Wenn sich alles nur um`s Essen dreht

Wenn sich alles nur um‘s Essen dreht
Inhaltsverzeichnis
Zum Thema 3
sowhat Behandlungsprogramm 4
Zielgruppe
Ambulantes Setting
Wen begleiten wir?
5
Unser Angebot
6
Aufnahmekriterien für eine ambulante Behandlung
Ausschlusskriterien für eine ambulante Behandlung
Kosten7
Behandlungsablauf 8
Medizinische Betreuung
Psychotherapeutische Betreuung
Psychologische Betreuung Psychoedukation
Selbsthilfegruppen
Angehörigengruppen
Prävention
9
10
Behandlungsdaten11
Krankheitsbilder12
Magersucht (Anorexia nervosa)
Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa)
Störungen mit Essattacken (Binge Eating Disorder)
Fettsucht (Adipositas)
Nicht näher bezeichnete Essstörungen (subklinische Essstörungen)
Folgen der Essstörung
13
Das Institut
14
Leitbild
15
Qualitätsstandards16
Leitung und Standorte 17
Adressen und Informationen 18
Literatur und Links
19
Zum Thema
Essstörungen sind in allen entwickelten Industrienationen im Vormarsch.
Bisher fehlen in Österreich repräsentative Daten über die Häufigkeit von
Essstörungen in der Bevölkerung. Ausländische Studienergebnisse übertragen auf Österreich ergäben pro Jahr geschätzte Neuerkrankungen von
rund 3000-4000 Menschen zu den geschätzten 200.000 Erkrankten im
Bundesgebiet.
Das Krankheitsbild bei Essstörungen ist multifaktoriell geprägt.
­Genetische, familiäre und soziokulturelle Faktoren spielen ebenso eine
Rolle, wie verschiedene akute und chronische Belastungen. Auffällig sind
bei Essstörungen ein häufig chronischer Verlauf und eine geringe Krankheitseinsicht. Gleichzeitig besteht meist eine starke Tendenz, das Krankheitsgeschehen vor dem eigenen sozialen Umfeld zu verheimlichen.
Mit dem medizinischen, psychotherapeutischen und psychologischen
­Betreuungsangebot erfüllt sowhat folgende Aufgaben:
• den Zugang für die Betroffenen möglichst einfach und anonym zu
­gestalten.
• durch den Einsatz eines breiten Spektrums an Therapieangeboten ­sowie
durch die Integration von medizinischer und psychologischer/psychotherapeutischer Betreuung eine dauerhafte Gesundung zu erreichen.
• mit ambulanter Behandlung und langfristigen Therapieangeboten ein
Verbleiben im schulischen bzw. beruflichen und sozialen Umfeld zu
­ermöglichen.
• auch Eltern und andere Angehörige in den therapeutischen Prozess mit
einzubeziehen, soweit dazu Bereitschaft besteht.
sowhat arbeitet österreichweit mit stationären klinischen ­Einrichtungen,
zahlreichen Institutionen, niedergelassenen ÄrztInnen und Psycho­
therapeutInnen, Schulen und Beratungseinrichtungen zusammen.
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sowhat Behandlungsprogramm
Nach dem aktuellen Forschungsstand geht man davon aus, dass es sich
bei Essstörungen um eine komplexe Störungsentwicklung handelt, bei der
seelische, biologisch-genetische, familiäre, geschlechtsspezifische, psychosoziale und soziokulturelle Faktoren zusammen wirken. Das Behandlungsprogramm muss dementsprechend für jede Klientin und jeden Klienten
individuell zusammengestellt werden, daher bieten wir unterschiedliche
Therapiemethoden an, die in Abstimmung mit den KlientInnen zum Einsatz kommen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Reflexion
der persönlichen und familiären Lebenssituation und des soziokulturellen
Umfeldes.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit – State of the Art
Aus dem derzeitigen Verständnis der Entstehung und ­Aufrechterhaltung
von Essstörungen ergibt sich unseres Erachtens für die Behandlung die
Notwendigkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit von Psycho­
therapeutInnen, AllgemeinmedizinerInnen, FachärztInnen und Psycho­­
logInnen. Die Besonderheit unseres Instituts dabei liegt in der ­Kombination
von psychotherapeutischer und medizinischer Behandlung unter einem
Dach. Regelmäßig stattfindende Teambesprechungen, ­Supervisionen und
Arbeitsgruppen ermöglichen es uns, ein hohes Maß an Professionalität
garantieren zu können.
4
Zielgruppe
sowhat behandelt Kinder und Jugendliche (10 bis 18 Jahre) sowie
­Erwachsene ab 18 Jahre. Eine Altersgrenze nach oben gibt es nicht.
­Generell schließt die Beratung und Behandlung auch das soziale Umfeld
der ­Betroffenen je nach Indikation mit ein. Je jünger die KlientInnen
sind, desto stärker wird die Familie bzw. Angehörige in die Behandlung
­integriert.
Ambulantes Setting
Ein ambulantes Behandlungsangebot ermöglicht einen niedrigschwelligeren Zugang und darüber hinaus den Verbleib im familiären, schulischen,
beruflichen und sozialen Kontext. Dies wirkt sich positiv auf die jeweilige
Therapiemotivation aus und begünstigt die unmittelbare Umsetzung des
in der Therapie erlernten Verhaltens
Das ambulante Setting ermöglicht weiters eine kontinuierliche und
­längerfristige Therapie und Reintegration in den Arbeits- und Lebens­
prozess. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaften Lebensqualität bei gleichzeitig geringeren Kosten im Vergleich zu einem oder
mehreren stationären Aufenthalte. Liegt jedoch eine Indikation für eine
stationäre Behandlung vor, übernimmt sowhat eine entsprechende Vorund Nachbetreuung.
Wen begleiten wir?
Wir behandeln Menschen mit
• Anorexie
• Bulimie
• Esssucht (Binge-Eating-Disorder)
mit und ohne Übergewicht
• unspezifische Essstörungen
• Menschen vor oder nach einer bariatrischen Operation
• Erwachsene
• Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahre
• Angehörige
5
Unser Angebot
Am Institut sowhat arbeiten erfahrene MedizinerInnen, PsychotherapeutInnen, ­PsychologInnen nach einem
interdisziplinären ganzheitsmedizinischen Konzept. Wir bieten Ihnen eine individuell auf ihre Bedürfnisse
abgestimmte Unterstützung durch
•• Persönliche Beratungsgespräche
•• Gruppenangebote
wie z.B. Angehörigengruppe, Selbsthilfegruppe
•• Informationsveranstaltungen und Workshops
für Schulklassen (Aktionstage oder individuelle Workshops), Eltern, LehrerInnen, Gesundheitsberufe
••
•• Fortbildungsveranstaltungen:
Seminare, Workshops etc. auf Anfrage
•• Behandlungsprogramm für Erwachsene
o Beratungs- und Informationsgespräch
o Diagnostisches Erstgespräch
o Allgemeinmedizinische und
psychiatrische Betreuung
o Psychotherapie (Einzel- und
Gruppenpsychotherapie)
o klinisch-psychologische Diagnostik
o Familientherapie
o Paartherapie
o Skillsgruppen
o Begleitende Angehörigengespräche
o Entspannungsverfahren
o Abschlussgespräch
•• Behandlungsprogramm für Kinder und
Jugendliche von 10 bis 18 Jahren
o Beratungs- und Informationsgespräch
o Diagnostik (medizinische, klinisch-psychologische und bei Bedarf psychiatrische
Diagnostik)
o regelmäßige medizinische
Betreuung & Begleitung
o Psychotherapie (Einzel-,
Familien-, Gruppentherapie)
o Angehörigenbegleitung
Der Behandlungsrahmen und das Behandlungs­
setting berücksichtigen die gesetzlichen
­Regelungen und die ­besonderen Anforderungen
in der ­Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
Die Mitarbeit und Einbeziehung der Familie bzw.
der ­Bezugspersonen ist wichtig, da sich nur in
­intensiver ­Zusammenarbeit von Ärzt­Innen,
­PsychologInnen, Psycho­thera­peutInnen mit den
Kindern und Eltern Wege aus der Essstörung
­finden lassen.
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Aufnahmekriterien für eine
ambulante Behandlung
•• Kontraktfähigkeit: Die Klientin bzw. der Klient ist psychisch und ­physisch
in der Lage, die vereinbarten Rahmenbedingungen einer ambulanten
­Behandlung (z.B. Termine einhalten, absagen, e-card stecken) einzuhalten.
•• Vorliegen einer Essstörungsdiagnose
•• BMI > 14,5 (Body Mass Index), da unter diesem Wert die erforderliche intensiv-medizinische Betreuung bei sowhat nicht gewährleistet
werden kann.
•• Bei Kindern und Jugendlichen werden die altersspezifischen BMI
Werte b
­ erücksichtigt (BMI > 3. Perzentile)
•• Maximalgewicht 160 kg
Ausschlusskriterien für eine
ambulante Behandlung
• BMI < 14,5
BMI < 3. Perzentile bei Kindern und Jugendlichen
• Substanzabhängigkeit (Drogen, Alkohol)
• Akute psychotische Zustände
• Akute Selbst- und Fremdgefährdung
• Schwerwiegende organische Komplikationen bzw. akut ­
bedrohlicher
körperlicher Zustand schließen eine ambulante Behandlung aus.
• Liegen psychosoziale Belastungsfaktoren vor, die die Symptomatik aufrechterhalten, kann es therapeutisch sinnvoll sein, der betroffenen ­Person
aus dem belastenden Umfeld z.B. einen stationären Aufenthalt oder
­Rehabilitationsaufenthalt vor der ambulanten Therapie nahezulegen.
Kosten
Im Rahmen eines Sondervertrages werden für Versicherte und Mitversicherte der WGKK,
der NÖGKK, KFA-Wien, bei allen anderen Bundesländerkassen, VAEB, SVB und einiger
kleinerer Betriebskassen (u.a. Wr. Verkehrsbetriebe, österr. Staatsdruckerei, Austria Tabak) nur
bei eindeutiger Essstörungsdiagnose, die gesamten Behandlungskosten begrenzt auf höchtens
2 Jahre von den Krankenkassen übernommen. Die Behandlung kann ebenso privat bezahlt
werden mit Teilrefundierung.
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Behandlungsablauf
Beratung und Information für Menschen mit Essstörungen
KlientInnen werden hier in einem halbstündigen Gespräch grundsätzlich über Ziel und Ablauf der Behandlungs­
möglichkeiten bei sowhat informiert.
Aufnahme
Um bei sowhat ins Behandlungsprogramm aufgenommen zu werden, ist ein Erstdiagnostik erforderlich bestehend
aus:
Klinisch psychologische Erstdiagnostik
Medizinische Erstdiagnostik
Diese wird von einer Klinischen- und Gesundheitspsychologin durch­
geführt. Es erfolgt eine
primäre Abklärung und Anamnese, Erhebung des
­
­Beschwerdeprofils.
Im medizinischen Erstkontakt erfolgt die diagno­­
stische Abklärung des körperlichen und nach
­Indikation auch des psychiatrischen Zustandes.
Wenn die Kriterien für eine ambulante Aufnahme erfüllt werden, werden die KlientInnen an eine ­Psychotherapeutin/
einen Psychotherapeuten des Teams überwiesen.
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Medizinische Betreuung
Im medizinischen Erstkontakt erfolgt die diagnostische Abklärung des
­körperlichen Zustandes. Im Zentrum der ersten Phase der ­medizinischen
Betreuung steht die Aufklärung über mögliche Folgen, ­
Risiken­
und ­
Begleiterscheinungen der unterschiedlichen ­
Störungsbilder. Die
­KlientInnen und PatientInnen werden über medikamentöse und verhaltens­
thera­
peutische Maßnahmen informiert. Ziel der Aufkärung ist es, die
­organischen ­Folgen einer Essstörung ernst zu nehmen und für die ­aktive
Beteiligung am ­
Gesundungsprozess zu motivieren. Zur medizinischen
Betreuung stehen FachärztInnen für Psychiatrie und Neurologie sowie
­AllgemeinmedizinerInnen zur Verfügung.
Psychotherapeutische Betreuung
Das Herzstück der sowhat Begleitung ist die Psychotherapie. ­Ursachen
­verschiedener Essstörungen sind unterschiedlich schwerwiegende ­psychische
Probleme. So drücken Essstörungen häufig psychischen ­Hunger und
­ungestillte Sehnsüchte aus. Meist gehen sie Hand in Hand mit ­mangelndem
Gespür für den eigenen Körper, blockiertem Zugang zu den eigenen
­Gefühlen, Kontaktschwierigkeiten und familiären Konflikten. Gesellschaftliche Normen wie Schönheitsideale, Leistungsdruck und Körperkult sind
zusätzlich wesentliche Faktoren bei der Entstehung und Aufrechterhaltung
dieser Krankheitsbilder.
Das Team der PsychotherapeutInnen arbeitet nach verschiedenen gesetzlich
anerkannten sowie angrenzenden und verwandten Methoden im Einzelund Gruppensetting, sowie Paar- und Familientherapie.
•
•
•
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•
•
Personen- und Klientenzentrierte Psychotherapie
Systemische Familientherapie
Psychodrama
Gestalttherapie / Integrative Gestalttherapie
Hypnosetherapie
Körperpsychotherapie
Kunsttherapie
Bewegungsanalyse
Verhaltenstherapie
Brainspotting
Psychologische Betreuung
Neben der Eingangs- und Abschussdiagnostik bieten erfahrene Klinische
und GesundheitspsychologInnen auch Beratung, psychoedukative ­Gruppen,
Angehörigengruppen, Information und Begleitung zu allen Fragen rund um
das Thema Essstörungen an. Präventionsworkshops und Vorträge werden
auf Anfrage durchgeführt.
9
Psychoedukation
In sozialen Kompetenz- oder Skillsgruppen geht es um:
• Informationsvermittlung (Symptomatik der Essstörung, Ursachen,
­Behandlungskonzepte etc.)
• emotionale Entlastung (Verständnis fördern, Erfahrungsaustausch mit
anderen Betroffenen Kontakte etc.)
• „Hilfe zur Selbsthilfe“ (z. B. trainieren, wie Krisensituationen frühzeitig
erkannt werden und welche Schritte dann unternommen werden können)
• Skillsvermittlung für den Alltag
Selbsthilfegruppen
Für Betroffene sowie Angehörige von KlientInnen unterstützt sowhat
­regelmäßig stattfindende Selbsthilfegruppen. Diese Plattformen bieten
durch regelmäßige Treffen die Möglichkeit zur gegenseitigen Hilfe­stellung
und Unterstützung. Die gemeinsame Reflexion und der direkte Erfahrungs­
austausch ermöglichen die Entlastung von Sorgen und Ängsten. ­Gemeinsam
können neue Zugänge und Lösungen zum eigenen Umgang mit den
­PatientInnen entwickelt werden.
Angehörigengruppen
Diese Gruppen bieten allgemeine Informationen zu Essstörungen und
­Verhaltensmaßnahmen für Angehörige und Interessenten. Es gibt Raum
für Fragen und Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, um mit der
­jeweiligen Situation anders umgehen zu können.
Prävention
Aktionstage Körperkult und Leidensdruck
Aufklärungskampagne für SchülerInnen
sowhat bietet an allen Standorten an bestimmten Tagen gratis Aktionstage
zum Thema „Körperkult und Leidensdruck“ an. Seit 2003 haben bereits
über 5000 Schülerinnen und Schüler von dieser Aktion profitiert. Klassenweise können sich Jugendliche in Vorträgen zum Thema Essstörungen bei
uns im Haus informieren und wichtige Fragen stellen.
Termine finden Sie unter www.sowhat.at
Vorträge, Fort- und Weiterbildung:
Wer an einer intensiveren Auseinandersetzung zum Thema Essstörungen in
seinem jeweiligen Bereich interessiert ist, kann auch Fortbildungsreihen, einzelne Seminare oder Workshops buchen. Ebenso stehen wir für bestehende
Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtungen, Kongresse und Symposien als
Fachreferenten oder Lehrbeauftragte zur Verfügung.
10
Behandlungsdaten
11
Krankheitsbilder
Bei Essstörungen handelt es sich nach ­aktuellem
Stand des medizinischen Wissens um ein
­multifaktorielles Krankheitsgeschehen.
Dabei spielen verschiedene genetische, f­amiliäre
und soziokulturelle Faktoren ebenso eine R
­ olle,
wie akute und chronische physische sowie
­psychische Belastungen.
Unterschieden
­Syndromen:
wird
zwischen
folgenden
Magersucht (Anorexia nervosa)
Magersucht ist eine psychische Störung, die
durch einen absichtlich selbst ­
herbeigeführten
und/oder
aufrechterhaltenen
Gewichts­
verlust ­
charakterisiert ist. In schweren ­
Fällen
kann M
­agersucht sogar zum Tod führen.
Magersüchtige haben eine ausgeprägte Angst
­
vor Gewichts­
zunahme, trotz bestehenden
Unter­gewichts. Es besteht eine verzerrte Wahrnehmung von ­
Gewicht, Körperumfang und
­Körperform. M
­ agersüchtige zeigen einen starken
­Perfektionismus, der von einem tiefen Gefühl
­eigener Wertlosigkeit begleitet ist.
Ess-Brechsucht (Bulimia nervosa)
Die Ess-Brechsucht ist eine psychische ­Störung,­
die durch Heißhungerattacken und anschließendem selbst herbeigeführten ­
Erbrechen bzw.
durch Missbrauch von Abführmitteln und/oder
extreme körperliche ­
­
Betätigung charakterisiert
ist. Es besteht eine ständige ­
Unzufriedenheit
mit der eigenen Körperform und Angst vor
Gewichtszunahme. Essen als ­
­
zentrales Thema
beherrscht den Alltag. Die ­
unkontrollierbaren
Essanfälle werden geheimgehalten.
Störungen mit Essattacken
(Binge Eating Disorder)
Ähnlich der Ess-Brechsucht ist das Binge Eating
Syndrom von starken Essattacken ­gekennzeichnet.
Da es jedoch zu keinen k­ompensatorischen
­Verhaltensweisen wie Erbrechen, Abführmittel­
missbrauch oder ähnlichem kommt, sind die
­Betroffenen meist übergewichtig.
Fettsucht (Adipositas)
Die Fettsucht zählt eigentlich nicht zu den
Essstörungen, die rein psychisch bedingt
sind. Meist sind an ihrer Entstehung mehrere F
­aktoren b
­eteiligt: familiäre Veranlagung,
f­alsche ­Ernährungsgewohnheiten, Stoffwechsel­
erkrankungen,
Überernährung
und/oder
Bewegungs­
mangel. Menschen mit diesem
Krankheitsbild versuchen durch übermäßi­
ges Essen mit ihren Ängsten, ihrer Trauer, Wut
und Einsamkeit fertig zu werden. Sie wollen ein
­emotionales Loch stopfen.
Nicht näher bezeichnete Essstörungen
(subklinische Essstörungen)
Diese Kategorie dient der Einordnung von Essstörungen, die die Kriterien für eine ­spezifische
Essstörung nicht erfüllen. Wohl aber sind
Essen und Gewicht ein zentrales Thema und
­
beherrschen den Alltag, wobei das Körper­
­
gewicht im Normalbereich liegen kann.
12
Folgen der Essstörung
WER
ABNIMMT,
Essstörungen
haben für die Betroffenen je nach Schwere der Erkrankung
WER ZU
ZU VIEL
VIEL
ABNIMMT,
teilweise schwerwiegende Auswirkungen.
VERLIERT
MEHR
VERLIERT
MEHR Elektrolytverlust, Herz-Kreislauf­
Dazu
zählen:
Vitaminmangel,
ALS
PAAR
KILO.
beschwerden,
Hormonstörungen,
ALS NUR
NUR EIN
EIN
PAAR
KILO. Verdauungsstörungen, Osteoporose,
Störungen des Fett- und Zuckerstoffwechsels, Anämie, Konzentrationsund Leistungsverlust, Karies und Haarausfall.
Lebensbedrohliche Folgen
Im Fall von Anorexia und Bulimia nervosa können diese ­­
Folge­
erscheinungen auch lebensbedrohend sein. Weitere Folgen können
­­
Schlafstörungen, ­
Stimmungsschwankungen, Nervosität, Veränderung
der Persönlichkeit und sozialer Rückzug sein.
Chronische Folgeerkrankungen
Eine Vielzahl von chronischen Folgeerkrankungen machen Menschen
mit längerfristigen, unbehandelten Essstörungen oft zu Dauerpatienten,
auchwenn die eigentliche Ursache bereits überwunden ist. Das gilt vor
allem für besonders junge Menschen, die an Essstörungen und ihren
­Folgen leiden, weil sie in ihrer körperlichen und psychischen Entwicklung
etwa durch chronische Unterernährung schwer beeinträchtigt werden.
Zu diesen medizinisch/psychischen Problemen kommen häufig auch
­soziale Schwierigkeiten wie Schulprobleme, Probleme in Ausbildung und
Beruf, Kontaktverlust.
WER ZU VIEL ABNIMMT,
VERLIERT MEHR
ALS NUR EIN PAAR KILO.
Über 200.000 ÖsterreicherInnen leiden an Magersucht, Bulimie oder Essanfällen.
Übermit
200.000
ÖsterreicherInnen
leidenKilos
an Magersucht,
Was
dem Loswerden
von ein paar
beginnt, endetBulimie
oft mit oder
dem Essanfällen.
Verlust von
Was
mit
dem
Loswerden
von
ein
paar
Kilos
beginnt,
endet
oft
mit
demsind
Verlust
von
Gesundheit, Lebensfreude und Entscheidungsfreiheit. Essstörungen
schwere
Gesundheit,
Lebensfreude
und
Entscheidungsfreiheit.
Essstörungen
sind
schwere
psychische Erkrankungen, die rechtzeitige professionelle Behandlung erfordern.
psychische Erkrankungen, die rechtzeitige professionelle Behandlung erfordern.
ESSSTÖRUNGSHOTLINE: 0800 20 11 20 · WWW.SOWHAT.AT
ESSSTÖRUNGSHOTLINE: 0800 20 11 20 · WWW.SOWHAT.AT
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MIT UNTERSTÜTZUNG VON
MIT UNTERSTÜTZUNG VON
Das Institut
sowhat ist ein Institut für Menschen mit Essstörungen, dass 1993 ­aufgrund
einer privaten Initiative unter der Leitung der Familie Tomaschek von
­ÄrztInnen und PsychotherapeutInnen gegründet wurde. sowhat ist ein
­Institut der origo Gesundheitszentren GmbH (ein privates ­Ambulatorium
nach KAG für psychische Gesundheit) Täglich werden bis zu 100
KlientInnen, vorwiegend Frauen und Mädchen, aber zunehmend auch
­
­immer mehr Männer zum Thema Essstörungen interdisziplinär betreut.
Als einzige ambulante Einrichtung im Raum ­Ostösterreich an drei ­Standorten
in Wien, Mödling und St. Pölten bietet sowhat Erkrankten das ­gesamte
Spektrum medizinischer, psychologischer und ­
­
psychotherapeutischer
­Behandlung an: von kompetenter Erstberatung bis hin zur eventuell notwendigen Langzeittherapie. Zusätzlich wird auch Hilfestellung für Angehörige
und Fortbildung für MedizinerInnen und ­PsychotherapeutInnen angeboten.
sowhat schafft durch Öffentlichkeitsarbeit und Vertrauensaufbau Bewusstsein zum ­Thema Essstörungen – unter Fachleuten und in der Bevölkerung.
Erfahrene ­Fachleute aus Medizin, Psychotherapie und Psychologie arbeiten
zusammen, um unter einem Dach ­PatientInnen und KlientInnen ein breites
Spektrum therapeutischer Möglichkeiten ­anzubieten. Die ­interdisziplinäre
Zusammenarbeit ist aufgrund der vielfältigen ­medizinischen, psychischen
und sozialen Ursachen von Essstörungen für die Gesundung entscheidend.
Neben der medizinischen und psychotherapeutischen Betreuung von
PatientInnen und KlientInnen mit Essstörungen bietet das Team von
­
sowhat auch ein umfangreiches ­Spektrum an Beratungs- und Informations­
leistungen. Das Behandlungskonzept wird ­individuell auf die Bedürfnisse
der PatientInnen abgestimmt.
14
Leitbild
Der Mensch – geprägt durch vielseitige Bedingungen – ist ein ­autonomes
und eigenverantwortliches Lebewesen, das aus Körper, Geist und
­Seele ­besteht. Diese sind miteinander verbunden und stehen in einem
­kontinuierlichen Austausch und Veränderungsprozess. Das erfordert eine
­ganzheitliche Sichtweise in der Begleitung und Behandlung und einen integrativen Zugang von ÄrztInnen, PsychologInnen, PsychotherapeutInnen,
BeraterInnen und ExpertInnen anderer Therapie- und Beratungsbereiche.
Krankheit und Beschwerden werden im Zusammenhang mit individueller
Lebensgeschichte und aktuellen Kontexten gesehen. Das Begleitungs- und
Behandlungsprogramm wird spezifisch auf die individuellen Gegebenheiten
abgestimmt und durch Integration verschiedener Ansätze und Heilmethoden effizient gemeinsam mit den KlientInnen und PatientInnen umgesetzt.
Jede Therapie, ob Psychotherapie, Schulmedizin oder komplementäre Heilverfahren, hat Nutzen und Risiken, Anwendungsgebiete haben Grenzen.
Die Anwendung der nützlichsten und wirksamsten Methode zum passenden Zeitpunkt ist wesentlich.
sowhat begleitet Menschen auf dem Weg der Veränderung und Weiter­
entwicklung zu persönlichem Wohlbefinden und zu bewussterer Lebens­
gestaltung.
Durch das Zusammenführen der verschiedenen ExpertInnen und ­Methoden
unter einem Dach bleiben den KlientInnen mühevolle Wege erspart.
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Qualitätsstandards
Alle MitarbeiterInnen von sowhat verfügen über eine anerkannte,
­abgeschlossene Ausbildung im jeweiligen Fachbereich. Zusätzlich ­weisen
sie langjährige klinische und praktische Erfahrung zu den spezifischen
­Krankheitsbildern auf.
Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität werden gewährleistet durch
• verpflichtende Teilnahme an wöchentlichen Teammeetings
• themenspezifische Arbeitsgruppen
• MitarbeiterInnengespräche
• interne Fortbildungen durch interne und externe ExpertInnen
• interdisziplinäre Vernetzung in der PatientInnenbetreuung und mit
­KooperationspartnerInnen
• eine Fachbibliothek für MitarbeiterInnen
• kontinuierliche, verpflichtende Supervision und strukturierten Fall­
besprechungen sowie KlientInnenkonzilen
• berufsgruppenspezifische und institutionelle EDV Dokumentation
zur Verlaufsgeschichte der Behandlung
• Evaluation durch interne und externe Studien und Forschungsprojekte
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Leitung
Dr. Lisa Tomaschek-Habrina, MSc
Psychotherapeutische Leitung
origo Gesundheitszentren
E-Mail: [email protected]
Tel: +43 676 843 145 207
Mag. Michael Tomaschek, MSc
Geschäftsleitung
origo Gesundheitszentren
E-Mail: [email protected]
Tel: +43 676 843 145 208
Prim. Dr. univ.-med. Christine Tretter
Ärztliche Leitung
origo Gesundheitszentren
E-Mail: [email protected]
Tel: +43 676 843 145 515
Standorte
Gerstnerstraße 3
1150 Wien
17
Bahnstraße 4/301
2340 Mödling
Grenzgasse 12
3100 St. Pölten
Adressen und Informationen
Essstörungsspezifische Versorgung
TELEFONISCHE UND EMAIL AUSKÜNFTE
Gratis-Hotline – Essstörungshotline
0800 20 11 20
Mo – Do 12.00 – 17.00 Uhr
www.essstoerungshotline.at
[email protected]
Rat auf Draht (ORF) - Kinder - und Jugendhotline
147
rataufdraht.orf.at
Info Hotline – Zentrum für Essstörungen
+43 1 710 34 70
Mo 18.00 – 21.00 Uhr
www.essstoerungen.cc
[email protected]
Hotline Essstörungen im Frauengesundheitszentrum Steiermark
Mo, Di, Mi, Fr 9.00-13.00 Uhr,
Do 15.00 - 19.00 Uhr
0316/ 83 79 98, 0810/810 400
www.fgz.co.at
Hotline-Netzwerk Essstörungen Innsbruck
Di, Mi 15-18 Uhr
+43 512 57 60 26
www.netzwerk-essstoerungen.at
[email protected]
sowhat – Institut für Menschen mit Essstörungen
+43 1 406 57 17
www.sowhat.at
F.E.M. Frauengesundheitszentrum
+43 1 476 15 – 5771
Mo – Fr 9:00 – 17:00 Uhr
www.fem.at
Clearingstelle für Psychotherapie in NÖ (NÖGKK)
0800 202 434
[email protected]
AMBULANTE UND STATIONÄRE EINRICHTUNGEN
sowhat Wien, Mödling und St. Pölten
Institut für Menschen mit Essstörungen
Gerstnerstrasse 3, 1150 Wien
Bahnstraße 4/201, 2340 Mödling
Grenzgasse 12/3, 3100 St. Pölten
+ 43 1 406 57 17
www.sowhat.at
FEM Frauengesundheitszentrum
Kundrathstraße 3, 1100 Wien
+43 1 601 91 – 5201
www.fem.at
Psychosomatische Ambulanz für Kinder und
Jugendliche Wilhelminenspital
Montleartstraße 37, 1171 Wien
+43 1 491 50 – 2912, 2914
AKH – Essstörungsambulanz
AKH – Ambulanz und Station für Essstörungen bei Kindern
und Jugendlichen
Währinger Gürtel 18-20, 1090 Wien
www.meduniwien.ac.at/neuropsychiatrie
Krankenhaus Barmherzige Schwestern
Abteilung Psychosomatik
Stumpergasse 13, 1060 Wien
www.bhs-wien.at
LKH Innsbruck Uniklinik: Tagesklinik und Ambulanz
für Essstörungen
Sonnenburgstraße 9, 6020 Innsbruck
essstoerungen.tilak.at
Tagesklinik Salzburg- Jugendpsychiatrie
an der Christian Doppler Klinik
Ignaz-Harrer-Straße 79; 5020 Salzburg
www.salk.at
Frauengesundheitszentrum Graz
Joanneumring 3 , 8010 Graz
www.fgz.co.at
Essstörungsambulanz Landeskrankenhaus Klagenfurt
Villacher Straße 161, 9020 Klagenfurt
www.lkh-klu.at
Kontaktstelle für Essstörungen des SMD
Kolumbanstraße 9, 6900 Bregenz
www.caritas-vorarlberg.at
Landesklinikum Mödling
Kinder und Jugendlichen Psychosomatik
+43 2236 9004 12301
[email protected]
Psychosomatisches Zentrum Waldviertel, Eggenburg
Grafenbeger Str. 2, 3730 Eggenburg
+43 2984 20 228 -0
[email protected]
Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
Hinterbrühl
Fürstenweg 8, 2371 Hinterbrühl
+43 2236 9004-12501
Rat und Hilfe Caritas St. Pölten
Matthias Corvinus-Straße 60, 3100 St. Pölten
+ 43 2742 353510
[email protected]
Landesklinikum Tulln
Kinder- und Jugenpsychiatrie und Psychotherapie
Erwachsenenpsychatrie, Stationäre Psychiatrie
Alter Ziegelweg 10, 3430 Tulln
+43 2272 9004
Landesklinikum Mauer
Pychiatrische Abteilung für Erwachsenenpsychiatrie, Stationäre Psychotherapie sowie für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie
3362 Mauer/Amstetten
+43 7475 9004
18
Literatur und Links
LITERATUR
LINKS
Katherina Giesemann
Hungern im Überfluss. Essstörungen in der ambulanten Psychotherapie.
Klett-Cotta, Stuttgart: 2012
www.essstoerungen.at
www.essstoerungen.net
www.ess-stoerung.eu
www.bulimie.at
www.bzga-essstoerungen.de
www.essprobleme.de
www.bulimie-online.de
www.magersucht-online.de
eating-disorders.org.uk
Herzog/Munz/Kächele
Essstörungen
Therapieführer und psychodynamische Behandlungskonzepte
Schattauer, Stuttgart: 2004, 2. Auflage
Jürg Liechti (Hrsg)
Magersucht in Therapie
Gestaltung therapeutischer Beziehungssysteme
Carl-Auer Verlag, Heidelberg: 2008
Inke Jochims
Zucker und Bulimie
Wie richtige Ernährung hilft, aus Bulimie und Binge Eating auszusteigen
Hedwig: 2008, 2. Auflage
Jennifer Tatz
Wenn Essen nicht satt macht
Emotionales Essverhalten erkennen und überwinden
Balance Ratgeber: Köln: 2012
Silvia Baeck
Essstörungen. Was Eltern und Lehrer tun können.
Eltern fühlen sich oft ohnmächtig, wenn sie merken, dass ihr Kind
unter Essstörungen leidet. Doch es gibt immer Möglichkeiten, helfend
einzugreifen.
Balance buch + medien verlag, Bonn: 2007
Bärbel Wardetzki
„Iss doch endlich mal normal“ Hilfen für Angehörige von essgestörten
Mädchen und Frauen
Die Autorin zeigt anhand zahlreicher Fallbeispiele, wie Eltern und Partner zur Überwindung der Essstörung beitragen und für Verbesserung der
Beziehung untereinander sorgen können.
Kösel Verlag: 2006
Bernhard Wappis
Darüber spricht man(n) nicht …! Magersucht und Bulimie bei Männern
Books on Demand GmbH, Norderstedt: 2005
Gerlinghoff M., Backmund H.
Was sind Ess-Störungen?
Beltz Verlag: 2001
Gerlinghoff M., Bachmund H.
Magersucht und Bulimie
Beltz Verlag: 2001
19
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