2015-10-30 Preisverleihung Sterne des Sports

Strahlende Gesichter: Vier von 15 eingereichten Projekten wurden bei der „Sterne-des-Sports“-Preisverleihung in der Donau-Arena ausgezeichnet. Die
Volksbank-Initiatoren Erwin Schoch (rechts) und sein Nachfolger Wolfgang Völkl (links) strahlten mit.
Foto: cw
Stern leuchtet für Orientierungsläufer
AUSZEICHNUNG Die OLG Re-
gensburg tritt die Nachfolge
des Teams Bananenflanke an
und darf nächste Woche
beim Silber-Entscheid auf
bayerischer Ebene zittern.
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VON CLAUS-DIETER WOTRUBA, MZ
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Am Himmel leuchten
viele Sterne, auch am Regensburger
Sporthimmel. Eine siebenköpfige Jury
filterte aus 15 Einreichungen jenen
„Stern des Sports“ heraus, der in Bronze am Ende ein wenig heller strahlte
als die anderen und sich mit dem Sieg
für den Silber-Entscheid am 5. November in Bad Gögging qualifizierte. Die
Orientierungslaufgemeinschaft
Regensburg, kurz OLG, bekam bei der
Preisverleihung in der Donau-Arena
den Siegerscheck von 1500 Euro überreicht und hat nun die Chance, kometenhaft durchzustarten wie das Team
Bananenflanke im Vorjahr. Das inzwischen deutschlandweit bekannte Regensburger Behindertenfußball-Projekt hatte Anfang des Jahres den goldenen Stern eingeheimst, der im Januar
2016 wieder in Berlin verliehen wird.
Freilich: Trotz Bundessieger mit allem Glanz und Gloria bei Bundespräsident Joachim Gauck vergaß Erwin
Schoch, der Vorstandssprecher der
Volksbank Regensburg, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bzw. vor
Ort dem Bayerischen Landessportverband (BLSV) die „Sterne des Sports“
seit 2012 auch in Regensburg verteilt,
nicht das Hauptanliegen des „Breitensport-Oscars“. „Wir wollen auch dem
Ehrenamt Raum zukommen lassen“,
erklärte Schoch die Haupt-Intention.
„Dabei geht es uns nicht um die sportliche Höchstleistung, auch wenn na-
REGENSBURG.
türlich trotzdem gerne auch Ehrgeiz
dabeisein darf.“
Wieder schafften es Schoch und
Volksbank-Marketingleiterin Angela
Plenkers mit einem roten Teppich und
allem, was zu einer würdigen Preisverleihung gehört, auch in der DonauArena ein liebevolles Ambiente zu
schaffen. Das fiel auch Stammgast Joachim Wolbergs auf: „Das ist kein Marketinggag, sondern das wird mit Leidenschaft gemacht“, spürte der Oberbürgermeister, der sich zumindest für
die Startvorführung der Eiskunstläufer des EC Regensburg und ein Grußwort die Zeit genommen hatte.
ten Projekte war, zeigte auch der immer noch mit 500 Euro dotierte dritte
Preis, der an den BSC Ihrlerstein ging,
der nach einem Notstand vor zwei Jahren in vorbildlicher Manier das Ehrenamt förderte und so den Fortbestand
diverser Sportangebote vor Ort sicherte und weiter sichern will.
Auch der in Nachfolge des Publikumspreises verliehene Regionalpreis
zeugte von der Offenheit des Preises.
Das Armin-Wolf-Laufteam erhielt einen 700-Euro-Scheck und der in der
Oberpfälzer Sportszene bestens bekannte Radioreporter freute sich: „Das
ist unsere erste Auszeichnung seit der
Gründung vor fünf Jahren.“ Was beim
MZ-Landkreislauf begann, ist inzwischen eine große Sache geworden.
„Wir tun, was wir lieben und verbinden das mit einer guten Sache“, sagte
Holly Zimmermann, eine Ultraläuferin aus dem Team, die vierfache Mutter ist und gerne mal einen Marathon
und einen Halbmarathon an einem
Wochenende miteinander verbindet.
„Seit der Gründung des Teams haben wir 35 000 Euro gespendet“, berichtete Zimmermann von der nun
auch einmal öffentlich herausgestellten guten Absicht des Laufteams, zu
dem auch prominente Sportler wie
Triathlon-Profi Sebastian Neef gehö-
„Fasziniert“ von der ECR-Vorführung
„Fasziniert“ hatte Wolbergs wie die
übrigen 70 Gäste die Kurzprogramme
von Emily Kling, Jana Schwegler, Leon
Kraiczyk und Katharina Kurz verfolgt,
die die Ehrung eröffneten. Da wussten
die ECR-Aktiven aber noch nicht, dass
auch sie zu den preisgekrönten Projekten erkoren waren. Der ECR bekam
unter dem Jubel der Eiskunstlauf-Mamas als Zweitplatzierter 1000 Euro dafür, dass der Klub seit Jahren in der
Breite tätig ist und kontinuierlich
auch immer wieder Nachwuchs bis an
deutsche Spitze bringt.
Wie breit die Palette der gewürdig●
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RUND UM DIE „STERNE DES SPORTS“
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➤ Die siebenköpfige Jury für die „Sterne des Sports“ auf Regensburger Ebene
bildete auch in diesem Jahr eine Mischung aus Volksbank-Vertretern,
Sportvertretern, BLSV und Presse.
➤ Gebildet wurde sie von Vorstandssprecher Erwin Schoch, Marketingleiterin Angela Plenkers und Matthias Eisenschenk (alle Volksbank), Stefan Plötz
und Ben Rückerl (Team Bananenflanke),
BLSV-Kreisvorsitzendem Matthias Meyer und MZ-Redakteur Claus Wotruba.
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➤ Die beteiligten Vereine waren heuer:
SWC 46, EC Regensburg, JFG Kickers
Labertal, SV Sallern, Narragonia, FC Jura 05, BSC Ihrlerstein, LLC Marathon, SV
Bosna, SG Post/Süd, Zimmerstutzengesellschaft Weidtal/Scharmassing, OLG
Regensburg, TSV Großberg, ArminWolf-Laufteam und VfB.
➤ Die Bewerbungsphase startet auch
im neuen Jahr wieder im Frühjahr und
ist voraussichtlich wieder bis Ende August 2016 möglich.
ren, der Volksbank-Moderatorin Angela Plenkers ebenfalls im Interview Einblicke in seine Ambitionen gab.
Zum guten Ton der Regensburger
Sterne-Veranstaltung gehört auch,
dass die nicht eigens ausgezeichneten
Projekte 250 Euro mit nach Hause
nahmen – eine Tradition, die nach
dem Ausscheiden von Erwin Schoch
im nächsten Jahr sein Nachfolger
Wolfgang Völkl fortführen darf. Dazu
konnte sich jeder Einreicher neuerdings auch per Video oder Interview
präsentieren, was zum Teil in spritziger und einfallsreicher Form gelang.
Ebenfalls fixer Bestandteil der Veranstaltung war die Tombola für den
sozialen Zweck, deren Erlös heuer „Miracles Hilfsprojekt“ zugutekam. Die in
Regensburg lebende Nigerianerin Miracle Amadi hatte aus finanziell komplett eigenen Mitteln 2011 eine Schule
in Benin City eröffnet, die mittlerweile
rund 120 Schüler besuchen, und mit
allgemeiner Hilfe Stück für Stück weiter ausgebaut werden soll.
Preisgeld für neue Karten
Große Pläne haben auch die Orientierungsläufer, die unter den besten drei
Klubs Deutschlands angekommen
sind. Schon in der Grundschule setzen
sie den Hebel an, fördern das in ihrer
Sportart übliche gleichzeitige Denken
und Laufen und holen in den nächsten
beiden Jahren deutsche Meisterschaften nach Regensburg. „Das Teuerste
dabei sind die Karten, die für so eine
Veranstaltung bis zu 5000 Euro kosten“, sagt Stephan Schneuwly, ein 56jährigen Universitätsprofessor aus der
Schweiz und einer der vier OLG-Gründungsmitglieder des 2006 initiierten
Zusammenschlusses. „Unser Sport ist
ein Randsport, von dem viele eine falsche Vorstellung haben.“ Der BronzeStern könnte helfen, das zumindest
ein klein wenig zu verändern.