Medienmitteilung zum Tötungsdelikt in Würenlingen AG_150512

Clienia Littenheid AG
Privatklinik für Psychiatrie
und Psychotherapie
CH-9573 Littenheid
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Medienmitteilung zum Tötungsdelikt in Würenlingen AG
Littenheid, 12. Mai 2015, 13 Uhr
Mit Betroffenheit nehmen wir von diesem unfassbaren Ereignis Kenntnis, welches sich am
Samstag in Würenlingen ereignet hat. Den Angehörigen sprechen wir unser tief empfundenes
Beileid aus.
Aufgrund der erfolgten Entbindung von der ärztlichen Schweigepflicht zum Klinikaufenthalt,
können wir Ihnen folgendes mitteilen:
Der Mann, von welchem angenommen wird, die Schüsse abgegeben zu haben, wurde am 30.
April 2015 aus unserer Klinik entlassen. Er war mit einer Fürsorgerischen Unterbringung (FU)
wegen Selbst- und Fremdgefährdung in die Clienia Littenheid als Vertragsklinik des Kantons
Schwyz eingewiesen worden. Eine FU wird ausgesprochen, wenn eine Person sich oder andere im Rahmen einer psychischen Erkrankung gefährdet. Gegen die FU hat der Patient Rekurs erhoben. Das zuständige Gericht hat nach einer Anhörung am 15. April 2015 entschieden, dass der Patient vorerst in der Klinik bleiben muss, bei einem weiterhin positiven Behandlungsverlauf und einer entsprechenden Nachsorge aber von der Klinik entlassen werden muss.
Während der 5 1/2-wöchigen Hospitalisation hat er sich gegenüber den anderen Patientinnen
und Patienten sowie den Mitarbeitenden unauffällig verhalten, war freundlich und ruhig. Er
nahm an den Therapien teil und erhielt Medikamente. Während der Behandlung wurden alle
Aspekte der Gefährdung laufend beurteilt. Sein Zustand verbesserte sich deutlich. Während
des Behandlungsverlaufs wurden zwei Tagesurlaube gewährt. Ausserdem wurden zwei Belastungserprobungen zu Hause durchgeführt. Dies sind übliche Abläufe zur Austrittsvorbereitung.
Sie verliefen alle positiv.
Aufgrund des guten Behandlungsverlaufs, bei dem sich während der gesamten Dauer keine
Anhaltspunkte in Bezug auf Fremd- und Selbstgefährdung zeigten, wurde der FU durch das
Behandlungsteam beurteilt und ärztlicherseits aufgehoben. Daraufhin wurde der Patient aus
der stationären Behandlung entlassen und in eine ambulante Behandlung übergeben.
Die ambulante Weiterbehandlung wurde vor seinem Austritt sorgfältig geplant und mit den weiterbehandelnden Stellen abgesprochen (Termine mit dem Hausarzt und der psychiatrischen
Spitex). Zudem wurde ihm vor seiner Entlassung ein länger wirksames Medikament verabreicht (2 Wochen wirksames Depot-Medikament).
Der Patient war bereits 2011 in unsere Klinik eingewiesen und während 3 Wochen behandelt
worden, zudem war er 2013 freiwillig für einige Tage in unserer Klinik in Behandlung. Nach
diesen Aufenthalten wurde er jeweils ambulant weiterbehandelt.
Für allfällige Rückfragen steht Ihnen Frau Claudia Baumer, Kommunikationsverantwortliche
der Clienia Privatklinik Littenheid, 9573 Littenheid, zur Verfügung:
E-Mail:
[email protected]
Telefon:
071 929 62 13
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