Australischer Roboter Hadrian mauert Haus in 48 Stunden

Australischer Roboter Hadrian mauert
Haus in 48 Stunden
Ein Roboter namens Hadrian aus Australien mauert ein Familienhaus in nur zwei Tagen.
Bauarbeiter brauchen bis zu sechs Wochen. Die Firma Fastbricks Robotics will damit
günstigere Häuser ermöglichen.
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Auf den ersten Blick sieht Hadrian wie eine gewöhnliche Baumaschine aus. Ist er aber nicht.
Der Roboter trumpft mit einem Können auf, das in der Baubranche recht einzigartig ist. Er
verbaut 1000 Steine pro Stunde und mauert ein Haus in nur zwei Tagen. Selbst die besten
Bauarbeiter schaffen in Wettbewerben höchstens 743 Steine. 150 Häuser soll der Roboter pro
Jahr schaffen. Behauptet zumindest der Erfinder, die australische Firma Fastbrick Robotics.
Roboter Hadrian arbeitet 3D-Baupläne ab
Und so funktioniert Hadrian: Der Roboter greift auf 3D-Baupläne zu, die Konstrukteure in der
sogenannten Computer-Aided-Design-Software (CAD) hinterlegen. Er lernt die Position jedes
Ziegels kennen. Dann nimmt er sie nacheinander mit einer Greifhand auf, kürzt sie bei
Bedarf, lässt Mörtel darauf fließen und legt sie an die richtige Stelle.
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Hadrian hat einen 28 m langen Teleskoparm und erreicht bequem jede Stelle des
Gebäudeumrisses. Ohne Unterstützung durch einen Menschen arbeitet er auf 0,5 mm genau.
Hadrian soll Fachkräftemangel in Australien
entgegenwirken
Fastbricks Robotics hat sich die Entwicklung einiges kosten lassen: Das australische
Unternehmen hat seit 2005 sieben Millionen US-Dollar investiert, um Hadrian einsatzfähig zu
machen. Für die Branche ein wichtiges Investment, bei dem es nicht darum geht, Maurer aus
dem Beruf zu verdrängen, erklärt Firmenchef Mark Pivac: „Wir haben absolut nichts gegen
Maurer. Das Problem ist, dass das Durchschnittsalter der Maurer zunimmt und es schwierig
ist, junge Menschen für den Beruf zu begeistern.“ Die Firma bringt Hadrian zunächst in
Westaustralien auf den Markt. Später soll der Roboter seinen Siegeszug in der ganzen Welt
antreten.
Roboter soll Hauspreise nach unten drücken
Und noch etwas will Fastbricks Robotics mit Hadrian auf einen Streich erledigen: das
Problem steigender Hauspreise in Australien. Mit Hadrian könnten Baufirmen Personalkosten
sparen und günstige Häuser bauen, die sich auch ärmere Menschen leisten können.
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„Die Menschheit mauert seit rund 6000 Jahren. Und seit Beginn der industriellen Revolution
hat sie versucht, diesen Prozess zu automatisieren“, sagte Pivac dem Onlinemagazin
perthnow. Mit Hadrian scheint das Ziel erreicht. Benannt ist er übrigens nach dem römischen
Kaiser Hadrian, der in Großbritannien das 117,5 km lange Grenzbefestigungssystem
Hadrianswall errichten ließ.