REGIONALES I 5 • Anzeige Andreas Krauße Geschäftsführer AWO-Kreisverband Saalfeld/ Rudolstadt e. V. Neue Bescheidenheit Es gehört zu den beliebtesten Vorurteilen, dass Bürgermeister nur dann im Amt was taugen, wenn sie Jäger und Sammler sind. Solche von Fördermitteln. Und in der Tat – reist man durch deutsche Landen, so recken sich allüberall stolz Schilder in die Himmelsbläue und verkünden die frohe Botschaft „Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln ...“ – aus Brüssel, aus Berlin, aus Erfurt ... Schließlich gibt es eigentlich für alles ein Fördertöpfchen. Da kommen blaubasaltige katzenbucklige Pflastersteine in Altstädte, über die man(n und frau) kaum unfallfrei laufen können. Da werden Brücken für noch nicht einmal geplante Autobahnen in die Landschaft geklotzt. Manchmal aber gibt es auch Förderung für Projekte, die wirklich was taugen. Weil sie der Zukunft zugetan, weil sie für unsere Kinder sind. Wie z. B. die Erweiterung der Kindertagesstätte in Unterwellenborn. Dafür macht die Gemeinde 600.000 Euro locker. Unterwellenborn hat eben ein Herz für Familien. Zahlt z. B. auch für jeden Neugeborenen 250 Euro „Begrüßungsgeld“. Und das hat sich offensichtlich jetzt bis ins ferne Erfurt herumgesprochen. Sorgte für eine Geste der Großzügigkeit: Bisher nämlich wollte der Freistaat die Kita-Erweiterung nicht fördern. Jetzt gab es einen Sinneswandel. Hochoffiziell erhielt die Bürgermeisterin einen Anruf aus dem Ministerium mit einer Zusage über Fördermittel für 2014. In Höhe von 290,72 Euro. Immerhin. Und was ist schon schnöder Mammon gegen eine solche große Geste, meint Ihr „Kleines Haus am Wald“ – 60 wirste alt! Unterwellenborner Kita macht Party und bekommt auch Geschenke Schwarz-weiße Bilder, sichtlich gealtert. Manchmal setzt der Ton aus. Dennoch dürfte der 12 Minuten lange DEFA-Film eine Attraktion sein, feiert die Kita Unterwellenborn diese Woche Geburtstag: Der Streifen von 1954 zeigt „Die Reise nach Binz“ – damals das größte Sommer-Abenteuer der Kinder des Betriebskindergartens der Die stellv. Kita-Leiterin Ramona Groß, Sina Neumann und Andrea Wende erfreut sichtlich der Kita-Anbau Maxhütte ... (o.). Aus dem Archiv stammt das wohl älteste „MannDie Unterwellenborner Kita ist schaftsbild“ der Kita (u.) Spannemde Frage: Wer ereine, wenn nicht gar DIE älteste kennt jemanden (oder sich) darauf? Fotos (2): Rainer ihrer Art im Freistaat, die immer Aschenbrenner/ Curcuma Medien noch im selben Gebäude residiert. Ihr 60. Geburtstag verlangt förmlich nach einer formidablen Festwoche. Und ist Grund für ein besonderes Geschenk: Ihrem Alter gemäß, bekam die Kita deshalb ein Lifting. Kein kleines zudem. Es gab die lang ersehnte Erweiterung. 24 Plätze für KrippenKrabbler entstanden, die Anfang Juni einziehen werden. „Kleines Haus am Wald ...“ 600.000 Euro ließ sich das die Gemeinde kosten. „Gut angelegtes Geld“, ist Bürgermeisterin Andrea Wende sicher. Sie führt seit 2006 die Geschicke. Das war das Jahr der großen „Kommunal-Hochzeit“. Seither leben in neun Ortsteilen 6.200 Einwohner. Drei Kitas gibt es, rund 250 Plätze haben die. Und die werden auch gebraucht. Das liegt sicher nicht nur am „Begrüßungsgeld“ von 250 Euro, das es für jeden neuen Erdenbewohner aus dem Rathaus gibt. Unterwellenborner scheinen eben von Natur aus furchtbar fruchtbar: Mit 50 Babys pro Jahr schafft es der Gemeinde lässig an die Spitze der Thüringer Geburten-Statistik. Andrea Wende liegen alle Ortsteile und alle Kitas gleicherma- AWOKreisverband Saalfeld/Rudolstadt e. V. Rainweg 91 07318 Saalfeld Telefon: Telefax: EMail: Internet: 03671 563 100 03671 563 111 info@awosaalfeld.de www.awosaalfeldrudolstadt.de Geschäftsführer: Andreas Krauße ßen am Herzen. „Aber das ,Haus am Wald' ist halt unser größtes ...“ Deshalb gab es voriges Jahr für 250.000 Euro eine schicke neue Außenanlage – und nun den Anbau. Der schmiegt sich stimmig an die alten Mauern, ohne seine kürzliche Geburt zu verleugnen. Architekt Thomas Brückner gab sich Mühe – und dem fast vollständig aus Holz erbauten Haus eine naturbelassene hölzerne Fassade. Pflegeheime und Urlaubspflege Tagespflege Sozialstationen Beratungsstellen Wohn und Pflegeheim für geistig behinderte Menschen Kindergärten Kinderkrippen Begegnungsstätten Seniorenbüro Das war seine Verbeugung vorm waldpädagogischen Konzept, das hier seit Jahren und mit Erfolg umgesetzt wird. Die Mädels und Jungs sind bei fast jedem Wetter draußen, genießen den wohl größten Spielplatz, den man sich denken kann. Naturnah geht es auch über den Köpfen der neuen Bewohner – beim Dach des neuen kuscheligen Krippen-Trakts – zu. Und was für ein Dach das ist! Eines, das lebt. Denn es wird begrünt – dank großzügiger Spende. 6.000 Euro gibt das Stahlwerk Thüringen, das hierzulande noch viele „Maxhütte“ nennen. „Das ist auch für uns eine ordentliche Summe“, sagt Sina Neumann. Sie muss es wissen. Sie ist die Finanzchefin der Stahlkocher. Und sie kennt auch die Kita. Fast jeden Tag ist sie hier, ums Töchterlein zu bringen oder zu holen. So, wie das viele der 700 Stahlkocher tun. „Wir haben jede Menge junger Mütter und Väter. Deshalb freuen wir uns auch über eine gut ausgestattete Kita.“ Einen guten Draht habe man deshalb mit der AWO Saalfeld – mit der Geschäftsführung und der Leitung der Kita. Als die Bitte um ein finanzielles Engagement kam, habe man nicht gezögert. Und das war nicht das erste Mal, dass die Maxhütte beispringt. Babelsberg ließ grüßen Ohne sie hätte es schließlich kein „Kleines Haus am Wald ...“ gegeben. Das war schon damals so anmutig, dass selbst die Babelsberger Filmemacher Wind davon bekamen. Deshalb also gab es den Film „Die Reise nach Binz“ (Szenenfoto u.). In den 60 Jahren seither hat sich unglaublich vieles geändert. Eines ist aber geblieben: Es ist das Haus der Kinder, des Lachens. Elternschule Gästehaus/Pension Jugendhilfeeinrichtung ambulante Erziehungshilfe Schulbegleitung Ergotheraphie psychiatrisches Wohnheim ambulant betreutes Wohnen Beratungen und Leistungen für das persönliche Budget
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