Abschluss an der Fachschule Familienpflege am Hesselberg: Die neuen Fachkräfte unterstützen Familien in Notsituationen HESSELBERG – Ihre Ausbildung abgeschlossen haben 10 Schülerinnen der Fachschule für Familienpflege des Evangelischen Bildungszentrums Hesselberg. Sie bekamen im Anschluss an einen Festgottesdienst Ende November ihre Urkunden zu staatlich anerkannten Familienpflegerinnen überreicht. „Sicher freuen Sie sich und sind stolz – denn die Prüfungen liegen nun hinter Ihnen. Vielleicht kommt neben der Freude und dem Stolz über das Erreichte aber auch ein mulmiges Gefühl bei Ihnen auf – etwa wenn Sie an Ihren nächsten Einsatz als Familienpflegerin denken.“ begrüßte Pfarrer Christoph Seyler, Leiter des Evang. Bildungszentrums Hesselberg, die Absolventinnen. Mit diesen Sätzen leitete er auch über zum Lied „Halleluja“ (von Leonard Cohen), das Katrin Schumann, eine der Absolventinnen, ausdrucksvoll vortrug, am Keyboard begleitet von Simone Gries. Der Text dieses Liedes ist interessant, weil Cohen David, den ersten und bedeutendsten König Israels, in diesem Lied zeigen lässt, dass er sich von Gott begleitet weiß – in seinem gesamten Leben. Dass sie sich ebenso mit Gott verbunden fühlen, wünschte Pfarrer Seyler den neuen Familienpflegerinnen. Gerade da, wo sie die Haustür zu einer neuen Familie aufmachen würden und nicht wüssten, was sie dort erwarte, sollten sie wissen, dass Gott mitginge. Wenn sie dann in ein Halleluja einstimmen könnten, hätten sie etwas, in das die anderen vielleicht auch einstimmen könnten, so der Theologe. „Möge diese Melodie auf Ihren Lippen und in Ihren Herzen bleiben, damit Sie Salz und Licht für andere sein können“, beendete der Leiter der Bildungseinrichtung seine Ansprache. Herzlich hieß danach Schulleiterin Heidemarie Wudowenz Verwandte und Freunde der Absolventinnen, aber auch weitere Fest- und Ehrengäste wie den Kuratoriumsvorsitzenden Reinhard Braun, Wolfgang Wagner, den Geschäftsführer des Bildungszentrums, und viele Fachschullehrkräfte willkommen. Regierungsschulrätin Susanne Krapp überbrachte die Glückwünsche und den Dank für die Regierung von Mittelfranken. Mit einem Gedicht über Engel, die um uns herum sind und ohne Pause helfen, rührte sie die Gäste und brachte diese gleichzeitig zum Nachdenken. Denn aus der Sicht der betroffenen Familien, in die die ausgebildeten Fachkräfte nun kommen, können die Familienpflegerinnen wie diese Engel empfunden werden, besonders weil sie gerade dann kommen, wenn Halt und Stabilität fehle, so Krapp. Kuratoriumsvorsitzender Reinhard Braun nahm in seinem Grußwort Bezug auf die derzeitige Lage. Wenn man sich die Nachrichten über die Flüchtlinge betrachte, die sich in so großer Zahl auf den Weg machten, könne man den Wert der Familie erkennen. Das wichtigste für die Ankommenden sei danach ihr Handy, weil sie dadurch Kontakt halten könnten – zu Familie und Freunden. Familienpflegerinnen würden in ihrem Alltag dazu beitragen, Familien zu unterstützen. Dabei würden sie Dinge erleben, von denen sie vorher dachten, es gäbe sie nicht – und so etwas käme nur im Fernsehen vor. Doch sie würden auch Dank erleben, gute Begegnungen und viel Freude. „Machen Sie Werbung für Ihren so wichtigen Beruf – denn Eigenlob stimmt“, machte Braun den neuen Fachkräften Mut. Auch Erna Biewald, Mutter Oberin der Diakonissengemeinschaft Neuendettelsau und ehemalige Mitarbeiterin des Evang. Bildungszentrums Hesselberg, zeigte in ihrem Grußwort, wie sehr sie den Beruf der Familienpflegerinnen schätzt, weil sie viel Verantwortung übernehmen. Als Hilfe für schwierige Situationen überreichte sie jeder Absolventin ein kleines Buch mit Gebeten. In persönlichen Worten wandte sich Schulleiterin Heidemarie Wudowenz ebenfalls an die Absolventinnen. „Sie kümmern sich um Menschen, geben Unterstützung und bieten Stabilität für Kinder und Erwachsene. Mich beeindruckt, wie freigiebig Sie und Ihre Kolleginnen immer wieder Liebe schenken, wissend, wie sehr sie sich diese selbst jeden Tag wieder neu in den Familien erobern müssen.“, so Wudowenz. Bevor die Zeugnisse überreicht wurden, folgte noch ein berührender Moment. Katrin Schumann sang für ihre Klassenkameradinnen, aber auch für die Lehrkräfte das Lied „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani. Sie sorgte damit für Gänsehautstimmung und ein Hochgefühl, das durch die durchweg guten Zeugnisse und die anschließende Feier noch gesteigert wurde. Wer nun Interesse bekommen hat zu einer Ausbildung zu staatlich anerkannten Familienpflegern/innen - genauer über die Ausbildung informieren kann man sich zum Beispiel bei einer Informationsveranstaltung der beiden Fachschulen am Hesselberg am 30.01.16 ab 10.00 Uhr. Auch im Vorfeld beantwortet Schulleiterin Heidemarie Wudowenz gerne Fragen unter Telefon 09854/100. Natürlich finden sich auch im Internet Angaben zur Ausbildung unter www.fachschulenhesselberg.de . Die Fachschule für Familienpflege wechselt mit dem Ausbildungsjahrgang 2016/2018 an die LiselotteNold-Schule nach Nördlingen. Die nächste Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Familienpfleger/in findet daher mit dem bewährten Lehrerteam in Nördlingen statt. Bilder und Bildunterschriften: Bild 1: absolventinnen-2015-ga.jpg Bildunterschrift: Die Absolventinnen der Hesselberger Fachschule für Familienpflege. (links Katrin Schumann) Bild 2: neu-absolvent-lehrer-ga.jpg Bildunterschrift: Eine große Gruppe – die neuen Absolventinnen (Bildmitte) mit ihren Lehrern/innen, EBZ-Leiter Christoph Seyler (ganz links), Kuratoriumsvorsitzendem Reinhard Braun (2. v.l.), Regierungsschulrätin Susanne Krapp (4. v.l.), Schulleiterin Heidemarie Wudowenz (rechts), sowie Internatsleiterin Gisela Brandner (2. v.r.). Bild 3: gesangseinlage-ga.jpg Bildunterschrift: Für musikalische Höhepunkte sorgte Katrin Schumann, eine der Absolventinnen, am Keyboard begleitet von Simone Gries.
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