Julia Schoch - Veranstaltungen

Café Lenau
Lenaustraße 1, 72461 Albstadt
Tel. 07432 / 220483, [email protected], www.cafe-lenau.de
Lesung und Gespräch
mit der Schriftstellerin und Übersetzerin
Julia Schoch
09. Oktober 2015, 19:30 Uhr
Julia Schoch hat u.a. Romane der französischen Krimiautorin Fred Vargas übersetzt. Aktuell ist ihre
Übersetzung des 1957 erschienenen Romans „Adjeu Paris“ von Daniel Anselme in Fortsetzungen im
Radioprogramm SWR 2 zu hören. 2010 erhielt sie für Ihre Übersetzung „La peau et les os“, „Haut und
Knochen“ von Georges Hyvernaud den André-Gide-Preis der DVA-Stiftung.
Im Café wird sie aus dem 2015 im Schöffling-Verlag erschienenen Klassiker
„Hotel du Nord“ von Eugène Dabit lesen und über ihre Übersetzertätigkeit sprechen.
Auch über ihre schriftstellerische Tätigkeit wird Julia Schoch sprechen und Auszüge aus ihren
zuletzt erschienenen Romanen „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“ (2009) und
„Selbstportrait mit Bonaparte“ (2013) präsentieren.
Vita:
Julia Schoch wurde 1974 in Bad Saarow geboren und wuchs in Mecklenburg auf. Seit 1986 wohnt sie
in Potsdam. Mehrere Jahre arbeitete sie als Filmvorführerin. In den neunziger Jahren studierte sie
Germanistik und Romanistik. Sie lebte längere Zeit in Paris, Bukarest und Kaliningrad. Von 2000 bis
2003 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für französische Literatur an der Universität Potsdam.
Seit 2003 ist sie freiberufliche Autorin und Übersetzerin.
Preise (Auswahl)
2015 Aufenthaltsstipendium in der Villa M. Yourcenar - Centre départemental de résidence
d'écrivains européens (Frankreich)
2013 Kunst-Förderpreis des Landes Brandenburg
2011 Aufenthaltsstipendium der Deutschen Akademie Rom Casa Baldi in Olevano Romano
2005 Preis der Jury beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt
2004 Stefan-George-Preis für Übersetzer französischer Literatur
2003 Hermann-Lenz-Stipendium
Eintritt: 6,00 Euro
"Hôtel du Nord" von Eugène Dabit
Paris in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. An einem kleinen Pariser Kanal liegt das "Hôtel du
Nord", eine Unterkunft für einfache Menschen, die hier ihre alltäglichen Händel miteinander
austragen. Der Klassiker von Eugène Dabit wurde neu ins Deutsche übersetzt.
"Eine Zigarette im Mundwinkel, schlendert Lecouvreur durchs Viertel ... Immer der gleiche
Spazierweg, gemächlich, beruhigend. Die Kulisse von Fabriken, Werkstätten, Fußgängerbrücken,
Kippkarren, die beladen werden, dieser ganze Betrieb am Kanal stimmt Lecouvreur fröhlich."
Eugène Dabit erzählt die Geschichte des Hotels seiner Eltern, ein sogenanntes Wohnhotel, liegt
jenseits der großen Boulevards am Quai de Jemmapes im 10. Arrondissement von Paris, in dem die
einfachen Leute absteigen, sich begegnen, kurze Momente miteinander teilen und sich dann wieder
aus den Augen verlieren.
(Lesetipp aus der Sommer-Buchzeit von 3Sat
Julia Schoch: „Mit der Geschwindigkeit des Sommers“
Die schöne Wut am Leib des anderen. Die Wende als Liebestöter: Julia Schoch kehrt in ihrem neuen
Roman an den Ort ihrer ostdeutschen Kindheit und Jugend zurück. Womit das Buch besticht, ist seine
Atmosphäre: Die Autorin ist eine emphatische Lakonikerin
(Jochen Hieber, FAZ)
Julia Schoch hat einen Frauenklassiker neu geschrieben: unerfülltes Hausfrauenleben im Gleichschritt
der ostdeutschen Nachkriegsprovinz. Fulminant – bis in den Kältetod
(Iris Radisch , Die Zeit)
Julia Schoch hat einen Roman geschrieben, in dem die «Wende» ein Scharnier zwischen Nichts und
Nichts bildet: Letzte Nachrichten aus einem aufgegebenen Lebensraum.
(Frauke Meyer-Gosau, Cicero)
Julia Schochs neues Buch - poetisch, melancholisch und stimmungsintensiv
(Tina Rath, Berliner Literaturkritik)
Julia Schoch: „Selbstportrait mit Bonaparte“
Sie spielen mit hohem Einsatz: Ein Mann und eine Frau verlieben sich im Casino - und führen fortan
eine Zockerbeziehung, unberechenbar wie die Roulettekugel. Ausgerechnet aus dieser trashigen
Konstellation macht Julia Schoch einen der klügsten Romane der Saison.
(Tobias Becker, Spiegel online Kultur)
Liebe, Spiel, Zeit und Erinnerung: Auf engstem Raum geht es hier ums Ganze. Das birgt die Gefahr
schulmeisterlich-pathetischer oder larmoyant-sentimentaler Schilderungen. Julia Schoch allerdings
ist viel zu stilsicher dafür. Meisterhaft bedient sie sich einer präzisen Sprache, deren Eleganz über
jeden Zweifel erhaben ist.
(Kai Spanke, FAZ)
Hat man die Illusionen der Jugend hinter sich gelassen, dann ist das Leben nur noch „eine Art
erschöpfte, auf jeden Fall übrig gebliebene Leidenschaft, die das Warten ausfüllt“. So abgeklärt und
melancholisch endet Julia Schochs schmales, kunstvoll-philosophisches Buch „Selbstporträt mit
Bonaparte“, das von zwei sehr vitalen Leidenschaften handelt: Von der Leidenschaft der Erzählerin
für einen Mann und von ihrer Leidenschaft, mit diesem Mann im Casino zu spielen.
(Tobias Heyl, Süddeutsche Zeitung)