Rotkäppchen - Theaterbörse

Rotkäppchen - die wahre Geschichte
Johannes Hennrich, Rotkäppchen – die wahre Geschichte (Leseprobe – theaterbörse GmbH)
Der vorliegende Text ist ein Ausschnitt des vollständigen Theaterstückes. Wir schicken Ihnen den Ausschnitt, damit Sie sich einen ersten Eindruck von dem Theaterstück machen können.
Die Erstellung von Vervielfältigungen für Aufführungen, Unterrichtszwecke usw. verstößt gegen das Urheberrecht. Rollensatz und Aufführungsgenehmigung bekommen
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theaterbörse GmbH, Bertramstraße 4, D-38102 Braunschweig,
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Die endgültigen Rollensätze sind weiter gesetzt, um das Spielen zu erleichtern.
Wir möchten Sie aus Fairness gegenüber den Autoren bitten, diesen Text nur
als Leseprobe zu verwenden. Sie können es selbstverständlich an Interessierte weitergeben. Wir arbeiten mit Autoren, die wie Sie mit Gruppen arbeiten und
in diesem Zusammenhang ihre Stücke entwickelt haben. Zuwiderhandlungen
werden rechtlich verfolgt.
Rotkäppchen - die wahre Geschichte
Johannes Hennrich
1. Szene
Vom Band kommt Musikhörspiel Rotkäppchen - Idylle von einer Kinderhörspielkassette mit Zittermusik und einer sonoren Erzählerstimme! Band stoppt abrupt. Rotkäppchen betritt wütend die Bühne und
knallt die Türe hinter sich zu.
Rotkäppchen: Ich gehe nicht!
Sie dreht ihre Musik laut auf und setzt sich trotzig in der Hocke auf den Boden. Die Mutter kommt
herein, beklagt sich gestikulierend über den Lärm und stellt die Musik ab.
Mutter:
Du gehst!
Rotkäppchen: (stellt die Musik wieder an) Ich geh nicht.
Mutter:
(Stellt die Musik erneut ab) Du gehst.
Rotkäppchen: Ich geh nicht.
Mutter:
Noch bin ich deine Mutter und solange das so ist, machst du was ich sage. Und ich sage - du gehst.
Rotkäppchen: Immer muss ich zur Oma latschen! Weißt du überhaupt, wie weit das ist? Und dann
durch den blöden Wald - da ist es immer arschkalt. Wenn ihr mir wenigstens einen
Motorroller kaufen würdet!
Mutter:
Damit du die gute Waldluft verpesten und die armen Tiere erschrecken kannst? Nein
nein, kommt gar nicht in Frage! Und wenn dir kalt ist, dann setzt du die schöne rote
Mütze auf, die Oma dir gehäkelt hat! Da freut sie sich!
Rotkäppchen: Die setzt ich nicht auf!
Mutter:
Die setzt du auf!
Rotkäppchen: Die setzt ich nicht auf!
Mutter:
Die setzt du auf.
Rotkäppchen: Mit der sehe ich aus wie "Klein Doofie". (Zieht eine entsprechende Grimasse) Ich
hasse diese scheußliche Kappe!
Mutter:
Du weißt, Oma ist alt und freut sich doch so, wenn ihr Rotkäppchen kommt!
Rotkäppchen: Nenn mich nicht Rotkäppchen, ich hasse diesen Namen!
Mutter:
Ich weiß gar nicht was du hast? Früher hat dir das doch auch gefallen!
-2-
Johannes Hennrich, Rotkäppchen – die wahre Geschichte (Leseprobe – theaterbörse GmbH)
Rotkäppchen: Aber jetzt bin ich 13 und ich schäme mich jedes Mal zu Tode, wenn du mich aus der
Schule abholst und so laut schreist, dass es jeder hören kann: 'Rotkäppchen - hier bin
ich! Komm zu Mutti!'
Mutter:
Jetzt stell dich mal nicht so an. Schnapp dir den Korb mit dem Kuchen und dem Wein
und geh zu Oma.
Rotkäppchen: Oh Mann! Aber das ist heute das letzte Mal, das sag ich dir. Nächstes Mal kannst du ja
durch den Wald joggen - würde dir auch nicht schaden!
Mutter:
Jetzt werd ja nicht frech - du Luder.
Rotkäppchen: Wenn ich ein Luder wäre, hätte ich längst Fernsehkarriere gemacht. Also gut,
komm schon her mit dem Zeug. Tschüss.
Mutter:
Rotkäppchen...
Rotkäppchen: Willst du mich provozieren, oder was?
Mutter:
Deine Mütze! Mutter hält ihr die rote Häkelmütze hin.
Rotkäppchen: Oh nein - muss das sein?
Mutter:
Oma freut sich doch so! Bussi! Rotkäppchen setzt voller Ekel die Kappe auf und
trabt ab!
Szene 2:
Telefonieren im Wald
Gedämpftes Licht. Rotkäppchen läuft in der Bühnenmitte mit Rucksack durch den Wald. Der Wald besteht aus zwei, als Bäume verkleideten Spielern, die sich unregelmäßig aber synchron im Wind wiegen. Sie teilen die Bühne in drei Schauplätze, von denen der rechte und linke noch im Dunkel liegen.
Im Hintergrund Naturgeräusche. Im Rucksack klingelt ein Handy. Rotkäppchen holt es raus und geht
ran.
Rotkäppchen: Ja, was gibt´s?
Die Mutter ist am anderen Ende. Sie steht auf der rechten Bühnenhälfte, die nun beleuchtet wird.
Mutter:
Wo bist du?
Rotkäppchen: Im Wald, auf dem Weg zur Oma! Du hast mich hierher geschickt, schon vergessen?
Mutter:
Gut ich ...
Rotkäppchen: Aber ist echt cool hier - total abgefahren! Also mach dir keine Vorwürfe!
Mutter:
Ich mach mir keine Vorwürfe! Ich wollte dich mal fragen...
Rotkäppchen: Hey Ma, alles super grün hier, Das einzige was mir fehlt ist mein Walkman mit...
Mutter:
Apropos fehlt - Weißt du wo mein Handy ist?
Rotkäppchen: Nee, keine Ahnung, wo hattest du es denn zuletzt?
Mutter:
In der Küche, beim Rucksack packen!
Es klingelt erneut ein Handy im Rucksack (andere Melodie!).
Rotkäppchen: Warte mal, da klingelt was im Rucksack!
Rotkäppchen wühlt im Rucksack, holt ein Handy heraus und hebt ab.
Rotkäppchen: Ja?
Am anderen Ende ist die Großmutter. Sie liegt im Bett auf der linken Bühnenseite, die nun beleuchtet
wird.
Oma:
Ah, gut dass ich dich noch daheim antreffe.
Mutter:
Was ist denn los?
Rotkäppchen: Es ist Oma.
Oma:
Wer ist dran?
Rotkäppchen: Ich bin´s - Rotkäppchen.
Mutter:
Das weiß ich doch, ich will wissen was los ist.
Oma:
Edeltraud, was ist denn los, du sprichst so undeutlich.
Rotkäppchen: Oma ich bin´s doch, dein Rotkäppchen.
Mutter:
Sag doch nicht Oma zu mir! Oder - ach Gott! Willst du damit etwa andeuten... oh wie soll ich das deinem Vater beibringen?
O+Rotkäppchen:
gleichzeitig Was?
-3-
Johannes Hennrich, Rotkäppchen – die wahre Geschichte (Leseprobe – theaterbörse GmbH)
Oma:
Also Edeltraut, wenn du nachher das Rotkäppchen schickst, dann ...
Rotkäppchen: Oma, jetzt hör doch mal zu!
Mutter:
Also jetzt hör doch mit dem ständigen Oma auf. Ich habs ja kapiert. wie weit bist du
denn schon?
Rotkäppchen: Wer? Ich? Ich kapier gar nix mehr?
Oma:
Also Edeltraut, hab ich Alzheimer oder du? So schwer kann das doch nicht sein!
Rotkäppchen: Oma, ich flipp gleich aus!
Mutter:
Ich finde das überhaupt nicht lustig - und hör bitte mit dem ständigen Oma auf.
Rotkäppchen: Mama, jetzt hör mir doch mal zu.
Oma:
Ich versteh dich nicht, Edeltraut. Du sollst doch zuhören. Wenn du das Rotkäppchen
nachher zu mir schickst, dann...
Rotkäppchen: Ich check gar nix mehr, mir reicht´s jetzt!
Rotkäppchen hält beide Handys aneinander und legt sie auf den Boden.
Mutter:
Na, jetzt erzähl mal ganz von vorne, wie das mit der Schwangerschaft war und wer der
Vater ist. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät.
Oma:
Also Edeltraut, ich glaube, du solltest mal zum Arzt gehen...
Szene 3:
Rotkaeppchen trifft den Wolf(gang)
Rotkäppchen: Also meine Family ist echt total abgefahren!
Musik: Pink Panther. Während Rotkäppchen durch den Wald, noch immer dargestellt durch zwei
Bäume aus Mitspielern, läuft, schleicht sich immer wieder der Wolf an, der sich ab und zu hinter einem Baum versteckt. Schließlich tippt er ihr auf die Schulter. Als sie ihn sieht schreit sie vor Schreck.
Rotkäppchen: Spinnst du? Mich so zu erschrecken? Wer bist du überhaupt?
Wolf:
Ich bin der - Wolf.
Rotkäppchen: Wolf? Komischer Name. Heißt du Wolfgang? Oder "der mit dem Wolf tanzt"? Wie
der Film mit Kevin Kostner - der gefällt meiner Mutter so gut. Hast du den schon gesehen?
Wolf:
Nee, hab keinen Fernseher!
Rotkäppchen: Ach, bist du auch so´n Öko? Deswegen wohl auch die Zottelhaare, wie?
Wolf:
Nein, der Fernseher ist vorige Woche kaputt gegangen.
Rotkäppchen: Ach so, Wo gehst du denn hin?
Wolf:
Ich lauf eigentlich nur so spazieren, und du?
Rotkäppchen: Ich geh zu meiner Oma, die ist krank und ich bring ihr was leckeres zu essen und zu
trinken.
Wolf:
Lebt sie - allein?
Rotkäppchen: Ja, gar nicht weit von hier, in so ner Bruchbude da hinten.
Wolf guckt in die falsche Richtung. Rotkäppchen korrigiert ihn.
Wolf:
Mensch, da hab ich doch ne Idee.
Rotkäppchen: Was denn?
Wolf:
Geh doch schnell zu Güther Bauch und hol dir die Million! Oder wenigstens 16.000 €
Das schafft ja wohl jeder. Dann kannst du der Alten ja ne neue Hütte kaufen!
Rotkäppchen: Ey super Idee. Das mach ich! geht singend und tänzelndvon der Bühne Ich geh schnell
zu RTL, Ich geh schnell zu RTL
Wolf:
Ja, viel Glück - und ich besuche mal eben die Großmutter und halte mit ihr ein Festmahl - der besonderen Art!
Hier endet der Probetext. Es handelt sich um ca. 40 % des Gesamttextes
Der vorliegende Text ist ein Ausschnitt des vollständigen Theaterstückes. Wir schicken Ihnen den Ausschnitt, damit Sie sich einen ersten Eindruck von dem Theaterstück machen können.
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