Andy Warhol, Venus und der Commodore Amiga 1000

Berlin, Juli 2015
PRESSEMITTEILUNG
Kulturforum Berlin
Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin
10785 Berlin-Tiergarten, Matthäikirchplatz
AUSSTELLUNG
The Botticelli Renaissance
24.09.2015 - 24.01.2016
Die Ausstellung „The Botticelli Renaissance“ präsentiert mehr als
40 Originale des italienischen Renaissancemalers Sandro Botticelli
und untersucht seinen Einfluss auf die Kunst und Populärkultur bis
in die Gegenwart.
Hintergrundinformationenzum Exponat
Andy Warhol: Birth of Venus (after Botticelli), 1984
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Andy Warhol: Detail of Renaissance Paintings (Sandro Botticelli, Birth of Venus)
© 2015 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / Artists Rights Society (ARS),
New York
1984 schuf Andy Warhol eine Serie mit Zitaten aus Renaissancegemälden. Neben dem Kopf der Venus aus Sandro Botticellis UffizienGemälde gehören dazu auch Details aus Gemälden von Leonardo da
Vinci, Piero della Francesca und Paolo Uccello. Warhols Kunst stilisiert
den Venuskopf formelhaft und flächig zu dekorativen Farbstimmungen. Er
hat zwei Versionen als Acrylgemälde hergestellt, die beide in der Schau
„The Botticelli Renaissance“ ausgestellt werden. Weitere Varianten
wurden vielfach reproduziert und trugen maßgeblich zur Popularität
Warhols wie Botticellis bei. Zugleich befördert Warhol damit in starkem
Maße eine Reduktion Botticellis auf dessen Autorschaft eines einzigen
ikonischen Werkes: der Venusdarstellung in den Uffizien.
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Hintergrundinformationenzum Exponat
Andy Warhol: ohne Titel, nach Sandro Botticelli, digitale Grafik auf
einem Commodore Amiga 1000, 1980er Jahre
Andy Warhol: nach Sandro Botticelli, Cover des Handbuchs seiner Software »Paint Deluxe«
von Amiga 1000 Personal Computer, © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts,
Inc., courtesy of The Andy Warhol Museum, Pittsburgh
Als Bestandteile einer Marketingkampagne kooperierte Andy Warhol in
den 1980er-Jahren mit Commodore International. Er erhielt dazu Prototypen von Grafiksoftware sowie einen Amiga 1000 Personal Computer,
mit dem er eine Serie digitaler Arbeiten – Videografiken, Audioexperimente und Animationen – erstellte. Darunter ist auch eine Grafik, bei
der Warhol den Kopf der Venus aus Botticellis Gemälde in den Uffizien
transformierte. Warhol ist hier vergleichsweise minimalistisch vorgegangen,
indem er dem Gesicht ein drittes Auge auf der Stirn hinzufügte. Bei seiner
Beschäftigung mit der Venusikonografie hat er mythologische Kontexte
offenbar nicht ausgeblendet, denn in der Einfachheit seiner Geste liegt
eine ironische wie hintersinnige Verschmelzung der Liebesgöttin mit der
Figur des Zyklopen. Warhols Experiment mit Botticellis Venus macht die
Arbeit zu einem der frühesten Werke der Computergafik überhaupt. In der
Ausstellung wird die Warhol‘sche Grafik auf einem originalen Commodore
Amiga 1000 Personal Computer präsentiert.
Eine Ausstellung der Gemäldegalerie – Staatliche Museen zu Berlin
und des Victoria and Albert Museum, London. Sie wird gefördert
durch die Sparkassen-Finanzgruppe, die LOTTO-Stiftung Berlin
sowie den Kaiser Friedrich Museumsverein.
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