Rede des Landtagspräsidenten

Grundsteinlegung für den neu zu gestaltenden Plenarsaalbereich des Niedersächsischen
Landtages am 14.7.2015, 13:00 Uhr
Begrüßung Landtagspräsident Busemann
Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Damen und Herren!
„Bei jeder Art von Entwicklung besteht der bleibende Ruhm darin, den Grundstein gelegt zu haben“, so der französische Schriftsteller Ernest Renan.
Es freut mich daher sehr, dass Sie alle meiner Einladung gefolgt sind und wir heute zusammen
den Grundstein für den neuen Plenarsaalbereich des Niedersächsischen Landtages legen können.
Sehr herzlich darf ich die Mitglieder des Landtagspräsidiums sowie alle anderen Kolleginnen
und Kollegen begrüßen.
Mein Willkommensgruß gilt ebenso den Mitgliedern des Kabinetts der Landesregierung.
Ich freue mich insbesondere sehr über die Anwesenheit von Herrn Finanzminister Schneider
und darf mich jetzt schon für sein Grußwort bedanken.
Es ist mir eine ganz besondere Freude, meine Vorgänger im Amt des Landtagspräsidenten
heute begrüßen zu können – ich gehe nach den Amtszeiten: Horst Milde, Professor Rolf
Wernstedt und Hermann Dinkla.
Ebenso darf ich den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover, Herrn Schostok, herzlich willkommen heißen.
Ich freue mich über das Kommen des Präsidenten des Landesrechnungshofes, Herrn Höptner.
Last but not least begrüße ich Herrn Dr. Bissen, der die Interessen der Urheberrechtsinhaber
vertritt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, an dem der Startschuss für unser großes Umbauprojekt gefallen ist. Am 25. April 2013 habe ich eine aus zehn Fachplanern bestehende Projektgruppe hier im Hause empfangen und mit der Neugestaltung und Sanierung des Plenarsaalbereiches beauftragt. Das war der Beginn.
An dieser Stelle kann ich mich ganz herzlich bei dem Architekturbüro Blocher Blocher Partners,
insbesondere bei Herrn Mairinger und Frau Landgraf für ihre bisher geleistete Arbeit bedanken.
Sie haben bereits bei anderen Bauobjekten ihr Können überzeugend unter Beweis gestellt.
Nun geht es um den Plenarsaal, die Lobby, das Restaurant und angrenzende Sitzungs- und
Arbeitsräume im Parlament, die sicherlich eine besondere bauliche Herausforderung für die da2
ran beteiligten Architektinnen und Architekten sowie alle Fachplanerinnen und Fachplaner darstellen.
In diesen Dank schließe ich den Projektsteuerer, die Firma ARCADIS mit Herrn Tribian und seiner Mannschaft ebenso ein, wie die Damen und Herren der Bauverwaltung vom Niedersächsischen Finanzministerium über die Oberfinanzdirektion bis hin zum Staatlichen Baumanagement
Hannover.
Den Bauplanungsprozess hat die Baukommission des Landtages in bisher 10 Sitzungen intensiv begleitet. Immer wenn Entscheidungsbedarf bestand, sind wir zusammengekommen. Ich
darf Ihnen versichern, dass ich mich durch sie – auch in schwierigen Phasen - stets gut beraten
gefühlt habe und wir ein straffes und verantwortungsvolles Arbeitsprogramm abgeleistet haben.
Zum Ausruhen ist es allerdings noch zu früh, da noch zahlreiche Feinheiten und Einzelplanungen festgelegt werden müssen. Bekanntlich steckt der Teufel im Detail.
Mein Dank für eine ausgezeichnete Kommissionsarbeit gilt ebenso den externen Mitgliedern
der Baukommission, die ihren Sachverstand in den unterschiedlichen Planungsphasen intensiv
eingebracht haben.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die Vertreterinnen und Vertreter der Medien sehr herzlich begrüßen. Sie haben den Bauprozess aufmerksam und kritisch begleitet. Wir haben Sie
und die Öffentlichkeit in regelmäßigen Pressekonferenzen über den Baufortschritt unterrichtet,
auch wenn es zu Überraschungen gekommen ist, die nicht eingeplant waren.
Schließlich möchte ich auch all denen meinen Dank aussprechen, die diesem Projekt den Weg
mitbereitet und geebnet haben. Das gilt insbesondere auch für unser Team in der Landtagsverwaltung.
Meine Damen und Herren,
die letzte Sitzung im alten Plenarsaal fand am 25. Juli 2014 statt. Wir alle haben diesen Moment
des Abschieds noch in sehr guter Erinnerung. Unsere Landtagsstühle haben wir öffentlich verkauft. Wer hätte geahnt, dass die Stühle so begehrt und bereits nach 45 Minuten total ausverkauft waren. Den Gesamterlös von aufgerundet 20.000 Euro haben wir gemeinnützigen Einrichtungen zukommen lassen. Kurz danach konnte mit den ersten Abrissarbeiten begonnen werden.
Der Abriss schritt voran und es stellt keine große Überraschung dar, dass bei einem solchen
besonderen und anspruchsvollen Bauvorhaben im Bestand auch Probleme und Schwierigkeiten
auftreten können und der Zeitplan in Verzug geraten kann. Auf die aufgetretenen Probleme haben wir zeitnah reagiert und haben Lösungsmöglichkeiten gefunden. Aktuell dürfen wir zuversichtlich sein, dass der Bau im Sommer 2017 zeitgerecht abgeschlossen sein wird. Die Baukosten bewegen sich derzeit im Rahmen der Planungen. Blicken wir also zuversichtlich auf die
kommenden Monate.
Wenn im Herbst die wesentlichen Ausschreibungsergebnisse vorliegen und etwa drei Viertel
der Bauleistungen beauftragt sein werden, können wir das noch besser beurteilen.
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Mit der heutigen Grundsteinlegung gehen wir einen wichtigen Schritt, um für den Niedersächsischen Landtag als den Ort der politischen Auseinandersetzung und Meinungsbildung zeitgemäße Arbeitsbedingungen für die Abgeordneten und auch für die Medien zu schaffen.
Es handelt sich schließlich um „das Haus der Demokratie“ hier in Niedersachsen.
Der Umbau soll den Erfordernissen einer modernen, transparenten und funktionellen Parlamentsarchitektur Rechnung tragen. Es wird ein bürgerfreundliches Parlamentsgebäude und
kein Luxusbau für uns Parlamentarierinnen und Parlamentarier entstehen. Aufgrund der vergrößerten Tribünenbereiche werden mehr Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit haben,
die politischen Meinungsbildungsprozesse hautnah mitzuerleben.
Von großer Bedeutung ist auch die Umsetzung eines möglichst barrierefreien Landtages. So ist
die Planung nicht nur intensiv mit dem Beirat zur Inklusion diskutiert worden, sondern dessen
Anregungen haben auch Eingang in die Planungen gefunden.
Betrachtet man die Baufläche von 11.217 qm, dürfen wir zu Recht stolz auf die bisherigen Bauarbeiten im Leineschloss sein. Etwa 14.000 Tonnen Abbruchmaterial sind abgefahren worden.
Die Sohlplatte ist gegossen, und die Außenwände stehen ja auch schon. Nun kann es mit dem
Wiederaufbau richtig losgehen.
Die Grundsteinlegung ist ein uralter Brauch. Schon die Völker des Altertums pflegten ihn. Wenn
vor hunderten von Jahren die Maya einen Tempel errichteten, brachten sie Weihegegenstände
in das Fundament mit ein. Manchmal sogar den kompletten Königsschmuck.
Wir werden heute, getreu der zeitgemäßen Tradition, in einer Schatulle druckfrische Tageszeitungen, paar ausgewählte Münzen, Baupläne und Firmenverzeichnisse in den Grundstein einmauern. Auch wird ein Abgeordnetenverzeichnis als Zeitdokument nicht fehlen.
Ich wünsche allen, die an dem Bau mitwirken, gutes Gelingen!
Wollen wir alle hoffen, dass der Bau ohne Zwischenfälle voranschreiten wird. Wenn alles gut
geht, werden wir hier Mitte Dezember das Richtfest feiern können!
Nicht vergessen möchte ich, meinen Dank dem Lennart-Schmidt-Quartett der Hochschule für
Musik, Theater und Medien Hannover für seinen musikalischen Beitrag auszusprechen.
Johann Wolfgang von Goethe schrieb einmal:
„Drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es
wohl gegründet ist und dass es vollkommen ausgeführt sei.“
Ich darf nun Herrn Minister Schneider um sein Grußwort bitten. An dieser Stelle, Herr Minister,
möchte ich mich auch bei Ihnen ganz persönlich für Ihre Unterstützung für dieses bedeutende
Bauvorhaben in Niedersachsen bedanken.
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