Milde Entsäuerung von Papier mit dem ZFB||2-Verfahren ZENTRUM FÜR BUCHERHALTUNG T H E PA P E R S A V I N G C O R P O R AT I O N Saures Papier. Ein Problem seit 1850! ...einzige Lösung: Die Entsäuerungsbehandlung! T GEEIGNE HER, FÜ R B Ü C LIEN, ARCHIVA EN ZEITUNG Papiere mit einem Herstellungsdatum ab 1850 sind sauer! Nahezu alle Papiere, die weltweit zwischen 1850 und 1990 hergestellt wurden, weisen einen sauren pH-Wert auf und sind der Schädigung durch Säure im Papier ausgeliefert. brüchig und zerfallen schließlich. Wenn dieser Säurefraß nicht durch eine Entsäuerungsbehandlung gestoppt wird, gehen einzigartige Bestände an Archivalien, Büchern und Zeitungen unwiederbringlich verloren. Warum ist das so? In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die traditionelle Papierherstellung aus Hadern durch industrielle Prozesse abgelöst, die Holzschliff als Rohmaterial verwendeten und mit einer sauren Leimung arbeiteten. Die so hergestellten Papiere waren zwar billig, aber sie sind nicht alterungsbeständig – sie vergilben, werden allmählich Wir, das ZFB in Leipzig, entsäuern seit vielen Jahren erfolgreich Bücher, Akten und Zeitungsbände für Bibliotheken und Archive. Das ZFBII2-Verfahren ist eine hauseigene Erfindung und wurde nach über sechs Jahren intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit fertiggestellt und durch uns in Betrieb genommen. Tiefenwirksame Entsäuerung und schonende Behandlung UNSER BEWÄHRTES ZFB ||2-VERFAHREN SCHÜTZT IHRE WERTVOLLEN PAPIERBESTÄNDE VOR ZERSTÖRERISCHER SÄURE. VERLIEREN SIE KEINE ZEIT! Das ZFBII2-Verfahren verlängert die Lebensdauer von Papier um den Faktor 4 bis 5. Mit anderen Worten: Hätte der Säurefraß das Papier in den nächsten 50 Jahren soweit geschädigt, dass das Papier in 50 Jahren zerstört wäre, bewirkt die ZFBII2-Entsäuerung eine Verlängerung der Lebensdauer auf 200 bis 250 Jahre. Die autokatalytische Kettenreaktion der Säureschädigung wird heute gestoppt, um späteren Generationen Kulturgut zugänglich zu machen! Während der Behandlung dringt das Entsäuerungsmittel für wenige Minuten in das Papier ein und neutralisiert die Säure. Anschließend wird das Lösungsmittel durch Vakuum abgezogen. Durch diesen Prozess wird der pH-Wert des Papiers in den alkalischen pH-Wert-Bereich zwischen 7,0 und 9,5 angehoben. Außerdem wird ein Überschuss des Entsäuerungsmittels in das Papier eingebracht, der die sogenannte alkalische Reserve bildet. Die alkalische Reserve puffert das Papier gegen schädliche Umwelteinflüsse in der Zukunft. Vor der Entsäuerung werden alle Bücher, Akten und Zeitungsbände durch unsere Mitarbeiter sorgfältig vorsortiert, um sicherzustellen, dass auch nur die Objekte entsäuert werden, die eine Behandlung benötigen. Für Objekte, bei denen während der Behandlung Nebenwirkungen oder optische Beeinträchtigungen auftreten könnten, werden Schutzmaßnahmen getroffen. Die Anzahl der Nebenwirkungen ist beim ZFBII2Verfahren sehr gering: Mindestens 98 % der Objekte weisen nach der Entsäuerung keine sichtbaren Spuren der Behandlung auf. Nach der Vorsortierung erfolgt die Bestückung der Entsäuerungsanlage. Dafür werden die Objekte in Edelstahlkörbe sortiert, die dann in die ZFBII2-Behandlungskammer gestellt werden, die ein Fassungsvermögen von 150 bis 350 kg Papier hat – je nach Art und Abmessungen der Objekte. Ein intensives Vortrocknen der Objekte ist beim ZFBII2-Verfahren nicht nötig. Vor der Entsäuerung wird lediglich die Luft aus der Behandlungskammer gezogen – diese Tatsache macht das ZFBII2-Verfahren sehr schonend für die Papiere. Danach wird die ** SEM steht für Scanning Electron Microscopy (deutsch: REM – Rasterelektronenmikroskopie). EDX steht für Energy Dispersive XRay Spectroscopy (deutsch: EDRS – energiedispersive Röntgenspektroskopie). Das ZFBII2-Verfahren ist ein nichtwässriges Flüssigverfahren zur Entsäuerung von gebundenen und ungebundenen Papierobjekten. Die milde Entsäuerungsflüssigkeit dringt bis tief in den Kern des Papiers ein und entsäuert es nach den Vorgaben der DIN-Empfehlung des Normenausschusses für Bibliotheken und Dokumentation*. K Wie funktioniert unser ZFBII2-Verfahren? Eine milde Flüssigkeit entsäuert das Papier! Das ZFBII2-Verfahren entsäuert Papier mit einer milden Dispersion aus Magnesiumoxid (MgO) und Calciumcarbonat (CaCO 3). Diese beiden Substanzen bilden das Entsäuerungsmittel. Die Trägerflüssigkeit ist das unpolare Lösungsmittel Heptan. * DIN-Empfehlung: Bestandserhaltung in Archiven und Bibliotheken. Hofmann, Rainer/Wiesner, Hans-Jörg, Beuth-Verlag. D ie Entsäuerung von Papier ist eine vorbeugende konservatorische Maßnahme, die das Papier vor dem Zerfall bewahrt. Je früher ein Papier entsäuert wird, desto besser! Ist die Cellulosestruktur des Papiers erst einmal durch die Säure stark geschädigt oder gar zerstört, kommt eine Entsäuerungsbehandlung zu spät. Frühzeitiges Handeln ist daher dringend notwendig. Die Schnittkante eines nicht entsäuerten Blatt Papiers. Die roten Rahmen markieren jeweils die Schnittkanten. Die homogene Verteilung der Entsäuerungsmittel nach der ZFBII2-Behandlung über die Schnittkante des Blatts weist die Tiefenwirksamkeit nach. Behandlungskammer geflutet. Durch das Aufsaugen der Dispersion dringt das Entsäuerungsmittel tief in das Papier ein und neutralisiert es. Nach einigen Minuten wird die Behandlungsflüssigkeit abgelassen. Dann werden die Objekte getrocknet, indem das Lösungsmittel vollständig unter Vakuum abgezogen wird. Eine Belästigung durch alkoholische Gerüche nach der Entsäuerung besteht im Übrigen bei unserem ZFBII2-Verfahren nicht. Mit diesem Analysenachweis gehen wir in Sachen Qualitätsnachweis noch einen Schritt weiter, als es die DIN-Empfehlung* fordert. Die Beweisbarkeit der Tiefenwirkung mittels SEM/EDX-Analyse ist bis heute noch kein Bestandteil der DIN-Empfehlung. Nach dem Trocknungsprozess werden die Objekte aus der Behandlungskammer genommen und wenige Tage bei leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit gelagert. Dadurch wird dem Papier die Feuchte wieder zugeführt, die ihm im Zuge der Vakuumtrocknung entzogen wurde. Zum Abschluss der Entsäuerungsbehandlung werden die Bücher, Akten und Zeitungsbände nochmals im Rahmen unserer Qualitätskontrolle von unseren Mitarbeitern gesichtet, verpackt und sind danach bereit für den Rücktransport. K Wie wirksam ist das ZFBII2-Verfahren? Entsäuerung bis in die Tiefe des Papiers! Mittels SEM/EDX-Analyse** haben wir nachgewiesen, dass das ZFBII2-Verfahren bis in den Kern des Papiers entsäuert. Durch den Verbund dieser beiden Analysemethoden können ortsaufgelöste Elementverteilungsbilder erstellt werden. Da das ZFBII2-Verfahren ein flüssiges Dispersionsverfahren ist – sprich, die Entsäuerungsmittel schweben in kleinsten Teilchen in der Behandlungsflüssigkeit – ist uns der Nachweis der Tiefenwirksamkeit wichtig! Eine erfolgreiche Entsäuerung erfordert ein tiefes Eindringen der Entsäuerungsmittel bis in den Kern des Papiers. Nur so kann garantiert werden, dass die Papiere nachhaltig geschützt sind. Die Abbildung verdeutlicht die Tiefenwirksamkeit der ZFBII2-Entsäuerung: Über den gesamten Papierkern ist die gleichmäßige Verteilung der Entsäuerungsmittel zu erkennen. Die intensive Türkisfärbung zeigt den Anteil der Entsäuerungsmittel. Damit ist der Zerfall des Papiers nicht nur oberflächig, sondern auch in die Tiefe gestoppt. Pluspunkte K Milde Entsäuerung. Das Papier wird tiefenwirksam und gleichmäßig neutralisiert. Der pH-Wert wird auf einen Wert zwischen 7,0 und 9,5 angehoben und eine alkalische Reserve wird in das Papier eingebracht. K Verlängerung der Lebensdauer des Papiers. Das ZFBII2-Verfahren verlängert die Lebensdauer des Papiers um den Faktor 4 bis 5. K Umfassende restauratorische Betreuung. Das ZFB bietet Bestandserhaltung aus einer Hand. Wir stellen sicher, dass diplomierte Restauratorinnen alle Prozesse begleiten. Sollten zusätzlich Restaurierungsarbeiten an Ihren Objekten gewünscht oder erforderlich sein, bieten wir alle Leistungen der Bestandserhaltung unter einem Dach und aus einer Hand. Wir sind nicht nur Massenentsäuerer, wir sind vor allem Bestandserhalter! K Kostenlose Reinigung. Durch die Vorbereitung auf den Entsäuerungsprozess werden Ihre Objekte von unseren Mitarbeitern gereinigt. Aufliegender Staub und leichte Verschmutzungen werden für Sie kosten- Technologie „made in Leipzig“: das ZFBII2-Verfahren! los entfernt. Bei einem schwereren Schimmelbefall beraten wir Sie gern und erstellen ein Angebot zur Schimmelbekämpfung – eine Dienstleistung, die wir ebenfalls anbieten. K Geeignet für gebundenes und ungebundenes Archiv- und Bibliotheksgut. Das ZFBII2-Verfahren entsäuert sowohl gebundene als auch ungebundene Papiere. Eine Foliierung der Objekte ist nicht notwendig. K So gut wie keine Nebenwirkungen und optischen Beeinträchtigungen. Mindestens 98 % der Objekte erfahren durch die Entsäuerung keine optische Beeinträchtigung. Unerwünschte Nebenwirkungen, wie das Ausbluten von Stempeln, Fett- und Kopierstiften, treten beim ZFBII2-Verfahren sehr selten auf. K Keine mechanische Belastung des Papiers. Die Objekte werden während der Behandlung nicht aufgefächert oder am Buchrücken eingespannt. Dadurch werden Schäden durch mechanische Belastungen vermieden. K Kein Volumenzuwachs. Anders als bei wässrigen Entsäuerungsverfahren gibt es beim ZFBII2-Verfahren keinen 5 %–10 %igen Volumenzuwachs. Wertvolle Platzressourcen in Archiven und Bibliotheken werden gespart und ein papierschädigendes Pressen ist nicht nötig. K Festigung. Das ZFBII2-Verfahren hat eine leicht festigende Wirkung auf das Papier. K Schnelle Durchlaufzeiten. Von Anlieferung bis Auslieferung weniger als vier Wochen. K Günstiger Preis. Das ZFBII2-Verfahren ist günstiger als gängige Massenentsäuerungsverfahren. Abhängig von der zu entsäuernden Menge erstellen wir Ihnen gern ein individuelles Angebot. K Entsäuerung gemäß DIN-Empfehlung*. Die Entsäuerung erfolgt nach den Vorgaben der DINEmpfehlung des Normenausschusses für Bibliotheken und Dokumentation von Rainer Hofmann und Hans-Jörg Wiesner. Wir retten Papier ZFB – Zentrum für Bucherhaltung GmbH Bücherstraße 1, 04347 Leipzig Tel.: +49 (0) 341 25989-0 Fax: +49 (0) 341 25989-99 E-Mail: [email protected] www.zfb.com 24-Stunden-/7-Tage-Notfall-Telefon: +49 (0) 341 25989-25
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