Jesus ist gekommen, damit wir das Leben in Fülle haben Tägliche Meditationen - 27. April 2015 Montag der vierten Woche in der Osterzeit Hl. Petrus Canisius SJ, Kirchenlehrer Hl. Floribert, Bischof Hl. Zita P. Karl Maurer LC Joh 10,1-10 Jesus sagte: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Einführendes Gebet: Du, Jesus, bist die Tür zum Leben. Ich möchte durch diese Tür eingehen. Heute gibt es so viele Wege und so viele „Türen“, die Glück und Erfüllung versprechen. Bitte lass nicht zu, dass ich falsche Wege einschlage. Sei du meine Tür, die zum Leben führt. Bitte: Schenke mir eine tiefe Erkenntnis deiner Liebe. Eine Erkenntnis, die auf Erfahrung beruht. Ich möchte vor dir wie ein Kind sein, das auf die erfahrbare Liebe der Eltern angewiesen ist. So möchte ich auch deine Liebe wirklich erfahren. 1. Einem Fremden werde ich nicht folgen. Jesus, warum folgen dir so wenige Menschen? Es sind doch nur wenige, sehr wenige, die dir aus ganzem Herzen folgen. Wie viele kenne ich aus meiner Umgebung? Da gibt es kaum jemanden. Wenn das schon mir weh tut, dass das so ist, wie sehr erst dann dir? Du bist doch allmächtig, kannst du da nicht etwas daran ändern? Warum laufen so viele „falschen Göttern“ nach? Warum wirst du so verkannt? Was antwortest du mir auf diese Frage? „Weil sie nicht meine Stimme kennen!“. – Jesus deine Liebe ist abgrundtief: Du gehst uns voraus und wir folgen dir, denn wir kennen deine Stimme. Einem Fremden aber folgen wir nicht, vielmehr fliehen wir vor ihm, weil wir seine Stimme nicht kennen. Ein kleines Kind macht es genauso: Wenn es die Stimme eines Fremden hört, flieht es und läuft zu den Eltern. Es will bei den Eltern sein und nicht bei einem Fremden, denn es weiß, bei ihnen bin ich beschützt und geborgen.Aber ich will nicht nur an die Menschen denken, die dich schon kennen: Herr, lass immer mehr Menschen deine Stimme erkennen. 2. Die Jünger verstanden das Gleichnis nicht. Die Jünger aber verstanden den Sinn dessen nicht, was er ihnen gesagt hatte. Zuerst einmal sollte man hier würdigen, dass die Jünger zugeben, dass sie die Worte Jesu nicht verstehen. Ehrlichkeit ist der erste Schritt. Wenn wir nicht vor uns selber ehrlich sind, werden wir weder menschlich noch geistig wachsen können. Was verstehe ich bei diesem Gleichnis nicht? Legen wir es offen vor Jesus hin. Dann und nur dann, hat er die Möglichkeit, uns zu helfen. 3. Ich bin gekommen, damit ihr das Leben in Fülle habt. Wenn wir heute Setzlinge pflanzen, dann können wir unmöglich morgen schon einen Wald ernten. Wachstum braucht Zeit. Wir alle sind zu einem Leben in Fülle bestimmt. In uns ist dieses neue Leben wie ein Same angelegt. Es reift in uns, wenn wir mit der Quelle des Lebens – Jesus Christus – in Kontakt sind. So wie die Wurzeln eines Setzlings mit der Feuchtigkeit und den Nährstoffen des Bodens in Kontakt sein müssen, so brauchen auch wir die Verbundenheit zu Jesus. Dieser Kontakt wird dann, mit der Zeit, immer mehr zu einer Beziehung heranreifen. Und diese Beziehung bringt nach und nach eine echte und wahre Liebe hervor. Und schließlich verwandelt diese Liebe – seine Liebe – mein Leben.Wie weit darf ich denn in dieser Liebe gehen? Die Antwort ist tröstlich. Gott will mit uns diesen Weg für immer gehen. Wir brauchen nur mitzugehen. Er ist der gute Hirte, der uns führt. Lassen wir ihn in unser Leben eintreten, und er wird unser Herz umgestalten. So werden wir zu der Fülle gelangen, zu der er uns ruft. Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du meine Freiheit so sehr respektierst. Du drängst dich nicht in mein Leben. Du schenkst mir diesen inneren Raum, den du nicht ohne meine Erlaubnis betrittst. Du klopfst an, blickst mich voll Liebe an und sagst: „Wenn du willst…“ Möglicher Vorsatz: Ich möchte mir des Geschenkes meiner Freiheit bewusst werden. Meine Freiheit ist aber kein Selbstzweck. Freiheit braucht die Liebe, um sich zu entfalten. Ohne die Liebe ist sie ziel- und orientierungslos. Ich nehme mir vor, meine Freiheit einzusetzen, um wirklich zu lieben.
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