Strahlende Gesichter: Vier von 15 eingereichten Projekten wurden bei der „Sterne-des-Sports“-Preisverleihung in der Donau-Arena ausgezeichnet. Die Volksbank-Initiatoren Erwin Schoch (rechts) und sein Nachfolger Wolfgang Völkl (links) strahlten mit. Foto: cw Stern leuchtet für Orientierungsläufer AUSZEICHNUNG Die OLG Re- gensburg tritt die Nachfolge des Teams Bananenflanke an und darf nächste Woche beim Silber-Entscheid auf bayerischer Ebene zittern. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON CLAUS-DIETER WOTRUBA, MZ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Am Himmel leuchten viele Sterne, auch am Regensburger Sporthimmel. Eine siebenköpfige Jury filterte aus 15 Einreichungen jenen „Stern des Sports“ heraus, der in Bronze am Ende ein wenig heller strahlte als die anderen und sich mit dem Sieg für den Silber-Entscheid am 5. November in Bad Gögging qualifizierte. Die Orientierungslaufgemeinschaft Regensburg, kurz OLG, bekam bei der Preisverleihung in der Donau-Arena den Siegerscheck von 1500 Euro überreicht und hat nun die Chance, kometenhaft durchzustarten wie das Team Bananenflanke im Vorjahr. Das inzwischen deutschlandweit bekannte Regensburger Behindertenfußball-Projekt hatte Anfang des Jahres den goldenen Stern eingeheimst, der im Januar 2016 wieder in Berlin verliehen wird. Freilich: Trotz Bundessieger mit allem Glanz und Gloria bei Bundespräsident Joachim Gauck vergaß Erwin Schoch, der Vorstandssprecher der Volksbank Regensburg, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bzw. vor Ort dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) die „Sterne des Sports“ seit 2012 auch in Regensburg verteilt, nicht das Hauptanliegen des „Breitensport-Oscars“. „Wir wollen auch dem Ehrenamt Raum zukommen lassen“, erklärte Schoch die Haupt-Intention. „Dabei geht es uns nicht um die sportliche Höchstleistung, auch wenn na- REGENSBURG. türlich trotzdem gerne auch Ehrgeiz dabeisein darf.“ Wieder schafften es Schoch und Volksbank-Marketingleiterin Angela Plenkers mit einem roten Teppich und allem, was zu einer würdigen Preisverleihung gehört, auch in der DonauArena ein liebevolles Ambiente zu schaffen. Das fiel auch Stammgast Joachim Wolbergs auf: „Das ist kein Marketinggag, sondern das wird mit Leidenschaft gemacht“, spürte der Oberbürgermeister, der sich zumindest für die Startvorführung der Eiskunstläufer des EC Regensburg und ein Grußwort die Zeit genommen hatte. ten Projekte war, zeigte auch der immer noch mit 500 Euro dotierte dritte Preis, der an den BSC Ihrlerstein ging, der nach einem Notstand vor zwei Jahren in vorbildlicher Manier das Ehrenamt förderte und so den Fortbestand diverser Sportangebote vor Ort sicherte und weiter sichern will. Auch der in Nachfolge des Publikumspreises verliehene Regionalpreis zeugte von der Offenheit des Preises. Das Armin-Wolf-Laufteam erhielt einen 700-Euro-Scheck und der in der Oberpfälzer Sportszene bestens bekannte Radioreporter freute sich: „Das ist unsere erste Auszeichnung seit der Gründung vor fünf Jahren.“ Was beim MZ-Landkreislauf begann, ist inzwischen eine große Sache geworden. „Wir tun, was wir lieben und verbinden das mit einer guten Sache“, sagte Holly Zimmermann, eine Ultraläuferin aus dem Team, die vierfache Mutter ist und gerne mal einen Marathon und einen Halbmarathon an einem Wochenende miteinander verbindet. „Seit der Gründung des Teams haben wir 35 000 Euro gespendet“, berichtete Zimmermann von der nun auch einmal öffentlich herausgestellten guten Absicht des Laufteams, zu dem auch prominente Sportler wie Triathlon-Profi Sebastian Neef gehö- „Fasziniert“ von der ECR-Vorführung „Fasziniert“ hatte Wolbergs wie die übrigen 70 Gäste die Kurzprogramme von Emily Kling, Jana Schwegler, Leon Kraiczyk und Katharina Kurz verfolgt, die die Ehrung eröffneten. Da wussten die ECR-Aktiven aber noch nicht, dass auch sie zu den preisgekrönten Projekten erkoren waren. Der ECR bekam unter dem Jubel der Eiskunstlauf-Mamas als Zweitplatzierter 1000 Euro dafür, dass der Klub seit Jahren in der Breite tätig ist und kontinuierlich auch immer wieder Nachwuchs bis an deutsche Spitze bringt. Wie breit die Palette der gewürdig● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● RUND UM DIE „STERNE DES SPORTS“ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Die siebenköpfige Jury für die „Sterne des Sports“ auf Regensburger Ebene bildete auch in diesem Jahr eine Mischung aus Volksbank-Vertretern, Sportvertretern, BLSV und Presse. ➤ Gebildet wurde sie von Vorstandssprecher Erwin Schoch, Marketingleiterin Angela Plenkers und Matthias Eisenschenk (alle Volksbank), Stefan Plötz und Ben Rückerl (Team Bananenflanke), BLSV-Kreisvorsitzendem Matthias Meyer und MZ-Redakteur Claus Wotruba. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ➤ Die beteiligten Vereine waren heuer: SWC 46, EC Regensburg, JFG Kickers Labertal, SV Sallern, Narragonia, FC Jura 05, BSC Ihrlerstein, LLC Marathon, SV Bosna, SG Post/Süd, Zimmerstutzengesellschaft Weidtal/Scharmassing, OLG Regensburg, TSV Großberg, ArminWolf-Laufteam und VfB. ➤ Die Bewerbungsphase startet auch im neuen Jahr wieder im Frühjahr und ist voraussichtlich wieder bis Ende August 2016 möglich. ren, der Volksbank-Moderatorin Angela Plenkers ebenfalls im Interview Einblicke in seine Ambitionen gab. Zum guten Ton der Regensburger Sterne-Veranstaltung gehört auch, dass die nicht eigens ausgezeichneten Projekte 250 Euro mit nach Hause nahmen – eine Tradition, die nach dem Ausscheiden von Erwin Schoch im nächsten Jahr sein Nachfolger Wolfgang Völkl fortführen darf. Dazu konnte sich jeder Einreicher neuerdings auch per Video oder Interview präsentieren, was zum Teil in spritziger und einfallsreicher Form gelang. Ebenfalls fixer Bestandteil der Veranstaltung war die Tombola für den sozialen Zweck, deren Erlös heuer „Miracles Hilfsprojekt“ zugutekam. Die in Regensburg lebende Nigerianerin Miracle Amadi hatte aus finanziell komplett eigenen Mitteln 2011 eine Schule in Benin City eröffnet, die mittlerweile rund 120 Schüler besuchen, und mit allgemeiner Hilfe Stück für Stück weiter ausgebaut werden soll. Preisgeld für neue Karten Große Pläne haben auch die Orientierungsläufer, die unter den besten drei Klubs Deutschlands angekommen sind. Schon in der Grundschule setzen sie den Hebel an, fördern das in ihrer Sportart übliche gleichzeitige Denken und Laufen und holen in den nächsten beiden Jahren deutsche Meisterschaften nach Regensburg. „Das Teuerste dabei sind die Karten, die für so eine Veranstaltung bis zu 5000 Euro kosten“, sagt Stephan Schneuwly, ein 56jährigen Universitätsprofessor aus der Schweiz und einer der vier OLG-Gründungsmitglieder des 2006 initiierten Zusammenschlusses. „Unser Sport ist ein Randsport, von dem viele eine falsche Vorstellung haben.“ Der BronzeStern könnte helfen, das zumindest ein klein wenig zu verändern.
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