140521 10 Kita Unterwellenborn

REGIONALES I 5
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Andreas Krauße
Geschäftsführer
AWO-Kreisverband
Saalfeld/
Rudolstadt e. V.
Neue Bescheidenheit
Es gehört zu den beliebtesten Vorurteilen, dass Bürgermeister nur dann
im Amt was taugen, wenn sie Jäger
und Sammler sind. Solche von Fördermitteln.
Und in der Tat – reist man durch deutsche Landen, so recken sich allüberall stolz Schilder in die Himmelsbläue
und verkünden die frohe Botschaft
„Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln ...“ – aus Brüssel, aus Berlin, aus
Erfurt ...
Schließlich gibt es eigentlich für alles
ein Fördertöpfchen.
Da kommen blaubasaltige katzenbucklige Pflastersteine in Altstädte,
über die man(n und frau) kaum unfallfrei laufen können.
Da werden Brücken für noch nicht einmal geplante Autobahnen in die Landschaft geklotzt.
Manchmal aber gibt es auch Förderung für Projekte, die wirklich was taugen. Weil sie der Zukunft zugetan, weil
sie für unsere Kinder sind. Wie z. B. die
Erweiterung der Kindertagesstätte in
Unterwellenborn. Dafür macht die Gemeinde 600.000 Euro locker.
Unterwellenborn hat eben ein Herz für
Familien. Zahlt z. B. auch für jeden
Neugeborenen 250 Euro „Begrüßungsgeld“.
Und das hat sich offensichtlich jetzt bis
ins ferne Erfurt herumgesprochen.
Sorgte für eine Geste der Großzügigkeit: Bisher nämlich wollte der Freistaat die Kita-Erweiterung nicht fördern.
Jetzt gab es einen Sinneswandel.
Hochoffiziell erhielt die Bürgermeisterin einen Anruf aus dem Ministerium mit einer Zusage über Fördermittel für
2014.
In Höhe von 290,72 Euro.
Immerhin. Und was ist schon schnöder Mammon gegen eine solche große Geste, meint Ihr
„Kleines Haus am Wald“ – 60 wirste alt!
Unterwellenborner Kita macht Party und bekommt auch Geschenke
Schwarz-weiße Bilder, sichtlich
gealtert. Manchmal setzt der
Ton aus. Dennoch dürfte der 12
Minuten lange DEFA-Film eine
Attraktion sein, feiert die Kita
Unterwellenborn diese Woche
Geburtstag: Der Streifen von
1954 zeigt „Die Reise nach
Binz“ – damals das größte
Sommer-Abenteuer der Kinder
des Betriebskindergartens der Die stellv. Kita-Leiterin Ramona Groß, Sina Neumann
und Andrea Wende erfreut sichtlich der Kita-Anbau
Maxhütte ...
(o.). Aus dem Archiv stammt das wohl älteste „MannDie Unterwellenborner Kita ist schaftsbild“ der Kita (u.) Spannemde Frage: Wer ereine, wenn nicht gar DIE älteste kennt jemanden (oder sich) darauf? Fotos (2): Rainer
ihrer Art im Freistaat, die immer Aschenbrenner/ Curcuma Medien
noch im selben Gebäude residiert.
Ihr 60. Geburtstag verlangt förmlich nach einer formidablen Festwoche. Und ist Grund für ein besonderes Geschenk: Ihrem Alter
gemäß, bekam die Kita deshalb
ein Lifting. Kein kleines zudem.
Es gab die lang ersehnte Erweiterung. 24 Plätze für KrippenKrabbler entstanden, die Anfang
Juni einziehen werden.
„Kleines Haus am Wald ...“
600.000 Euro ließ sich das die Gemeinde kosten. „Gut angelegtes Geld“,
ist Bürgermeisterin Andrea Wende
sicher. Sie führt seit 2006 die Geschicke. Das war das Jahr der großen
„Kommunal-Hochzeit“. Seither leben
in neun Ortsteilen 6.200 Einwohner.
Drei Kitas gibt es, rund 250 Plätze
haben die. Und die werden auch
gebraucht.
Das liegt sicher nicht nur am
„Begrüßungsgeld“ von 250 Euro,
das es für jeden neuen Erdenbewohner aus dem Rathaus gibt.
Unterwellenborner scheinen
eben von Natur aus furchtbar
fruchtbar: Mit 50 Babys pro Jahr
schafft es der Gemeinde lässig
an die Spitze der Thüringer
Geburten-Statistik.
Andrea Wende liegen alle Ortsteile und alle Kitas gleicherma-
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Geschäftsführer: Andreas Krauße
ßen am Herzen. „Aber das ,Haus am
Wald' ist halt unser größtes ...“
Deshalb gab es voriges Jahr für
250.000 Euro eine schicke neue
Außenanlage – und nun den Anbau.
Der schmiegt sich stimmig an die
alten Mauern, ohne seine kürzliche
Geburt zu verleugnen.
Architekt Thomas Brückner gab sich
Mühe – und dem fast vollständig aus
Holz erbauten Haus eine naturbelassene hölzerne Fassade.
Pflegeheime und Urlaubspflege
Tagespflege
Sozialstationen
Beratungsstellen
Wohn­ und Pflegeheim für geistig
behinderte Menschen
Kindergärten
Kinderkrippen
Begegnungsstätten
Seniorenbüro
Das war seine Verbeugung vorm
waldpädagogischen Konzept,
das hier seit Jahren und mit Erfolg umgesetzt wird. Die Mädels
und Jungs sind bei fast jedem
Wetter draußen, genießen den
wohl größten Spielplatz, den
man sich denken kann.
Naturnah geht es auch über den
Köpfen der neuen Bewohner –
beim Dach des neuen kuscheligen Krippen-Trakts – zu. Und
was für ein Dach das ist! Eines,
das lebt. Denn es wird begrünt –
dank großzügiger Spende.
6.000 Euro gibt das Stahlwerk
Thüringen, das hierzulande noch
viele „Maxhütte“ nennen.
„Das ist auch für uns eine ordentliche Summe“, sagt Sina
Neumann. Sie muss es wissen.
Sie ist die Finanzchefin der
Stahlkocher.
Und sie kennt auch die Kita.
Fast jeden Tag ist sie hier, ums
Töchterlein zu bringen oder zu
holen. So, wie das viele der 700
Stahlkocher tun. „Wir haben jede
Menge junger Mütter und Väter.
Deshalb freuen wir uns auch über
eine gut ausgestattete Kita.“
Einen guten Draht habe man deshalb
mit der AWO Saalfeld – mit der Geschäftsführung und der Leitung der
Kita. Als die Bitte um ein finanzielles
Engagement kam, habe man nicht gezögert. Und das war nicht das erste
Mal, dass die Maxhütte beispringt.
Babelsberg ließ grüßen
Ohne sie hätte es schließlich kein
„Kleines Haus am Wald ...“
gegeben. Das war schon damals
so anmutig, dass selbst die Babelsberger Filmemacher Wind
davon bekamen. Deshalb also
gab es den Film „Die Reise nach
Binz“ (Szenenfoto u.).
In den 60 Jahren seither hat sich
unglaublich vieles geändert. Eines
ist aber geblieben: Es ist das
Haus der Kinder, des Lachens.
Elternschule
Gästehaus/Pension
Jugendhilfeeinrichtung
ambulante Erziehungshilfe
Schulbegleitung
Ergotheraphie
psychiatrisches Wohnheim
ambulant betreutes Wohnen
Beratungen und Leistungen für
das persönliche Budget