Jahresausblick 2016 von Sal. Oppenheim: Wachstum ja, Dynamik

PRESSEMITTEILUNG
Jahresausblick 2016 von Sal. Oppenheim:
Wachstum ja, Dynamik nein, viele Schwankungen
KÖLN, 25. NOVEMBER 2015
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Aktien bleiben wichtigste Performancequelle; schwieriges Jahr für Renteninvestments
Industrieländer profitieren weiter von niedriger Inflation und expansiver Geldpolitik
Dollar bewegt sich Richtung Parität; Ölpreis steigt auf 55 US-Dollar
Aktieninvestments werden auch im kommenden Jahr die wichtigste Performancequelle
sein: Die Börsen der entwickelten Volkswirtschaften dürften Anlegern 2016 einen Ertrag
von 7,6 Prozent bringen. In den Emerging Markets rechnet Dr. Lars Edler, Leiter
Investmentstrategie von Sal. Oppenheim, mit einer Aktien-Performance von 6,9 Prozent.
Grundlage für die Prognose bildet ein Szenario von Dr. Martin Moryson, Chefvolkswir t
von Sal. Oppenheim, nach dem die Weltwirtschaft im kommenden Jahr um 3,6 Prozent
wächst. Dabei wird die globale Konjunktur von einem weiterhin niedrigen Ölpreis,
expansiver Geldpolitik sowie günstigen Finanzierungsbedingungen angetrieben. Auf
starke Wachstumsimpulse aus den Emerging Markets müssen die Industrieländer
allerdings verzichten. „Die Schwellenländer dürften ihre Rolle als Wachstumszauberer
auf absehbare Zeit einbüßen“, sagt Moryson.
Euroland und Deutschland: Binnenwirtschaft als Treiber
Im Euroland sollte sich die moderate Erholung vor allem dank der Binnennachfrage
fortsetzen. Um ihr Inflationsziel zu erreichen, dürfte die Europäische Zentralbank (EZB)
ihr Ankaufprogramm für Staatsanleihen über das anvisierte Ende im September 2016
hinaus verlängern und möglicherweise auch im monatlichen Volumen erhöhen. „Über
diese Maßnahme wird der Euro geschwächt, was die Exportwirtschaft der EWU unte rstützt und über verteuerte Importe den Inflationsanstieg befördert“, sagt Moryson.
Auch die deutsche Wirtschaft wird im kommenden Jahr vor allem vom Konsum gestützt,
der von niedrigen Inflation und Zinsen sowie einem robusten Arbeitsmarkt profitiert.
Hinzu kommt, dass aufgrund der hohen Anzahl an Flüchtlingen, die nach Deutschland
kommen, der staatliche Konsum steigt. „Allerdings wird Deutschland in den kommenden
Jahren seine Vorreiterrolle beim Wachstum einbüßen und etwas schwächer als die
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Eurozone insgesamt wachsen“, sagt Moryson. Der Grund: Die deutsche Exportwirtschaft
ist von der Wachstumsabschwächung in den Schwellenländern stärker betroffen als
andere Länder.
Fortgesetzter Aufschwung in den USA ermöglicht Zinswende
In den USA dürfte sich das Wirtschaftswachstum im Jahr 2016 mit einem Plus von 2,7
Prozent fortsetzen. Getragen wird dieser moderate Aufschwung vor allem von der
Binnenkonjunktur und dem preiswerten Öl. Auf dieser Basis sollte die US-Notenbank
die Zinswende einleiten und voraussichtlich bereits im Dezember 2015 die Zinsen
anheben. „Die Politikänderung der Fed markiert einen geldpolitischen Wendepunkt und
öffnet die Tür zu einem für viele Investoren bisher vollkommen unbekanntem Umfeld
steigender Zinsen“, sagt Edler. „Allein diese Tatsache wird in den kommenden Monaten
zu einer erhöhten Volatilität an den Kapitalmärkten führen.“
Aufgrund der ökonomischen Ungleichgewichte, die sich vor allem in der Zinsdifferenz
zwischen US-Staatsanleihen und europäischen Anleihen manifestieren wird, sollten Euro
und US-Dollar in der Währungsrelation auf einen Paritätskurs zusteuern.
Risikobehaftete Anlagen sind Trumpf
Investoren können mit einem erfreulichen Anlagejahr rechnen, wenngleich sie sich über
alle Assetklassen hinweg eher auf konservativere Renditeaussichten einstellen müssen.
Lohnende Investitionsmöglichkeiten bestehen vor allem in den risikobehafteten Anlageklassen wie den Aktien. „Wie wir in einer Studie belegt haben, ist der Zinsanstieg für sie
nicht zwangsläufig negativ, sondern kann als positives Signal bezüglich der Tragfähigkeit der Wachstumsbasis verstanden werden“, sagt Edler.
Für Renten dürfte 2016 dagegen ein schwieriges Jahr werden. „Das Dilemma des
Renteninvestors wird ein Zinsanstieg sein, der zwar stark genug ist, um sich negativ auf
die Kursentwicklung von Renten auszuwirken, aber zu schwach, um wieder zu attraktiven Renditen zu führen“, erklärt Edler. Konkret geht der Investmentstratege zum
Jahresende 2016 von einem Total Return von -1,8 Prozent bei zehnjährigen Bundesanleihen und -0,4 Prozent bei fünfjährigen deutschen Staatsanleihen aus. Auf amerikanischer Seite dürften die Staatsanleihen mit -2,8 Prozent im zehnjährigen Bereich (-1,0
Prozent bei fünfjährigen Bonds) noch stärker leiden.
Gewinner im Rentenbereich können die Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer
(Portugal, Italien, Irland und Spanien) sowie zehnjährigen Staatsanleihen der Emerging
Marktes sein. Unternehmensanleihen dürften von einem weiteren Abschmelzen der
Spreads profitieren. Insgesamt rechnet Edler für fünfjährige europäische Unternehmensanleihen aus dem Investment-Grade-Bereich mit einer Jahresperformance von ca. 2,0
Prozent.
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Zurückhaltung bei Goldinvestments
Auch wenn Rohstoffe in Summe einen wichtigen Beitrag zur Portfolio -Diversifikation
liefern, bleiben sie eine volatile Anlageklasse, die stark von externen Einflüssen
getrieben wird. „Insbesondere bei Goldinvestments sind wir zurückhaltend“, sagt Edler.
„Aus unserer Sicht ist Gold sehr volatil und leidet in Phasen, in denen der (US-)Realzins
steigt.“ Derzeit ist auch nicht mit einer extrem hohen Inflation zu rechnen und ein
starker US-Dollar lässt die Nachfrage nach dem Edelmetall abkühlen.
Der Ölpreis dürfte zwar aufgrund der Stilllegung von Förderkapazitäten in den beiden
kommenden Jahren wieder auf 55 USD/Barrel (WTI) steigen, bleibt aber auf niedrigem
Niveau.
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