So mache ich`s

So mache ich’s
Eine Tagesmutter macht Musik
Wie kommt eine Tagesmutter zum
„Musikgarten“?
Als ich mit meinen fünf Tageskindern vor Jahren
selbst einen Musikgarten-Kurs besuchen wollte,
wurde ich abgewiesen, da ich doch mit fünf Kinder allein überfordert sei und das mit so vielen
Kleinen nicht ginge. Dies war für mich Ansporn,
Mittel und Wege zu suchen, wie es doch „gehen“
konnte.
Über verschiedene Fortbildungen eignete ich mir
die notwendigen Kenntnisse über Musikalische Früherziehung an und legte in einer Musikgarten-Fortbildung mit der dort erworbenen Lizenz auch das erforderliche und „ordentliche“ Fundament, um selbst Musikgarten-Kurse leiten zu können. Was ich auf diesem
Weg gelernt habe, hatte fortan auch großen Einfluss
auf meinen Alltag als Tagesmutter.
Sabine Schmalzl, Tagesmutter aus München,
betreut seit fast 30 Jahren mit großem Engagement Kinder von 0 bis 3,5 Jahren. Sie war
1994 Gründungsmitglied des Tageselternvereins München und Umgebung e.V., dort
lange Jahre im Vorstand aktiv und bis 2008
regelmäßig in der Aus- und Weiterbildung
von Tageseltern tätig. Zurzeit leitet Sie
außerdem einen Eltern-Kind-Musikkurs
bei der Familienbildungsstätte München.
Unser Alltag mit Musik
Musik begleitet mich und meine Tageskinder durch
den ganzen Tag. Es beginnt täglich mit dem Morgengruß, den wir in verschiedenen Sprachen singen, je
nach Herkunft der Kinder – derzeit in Deutsch, Englisch
und Spanisch. Wir singen auch beim Spazierengehen
und beim Spielen. Dabei lehnen sich die Lieder immer
an das jeweilige Thema an, z. B. ans Essen, den Wald und
die verschiedenen Tiere. Oder wir singen von Wettersituationen, wie Sonne, Regen und Schnee.
Manchmal sind die Wege draußen gar nicht lang genug,
um alle unsere Wander-, Vogel-, Wald- und SchneckenLieder zu singen! Darüber hinaus werden noch viele, viele
weitere Anlässe musikalisch begleitet: die Jahreszeiten,
Fasching, Erntedank, St. Martin, Nikolaus, Weihnachten –
und natürlich alle unsere Geburtstage.
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Musik, Spiel und Tanz
Nicht nur im eigenen Zuhause
Musik war schon immer ein zentraler Bestandteil meines Alltags mit den Tageskindern. Aber
allein und räumlich eingeschränkt – denn meine Wohnung ist für Musik und Tanz in einer größeren Gruppe einfach zu klein – kann ich mit
meinen Tageskindern die vielen tollen Möglichkeiten nicht einmal im Ansatz so ausschöpfen,
wie es sein sollte.
Deshalb treffe ich mich schon einige Jahre mit
einer befreundeten Tagesmutter in externen
Räumlichkeiten, wo wir Platz für dann neun
Kinder haben, keine Nachbarn stören und Kreistänze und Ähnliches auch gleich viel mehr Spaß
machen.
Einmal pro Woche unterrichte ich (seit 2013) zusätzlich in einer Münchener Großtagespflegestelle, wo acht Kinder der gleichen Altersgruppe mit
ihren zwei Betreuerinnen mich und meine Tageskinder schon immer sehnsüchtig zum gemeinsamen Musizieren und Tanzen erwarten. Wenn wir
kommen, liegt der Kissenkreis schon bereit und
wir beginnen mit einem Begrüßungslied, bei dem
alle Kinder namentlich begrüßt werden. Der Siebensprung von der CD Djingalla 2 ist dann oft unser Muntermacher.
Und die Eltern?
Tierfiguren, Bilderbücher
und andere Utensilien
In meiner Tasche bringe ich thematisch zur jeweiligen Stunde passende
Instrumente und Utensilien mit, was
nicht selten begeisterte „Ohs“ und
„Ahs“ beim Auspacken hervorruft. Beim
Thema „Bauernhof“ habe ich z. B. nicht
nur viele Tier-Spielfiguren dabei, sondern
auch ein großes Bilderbuch sowie ausgesuchtes CD-Material mit Tierstimmen.
Oft begleiten wir Musik und Tanz auch mit
Tüchern, die mal als Flügel eingesetzt werden, ein anderes Mal in den Farben von
Herbstlaub leuchten oder uns weißen
Schnee herbeizaubern. Sehr gern begleiten
wir Regentage mit dem Regenlied Tzadik Katamar, das sich auch sehr gut draußen singen
lässt.
Zum Abschluss tanzen wir immer einen einfachen aber mitreißenden Kreistanz, bei dem zum
Lied verschiedene Bewegungen ausgeführt werden, nach rechts, nach links und zur Mitte.
Da die Eltern bei den Wiederholungen im Unterricht nicht dabei sind, sind sie immer wieder überrascht, wie schnell ihre
Kinder Verse und Reime nachsagen oder Melodien summen
und singen können. Bei gemeinsamen Sommerfesten staunen
sie, wenn die Kinder kleine Formationen nachtanzen oder
etwas vorführen. In der Wiederholung liegt ja nicht Langeweile,
sondern genau hier festigt sich das Gehörte bzw. Praktizierte.
Wiederholung gibt Sicherheit, ermutigt und spornt die Kinder
an, eigene Wünsche zu äußern, was sie gern hören, singen, spielen oder tanzen möchten.
Bevor bei mir ein neues Kind mit der Eingewöhnung beginnt,
lade ich die Familie zu einer Musik-Schnupperstunde ein. Dort
können sie mich und die anderen Kinder ganz ungezwungen
kennenlernen.
Beim Laternenfest, bei unserer Adventsfeier und natürlich beim
jährlichen Sommerabschlussfest sind dann alle Eltern, Großeltern
und Geschwisterkinder eingeladen und aufgefordert, uns auch
musikalisch zu begleiten. Die Kinder sind dann immer sehr stolz
und freuen sich riesig, wenn alle mittanzen und manchmal sogar
ein mehrstimmiger Kanon entsteht.
Die Musik, der Spaß beim Singen und Tanzen und die Tatsache, dass
sich die Kinder – jedes auf seine ganz eigene Art und nach seinen Fähigkeiten – aktiv mit einbringen, bereiten mir viel Freude. Das spornt
mich an, für Neues aufgeschlossen zu sein und zu bleiben.
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Teil 1: 22 Lieder im Frühling + Sommer –
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