2 WALLIS Walliser Bote Montag, 18. Mai 2015 UNTERWALLIS Neue Zeiten im Test SIDERS | In acht Regionen der Schweiz testet die Schweizerische Post neue Öffnungszeiten. Das Unternehmen will so den veränderten Kundenbedürfnissen gerecht werden. Erste Ergebnisse der Pilotphase sind gemäss einem bericht von «Radio Rhône FM» im Herbst zu erwarten. Danach will das Unternehmen entscheiden, ob eine flächendeckende Umsetzung realisiert wird. Auch in Siders und Lens werden die neuen Öffnungszeiten getestet. bereits seit dem 4. Mai ist die Post in Siders abends bis 19.00 Uhr und am Samstag bis 12.00 Uhr offen. In Lens schliessen die Schalter während der woche um 18.30 Uhr, am wochenende ebenfalls um 12.00 Uhr. Gemeindefusion | Im Goms regt sich Widerstand Zweiter Frühling? Was lange währt… VAL D’ANNIVIERS | …wird endlich eingeweiht. Fast zehn Jahre lang dauerten die Arbeiten am Suonenweg «bisse des Sarrasins». Am vergangenen Samstag wurde er nun feierlich eröffnet. Insgesamt kostete das Projekt gemäss «Radio Rhône FM» 1,3 Millionen Franken. Finanzielle Unterstützung erhielt der zuständige Verein unter anderem vom Kanton, der 200000 Franken beisteuerte. Entlang des Suonenwegs wurden 17 Informationstafeln aufgestellt, auf denen der besucher alles zur Geschichte der «bisse des Sarrasins» erfährt. Diese Lerntafeln entstanden in Zusammenarbeit mit tourismusstudenten der HES-So in Siders. Motorradfahrer unter sich ST-MAURICE | Spätestens seit der töffsegnung Anfang Mai sind die walliser Motorradfahrer wieder unterwegs. Der Verband der walliser Motorradfahrer (FMVS) lädt deshalb am Samstag, dem 23. Mai auf den Parkplatz der Automobilkontrolle in St-Maurice ein. Dort erfahren besucher mehr über die Aktivitäten des walliser Verbandes, der inzwischen 1000 Mitglieder zählt. Zudem können verschiedene Übungsparcours, überwacht von Fahrlehrern, ausprobiert und neue Motorradmodelle getestet werden. Lieferwagen fing Feuer Tauwetter. Frühlingsgefühle spürt im Goms zurzeit nur die Natur. (bild: Ritzinger Feldkapelle) DAVID BINER Das Goms erlebt zurzeit seinen zweiten Frühling. Zum einen aus meteorologischer Sicht: Nachdem die kalte Sophie am Freitag kurzzeitig den Winter zurückbrachte, konnte man übers Wochenende bereits wieder im T-Shirt auf der Terrasse sitzen. Zum anderen scheinen sich die Gemeinden Niederwald, Blitzingen, Grafschaft, Reckingen-Gluringen und Münster-Geschinen ein zweites Mal ineinander verliebt zu haben. Nachdem die Gemeinde Obergoms den gemeinsamen Weg Richtung FusionsAltar verlassen hat, herrscht bei den fünf übrig gebliebenen Aufbruchstimmung. «Jetzt erst recht!» Positive Reaktionen nach Info-Veranstaltung Es liegt in der Natur von Fusionsabstimmungen, dass deren Ausgang im Voraus kaum zu prognostizieren ist – Gegner gibt es immer. Deshalb lohnt sich ein Besuch in den örtlichen Restaurants. Nicht, dass man danach wüsste, wie sich die Bevölkerung in den fünf Gemeinden am 14. Juni entscheiden wird. Aber als Seismograf zur Messung des kommunalen Innenlebens erfüllt eine Dorfbeiz allemal ihren Zweck. Das Resultat? Zwei Arten von Bewegungen konnten registriert werden. Zum einen gleichmässige, ruhige Wellen: «Eher positiv», so die gängige Einschätzung der Patrons zur bevorstehenden Abstimmung. Weder ihren Namen noch ihr Gesicht wollen sie in der Zeitung sehen – Politik und Gastronomie hätten ja schliesslich nichts miteinander zu tun und man wolle künftig sowohl Fusionsgegner als auch die Befürworter noch bedienen. Das Thema brenne ihren Gästen zurzeit zwar (noch) nicht unter den Nägeln. Aber, dass an den Bars und Stammtischen laut gegen die Fusion gewettert werde, sei bisher nicht beobachtet worden. Im Gegenteil: «Vor allem nach der Informationsveranstaltung in Gluringen (Red.: am 21. April) waren die Reaktionen auffallend gut», so eine Wirtin. Der eine oder andere Zweifler liess sich damals überzeugen, Ängste wurden aus der Welt geschaffen. Auch das Ausscheren von Obergoms habe die Reihen innerhalb der fünf fusionswilligen Gemeinden geschlossen, so die Analyse eines anderen Beizers. «Jetzt erst recht!» – diese Losung war einige Male zu hören. «Werde Nein stimmen» Leo Garbely, IG Bächi Aber die Gommer Seismografen messen auch Ausschläge. Nicht etwa der Steuerkoeffizient, der in Blitzingen im Fall einer Fusion von jetzt 1,0 auf 1,1 klettern würde, stimmt die Fusionsoptimisten nachdenklich. Auch nicht das Wappen von Münster noch der Name «Goms», die man für die neue Gemeinde übernehmen würde. Vielmehr sind es die Erschütterungen, die schon seit Längerem in Reckingen-Gluringen registriert werden und die jetzt in Vorfeld der Abstimmung das Projekt ins Wanken bringen. So zumindest die Befürchtung der befragten Gastronomen. Denn hier geht nämlich der Streit zwischen der IG Bächi und dem Gemeinderat über die Lawinendammerhöhung in die x-te Runde. Eine ernst zu nehmende Opposition, die sich da um den streitbaren IG- Bächi-Präsidenten Leo Garbely formiert? Spielchen spielen? Zurzeit sammelt die IG Unterschriften, um eine ausserordentliche Urversammlung zum Dammprojekt einzuberufen. An die 130 Stimmen habe man schon zusammen, so Garbely am Samstag. Der Platz würde nicht reichen, um die ganze Geschichte hier nochmals aufzurollen. Fest steht aber: Im Streit zwischen der IG und dem Gemeinderat lassen sich Sachebene und Persönliches nicht mehr auseinanderhalten – zumindest von aussen nicht. Es stellt sich aber die Frage, ob die Dammkritiker jetzt zu Fusionsgegnern mutieren – quasi nur, um dem Gemeinderat aus Trotz ans Schienbein zu treten. «Es ist zu befürchten, dass solche Spielchen gemacht werden», meint Garbely. Andere wiederum, so der IG-Präsident weiter, tendieren für ein Ja. «So nach dem Motto: ‹Schlimmer kanns nicht mehr kommen›. Ich persönlich werde Nein stimmen», sagt Garbely, der sich in der Rolle des Widersachers offensichtlich wohlfühlt. Norbert Carlen, Gemeindepräsident von Reckingen-Gluringen, macht derweil klar, dass die Dammgeschichte und die Fusion nichts miteinander zu tun haben. «Projekte, welche Diskussionen verursachen, gab und gibt es immer wieder – mit und ohne Fusion.» Emotionen sind bei Gemeindefusionen meist schlechte Ratgeber, gehören aber dazu. Ob und wie man sie in Reckingen-Gluringen in den Griff bekommt, wird sich wohl spätestens bei der Urversammlung am 28. Mai zeigen. Heutige Vorhersage: Für Frühlingsgefühle wird es dann kaum Platz haben. Foto wb Nachgefragt Das sagt der Präfekt GOMS | «Ich bin zuversichtlich, dass sich die fünf Gemeinden am 14. Juni für die Fusion entscheiden werden», so der Gommer Präfekt Herbert Volken. «Eine Fusion hätte nur Vorteile.» So habe es eine grössere Gemeinde etwa leichter, sich politisch Gehör zu verschaffen. «Fusion und interne Querelen nicht verwechseln» Herbert Volken Zum Streit zwischen der IG Bächi und dem Gemeinderat Reckingen-Gluringen meint der Präfekt: «Ich hoffe, dass man das Fusionsprojekt und interne Querelen nicht verwechselt.» Gegner gäbe es bei Fusionen immer, das gehöre dazu. Man dürfe die verschiedenen Diskussionen jetzt aber nicht vermischen. Er selber werde weiterhin für die Fusion weibeln. dab Präfekt. Herbert Volken. Foto wb SITTEN | Am Samstagnach- mittag fing ein kleiner Lieferwagen in Sitten Feuer. wie der «Nouvelliste» schreibt, konnte sowohl der Fahrer als auch sein beifahrer das Fahrzeug noch rechtzeitig verlassen, bevor die Motorhaube Feuer fing. beide blieben unverletzt. In 15 Minuten konnte die zuständige Feuerwehr den brand löschen. Das Fahrzeug wurde allerdings komplett zerstört. «Alles ist ganz anders in Südkalifornien» Heute auf 1815.ch Die Walliserin Walburga Baur-Stadler (72) ist wahrlich eine Weltenbummlerin. Nach zahlreichen Auslandserfahrungen hat sie sich vor 17 Jahren gemeinsam mit ihrem Mann bei Los Angeles niedergelassen. www.1815.ch 1815.ch-Umfrage vom 17. Mai 2015 Planen Sie einen Besuch der Weltausstellung in Mailand? Ja Nein Weiss nicht 37% 49% 14% www.1815.ch
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