«Wie komm t das Neue in die Welt? » Fachtherapie am 21. Janu-Tagung ar 2016 Privatklinik Li ttenheid Führend in Ps ychiatrie und Psychoth erapie Einladung Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren Ein zentrales Anliegen der Fachtherapien (Ergotherapie, Körper- und Physiotherapie, Kunst- und Musiktherapie) ist es, den Menschen Erlebensräume zur Verfügung zu stellen. In diesen wird es möglich, Neues zu lernen und zu entdecken und damit, sich selber neu zu erfahren. Die Beziehung zu sich selber und zu andern kann an Tiefe und Weitsicht gewinnen. «Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion liegen Wachstum und Freiheit» (Viktor Frankl). Die Fachtherapien fördern und vermitteln mit ihren spezifischen Medien und Methoden Erfahrungen über den Körper, über die Gestaltung und den Klang, über die Handlung. Neue Türen können sich öffnen. Wie lässt sich eine deutliche Verbesserung all jener Kompetenzen erreichen, die entscheidend dafür sind, ob und wie Menschen die Herausforderungen annehmen und meistern können, die sich in ihrem Alltag stellen? Wie lassen sich Fähigkeiten entwickeln, wie vorausschauend zu denken und zu handeln, komplexe Fragestellungen zu durchschauen und die Folgen des eigenen Handelns abzuschätzen? Wie wird es möglich, mit Herausforderungen neugierig und kreativ umgehen zu können? Diesen Fragen möchte die Fachtagung mit ihren ausgewiesenen Referentinnen und Referenten nachgehen. Wir freuen uns, Sie an unserer Fachtherapie-Tagung zu begrüssen. Dr. med. Elisabeth Möller Stv. Ärztliche Direktorin, Leiterin Fach- therapien, Chefärztin im Zentrum für Psychotherapie und Psychosomatik Raymond Scheer Stv. Pflegedirektor Leiter Fachtherapien Programm 9.00-9.30 Uhr Registrierung der Teilnehmenden, Kaffee 9.30-9.45 Uhr Begrüssung und Einführung Hubert Dietschi, Pflegedirektor 9.45-10.45 Uhr «Wie kommt das Neue in die Welt?» Leib, Begegnung, Kreativität und menschliche Veränderung Dr. phil. Udo Baer, Diplom-Pädagoge, kreativer Leibtherapeut AKL (D) 10.45-11.25 Uhr «Klang und Anklang - Begegnungsmomente durch Resonanzerfahrung» Dr. phil. Barbara Gindl, Psychologin, Musikthera peutin (CH) 11.25-11.55 Uhr Pause 11.55-12.35 Uhr «Die Bedeutung und Nutzung verschiedener Erfahrungskomponenten in der Körper- und Bewegungstherapie» Dipl.-Päd. Norbert Faller, Akad. Atempädagoge, Atempsychotherapeut AFA (A) 12.35-13.15 Uhr «Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Kreativität und Schöpfungskraft» lic. phil. Marlys Blaser, Psychologin, Ergotherapeutin (CH) 13.15-15.00 Mittagessen im «das café» 15.00-17.00Workshops Workshops 1. Das blind gemalte Selbstportrait, Haltungsänderung und Perspektivwechsel Dr. phil. Udo Baer, Diplom-Pädagoge, kreativer Leibtherapeut (D) 2. Wie die Ergotherapie mich dabei unterstützt, Neues in die Welt zu bringen lic. phil. Marlys Blaser, Psychologin, Ergotherapeutin (CH) 3. Escrima – Mut zur eigenen Kraft für das Neue Monika-Rosanna Corrodi, Tanz- und Bewegungstherapeutin btk, Clienia Littenheid 4. Der Umgang mit verschiedenen Erfahrungskomponenten anhand der Atemtherapie auf Grundlage der Middendorf-Methode Dipl.-Päd. Norbert Faller, Akad. Atempädagoge, Atempsychotherapeut AFA (A) 5. «Am Anfang war...» – Schöpfungsmythen und Ur-Sprung Eileen Nemeth, Tanzpädagogin, Analytische Psychologin (CH) 6. «…und dann haben wir das Handwerk gestrichen» – eine Neuausrichtung der ergotherapeutischen Gruppen am Beispiel der Tagesklinik Aarau (PDAG) Selina Süsstrunk, Ergotherapeutin B.Sc. (CH) 7. Das Leben will immer das Leben – Traumaadaptierte Musiktherapie bei komplexen Traumafolgestörungen im stationären Kontext Dodo Trieblnig, Klinische Musiktherapeutin MAS, Clienia Littenheid Ausführliche Abstracts zu den Referaten und Workshops sind auf www.clienia/aktuelles/veranstaltungen zu finden. Organisatorisches Teilnahmegebühr CHF 220 / Person inkl. Mittagessen, Getränke und Pausenverpflegung Anmeldung Bitte verwenden Sie zur Anmeldung die beigefügte Karte. Diese finden Sie auch unter www.clienia.ch/aktuelles/veranstaltungen. Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung/Rechnung. Diese ist bei der Registrierung vorzuweisen. Abmeldungen können nicht rückvergütet werden. Workshops Bitte geben Sie auf der Anmeldekarte an, welchen Workshop Sie in erster oder zweiter Priorität besuchen möchten. Credits –SGPP + WBB –SAPPM – FSP – WBV 5 Credits 5,5 Credits Gutschrift der effektiven Zeit Gutschrift von 5 Std. Anmeldeschluss 8. Januar 2016 Durchführungsort Die Veranstaltung findet im Unterhaltungssaal der Clienia Littenheid AG statt. Autobahnen / Autostrassen Frauenfeld Hauptstrassen Zugverbindungen Busverbindungen Kreuzlingen/ Konstanz Weinfelden/ Bürgeln A1 Ausfahrt Münchwilen A1 Wil SBB Sirnach A1 St.Gallen Anreise Das nur vier Kilometer entfernte Wil liegt im Schnittpunkt der Verkehrsachsen Zürich / St. Gallen (A1) und Konstanz /Toggenburg und ist bequem mit dem Auto oder per ÖV erreichbar. Zwischen Littenheid und dem Bahnhof Wil besteht eine Busverbindung im Stundentakt. Hub Busswil A1 Ausfahrt Wil Wilen Rickenbach Wattwil Clienia Privatklinik Littenheid Clienia Standortübersicht Privatklinik Littenheid Privatklinik Schlössli Bergheim Psychiatriezentrum Männedorf Psychiatriezentrum Uster Psychiatriezentrum Wetzikon Psychiatriezentrum Frauenfeld Psychiatriezentrum Sirnach Gruppenpraxen Clienia Littenheid AG Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie 9573 Littenheid Telefon+41 71 929 60 60 Fax +41 71 929 60 30 [email protected] www.clienia.ch Privatklinik Littenheid Führend in Psychiatrie und Psychotherapie Anmeldekarte zur Fachtherapie-Tagung am 21. Januar 2016 in der Clienia Littenheid AG «Wie kommt das Neue in die Welt?» Titel, Name, Vorname Institution Rechnungsadresse PLZ/Ort Telefon E-Mail Workshopwahl 1. Priorität: Workshop Nr. 2. Priorität: Workshop Nr. Tagungsgebühr: CHF 220/Person inkl. Mittagessen, Getränke und Pausenverpflegung Mittagessen: Ich bevorzuge ein vegetarisches Menü Anmeldung: Nach Eingang Ihrer Anmeldung erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung/Rechnung. Diese ist bei der Registrierung vorzuweisen. Abmeldungen können nicht rückvergütet werden. Anmeldeschluss: 8. Januar 2016 Durchführungsort der Fachtherapie-Tagung: 9573 Littenheid Clienia Littenheid AG Frau Regula Räbsamen 9573 Littenheid Telefon+41 71 929 62 16 Fax +41 71 929 60 30 [email protected] www.clienia.ch Clienia Littenheid AG Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Frau Regula Räbsamen 9573 Littenheid Geschäftsantwortsendung Invio commerciale-risposta Envoi commercial-réponse Nicht frankieren Ne pas affranchir Non affrancare Clienia Littenheid AG Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie CH-9573 Littenheid Tel. +41 71 929 60 60 Fax +41 71 929 60 30 [email protected] www.clienia.ch Abstracts zu den Referaten und Workshops an der Fachtherapie-Tagung vom 21. Januar 2016 Workshop Nr. 1 Das blind gemalte Selbstportrait, Haltungsänderung und Perspektivwechsel Am Beispiel der kreativtherapeutischen Arbeit mit dem «blind gemalten Selbstportrait» werden Wege der Perspektivwechsel und Haltungsänderung praktisch erprobt und erörtert. Udo Baer: Dr. phil., Diplom-Pädagoge, kreativer Leibtherapeut (D) Workshop Nr. 2 Wie die Ergotherapie mich dabei unterstützt, Neues in die Welt zu bringen Der Workshop bietet Einblick in die Vorgehensweise von Ergotherapeutinnen bei der Erfassung und Förderung der Handlungsfähigkeit, Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Kreativität und Schöpfungskraft. Das Erfassungsinstrument aus dem konzeptionellen Modell Blaser für die Ergotherapie wird vorgestellt. Darauf aufbauend wird aufgezeigt, wie gerade dieses Erfassungsinstrument offene Räume für neue Erfahrungen, Ressourcen und Chancen lässt, indem es die Klienten nicht in Standards, vorgefasste Meinungen und vorgegebene Handlungsmuster zwängt, sondern zum klientenzentrierten Gespräch und Reasoning anregt. Der Workshop wird mit praktischen Betätigungsmöglichkeiten aufgelockert, in denen die Teilnehmenden einerseits selber erfahren, welche kreativen Wege eine Erfassung der Handlungsfähigkeit öffnen können und andererseits in kleinen Aufgaben ihrer eigenen Kreativität auf einfachste Weise begegnen. Marlys Blaser: lic. phil., Psychologin, Ergotherapeutin (CH) Workshop Nr. 3 Escrima – Mut zur eigenen Kraft für das Neue Der Workshop bietet Einblick, wie Elemente aus der Stockkampfkunst therapeutisch eingesetzt werden. Die Arbeit mit den Stöcken führt in den unmittelbaren Zugang zur eigenen Durchsetzungskraft, Zielstrebigkeit. Über den Körper können sich Türen öffnen. Neue verkörperte Erfahrungen (Embodiment) verbunden mit der emotionalen, seelischen Ebene fördern gewünschte Veränderungen. Wird Neues verstärkt, werden neuronale Verschaltungsmuster strukturell verankert, das heisst, sie werden im Gehirn «verkörpert». Der Workshop bewegt sich in der Themenlandschaft: Selbstsicherheit – Kontakterleben – Abgrenzung – Impulskontrolle – Nähe/Distanzregulation – Zentrierung. Neben Vermitteln von theoretischem Hintergrundwissen arbeiten wir praktisch mit den Stöcken. Monika-Rosanna Corrodi: Tanz- und Bewegungstherapeutin btk, Leitung PKT, Clienia Littenheid AG Workshop Nr. 4 Der Umgang mit verschiedenen Erfahrungskomponenten anhand der Atemtherapie auf Grundlage der Middendorf-Methode Anhand von Übungen aus der Atemtherapie erkunden wir den Umgang mit den verschiedenen Erfahrungskomponenten. Wie erkenne ich, welche Erfahrungskomponenten Menschen zugänglich sind, welche Kopplungsdynamiken vorliegen und wie fördere ich gesunde Kopplung verschiedener Erfahrungskomponenten? Norbert Faller: Dipl.-Päd., Akad. Atempädagoge, Atempsychotherapeut AFA (A) Workshop Nr. 5 «Am Anfang war…» – Schöpfungsmythen und Ur-Sprung Wir sind mehr oder weniger immer am Anfang, ein neuer Tag beginnt, eine neue Begegnung, neue Gedanken und Hoffnung. Diese immer neuen Anfänge ereignen sich nicht nur in unserem persönlichen Leben, sondern ebenso im kollektiven Mythos der Schöpfung, unserer eigenen Schöpfung und der Schöpfung des Kosmos. Es gibt hunderte verschiedener Schöpfungsgeschichten überall auf der Welt. Wie das alles entstanden ist, das ist wunderbar und berührend. Für dieses 2-stündige Seminar konzentrieren wir uns auf den «schöpferischen Impuls». Ohne Zugang zu diesen Impulsen verlieren wir einen notwendigen Teil unseres Selbstvertrauens und den Mut, etwas neu anzufassen, auszuprobieren und anzupacken. Wir besitzen alle diese Schöpfungskraft, aber wie helfen wir denjenigen, welche den Zugang verloren haben, neue Tore zu öffnen, einen neuen Anfang zu wagen, mit Vertrauen, Lust und Neugier? Ich werde eine kurze Einführung geben zu Schöpfungsmythen und weiteren wichtigen archetypischen Feldern denen wir begegnen, sowie zu deren Bedeutsamkeit für unsere therapeutische Arbeit. Sodann fangen wir selber an mit den Wörtern «Am Anfang war …» und folgen unseren eigenen Impulsen; in Zuversicht, Vertrauen, Lust und Neugier, durch «Authentic Movement», eine meditative Bewegungsform und eine Weiterentwicklung in Bildern. Eileen Nemeth: MA Tanz und Psychologie (Dipl. Bewegungstherapeutin), Analytische Psychologin IAAP, Psychotherapeutin ASP, Privat Praxis für Individual-und Paartherapie, Post-Graduate Studies European Graduate School in Expressive Arts Therapy. Workshop Nr. 6 «… und dann haben wir das Handwerk gestrichen» – eine Neuausrichtung der ergotherapeutischen Gruppen am Beispiel der Tagesklinik Aarau (PDAG) Die ergotherapeutische Behandlung zielt auf das Ermöglichen von Betätigungen und die Verbesserung von Handlungsfähigkeit. Menschen mit psychischen Erkrankungen haben häufig Einschränkungen auf verschiedenen Ebenen der Handlungsfähigkeit, die sich auf das alltägliche Leben auswirken. In der psychiatrischen RehabilitationsTagesklinik Aarau liegen die Behandlungsschwerpunkte in der Wiederaufnahme des Alltagsmanagements und in der sozialen und beruflichen Wiedereingliederung. Bei der Mittelwahl zur individuellen Zielerreichung standen bisher handwerkliche Techniken und Betätigungen aus dem Alltag zur Auswahl. Dabei erschien das Handwerk für die Patientinnen und Patienten oftmals attraktiver als die Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten im Alltag. Um der «Konkurrenz» zwischen Handwerk und alltagsbasiertem Arbeiten entgegen zu wirken, wurde das Konzept der ergotherapeutischen Gruppen umgestellt. Das Handwerk wurde gestrichen und dafür als freiwilliges Atelier am Abend angeboten.Doch was wird nun in den ergotherapeutischen Gruppen gemacht und welche Ziele verfolgen dabei die ergotherapeutischen Interventionen? Im Workshop werden das Konzept und die Erfahrungen der alltagsbasierten Gruppentherapie in der Tagesklinik Aarau sowie relevante wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt. Im diskursiv angelegten Teil soll das neue Konzept und die Ansprüche einer möglichen Adaption für andere (stationäre) Arbeitssettings erarbeitet und diskutiert werden. Selina Süsstrunk: Ergotherapeutin B.Sc., Tagesklinik Aarau Seite 2 / 5 Workshop Nr. 7 Das Leben will immer das Leben – Traumaadaptierte Musiktherapie bei komplexen Traumafolgestörungen im stationären Kontext Das musiktherapeutische Verständnis und die traumatherapeutischen Ziele zur Stabilisierung, Ressourcenaktivierung, Bearbeitung und Integration der traumatischen Erfahrung ergänzen sich und können wirkungsvoll in der traumaadaptierten Musiktherapie eingesetzt werden. Die Musik, gespielt im Hier und Jetzt, trägt zur Klärung bei (Dissoziationsstopp), ermöglicht neue Erfahrungen und eröffnet im spielerischen Probehandeln neue Horizonte. Verschiedene musiktherapeutische Interventionen wecken die Ressourcen und unterstützen gezielt traumatherapeutische Anliegen, wie die Affektregulation und die Differenzierung im Umgang mit Persönlichkeitsanteilen und verschiedenen Ich-Zuständen (Egostates). Besonders ermöglicht die Musiktherapie das Hörbarwerden von Verdecktem und Schwierigem (Persönlichkeitsanteile, Täterimitate). Ebenso unterstützt die traumaadaptierte Musiktherapie die Auseinandersetzung und Akzeptanz bei schwierigen Themen und anscheinend unvereinbaren Gegensätzen. Nicht zuletzt kann Musiktherapie Spass machen, anregen und die Zusammengehörigkeit wecken, wie dies von den Betroffenen auch zurück gemeldet wird. Powerpoint-Vortrag zur MAS-Arbeit «Traumaadaptierte Musiktherapie bei komplexen Traumafolgestörungen im stationären Kontext», Fallbeispiele, Musiktherapie selber erfahren Dodo Trieblnig: Klinische Musiktherapeutin MAS ZHdK, Fachpsychotherapeutin für Psychotraumatologie SIPT/DIPT, Clienia Littenheid AG Seite 3 / 5 Referate Wie kommt das Neue in die Welt? Leib, Begegnung, Kreativität und menschliche Veränderung Fachtherapien bieten neue Erfahrungen, neues Erleben und neue Begegnungen. Das ist die Voraussetzung für Veränderung, für die Verringerung von Leid und die Förderung von Wahlmöglichkeiten des Lebens und Erlebens. Ausgehend von den Wirkfaktoren menschlicher Veränderung, wie sie in Therapieforschung und Neurobiologie herausgearbeitet wurden, werden Möglichkeiten kreativer und körperbezogener Fachtherapien entwickelt und abgeleitet. Immer geht es darum, Wahlmöglichkeiten der Menschen zu erweitern und damit deren Freiheit und Würde zu fördern. Udo Baer Dr. phil. (Gesundheitswissenschaften), Diplom-Pädagoge, Kreativer Leibtherapeut AKL, Mitbegründer und Geschäftsführer der Zukunftswerkstatt «therapie kreativ», Vorsitzender der Stiftung Würde und wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Gerontopsychiatrie (IGP), Autor Selbstwirksamkeitsüberzeugung, Kreativität und Schöpfungskraft Dieses Referat zeigt auf, wie die Selbstwirksamkeitsüberzeugung in der Ergotherapie als Grundlage zur Handlungsfähigkeit, Selbstaktualisierung, Kreativität und Schöpfungskraft mit einfachen, oft handwerklichen Mitteln (wieder-) erweckt und gefördert wird. Über die Förderung der Handlungsfähigkeit im Sinne einer grundlegenden Alltagsbewältigung hinaus ermöglicht und fördert die Ergotherapie die Resilienz, die soziale Integration und Partizipation sowie die Selbstaktualisierung. In der Ergotherapie wird ein therapeutischer Prozess angestossen und begleitet, der sich von kleinsten manifesten Erfolgserlebnissen durch eigenes Handeln bis hin zur Überzeugung und Motivation, neue Wege, Reaktionen und Erlebensweisen zuzulassen und zu erforschen bewegt. In der Ergotherapie werden aber auch Zugangswege zu Kreativität, Spontaneität und Schöpfungskraft gefördert. Sie ermöglichen es nebst dem befriedigenden und zentrierenden bildnerischen Ausdruck einem Menschen, in neuen Situationen spontan reagieren zu können oder aus alten, eingefahrenen Reaktionsmustern neue Auswege zu finden Marlys Blaser lic. phil. Fachpsychologin für Psychotherapie und Ergotherapeutin. Nach ihrer Ausbildung zur Ergotherapeutin in Biel und mehreren Jahren Berufserfahrung hat sie in Bern Psychologie studiert und Ausbildungen zur psychoanalytischen Therapie sowie zur Psychodramatherapie absolviert. Seit 1992 arbeitet sie in selbständiger Praxis als Psychotherapeutin mit Kindern und Erwachsenen. Während mehrerer Jahre war sie als Dozentin in der Ausbildung von Ergotherapeutinnen tätig. Seit 1992 leitet sie das von ihr aufgebaute Weiterbildungsseminar für Ergotherapeutinnen in Basel und ist als Supervisorin für Ergotherapeutinnen tätig. Seite 4 / 5 Die Bedeutung und Nutzung verschiedener Erfahrungskomponenten in der Körper- und Bewegungstherapie Unsere Erfahrungen des alltäglichen Lebens können ganz allgemein in fünf Erfahrungskomponenten unterschieden werden, nämlich: Empfindungen, Sinneseindrücke und Bilder, Verhalten und Bewegungen, Stimmungen und Gefühle sowie Bedeutungen. Ilse Middendorf, die die Methode des «Erfahrbaren Atems» begründet hat, arbeitete bevorzugt auf der Empfindungsebene. Sie schaffte aber, weil sie den Menschen in seiner Ganzheit ansprechen wollte, immer auch Verbindungen zu anderen Erfahrungsebenen. Ihr war z. B. immer wichtig, dass die Menschen ihre Empfindungen und deren Bedeutung bewusst benannten – sogenanntes «bottom-up-processing». In HAKOMI® – Erfahrungsorientierter Körperpsychotherapie und speziell Somatic Experiencing® (SE) – Traumalösung nach Peter Levine wird noch expliziter damit gearbeitet, Erfahrungskomponenten zu verbinden aber auch ausschließende, fixierte Verbindungen zu lösen, um neue Erfahrungen zu ermöglichen oder bestehende zu verbreitern, zu vertiefen und zu verankern. Hilfreich ist dabei auch das Verständnis von möglichen Kopplungsdynamiken zwischen einzelnen Erfahrungskomponenten. In SE spricht man, wenn Erfahrungskomponenten flexibel, veränderlich, übereinstimmend und nicht fixiert in Bezug auf Erregung und Aktivierung verbunden sind, von «gesunder Kopplung», wenn sie zu sehr verbunden oder überassoziiert sind von «Überkopplungen» und wenn sie abgetrennt (dissoziiert) oder fragmentiert sind von «Unterkopplungen». Entsprechend wird spezifisch damit gearbeitet. Norbert Faller Dipl.-Päd. Akad. Atempädagoge (fh gesundheit Tirol und Middendorf Institut Berlin), Atempsychotherapeut (AFA®), zert. Somatic Experiencing® (SE) Practitioner (Trauma-Arbeit n. P. Levine) und HAKOMI®-Therapeut (Körperpsychotherapie), Europäisches Zertifikat für Psychotherapie (ECP), Bewegungs-/Tanzpädagoge und Meditationsunterweisung (Naropa University, USA) und Diplom-Pädagoge (Universität Berlin). Klang und Anklang – Begegnungsmomente durch Resonanzerfahrungen Resonanz ist gleichermassen ein elementares und universales Entwicklungs- und Gestaltungsprinzip, ein musikalisches Phänomen und ein dynamisches Beziehungsgeschehen, das uns befähigt, mit anderen Menschen mitzuschwingen, uns aufeinander ein- und miteinander abzustimmen. Resonanzerfahrungen sind daher auch grundlegend für die therapeutische Beziehung. Resonanz erfahren bedeutet, im innersten Wesen angesprochen, zugehörig und mit dem Lebendigen verbunden zu sein. In frühen vorsprachlichen Erfahrungen bilden „musikalische“, körperliche, energetische und transpersonale Elemente eine untrennbare Einheit. Ein entwicklungspsychologisch fundiertes Therapieverständnis, welches schon den pränatalen und frühen vorsprachlichen Beziehungserfahrungen zentrale Wichtigkeit beimisst, beinhaltet daher musik- und körperpsychotherapeutische Zugangsweisen, welche geeignet sind, dieses subtile zwischenmenschliche Schwingungsgeschehen der Resonanz anzubahnen, sinnlich fassbar zu übermitteln und zu regulieren. Gindl Barbara Dr. phil., Psychologin, eidg. anerkannte Psychotherapeutin ASP/VOPT, Musiktherapeutin SFMT, Lehrmusiktherapeutin und Mentorin am MAS in Klinischer Musiktherapie an der ZHdK Zürich. Tätig in eigener Praxis für Musikpsychotherapie in Wil, SG und auf der psychosomatischen Therapiestation Romerhuus am Ostschweizer Kinderspital St. Gallen. Seite 5 / 5
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