11-2-2015 Erasmus Athen

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Weiterbildung auf griechisch
Dank „Erasmus+“ geht es quer durch Europa
Kurz vor Weihnachten. Ein AWOQuartett tat es den Vögeln gleich.
Machte den Abflug in den warmen
Süden. Nicht zum urlauben, sondern
zum Erfahrungsaustausch.
Die Kita-Koordinatorin Ute Salewski,
Caroline Reichling (Kita „Am Goldfischteich“, Saalfeld) und Verena Reichmann (Kita „Bunte Spielwelt“, Kamsdorf) sowie Sebastian Kellner, der Leiter des „Informations- und Beratungszentrums“ mit Sitz am Blankenburger
Tor 2 in Saalfeld, zog es nach Griechenland, nach Athen. Ziel war die „Deutsche Schule“ und deren Kindergarten.
Diese fünftägige Bildungs-Tournee
folgt dem edlen europäischen Gedanken, die Bildungssysteme in der EU zu
modernisieren, die Kinder- und Jugendhilfe voranbringen und die Kompetenzen und Beschäftigungsfähigkeit
der Europäer generell zu verbessern.
Dafür wurde im Vorjahr „Erasmus+“ –
ein neues EU-Programm – aufgelegt.
Im „Erasmus+“-Topf liegen 14,8 Mrd.
Euro. Davon sollen bis 2020 vier Mio.
Menschen profitieren, neue Wege der
Zusammenarbeit und Partnerschaft
schulischer Einrichtungen in ganz
Europa geöffnet werden.
Und ein solch neuer Weg führte von
Saalfeld via Berlin-Tegel nach Athen an
die „Deutsche Schule“ – eine von weltweit 140. Die wenden sich zwar v. a. an
Deutsche, die im Ausland arbeiten und
für ihre Kinder eine deutsche schulische Erziehung wünschen. Darüber
hinaus machen sich aber auch Kinder
der Gastländer und anderer Nationen
mit Deutschland, seiner Kultur und
Sprache vertraut.
Fast 1.000 Kinder sind es in der griechischen Hauptstadt, die bis zum Abitur geführt werden. Zur Schule gehört
ein Kindergarten. Und genau den
schauten sich die Bildungsreisenden
an.
Im Vorfeld gab regen Kontakt mit
Gabriele Wensky, der Leiterin des
Kindergartens. So erwartete die Reisenden ein volles Programm.
Im Kindergarten dominieren die kleinen
Griechen. Das hat pragmatische Gründe: Ihre Eltern schicken sie, weil ihnen
hier die deutsche Sprache gelehrt wird.
Deren Kenntnis ist Voraussetzung, um
an der „Deutschen Schule“ Abitur zu
machen. Und darauf sind sehr viele
erpicht: 3 von 4 Absolventen gehen
dann zum Studium nach Deutschland.
So ein Kindergarten-Platz ist eine kostspielige Angelegenheit: Zur Aufnahmegebühr von 1.100 Euro kommen jährlich weitere 4.000 Euro. „Da sparen sich
Familien das Geld wahrlich vom Munde ab, damit es ihren Kindern später
besser geht“, berichtet Ute Salewski.
Die eher missliche wirtschaftliche Lage
in Griechenland führe dazu, dass der
Run auf diese deutsche Bildungseinrichtung sogar noch zunehme. Das
haben Sebastian Kellner und das
Damen-Trio aus den Gesprächen mit
den Erzieherinnen mitbekommen.
Alle 90 Plätze sind belegt. Die Kinder
sind in sechs Gruppen aufgeteilt. Auf
jeweils 15 Kinder kommen eine Erzieherin und eine Assistenz. „Unser
Schlüssel ist da etwas schlechter –
eine Erzieherin, ein Erzieher sollen für
16 Kinder sorgen, ohne eine Aushilfe.“
AWO­Kreisverband Saalfeld­Rudolstadt e. V.
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07318 Saalfeld
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Geschäftsführer: Andreas Krauße
Ute Salewski, Gabriele Wensky, Sebstian Kellner, Caroline Reichling und Verena Reichmann im Athener Kindergarten. Fotos: AWO Saalfeld
Der geringfügig besseren personellen
Struktur stehe hingegen eine beengtere Unterbringung entgegen. Dabei ist
der Kindergarten erst neu gebaut. Der
Architekt hatte sogar mit seinem Entwurf an einem Wettbewerb teilgenommen. Daher rühre die für deutschen Geschmack sehr kreative Farbgebung
und die ungewöhnlichen Raumstrukturen, meinte Ute Salewski. So beginne der Flur breit und hoch, um dann
nach und nach schmaler und niedriger
zu werden.
Schere umgehen könnten. Dennoch
hätten die Eltern eine sehr hohe Erwartungshaltung, was den Bildungsfortschritt ihrer Sprösslinge betreffe,
„wobei es ihnen aber schwer fällt, loszulassen“, so Salewski.
Die Saalfelder Gäste hospitierten an
allen Tagen in den Gruppen. So sahen
sie – anders als daheim –, dass der
„Deutsch“-Unterricht schon bei den
Kleinsten sehr intensiv und fordernd
war. „Bei uns geht es eher spielerisch
und projektbezogen zu.“ Auch seien
die griechischen Kinder weniger selbstständig als ihre deutschen Altersgefährten. „Ihre ersten drei Lebensjahre
verleben sie in der Familie und die
Griechen lieben ihre Kinder abgöttisch,
behüten und vergöttern sie sehr.“ Da
komme es nicht selten vor, dass Dreijährige nicht allein essen oder mit einer
Und dank der „europäischen“ Spendierhose geht es außerdem für 9 andere Erzieherinnen und Erzieher im laufenden Jahr auch in den hohen Norden. Dreimal für jeweils drei Neugierige
führt die Reise zur „nördlichsten
Bastion der AWO Saalfeld“, zu Kathrin
Hartmann. Die ehemalige Leiterin der
Kita Oberweißbach arbeitet seit 2009
rund 2.000 km nördlich der alten
Heimat, ließ den Kontakt zur AWO nie
abreißen, weshalb man schon 2012
den Erfahrungsaustausch im skandinavischen Land suchte.
Pflegeheime und Urlaubspflege
Tagespflege
Sozialstationen
Beratungsstellen
Wohn­ und Pflegeheim für geistig behinderte Menschen
Kindertagesstätten
Kindergärten
Begegnungsstätten
Seniorenbüro
Elternschule
Jetzt freut man sich in Saalfeld auf
einen Gegenbesuch. Für die notwendigen Unterlagen, damit ebenfalls Förderung aus „Erasmus+“ gewährt wird,
bekommen die Athener Hilfe. Von der
AWO aus Saalfeld.
Gästehaus/Pension
Jugendhilfeeinrichtung
ambulante Erziehungshilfe
Schulbegleitung
Ergotherapie
Physiotherapie
psychiatrisches Wohnheim
ambulant betreutes Wohnen
Beratungen und Leistungen für das
persönliche Budget