Erfahrungsbericht - Erasmus - León WS 14/15 - Studiengang: Bergbau - TU Bergakademie Freiberg Anreise Die sicherlich einfachste Möglichkeit ist die Anreise mit dem Flugzeug nach Madrid und dann mit dem Bus der Firma ALSA nach León. Es gibt eine direkte Busverbindung vom Flughafen Madrid nach León. Etwas schneller geht es mit der Bahn, dazu muss man jedoch am Bahnhof MadridChamartín umsteigen. Man erreicht diesen mit der Vorortbahn vom Flughafen aus und hat dann dort Anschluss an einen Zug nach León. Der Zug ist etwas schneller, aber auch etwas teurer als der Bus. Züge und Busse fahren am Flughafen vom Terminal 4 ab. Landet man an einem anderen Terminal, so hat man noch einen Transfer mit dem kostenlosen Flughafenshuttlebus. Dafür dann noch etwas Zeit einplanen. Im Terminal 4 gibt es auch noch einen Schalter von ALSA, sodass man die Bustickets auch noch dort kaufen oder umtauschen kann. Ich bin jedoch mit dem Auto nach León gefahren. Das sind rund zwei Tage Fahrt von Deutschland aus. Die Kosten sind natürlich höher, jedoch habe ich das Auto oft genutzt, um in den etwas nördlich von León gelegenen Bergen Radfahren oder Wandern zu gehen. Im Winter ist auch Skifahren möglich. Die Autobahnen in Spanien (und Frankreich) sind gut ausgebaut und weniger befahren als in Deutschland, jedoch teilweise mautpflichtig. Wenn man das Fahrzeug nicht für Ausflüge o.ä. nutzen will, benötigt man in León und Spanien keins, da das Bus- und Bahnnetz sehr dicht ist. Erste Tage Für die ersten zwei Wochen (während des Sprachkurses) empfiehlt es sich das Angebot der Uni für das Wohnheim "Colegio Mayor San Isidoro" wahrzunehmen. Es befindet sich direkt neben dem Sprachzentrum und bietet neben drei Mahlzeiten am Tag auch Internet (Eduroam, kann mit dem Login eurer Heimatuni genutzt werden, evt. im Voraus schlau machen, wie man mit den eigenen Logindaten in "fremde" Eduroamnetze kommt) und Möglichkeiten zum Wäschewaschen. Man ist in Zwei-Zimmer-Apartments untergebracht, jedoch mit Gemeinschaftsdusche und -WC auf dem Gang. Studenten, welche von der gleichen Uni nach León kamen, erhielten auch ein gemeinsames Apartment. Die Mahlzeiten sind zwar nicht das Gelbe vom Ei, jedoch ist der Aufenthalt nur zu empfehlen, da man so direkt Kontakt zu den anderen Erasmus-Leuten bekommt und sich gegenseitig bei den alltäglichen Problemchen helfen kann. Die Teilnahme am Sprachkurs ist ebenfalls nur zu empfehlen. Man wird zu Beginn einer Gruppe entsprechend dem vorher angegebenen Niveau zugeteilt, kann diese in den ersten Tagen aber noch wechseln, falls das Niveau einen über- oder unterfordert. Es sind so um die 20 Studenten in einer Gruppe, was den Unterricht sehr erträglich macht und man so schnell neue Leute oder zukünftige WG-Mitbewohner kennen lernt. Der Unterricht besteht aus täglich zwei Stunden Grammatik und zwei Stunden Kommunikation (so bei mir im mittleren Niveau). Er findet entweder vor- oder nachmittags statt, sodass man genug Zeit für Wohnungssuche, Gänge zur Universität oder einfach zum Ausnüchtern hat. Für den Sprachkurs gibt es nach einer kleinen Prüfung am letzten Tag vier Credits. Ich habe mir diese ins Learning Agreement eintragen lassen und konnte somit einen Kurs weglassen, das hängt aber natürlich ganz von eurer Fakultät bzw. Uni in Deutschland ab. Nach dem Sprachkurs schließt sich die Orientierungswoche an, bei der die üblichen Veranstaltungen wie Begrüßung und Campusrallye angeboten werden. Den Ausflug nach Astorga und Las Medulas sollte man sich nicht entgehen lassen. Unterkunft Am besten sucht man sich eine WG in León. Die Zimmer werden in der Regel einzeln vom Vermieter vergeben, sodass man nicht auf andere angewiesen ist. Unter diesem Link (http://www.jeule.unileon.es/wp-content/uploads/PV.pdf) sind freie Wohnungen und WG-Zimmer zu finden. Dieses Dokument wird täglich aktualisiert. Die Wohnungen sind in der Regel möbliert und auch mit den üblichen Gebrauchsgegenständen (Besteck, Küchengeräte) ausgestattet, sodass man außer evtl. Bettzeug nichts mehr braucht. Sollte man in eine leere Wohnung einziehen, z.B. mit anderen Erasmus-Leuten, dann ist das Internet noch ein kleines Problem. Der beste Anbieter ist ONO, da dort ein monatlich kündbarer Tarif angeboten wird. Es liegen auch Flyer in der Uni aus, welche für diesen Tarif werben. Man benötigt aber ein spanisches Konto und für Nichtspanier war die Anschlussgebühr auch sehr hoch. Das beste ist, wenn ihr eine nette und hilfsbereite Madrina oder einen Padrino habt und ihr es über deren Namen laufen lassen könnt. Es lässt sich festhalten, dass sich Wohnung (und auch Internet) sehr schnell regeln lassen. Ich hatte in weniger als einer Woche nach dem ersten Telefonat mit der Vermieterin den Besichtigungstermin und die Schlüsselübergabe. Die besten Stadtviertel für Studenten sind San Mames und Palomera, da Uni und Altstadt von dort aus nicht weit entfernt sind. Universität Ich studiere Bergbau, ein Fach das in Deutschland und Spanien gleichermaßen eher selten ist und durch geringe Studentenzahlen auffällt. Ich war der einzige Austauschstudent im Fachbereich Bergbau. Daher hatte ich sofort Kontakt zu den spanischen Studenten und erhielt so auch wichtige Hinweise zur Klausurvorbereitung. Die Vorlesungen sind verschult, oft wurden auch Studenten zur Tafel gebeten um z.B. eine Aufgabe zu lösen. Die Atmosphäre an der Fakultät für Bergbau ist sehr familiär. Dozenten, Studenten und sonstige Mitarbeiter waren sehr freundlich und hilfsbereit zu mir. Sämtliche Vorlesungen werden auf Spanisch gehalten. Jeder Dozent gestattete mir Wörterbücher zur Klausur zu nutzen. Freizeit Das "Barrio Humedo" ("Feuchtes Viertel") im Herzen der Stadt bietet unzählige Tapasbars, durch welche man abends ziehen kann, um die verschiedenen Tapas auszuprobieren. Am Dienstag werden Erasmus-Partys veranstaltet, welche für viele ein Pflichttermin waren. Auch am Donnerstag kann man gut feiern gehen. Diverse Ausflüge bietet das lokale AEGEE-Komitee an, z.B. nach Galizien, Andalusien oder auch zu Champions League Spielen nach Madrid. Nördlich von León liegt das Kantabrische Gebirge, welches im Winter Skifahren ermöglicht. Ausflugsziele in der Umgebung sind eher rar, da die Umgebung dünn besiedelt ist. Sehenswert ist die Höhle von Valporquero, Ponferrada oder auch Oviedo/Gijon mit dem Strand. Falls noch weitere Fragen bestehen: [email protected]
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