InformatIon Des grössten BraunvIehgenetIkanBIeters europas

Information Des grössten Braunviehgenetikanbieters Europas
Betriebsreportage
Interview
Stierportrait
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Züchterfamilie aus Leidenschaft
Familie Berkmann mit JULEN „Pretty“ (Halbschwester zu AG SALOM) v.l.: Diana und Bernhard mit den drei Söhnen; Eltern Reinhold und Ingeborg mit Schwester Monika Berkmann.
D
er Betrieb Berkmann in Hittisau ist
spätestens seit dem Einsatz des Stieres AG SALOM kein unbekannter mehr.
Bedenkt man, dass Vater Reinhold erst vor
zwanzig Jahren dem Viehzuchtverein beigetreten ist, dann sind die züchterischen Erfolge
der zweiten Generation umso erstaunlicher.
Betriebsdaten
Der Betrieb von Diana und Bernhard Berkmann
ist ein reiner Heubetrieb mit einer Eigenalpe. Im
Winter werden die Tiere in einem Anbindestall
gehalten, mit Auslauf alle zwei Tage. Neben
Heu als alleinigem Grundfutter wird Kraftfutter
in drei Mischungen vorgelegt: Pellets mit einem
ausgeglichenem
Eiweiß-Energie-Verhältnis,
einem reinen Energieergänzungsfutter sowie
einer Hafer-Kleie-Gerste Mischung. Das Kraftfutter wird noch von Hand fünf Mal am Tag vorgelegt, was gleichzeitig eine gute Beobachtung
des Fressverhaltens der Tiere ermöglicht.
Im Sommer zieht der gesamte Betrieb – inklusive Legehühner – für ca. fünf Monate auf die
Alpe.
Zuchtziel
Die elegante, feine Braunviehkuh mit einem
hohen Eutersitz (für die Alpung), guter Oberlinie, perfekter Beckenneigung und entsprechender Größe ist das erklärte Zuchtziel der
Familie Berkmann. Die Leistung ist dabei eine
AG SALOM, Salomon x Glenn, gZW: +421 -0,04 +0,01, gEXT: 126, gFIT: 114
Grundvoraussetzung, wobei für einen Alpbetrieb die 10.000 kg Kuh nicht das Ziel sein kann.
Ganz wichtig für gesunde und leistungsbereite
Kühe ist auch die Zufütterung von Heu im Sommer.
Die Familie Berkmann hält derzeit auch acht
Holstein Kühe („Tendenz fallend…“) und sieht
daher ganz deutlich die Vorteile des Braunviehs.
Trotz der höheren Leistung der HF-Kühe, wird
das Braunvieh wegen der guten Zellzahl, den
viel besseren Inhaltsstoffen und nicht zuletzt
wegen seinem umgänglichen, ruhigen Charakter bevorzugt.
Kuhfamilien
Die P-Linie wurde von Prunki „Pearl“ begründet. Ihre Glenn Tochter „Prisma“ ist die
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Mutter von AG SALOM. Sie war 2013 jeweils
Reservechampion auf dem Championat und
bei der Night Show. 2015 war sie Bundessiegerin in Imst. Ihre Julen Tochter „Pretty“ wurde
am 7. November zum Jungkuhchampion 2015
gewählt. 2014 war sie Euterchampion und
Reservechampion bei der Night Show sowie
Reservesiegerin beim Dairy GP in Maishofen.
Weitere Nachkommen aus der P-Linie stammen
von Einstein, Blooming und Nescardo. Die R-Linie wurde von Prunki „Raider“ begründet. Aus
dieser Linie gibt es Nachkommen von Jongleut,
Payoff, Denzo, Genox-Boy (2. Platz auf der Bundesbraunviehschau) und Alasko.
Besamung
PRUNKI „Pearl“, Großmutter von AG SALOM, Ext.91, HL/3 9.154-4,26-3,46
Sein Lieblingsstier war Starbuck – der letzte
komplette Stier. Heute gibt es viele gute Stiere,
wobei jeder etwas kann aber keiner kann alles.
Bei der Besamung wird selbstverständlich der
Stier AG SALOM eingesetzt, aber auch neue
genomische Jungstiere werden zuerst „ausprobiert“ und erst wenn es „passt“ breit eingesetzt.
Ausblick
Gesundheit und der Zusammenhalt innerhalb
der Familie stehen für die Familie Berkmann an
der Spitze der Wunschliste. Damit die drei Söhne
– Cornelius(5), Leander(4) und Severin(2) - nicht
nur die Arbeit am Hof, sondern auch die Freude und die schönen Erlebnisse mitbekommen,
werden sie auf alle Schauen mitgenommen.
Daneben wünschen sich die Berkmanns, dass
die Leistung und der Arbeitseinsatz der Bauern
in der Öffentlichkeit entsprechend geschätzt
werden. Diana und Bernhard möchten auch in
Zukunft das Erreichte sichern und dem selbst
gewählten Zuchtziel noch näher kommen.
„
Hinaufkommen ist schwer,
oben bleiben ist noch schwerer
GLENN „Prisma“, Mutter von AG SALOM, Ext. 92, HL/2 9.712-4,45-3,71
“
Betriebsdaten Diana und Bernhard Berkmann
Hittisau, Seehöhe: 800 m; Fläche: Heimfläche 30 ha (davon 25
ha Pacht), 3-4 Schnitte, Eigenalpe 42 ha; Tierbestand: 45 Kühe
(davon 8 HF), 55 Stk. Jungvieh, 200 Legehennen
Leistung:
KuhzahlMilch-kgFett-%Eiweiß-%F+E-kg
2010 35
8.504 4,00 3,55 643
2011 36
8.721 3,95 3,55 654
2012 33
8.616 3,98 3,57 650
2013 35
8.236 4,00 3,56 623
2014 35
8.566 4,01 3,58 651
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Sehr geehrter Herr Stumpenhusen,
stellen
Sie
unseren
Lesern doch bitte das Unternehmen Spermex kurz vor.
Stumpenhusen: Die Spermex GmbH ist das
Exportvermarktungsunternehmen für sieben
Besamungsorganisationen incl. der Alpengenetik. Anders als bei den meisten internationalen Wettbewerbern stellen bei unseren
Gesellschaftern die Rassen Fleckvieh und
Braunvieh die wichtigsten Rinderrassen dar,
so dass sich auch unser Vermarktungsfokus
speziell darauf ausrichtet.
Im Jahr 2014 wurden weltweit knapp fünfzig
Länder beliefert. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch 28 Länder. Weltweit hat
der Absatz für deutsche Braunvieh- und Fleckviehgenetik erfreulicherweise kontinuierlich
zugenommen.
te, die gute Knochenqualität mit den harten
Klauen, das ruhige Temperament und die längere Nutzungsdauer im Vordergrund.
Welche Eigenschaften sollte das
Braunvieh intensiv bearbeiten,
um weiterhin eine interessante
(Export)-Rasse zu bleiben?
Stumpenhusen: Aus züchterischer Sicht
muss natürlich die Milchleistungssicherheit
gewahrt werden, um konkurrenzfähig zu
bleiben; wir dürfen keine Kuh für die Vitrine
züchten. Die rassespezifischen Vorzüge in
den Eiweißprozenten, der Fundamente und
Langlebigkeit müssen unbedingt gepflegt
werden, um sich gegenüber anderen abzuheben. Nachholbedarf gibt es zum einen beim
Saugverhalten der Kälber (dies ist vor allem
in Holstein-dominierten Märkten relevant)
Besser als die
Anderen sein!
Interview mit Frank Stumpenhusen, Geschäftsführer der Spermex GmbH
Der Export von Braunviehsperma
nimmt einen nicht unerheblichen
Anteil Ihrer Aktivitäten ein. Welche
Qualitäten des Braunviehs werden von Ihren ausländischen Kunden primär nachgefragt?
Stumpenhusen: Hier müssen wir etwas nach
den unterschiedlichen Anforderungen der
Märkte differenzieren: In den europäischen
Stammpopulationen sind ähnliche Qualitäten wie bei uns gefragt, wenn auch jedes
Land, jede Region und jeder einzelne Züchter unterschiedliche Präferenzen bezüglich
Leistung, Exterieur und Fitnessmerkmale hat.
In den weiter entfernt gelegenen BraunviehReinzuchtpopulationen ist vor allem die Robustheit des Braunviehs gefragt. Oftmals sind
dies benachteiligte Standorte, wo Braunvieh
seine herausragenden Qualitäten in der Anpassungsfähigkeit unter Beweis stellt. Stark
zugenommen hat in den letzten 15 Jahren der
Gebrauch von Braunvieh als Kreuzungspartner. Hierbei stehen die hohen Eiweißprozen-
und mittlerweile auch bei der Fruchtbarkeit.
Dieses Merkmal ist zwar nur gering erblich,
aber international rückt es immer mehr in den
Fokus und als Fitnessrasse muss Braunvieh
hier punkten.
Ein anderes Aufgabenfeld besteht aber auch
im Marketing der Rasse. Jede Organisation
und jede Rasse versucht sich für die Zukunft
zu positionieren. Im Hinblick auf seine Populationsgröße reicht es beim Braunvieh nicht, nur
genauso gut wie andere zu sein.
Wir müssen besser sein und das verlangt erhebliche Anstrengungen. Hier dürfen wir nicht
auf Hilfe von außen warten, sondern die Initiative muss von den wesentlichen Braunviehorganisationen selber ausgehen. Um es ehrlich zu sagen, 5 vor 12 ist es schon gewesen,
aber es besteht immer noch Raum für mutige
Entscheidungen und Weichenstellungen für
die Zukunft, wenn die Züchter und ihre Organisationen das Heft in die eigenen Hände
nehmen.
5
ten. Im Export ist wichtig, dass wir die besten
Vererber gesext verfügbar haben, da hier die
unterschiedlichen Produktionskosten zugunsten der nordamerikanischen Anbieter spricht.
Umso wichtiger ist dann die Produktqualität
selber. Hier brauchen wir uns aber nicht zu
verstecken: Unsere Braunviehgenetik hat sich
schon seit einiger Zeit weltweit in der absoluten Spitze etabliert.
Frank Stumpenhusen, Geschäftsführer der Spermex GmbH
Welches sind die wichtigsten Exportländer für Braunviehsperma
und wo sehen Sie zukünftig noch
Potential?
Stumpenhusen: Neben den umsatzstarken
Braunvieh-Stammländern im benachbarten
Ausland sind dies ausbaufähige Märkte wie
in Holland, Belgien, Großbritannien, Skandinavien, die aufstrebenden osteuropäischen
EU-Länder (z.B. Slowenien), der mengenmäßig wichtige Absatzmarkt Türkei sowie auch
die früheren GUS-Staaten, in denen Braunvieh und dem Braunvieh ähnliche Lokalrassen
bestehen und noch einiges Potenzial bergen.
In Übersee sind vor allem Australien, Neuseeland, USA, Kanada und die arabische Halbinsel zu nennen. Chancen bestehen immer noch
im lateinamerikanischen Kreuzungsmarkt mit
zebuinen Rassen.
Wie sieht die Nachfrage nach gesextem Sperma im Ausland aus?
Stumpenhusen: Ein beträchtlicher Teil des
gesexten Samens, der von unseren Stationen
in den letzten Jahren produziert wurde, ist
im Export vermarktet worden. Ich wundere
mich, dass im heimischen Gebiet die Nachfrage immer noch derartig begrenzt ist. Gerade
beim Braunvieh sollte die Rechnung trotz der
Preisdifferenz zum konventionellen Sperma
aufgehen und unsere Organisationen bieten
ihren Mitgliedern den gesexten Samen ja fast
zum Selbstkostenpreis an. Die Qualität des
gesexten Samens und die Befruchtungsrate
sollen sich laufend verbessern, so dass auch
diesbezüglich die Vorbehalte abnehmen dürf-
Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Zukunft?
Stumpenhusen: Sorge bereitet uns, dass
sich die Exportmärkte für Braunvieh besser
entwickeln als der Heimatmarkt. Schließlich
benötigen wir die Motivation der heimischen
Braunviehzüchter als Basis für unser jetziges
und zukünftiges Produkt. Ich glaube, dass das
genetische Potenzial insgesamt bei unserem
Braunvieh sehr wohl besteht und nur in Details verbessert werden muss. Wichtiger ist
die Eigeninitiative bei der Positionierung der
Marke „Braunvieh“– sowohl bei den eigenen
Mitgliedern als auch im internationalen Wettbewerb. Die Probleme müssen angegangen
werden anstatt sie zu verschieben und auf
Hilfe von oben zu warten. Etwas mehr Selbstbewusstsein darf die Braunviehzucht aber
auch zeigen.
Vielen Dank für das Interview!
Braunviehherde in Australien.
Die gefragtesten AG-Stiere im Export
des Jahres 2015, sortiert nach verkauften Dosen:
1AG Viper Pp
2AG Halleluja
3AG Verdi
4AG Puck
5AG Vanpari
6AG Pizarro
7AG Hercules
8AG Voice
9AG Easybull
10AG Vox
In diese 22 Länder wurde AG-Sperma
im Jahr 2015 exportiert, sortiert
nach verkauften Dosen:
1Italien
2Schweiz
3Österreich (ohne
Tirol, Vorarlberg und
Kärnten)
4Australien
5Katar
6Frankreich
7Belgien
8Ägypten
9Israel
10Russland
11Kanada
12England
13Slowenien
14Holland
15Neuseeland
16Brasilien
17Irland
18Arabische Emirate
19Norwegen
20Polen
21Portugal
22Kolumbien
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AG HOTSPOT: der aktuelle
Alpengenetik-Jungstar
L
aut Wikipedia ist der Begriff Hotspot
im Bereich Genetik folgendermaßen
definiert: „Ein Hotspot (Brennpunkt)
bezeichnet in der Genetik Bereiche, in welchen vermehrt Rekombinationen stattfinden.
Rekombination verursacht die genetische
Variabilität innerhalb einer Population. Die
genetische Variabilität ist wiederum die Basis
für die Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen.“ Und AG Hotspot ist ideal angepasst an die heutigen Umweltbedingungen
bzw. an die Ansprüche, die an die moderne
Braunviehkuh gestellt werden. Sein ausgeglichenes Vererbungsmuster lässt kaum Wünsche offen.
Doch kehren wir zunächst zu seinen Wurzeln
zurück. AG HOTSPOT wurde von Gerhard
Kern in Hergensweiler gezüchtet. Er ist das
Produkt einer typischen Ausgleichspaarung.
Sein leistungsstarker Vater AG Hobbit wurde
auf die inhaltsstoffstarke Etpat-Tochter Ulla
angepaart und heraus kam AG HOTSPOT.
Zucht wie im Schulbuch! Die bereits erwähnte Etpat-Tochter Ulla ist ein typisches Beispiel
für den Stier Etpat. In der ersten Laktation
noch mit unauffälligen 6.500 Liter, steigerte
sie sich in der zweiten Laktation auf 8.000
Liter und hat die dritte Laktation mit über
9.000 Litern bei besten Inhaltsstoffen abgeschlossen. Auch im Exterieur ganz Etpat zeigt
sie sich mittelrahmig im Rahmen und Becken,
aber stark in Fundament und Euter und kennt
den Tierarzt nur von der Besamung. Dahinter
steht Jublend-Uma, die leider dreistrichig in
die Laktation startete und nie richtig in Tritt
kam. Ganz im Gegensatz zu deren Mutter
Hucos-Uschi, die heute noch im Betrieb steht,
achtmal gekalbt hat und mit einer Durchschnittsleistung von über 10.000 Liter aufwarten kann.
AG Hotspot – der neue Star der Alpengenetik!
AG HOTSPOT selber überzeugt mit seiner
Ausgeglichenheit. Mit einem GZW von 135
kann er in allen Merkmalskomplexen überzeugen. Im Bereich Milch überzeugt er mit
über 1000kg Milchmengenvererbung, im
Fleischwert liegt er bei 105 und auch im
Fitnessblock kann er mit einem Zuchtwert
von 117 punkten. Sehr speziell ist auch seine Exterieurvererbung. Mit 109 im Rahmen
bringt er genügend Größe, Tiefe und Breite
und mit 105 im Becken eine ausreichende
Beckenausformung. Die Hinterbeine mit ide-
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Alpengenetik,
Buxheimer Str. 104, 87700 Memmingen
Fotonachweis: Soldi, Luca Nolli, Keleki, Berchtold, Fankhauser, Archiv Alpengenetik
Dezember 2015
aler Winkelung und straffer Fesselung ergeben eine Fundamentnote von 116 Punkten.
Ausgezeichnet zeigt sich das Balkendiagramm in der Eutervererbung, das ihm einen
Euterzuchtwert von 120 beschert. Aufgrund seines überragenden Vererbungsmusters lief AG HOTSPOT bei allen Alpengenetikpartnern im Grundeinsatz und wird in den kommenden Monaten zu einem der gefragtesten
Stiere werden.
Freuen wir uns auf seine Nachkommen!
7
Milch, Eiweiss
und Fitness
M
it einem deutlichen Bekenntnis zur
Zukunft der Rasse Braunvieh schloss
Braunvieh Austria sowie die Arbeitsgemeinschaft Deutsches Braunvieh die
Herbsttagung in Salzburg am 25. November
2015 ab. Dabei stand die Neuausrichtung des
Gesamtzuchtwertes der Rasse Braunvieh im
Mittelpunkt der Tagung.
Die Diskussionen waren bereits 2014 begonnen worden und wurden durch die Einbindung
der Züchter in verschiedenen Züchterversammlungen in beiden Ländern 2015 intensiviert.
Nach zehn Jahren Einsatz des bestehenden
Gesamtzuchtwertes
(GZW) war es an der
Zeit, die Ausrichtung
des GZW erneut auf den
Prüfstand zu stellen.
Bei den abschließenden
Beratungen der beiden
Arbeitsgemeinschaften
einigte man sich nun darauf, den züchterischen
Druck auf eine klare Positionierung der Rasse
Braunvieh durchzuführen. Mit der Gewichtung
von Eiweißprozent und
der gleichzeitigen Steigerung in Milchmenge
und den Fitnessmerkmalen entspricht man
den Züchterwünschen
in beiden Ländern.
In der relativen Gewichtung werden die
Bestandteile
Milch/
Fleisch/Fitness künftig
im Verhältnis 50/5/45
gewichtet werden. Damit wird das Gewicht
von Milch von 48 Prozent auf 50 Prozent
erhöht, innerhalb der
Milchbestandteile werden Fett/Eiweiß mit
20,7
Prozent/27,8
Prozent im Verhältnis
von etwa 1:1,3 gewichtet, wobei die Eiweißprozente ein zusätzliches Gewicht von 1,5
Prozent erhalten. Bei den Fitnessmerkmalen
erhalten Nutzungsdauer 12 Prozent, Persistenz 3 Prozent, Fruchtbarkeit 15 Prozent,
maternaler Kalbeverlauf 1 Prozent, der neue
Vitalitätszuchtwert 4 Prozent und die Eutergesundheit 10 Prozent. Damit erfährt die
Fruchtbarkeit eine deutliche Erhöhung und
macht es möglich, in diesem Merkmal, trotz
deutlicher Betonung der Milchkomponente,
den Selektionserfolg zu halten. Somit wurde
mit der nun neu entschiedenen Gewichtung
ein deutliches Signal zur Positionierung der
Rasse gemacht, die Milchleistung, Eiweiß
und Fitness in idealer Weise zu kombinieren
versteht. Hierbei spielen die züchterische Bearbeitung von Nutzungsdauer, Fruchtbarkeit
und Eutergesundheit eine besonders große
Rolle und bestätigen Braunvieh als eiweißstarke Fitnessrasse.
Sofern der Beratende Ausschuss im Februar
dieser Vorlage zustimmt, wird der neue Gesamtzuchtwert mit einer Reihe von weiteren
Änderungen in der Zuchtwertschätzung im
April 2016 eingeführt werden.