich erkannte, dass die- welchen einfachen Übungen man die Fritschi hatte seit ihrer Kindheit so grose Leiden auch ohne manuelle Mani- verschobenen Gelenke ohne fremde sse Probleme mit den Lendenwirbeln, pulation, nur durch Worte behoben Hilfe richten kann. Dann lockert sie den dass ihr Rücken vor 12 Jahren mit einer werden können», erzählt sie. Seither Rücken mit einer leichten Massage und Platte versteift werden sollte. Die Kom- bination von Übungen, Massagen und Therapien wie «Body-Talk» und «Dorn» habe ihr Linderung gebracht. Dank ihrer Weiterentwicklung «Hand ums Herz» habe sie unterdessen ihre schweren Rückenprobleme im Griff: «Heute bin ich froh, dass meine Wirbelsäule nicht versteift wurde», sagt sie. Seit 2008 wendet sie ihre Methode an, zuerst in ihren Gesundheitspraxen in Winterthur und Schaffhausen, seit Oktober nun in Buch am Irchel. Im gleichen Haus bietet sie auch Bed-andBreakfast an. «Meine Gäste sind vor allem Frauen am Rande eines Burnouts, die eine Auszeit brauchen», erzählt sie. Sie finden bei Marianne Fritschi eine schöne Umgebung und auf Wunsch Betreuung mit Gesprächen und in der paramedizinischen Praxis. Werbung habe sie bisher für keines ihrer Angebote machen müssen. «Meine Kunden kommen auf Empfehlung jener, denen ich helfen konnte», sagt sie. Sie will ihre Fähigkeiten und Entdeckungen mit anderen teilen und lädt zu drei Vorträgen ein (siehe Agenda). Und wie geht es dem Rücken der Schreibenden? Nun, bisher gab er sich tatsächlich ungewöhnlich locker. Aber für einen definitiven Schlussbericht scheint mir eine schmerzfreie Woche dann doch etwas zu kurz … (sm) Infoabend «Ganzheitliches Rückenrichten», jeweils 19.30 bis ca. 21 Uhr: Montag 25. Januar, B&B&B Lindenmühle Andelfingen; Donnerstag, 11. Februar, BnB Goodtime, Geisswies 22, Buch am Irchel; Donnerstag, 24. März, Kirchgemeindehaus, Feldstrasse 6, 8400 Winterthur Anmeldung bis zum 24.1. / 10.2./ 23.3. erwünscht. [email protected], Telefon 052 670 05 47. Kosten: 10 Franken. www.balance-wohlbefinden.ch
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