Reformierte Presse Pfingstweidstrasse 10, 8005 Zürich Tel. 044 299 33 21 Fax 044 299 33 93 E-Mail: [email protected], www.reformierte-presse.ch Abonnemente: Tel. 033 828 81 12 Inserate: Tel. 044 299 33 20 E-Mail: [email protected] 29. Jahrgang Preis: Fr. 3.70 (inkl. 2,5% MwSt.) Auflage: 3313 (beglaubigt) Wochenzeitung der reformierten Kirchen AKTUALITÄT Mit Koffein: Kaffee macht nicht nur wach, er fördert auch gute Taten 5 Nr. 35 I 28. August 2015 FEUILLETON Mit Liebe: Seelsorge für Hochbetagte ist mehr als nur Begleitung 11 MEDIENKRITIK Ohne Biss: Reportage über den Glauben stellt keine kritischen Fragen 15 Kirchenräume im Wandel Umbau statt Abbau: Die 1. Schweizer Kirchenbautagung brachte Kirchenleute und Denkmalpflegende ins Gespräch Susanne Leuenberger – Seit 2013 heisst der reformierte «Temple de Saint-Luc» in Lausanne «Maison de Quartier de la Pontaise»: Die Kirchgemeinde entschloss sich 2007, die Kirche an die Stadt zurückzugeben. Der Ort ist heute Quartiertreff. Ein Verein organisiert Angebote für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Beispiel des Temple zeigt, dass der mutige und ehrliche Schritt einer Kirchgemeinde, eine Kirche aufzugeben, sich lohnen kann. Für eine gelungene Umnutzung braucht es die Zusammen arbeit von Kirche, Denkmalpflege und Behörden. Wie im Fall von SaintLuc: Der Regierungsrat beschloss damals, die Kirche an eine gemeinnützige Institution weiterzugeben. So wird der diakonische Auftrag der Kirche in einem säkularen Rahmen weitergeführt. Kirchenumnutzungen wie diese waren das Thema der 1. Schweizer Kirchenbautagung. Foto: zvg Was tun mit Kirchen, die kaum mehr genutzt werden? Vermieten, verkaufen, dem «blossen Dasein» überlassen, oder gar abreissen? Theologen, Denkmalpflegerinnen, Juristen, Soziologinnen und Ökonomen diskutierten letzten Freitag in Bern über Kirchenumnutzungen. Die hohe, gestufte Decke und die Lichtelemente erinnern daran, dass das Lausanner «Maison de Quartier de la Pontaise», heute Quartiertreff, einst eine Kirche war. Bericht auf Seite 3 Beten, singen, schweigen. Und wirken Das Werk von Frère Roger lebt in Taizé fort – der grosse Ökumeniker, Theologe und Menschenfreund bleibt aktuell Foto: Vera Rüttimann Vor zehn Jahren starb Taizé-Gründer Roger Schutz. Die Gedenkfeiern zeigen: Auch ohne Frère Roger bleibt die ökumenische Gemeinschaft mit weltweiter Ausstrahlung engagiert. Die Versöhnungskirche in Taizé ist das Zentrum der grossen ökumenischen Gemeinschaft. Seit den 1970er Jahren finden hier regelmässig internationale Jugendtreffen statt. Susanne Leuenberger – 1915 wurde Roger Schutz geboren, vor 75 Jahren liess er sich in Taizé nieder, kümmerte sich dort um Flüchtlinge und Kriegswaisen, 2005 kam Frère Roger gewaltsam ums Leben. Der Geist des Begründers des ökumenischen Taizé-Ordens lebt aber weiter, in vielerlei Hinsicht. Vera Rüttimann sucht in ihrem Bericht nach den Spuren des Schweizer Pfarrersohns, Theolo- gen und Menschenfreunds in der heutigen Kommunität und darüber hinaus: Diese Tage werden die theologischen Schriften des als Praktiker bekannten Schutz entdeckt. Unter Theologen erleben seine Aufzeichnungen ein Revival. Auch das soziale und politische Engagement von Frère Roger wirkt in Taizé weiter. Im Rahmen der Gedenkfeiern fand die «Woche für eine neue Solidarität» statt. Internationale Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kirche appellierten an die Verantwortung der Weltgemeinschaft in der aktuellen Flüchtlingskrise. Berichte auf den Seiten 6–8
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