Junges Staatstheater Braunschweig Spielzeit 2015/2016 www.staatstheater-braunschweig.de [email protected] Tel. (0531) 1234 542 Emil und die Detektive│6+ von Erich Kästner in der Bearbeitung von Robert Koall und Götz Loepelmann Materialmappe Wie verfolge ich am besten einen Dieb? Wie können mir Freunde dabei unter die Arme greifen? Wie beweise ich ein Verbrechen? Ist Geld wirklich so wichtig? Was passiert, wenn ich die Grenzen der Erwachsenen überschreite? Wie gehe ich mit Erfolg um? Was macht eine Großstadt aus? Wie riecht Kleinstadtmief? »Also, das mit dem Dieb, das finde ich … echt … knorke!« Eine Legende besagt, die Verlegerin Edith Jacobsen habe Kästner dazu überredet, ein Kinderbuch zu schreiben. Kästner willigte ein und veröffentlichte 1929 »Emil und die Detektive«, sein erstes Kinderbuch. Er entwarf darin ein provozierendes Kindheitsbild, denn er bemächtigt Kinder dazu mit Hilfe von Freunden Abendteuer zu erleben und Gutes erreichen zu können. Die Detektive sind frech, vorlaut aber tragen das Herz am rechten Fleck. »Emil und die Detektive“ wurde in kürzester Zeit weltweit so erfolgreich, dass Kästner noch einen zweiten Teil schrieb. Der Roman ist heute ein Klassiker, wurde in 59 Sprachen übersetzt und mehrere Male verfilmt. Unsere Inszenierung belässt die Geschichte nicht im Berlin der 20er/30er Jahre, ein realistisches Berlin von 2015 werden Sie jedoch auch nicht erleben. Die Bühne und die Kostüme spielen mit der Phantasie von Emil, den Detektiven und dem Publikum. Wie stellt sich Emil die Großstadt Berlin vor und wie wirkt sie auf ihn? Wie sieht ein ›richtiger‹ Detektiv aus? Was hat er an? »Emil und die Detektive« ist eine Geschichte über die Freundschaft zwischen Kindern unterschiedlicher sozialer Herkunft und sie erzählt uns etwas über das Gerechtigkeitsempfinden von Kindern. Grund genug, sie als Familienstück in dieser Spielzeit im Großen Haus zu zeigen. In dieser Materialmappe befinden sich inhaltliche Anregungen und Aufgaben zur Vor- und Nachbereitung Ihres Theaterbesuchs. Wie sie diese Angebote kombinieren möchten können Sie frei entscheiden. Wir wünschen viel Freude bei dem Theaterbesuch und hoffen, dass der Besuch neue Eindrücke liefert. Anregungen zur Gestaltung und zum Inhalt der Materialmappe nehmen wir dankend entgegen. Frederike Zernick und Carsten Weber für das Junge Staatstheater Braunschweig Emil und die Detektive - Materialmappe 2 Nikolaij Janocha (als Emil), Ralph Kinkel (als Freund in Neustadt), Statisterie Emil und die Detektive - Materialmappe 3 Kontakte [email protected] Tel. (0531) 1234 542 Leiter Junges Staatstheater [email protected] Tel. (0531) 1234 521 Dramaturgie & Organisation [email protected] Tel. (0531) 1234 542 Dramaturgie [email protected] Tel. (0531) 1234 524 Theaterpädagogik [email protected] Tel. (0531) 1234 541 Theaterpädagogik [email protected] Tel. (0531) 1234 504 Herausgeber Staatstheater Braunschweig, Am Theater, 38100 Braunschweig Generalintendant Joachim Klement Leiter Junges Staatstheater Andreas Steudtner Redaktion und Gestaltung Carsten Weber (verantw.), Friederike Zernick Fotos Volker Beihnhorn Redaktionsschluss 13.11.2015 Änderungen vorbehalten Emil und die Detektive - Materialmappe 4 Anja Dreischmeier (als Mutter), Claudia Plöckl (als Frau Wirth), Nikolaij Janocha (als Emil) Emil und die Detektive - Materialmappe 5 Besetzung Inszenierung Krystyn Tuschhoff Bühne Uta Materne Kostüme Britta Leonhardt Musik Christian Ziegler, Martin Glos Dramaturgie Andreas Steudtner, Carsten Weber Theaterpädagogik Thiemo Hackel Emil Tischbein Nikolaij Janocha Frau Tischbein / Großmutter / Kassiererin Anja Dreischmeier Pony Hütchen / Frau Jakob / Hilfspolizistin Sinem Spielberg Grundeis Andreas Bißmeier Gustav Ravi Marcel Büttke Professor Ralph Kinkel Dienstag / Frau Wirth / Bahnbeamter / Reporterin Claudia Plöckl Krummbiegel / Page / Jeschke / Kommissar Martin Winkelmann Bleuer (Beatboxer) Patrick Dudek Statisterie Kai Baltzer, Robin Pohl, Dennis Schmidt, Jannik Stühff Regieassistenz Laura Zielinski Spielleitung Esther Jurkiewicz Ausstattungsassistenz Henriette Hübschmann Inspizienz Simone Großmann Soufflage Magdalena Dorothea Suss Regiehospitanz Dennis Schmidt, Kai Baltzer Ausstattungsleitung / Technische Direktion Thomas Pasternak Bühneneinrichtung Wiebke Borges Leitung Beleuchtungsabteilung Frank Kaster Licht Jörg Schmidt Leitung Tontechnik Burkhard Brunner Toneinrichtung Matthias Brückner, Jörg Jedamski, Matthias Schütte, Roman Schneider Leitung Requisite Sascha M. Kaminski Requisite Stefan Tietz Leitung Kostümabteilung Ernst Herlitzius Leitung Maskenabteilung Nicolas Guth Maske Lisa Widdecke, Maja-Ann Mayer Leitung Ausstattungswerkstätten Petra Röder Produktionsingenieur Stephan Busemann Leitung Schlosserei Armin Zühlke Leitung Malsaal Sonja Bähr Leitung Tischlerei Peter Kranzmann Leitung Deko- und Möbelabeteilung Axel Schneider Premiere 14. November 2015 im Großen Haus Aufführungsdauer ca. 90 Minuten, eine Pause Aufführungsrechte Verlag für Kindertheater Weitendorf GmbH, Hamburg Emil und die Detektive - Materialmappe 6 Schlaglichter Die folgenden Schlagworte sind Themen der Inszenierung. Freundschaft und Solidarität »Ohne die [Detektive, Anm.] wäre ich kolossal aufgeschmissen gewesen!« (Emil) Abenteuer »Ich beobachte einen Dieb.« (Emil) »Was?« (Gustav) »Dieb.« (Emil) »Quatsch dir keine Fransen. Ich hab Dieb verstanden?“ (Gustav) »Ja genau.« (Emil) Moral »Wir werden ganz einfach die Gelegenheit abpassen und ihm die 140 Euro wieder wegklauen« (Krummbiegel) » Das werden wir sicher nicht tun. Wenn wir ihm das Geld klauen, sind wir genau so Diebe wie er.« (Professor) »Quatsch kein Blech. Wenn ich was zurück stehle, bin ich doch kein Dieb. Das ist ja Stuss.« (Krummbiegel) Gutes wird belohnt und Schlechtes bestraft »Der Dieb ist mit einem seit vier Wochen gesuchten Bankräuber aus Hannover identisch. Er hat eine ganze Stange Geld gestohlen. Sein Geständnis ist schon im Kasten. Das meiste Geld hat man eingenäht in seinem Anzug wieder gefunden. […] Die Bank hat eine Belohnung ausgesetzt für den, der den Kerl erwischt. Und weil du den Mann eingefangen hast, kriegst du die Prämie über 1000 Euro.« (Polizist) Rebellion gegen Erwachsene »Naja, und Oma sitzt jetzt zu Hause und bohrt sich Löcher in den Kopf, was mit dir eigentlich los ist. Wir haben ihr natürlich nichts erzählt.« (Pony) Emil und die Detektive - Materialmappe 7 Sinem Spielberg (als Pony Hütchen), Anja Dreischmeier (als Großmutter) Emil und die Detektive - Materialmappe 8 Inhalt des Stücks Dieses Kapitel dient vor allem zum Wissen für die Lehrerinnen und Lehrer, die Schülerinnen und Schüler sollten diese sehr detaillierte Inhaltsangabe vor dem Inszenierungsbesuch nicht kennen. Emil Tischbein wohnt mit seiner Mutter, einer Friseurin, alleine in dem kleinen Ort Neustadt. Sein Vater ist früh gestorben. Er fährt das erste Mal alleine in den Ferien zu seiner Großmutter nach Berlin. Seine Mutter gibt ihm 140 Euro mit auf den Weg. Für sie und Emil eine Menge Geld. Um es nicht zu verlieren steckt er es in einem Briefumschlag mit einer Sicherheitsnadel in seinem Hemd fest. Bevor Emil in den Zug einsteigt erinnert ihn seine Mutter daran, Bahnhof Friedrichstraße auszusteigen und niemandem von dem Geld zu erzählen, dann verabschiedet sie sich von Emil. Im Zug trifft dieser auf Herrn Grundeis und bekommt von ihm einen Bonbon, die beiden unterhalten sich ein bisschen. Als Herr Grundeis einschläft wird auch Emil müde und nickt ein. In Berlin wacht er wieder auf und stellt fest, dass sein Geld weg ist. Nur Grundeis kann es genommen haben, wenn dieser zufällig das Briefkuvert in seinem Hemd gesehen hat. Da sieht er, wie Herr Grundeis durch den Bahnhof schleicht und verfolgt ihn vorsichtig. Zwar bemerkt er, dass er am Zoologischen Garten ausgestiegen ist und somit am falschen Bahnhof, aber er will das Geld unbedingt zurückholen. Seine Großmutter und seine Cousine Pony Hütchen warten vergeblich am Tabakladen neben dem Bahnhof Friedrichstraße auf ihn und gehen wieder nach Hause. Währenddessen verfolgt Emil Herrn Grundeis. Als Grundeis sich in einem Cafe niederlässt trifft, versteckt sich Emil hinter einer Litfaßsäule. Er fängt an zu rappen, um Geld für die Verfolgung zu organisieren. Dabei trifft er auf Gustav. Die beiden freunden sich schnell miteinander an und Emil erklärt ihm die Sachlage. Dass Grundeis sich nur schlafend gestellt hat, und auch, dass er nicht die Polizei verständigen kann, weil er in Neustadt ein Denkmal ›verziert‹ hat und die Polizei ihn bestimmt sucht. Gustav erklärt sich bereit zu helfen und ruft seine Freunde zusammen um die Jagd einfacher zu gestalten: Krummbiegel, die kleine Dienstag, den schlauen Professor, Bleuer, der sehr gut beatboxen kann, und die Zwillinge Mittenzwey. Zusammen entwerfen sie einen Plan um den Dieb zu fassen: Es muss es eine Kommandozentrale geben, die jederzeit zu Hause erreichbar ist und alle Informationen bündelt und weitergibt. Dienstag erklärt sich mehr oder weniger für diese Aufgabe bereit. Emil schreibt seiner Großmutter einen Brief, damit sie sich keine Sorgen. Nachdem Grundeis bezahlt und sich beim Kellner nach einem guten Hotel erkundigt, nimmt er sich ein Taxi und fährt zum Hotel Kreid. Die Detektive teilen sich auf: Emil, Gustav und Professor fahren mit dem Taxi Grundeis hinterher. Krummbiegel informiert Dienstag darüber und kommt später hinterher. Vor dem Hotel angekommen verstecken sich die drei hinter Mülltonnen. Gustav versucht das Hotel von Nahem zu inspizieren und herauszufinden, in welchem Zimmer Grundeis schläft. Dann biegen Bleuer und Pony um die Ecke. Pony und Emil begrüßen sich stürmisch und tauschen sich kurz aus. Pony hat sogar ihr Taschengeld mitgebracht um die Verfolgungsjagd mitzufinanzieren. Als Gustav wiederkommt und verkündet, dass Grundeis das Zimmer 61 gemietet hat, ziehen alle zusammen los vor das Hotel. Dort treffen sie einen Pagen, der ihnen die passende Kleidung gibt, um im Hotel nicht aufzufallen. Auf einmal kommt Grundeis durch die Tür und fragt nach der Toilette, Emil und die Detektive - Materialmappe 9 die Bande hält sich schnell Masken vors Gesicht um nicht erkannt zu werden. Während dieser weg ist, durchsuchen die Freunde sein Zimmer. Als Grundeis wiederkommt setzen sich alle außer Emil, der noch in dem Zimmer ist, schnell ihre Masken auf, doch Professor hält noch Grundeis` Jacke in der Hand und behauptet schnell, dass er diese zum Bügeln abgeholt hätte. Grundeis ist verärgert, nimmt sich seine Jacke und verlangt am nächsten Morgen um 8:00 Uhr geweckt zu werden. Grundeis verschwindet in seinem Zimmer und die Masken werden abgenommen. Die Freunde machen sich Sorgen um Emil, doch dieser kommt kurze Zeit später aus dem Zimmer geschlichen und bestätigt, dass Grundeis tief schläft. Der Page bietet ihnen das Zimmer nebenan zum Schlafen an, doch Pony geht lieber nach Hause um die Großmutter zu beruhigen. Am nächsten Morgen treffen sich alle, doch auf einmal kommt der Professor aus dem Hotel gerannt und verkündet, dass Grundeis weg ist. Die Freunde diskutieren über das Ereignis und überlegen, wo Grundeis sein könnte. Er muss durch den Lieferanteneingang gegangen sein, weil ihn keiner gesehen hat. Als Pony kommt und verkündet, dass sie Grundeis gerade in der Kleiststraße gesehen hat, wahrscheinlich auf dem Weg zur Bank, sind alle erleichtert und wollen hinterherlaufen. Pony kann nicht mitkommen, weil sie zur Oma muss. Sie richtet Emil aus, dass auch er bald zu Hause aufkreuzen soll, weil es sonst Ärger gibt. Die Truppe macht sich auf den Weg zur Bank und sieht dort Grundeis am Schalter stehen. Dieser möchte soeben das Geld in kleinere Scheine umtauschen lassen um seine Spuren zu verwischen. Als die Kassiererin mit Kleingeld zum Umtauschen wiederkommt mischen sich die Freunde ein und erklären, dass das Geld gestohlen sei. Grundeis verleugnet alles, er behauptet, er sei schon seit einer Woche in Berlin und sagt, dass er Müller heiße. Emil versucht zu beweisen, dass es sein Geld ist und ihm fällt ein, dass Löcher in den Scheinen sein müssen, wegen der Sicherheitsnadel. Die Kassiererin schaut nach und stellt fest, dass diese Löcher tatsächlich vorhanden sind. Sie drückt den Alarm und die Polizei kommt sofort. Der Polizist und der Hilfspolizist stellen die Scheine sicher und nehmen die Personalien auf, wobei sich Grundeis nun als Herbert Kießling ausgibt. Nach einer Befragung gibt Grundeis zu, dass er das Geld genommen hat, weil er gerade selbst keines habe und es aus dem Hemd gefallen sei, als Emil schlief. Das kann nicht stimmen, weil das Geld festgesteckt war. Die Polizei führt Grundeis ab und die Reporterin befragt die Detektive, wie sie diesen Fall aufgelöst haben. Als die Reporterin fragt, warum er nicht gleich zur Polizei gegangen sei, erzählt Emil von der Bemalung des Denkmals in Neustadt und ist auch bereit sich festnehmen zu lassen, doch der Polizist widerspricht. Schließlich sei Emil ein begabter Detektiv. Außerdem wird herausgestellt, dass Grundeis ein seit vier Wochen gesuchter Bankräuber ist und Emil als Aufklärer des Falls eine Summe von 1000 Euro bekommt. Natürlich freut sich Emil, aber er macht sich schnell auf zur Großmutter, damit sie sich nicht noch mehr Sorgen macht. Dort wird er freudig begrüßt, aber Pony fällt auf, dass Emil seinen Koffer und die Blumen gar nicht dabei hat. Da kommen die Freunde ins Zimmer und bringen die Sachen mit. Emil bedankt sich und stellt zum Schluss noch alle seiner Großmutter vor. Diese ist schwer beeindruckt. So ist aus den Ferien in Berlin für Emil ein spannendes Abenteuer geworden und er hat viele neue Freunde kennengelernt. Emil und die Detektive - Materialmappe 10 Martin Winkelmann (als Krummbiegel), Ralph Kinkel (als Professor), Ravi Marcel Büttke (als Gustav), Nikolaij Janocha (als Emil), Patrick Dudeck (als Bleuer), Claudia Plöckl (als Dienstag) Emil und die Detektive - Materialmappe 11 Zum Autor Erich Kästner Geboren 1899, wuchs Erich Kästner in bescheidenen Verhältnissen in Dresden auf. Seine Mutter war Hausfrau, sein Vater Arbeiter. Er war ein fleißiger und guter Schüler. Nach seinem Militärsdienst studierte er in Leipzig Geschichte, Philosophie, Germanistik und Theaterwissenschaften. Er finanzierte sich sein Studium als Journalist für Zeitungen, zudem verfasste er zeitkritischen Gedichte und Erzählungen, in denen er auch seine Kriegserfahrungen verarbeitete. Nach seinem Umzug nach Berlin veröffentlichter er seinen ersten Gedichtband, »Herz auf Taille«, und erzielte damit einigen Erfolg. »Emil und die Detektive« machte aus Kästner den berühmten Autoren, als den wir ihn auch heute kennen. Auch seine folgenden Kinderbücher waren sehr beliebt: »Das fliegende Klassenzimmer«, »Das doppelte Lottchen« oder auch »Pünktchen und Anton« sind allesamt Klassiker. In fast allen seiner Kinderbücher verarbeitete er eigene Erfahrungen aus seiner Kindheit, wozu z.B. die enge Beziehung mit seiner Mutter gehörte, die vor allem in »Emil und die Detektive« eine wichtige Rolle spielt. Nach der Machtergreifung der NSDAP war Kästner einer der wenigen als ›entartet‹ verunglimpften Autoren, die in Deutschland blieben und nicht emigrierten, was ihm sowohl Respekt als auch Kritik einbrachte. Als einziger Autor, war er bei der Verbrennung seiner Bücher persönlich anwesend. Eine Erfahrung, die ihn nachhaltig beeindruckte. Nach dem Krieg ließ er sich in München nieder, war Mitbegründer der Zeitschrift »Pinguin« und schrieb u.a. für das Kabarett »Schaubude«. Erich Kästner starb 1974 in München. Emil und die Detektive - Materialmappe 12 Claudia Plöckl (als Dienstag) Emil und die Detektive - Materialmappe 13 Zur Entstehung des Romans Erich Kästner wurde von Edith Jacobsohn angeregt, für den Berliner Kinderbuchverlag Williams &Co. ein Kinderbuch zu schreiben. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Kästner Gedichte veröffentlicht und als Redakteur bei Tageszeitungen gearbeitet. Innerhalb weniger Wochen entstand die Geschichte von Emil, dem Jungen, der erfolgreich einen Dieb durch Berlin verfolgt. »Emil und die Detektive« zählt seit Jahrzehnten zu den meistgelesenen deutschen Kinderbüchern. Die Geschichte des Kleinstadtjungen Emil Tischbein, der sich in Berlin auf die Jagd nach einem Dieb macht, erschien seit ihrer Erstveröffentlichung im Oktober 1929 in unzähligen Auflagen und wurde vielfach für Leinwand, Bühne, Comic sowie Gesellschafts- und Hörspiel adaptiert. Die drei bekanntesten Verfilmungen des Buches entstanden 1931, 1954 und 2001 und präsentieren die Geschichte jeweils im Spiegel ihrer Zeit. Kästner verurteilte vor allem die Version des Filmes von 1931, wodurch er sich kurz danach selber in den Beruf des Drehbuchautors hineinbegab. Eine literarische Fortsetzung, die wie schon der erste Teil von Walter Trier illustriert wurde, verfasste Kästner 1934 unter dem Titel »Emil und die drei Zwillinge«. Kästner, der selbst mit erstem Vornamen Emil hieß, ließ sich bei den Figuren Emils und seiner Mutter von seiner Biographie inspirieren und taucht auch selbst in der Handlung auf – in seinem realen Beruf als Zeitungsjournalist. Für die Geschichte griff Kästner auf ein Erlebnis aus seiner Kindheit in Dresden zurück: Dort verfolgte und stellte er eine Betrügerin, die seine Mutter, eine Friseurin und Hausfrau, geschädigt hatte. Bei einem Bankeinbruch, der in dem Buch erwähnt wird, handelt es sich wahrscheinlich um den Diskonto-Einbruch der Brüder Sass. Auch das Genre dieses Buchs ist vielseitig. Auf den ersten Blick ist es ein ganz normaler Roman für Kinder, aber man kann darin auch Elemente eines Kriminalromans sowie eines Abenteuerromans wiederfinden. Gleichzeitig hat Erich Kästner seine eigene Biografie mit eingearbeitet. Emil und die Detektive - Materialmappe 14 Ralph Kinkel (als Professor), Patrick Dudek (als Bleuer), Ravi Marcel Büttke (als Gustav), Nikolaij Janocha (als Emil), Statist B (als Mittenzwey), Andreas Bißmeier (als Grundeis), Statisterie Emil und die Detektive - Materialmappe 15 Inspiration Erich Kästner hat seine Erfahrungen und Erlebnisse in Berlin mit in den Roman einfließen lassen. In diese Zeit fallen die legendären Banküberfälle der Gebrüder Sass, die Millionen erbeutet haben und deren Verbleib bis heute ungeklärt ist. Verbuddelt im Grunewald Die Presse nannte sie "Meisterdiebe" und "Gentleman-Ganoven": Franz und Erich Sass haben in den zwanziger Jahren beim Einbruch in einer Berliner Bank Millionen geraubt - ihre Beute wurde nie gefunden. Von Marco Völklein Es gibt ein Indiz. Ein einziges. Aber daran halten sie sich alle fest. Wolfgang Lietz und seine Freunde vom Berliner Schatzsucherclub Cocos e.V. genauso wie die vielen anderen Hobby-Schatzsucher, die hier schon gesucht haben nach den Millionen aus dem spektakulären Raub. "Der Polizeibeamte, der den beiden Sass-Brüdern auf den Fersen war, hat gesehen, wie sie an dieser Stelle aus dem Grunewald kamen", sagt Schatzsucher Wolfgang Lietz. Das ist das Indiz: Ein Augenzeugenbericht. Mehr nicht. Die Geschichte vom Millionenbruch in der Disconto-Gesellschaft, einer Bank am Berliner Wittenbergplatz, von den beiden legendären Bankräubern Franz und Erich Sass und von der möglicherweise im Stadtwald vergrabenen Millionen-Beute, diese Geschichte, die bereits mehrmals verfilmt wurde, zuletzt 2001 mit Ben Becker und Jürgen Vogel in den Hauptrollen, sie beginnt in den 1910er Jahren im Berliner Arbeiterviertel Moabit. "Meisterdiebe" und "Gentleman-Ganoven" In einer nur 40 Quadratmeter kleinen Wohnung wuchsen sie auf, zusammen mit dem aus Polen eingewanderten Vater, einem Schneider, der Mutter, die als Wäscherin im Krankenhaus Moabit schuftet, und drei weiteren Brüdern. Schon früh gerieten sie mit den Gesetzen in Konflikt: Regelmäßig schaut die Polizei vorbei, das städtische Jugendamt notiert in einem Bericht: "Die Mutter, trotz des besten Willens, war der Erziehung der schwierigen Burschen allein nicht gewachsen. So kamen von den fünf Brüdern Sass bereits die vier älteren auf die schiefe Bahn." Einbrüche in die Safes der Berliner Bank in Moabit, der Dresdner Bank in Charlottenburg und Tiergarten sowie in die Reichsbahnzentrale am Schöneberger Ufer werden den Sass-Brüdern zur Last gelegt - beweisen konnten die Kriminalisten der Berliner Polizei ihnen nie etwas. Franz und sein eineinhalb Jahre jüngerer Bruder Erich gehen mit äußerster Präzision vor. Sie stemmen nicht einfach die Tresortüre auf, sie sprengen auch nicht mit Dynamit - Franz und Erich Sass setzen auf modernste Technik, als erste Bankeinbrecher benutzen sie Schneidbrenner. Die Presse liebt die Sass-Brüder, schreibt von "Meisterdieben" und "Gentlemen-Ganoven". Die einfachen Berliner lieben sie ebenfalls. Die große Depression zeichnet sich bereits ab, ein Massenheer an Arbeitslosen bevölkert Emil und die Detektive - Materialmappe 16 die Straßen. Da begeistern die Brüder die Leute mit ihren Einbrüchen in den Geldburgen der Stadt. Der Legende nach sollen sie sogar Geldscheine in die Briefkästen armer Nachbarn in Moabit geworfen haben. Die Medien feiern Franz und Erich Sass. Zwei Arbeiterkinder, die es geschafft haben - ihrer Kreativität und ihrer Dreistigkeit sei Dank. Zwei, die es schaffen, den riesigen Berliner Polizeiapparat an der Nase herumzuführen. Diebstahl bei Disconto Den Einbrechern auf der Spur ist Max Fabich. Der junge Kriminalsekretär merkt, dass die Einbrecher am Anfang dilettantisch agieren, aber von Einbruch zu Einbruch professioneller werden. Nach dem Disconto-Bruch lässt er die beiden festnehmen, kann ihnen aber nichts nachweisen. Er muss sie laufen lassen. Wieder in Freiheit, bitten Franz und Erich Sass umgehend zur Pressekonferenz ins Traditionslokal Lutter & Wegener. Sie reichen den Reportern Sekt und berichten stolz von ersten Filmangeboten. Der Disconto-Bruch ist aber auch zu aufsehenerregend. Und eine zu große Schmach für die Bank. Als die Angestellten der Disconto-Gesellschaft, im noblen Teil der Stadt am Wittenbergplatz gelegen - dort wo auch das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens, die Käufer lockt - am Morgen des 29. Januar 1929 den Tresor im Keller öffnen wollen, tut sich nichts. Die 40 Zentner schwere Tür lässt sich nicht bewegen, selbst der Direktor bekommt sie nicht auf. Er lässt zwei Maurer rufen, die insgesamt 14 Stunden benötigen, um in die dicke Wandarmierung ein kleines Loch zu stemmen. Das gibt den Blick frei auf ein Desaster: Die dicke Tür war von innen blockiert, 179 der insgesamt 181 Schließfächer im Tresorraum waren weit geöffnet, ihr Inhalt verschwunden. Was die Reichen angesammelt hatten im angeblich bestgesicherten Tresorraum der Stadt an Bargeld und Schmuck, an Goldbarren und Wertpapieren - es war einfach weg. Die Einbrecher hatten sich durch die Erde gegraben, unter dem Pflaster des Wittenbergplatzes hindurch, parallel zur Kellerwand der DiscontoGesellschaft, durch einen Luftschacht herangepirscht an die Außenwand des Tresors. Und diese nach allen Regeln der Kunst durchbrochen. Im Schutz der verrammelten Stahltür räumten sie Schließfächer leer - und feierten ihren größten Coup. Am Boden, zwischen Schmuckresten und zerfledderten Wertpapieren, fanden die Polizisten auch zwei leere Weinflaschen. Genau lässt sich die Beute nie beziffern. Schätzungen gehen von zwei Millionen Reichsmark aus. Das Geld, der Schmuck, die Goldbarren - all das lagerte auch deshalb in den Disconto-Schließfächern, um es vor Finanzamt, Gläubigern oder Ehepartnern zu verstecken. "Die Disconto-Gesellschaft rechnet mit einem Schaden in Millionenhöhe", schrieb das Lokalblatt B.Z. am Mittag. Und: "10.000 Mark Belohnung sind ausgesetzt." URL: http://www.sueddeutsche.de/geld/schatzsucher-die-brueder-sassverbuddelt-im-grunewald-1.40381 Copyright: Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH Quelle: SZ vom 05.09.2009/tob Emil und die Detektive - Materialmappe 17 Vorbereitung Nicht alle hier angegeben Aufgaben sind notwendig, um die Klasse auf den Aufführungsbesuch vorzubereiten. Freundschaft 1 Freundschaft wird als Verhältnis von Menschen zueinander beschrieben, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Der besten Freundin oder dem besten Freund vertraut man seine Probleme und Geheimnisse an und ist immer für denjenigen da, wenn er eure Hilfe braucht. Somit ist es eine wichtige Person im alltäglichen Leben. 2 Im Anhang finden ihr ein Arbeitsblatt (Tabelle 1) mit einer Tabelle zum Ankreuzen. Setzt euch auch mit euren besten Freunden zusammen und besprecht, was euch bei eurer Freundschaft wichtig ist. 3 Ausgehend von der Tabelle könnt ihr ein Akrostichon zum Thema ›Freundschaft‹ erarbeiten. F …… röhlich … R …… E …… U …… N …… D …… S …… C …… H …… A …… F …… T …… Emil und die Detektive - Materialmappe 18 Den Raum als Detektiv erkunden 1 Die Schülerinnen und Schüler gehen in Vierer-Gruppen zusammen. Jede Gruppe hat eine Lupe. 2 Nacheinander darf jedes Kind einmal die Lupe haben und damit den Klassenraum erkunden. Alles soll ganz genau betrachtet und untersucht werden. Die anderen Mitglieder der Gruppe müssen alles aufschreiben, was der Detektiv, der grade die Lupe hat, entdeckt und mitteilt. 3 Nachher wird vor der großen Gruppe vorgelesen, was die Detektive alles gesehen haben. Blind vertrauen 1 Emil schließt Freundschaft mit der Bande aus Berlin. Freundschaft bedeutet auch dem anderen zu vertrauen. 2 Dieses Spiel wird am besten in einer Turnhalle durchgeführt. Alle Schülerinnen und Schüler suchen sich einen Partner. Partner A bekommt die Augen verbunden. Partner B hat die Aufgabe Partner A durch den Raum zu führen, zuerst mit Stimme, dann ohne. 3 Geführt wird nur dadurch, dass derjenige, der geführt wird, seine Hand auf die nach oben zeigende Handinnenfläche der führenden Person legt. Derjenige, der führt, darf die Hand nicht umfassen oder zum Beispiel daran ziehen. Der Spielleiter muss die Führenden darauf hinweisen gut auf die ›blinden‹ Personen aufzupassen. Der Spielleiter kann auch kleine Hindernisse einbauen (Stuhl, Tisch usw.) wo die Teilnehmer drüber oder drunter klettern müssen. Hier sollten die Teilnehmer sich zuerst wieder mit Stimme, dann ohne Stimme führen. 4 Nachdem die Partner getauscht haben, können die Paare sich untereinander über ihre jeweiligen Erfahrungen austauschen. Emil und die Detektive - Materialmappe 19 Andreas Bißmeier (als Grundeis), Anja Dreischmeier (als Kassiererin), Nikolaij Janocha (als Emil) Emil und die Detektive - Materialmappe 20 Zur Ästhetik und Spielweise Bühnenraum & Kostüme Das Bühnenbild ist größtenteils zweidimensional gestaltet. Es ist keine realistische Nachbildung der Orte der Handlung. Beispielsweise ist der Fernsehturm ein Turm, auf dem ein Fernseher sitz oder der Friseursalon ein überdimensionaler Lockenkopf. Viele der Kulissen werden jeweils für verschiedene Orte genutzt, indem sie einfach umgedreht werden. Oft werden sie von den Schauspielerinnen und Schauspielern selbst bewegt. Der Bühnenraum ist collagenartig gestaltet und angelehnt an die Ästhetik von Monty Python. Die Kostüme kann man in zwei Kategorien fassen: auf der einen Seite die Welt der Erwachsenen. Diese Kostüme sind eher schlicht und sind im Stil der 50er und 60er Jahre gehalten. Das Kostüm von Emil ist ebenfalls schlicht gehalten. Es verdeutlicht seine ›provinzielle‹ Herkunft. Ganz anders die Kostüme der Detektive. Diese sind jeweils außergewöhnlich und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Sie sind stark überzeichnet und greifen Eigenschaften der Figuren auf, die sie tragen. Sie spiegeln wieder, wie die Detektive sich selbst gerne sehen und changieren zwischen adrettem Anzug und Superheldenkostüm. Musik Musik ist in der Inszenierung von großer Bedeutung. Die Musiker Martin Glos und Christian Ziegler haben sich für den HipHop entschieden. Sie symbolisiert die Großstadt und ist ganz anders als die Musik, die Emil vielleicht von zu Hause kennt. Gustav hat nicht nur seine charakteristische Hupe bei sich, sondern auch eine Ukulele. Mit Patrick Dudek konnte zudem einer der besten Beatboxer Braunschweigs gewonnen werden, der nicht nur als Bleuer Teil der Bande ist, sondern mit seiner Kunst, die Inszenierung musikalisch stark beeinflusst. Nicht nur in den Songs, sondern auch durch athmosspärische Beats und Klänge, die er immer live auf der Bühne kreiiert. Emil und die Detektive - Materialmappe 21 Patrick Dudeck(als Bleuer), Nikolaij Janocha (als Emil), Ralph Kinkel (als Professor), Claudia Plöckl (als Dienstag), Ravi Marcel Büttke (als Gustav), Anja Dreischmeier (als Großmutter), Statisterie Emil und die Detektive - Materialmappe 22 Nachbereitung Die Figuren 1 Jeder der Freunde hat in der Inszenierung etwas, an dem man sie identifizieren kann. 2 Benennt diese für Gustav, Krummbiegel, Dienstag, Professor, Bleuer, Petzold, Mittenzwey und Pony. Ihr könnt die Tabelle dafür benutzen. Kostüm Maske (z.B. Perücke) Gegenstand Charaktereigenschaft Gustav Krummbiegel Dienstag Professor Bleuer Petzold Mittenzwey Pony Hütchen Sich als Bande organisieren 1 Nachdem Grundeis das Geld gestohlen hat, tut sich die Detektivgruppe zusammen und überlegt sich einen Plan, wie sie das Geld zurückbekommen können. Dabei müssen sie gut nachdenken und die Aufgaben verteilen. Kurzum, sie müssen sich organisieren. 2 Bei dieser Übung spielt ein Kind den Ganoven Grundeis und stellt sich mit dem Gesicht zur Wand auf, hinter ihm liegt knapp bei den Füßen ein kleiner gelber Ball (z.B. Tennisball). Dieser ist seine Beute. 3 Die Gruppe berät, während Grundeis nicht zuhört, wie sie vorgehen können, um den Ball wieder zurück zu bekommen. Auf der gegenüberliegenden Wandseite startet die Detektivbande. Steht Grundeis mit dem Rücken zur Gruppe, dürfen sie sich nähern und versuchen, den Ball mitzunehmen. Bevor Grundeis sich umdreht, muss er »Wo ist denn mein kleiner gelber Ball?« sagen. 4 Erst wenn das letzte Wort ausgesprochen ist, darf er sich umdrehen. Alle Kinder müssen nun ›einfrieren‹. Wer wackelt, wird von Grundeis zurück zum Anfang geschickt. Nun überlegt und schaut (ohne sich wegzubewegen) er, wer den Ball haben könnte. Während des gesamten Spiels darf Grundeis nur fünf Mal raten, wer den Ball zurzeit hat. Ziel ist es, den Ball zu holen und auf die Startseite der Detektive zu transportieren, ohne das Grundeis zu irgendeinem Zeitpunkt bemerkt, wer den Ball hat. Emil und die Detektive - Materialmappe 23 5 Danach kann ein anderes Kind Grundeis spielen. Reporterin 1 Nachdem Grundeis festgenommen wurde, werden Emil und die Detektive von einer Reporterin interviewt, die dann für das Radio einen Beitrag schreibt. 2 Stell dir vor, du bist die Reporterin aus dem Stück. Verfasse selbst einen spannenden Bericht über die Aufklärung des Falls und Emil und seine Freunde. Denk dir zuerst eine Schlagzeile aus. 3 Vielleicht habt ihr an eurer Schule ja eine Schülerzeitung, in der die Berichte erscheinen können. Emil und die Detektive - Materialmappe 24 Theaterknigge Ein Theater ohne Publikum ist wie … … Emil ohne seine Freunde. … Gustav ohne seine Hupe. … Berlin ohneTouristen. Daher freuen wir uns darüber, dass ihr da seid! Da es im Theater ein paar Regeln zu beachten gibt, haben wir dieses kleine Lexikon als Hilfe für euch zusammengestellt: Abendkleid, das: Viele Menschen ziehen sich gerne schön an, wenn sie ins Theater gehen. Sie wollen den Schauspielerinnen und Schauspielern ihren Respekt erweisen, oder selber auch ein bisschen glitzern, falls jemand zu ihnen in die Loge schaut. Heute ist schicke Kleidung aber keine feste Regel mehr im Theater. Essen, das: Ihr könnt euch vorstellen wie sehr es stören würde, wenn bei ganz leisen oder traurigen Szenen plötzlich jemand im Publikum in einen knackigen Apfel beißen würde. Und dann stellt euch vor, dass jemand neben euch eine Knistertüte auspackt ... Also, das Essen im Theater ist grundsätzlich nicht erlaubt. Fotografieren, das: Auch das Fotografieren ist leider nicht erlaubt. Wenn ihr schöne Bilder von dem Stück haben wollt, fragt doch im Theater nach. Meistens gibt es Erinnerungsbilder zum mit nach Hause nehmen auf Plakaten und Postkarten. Handy, das: Natürlich ist wichtig, dass eure Freunde erfahren, dass ihr grade im Theater seid, aber bitte nicht während der Vorstellung. Wie sollen sich denn die Schauspielerinnen und Schauspieler an ihren Text erinnern, wenn ständig jemand dazwischen quatscht? Ihr könnt euch vorstellen, wie allein das Klingeln eines Handys alle Menschen auf der Bühne und im Publikum stört. Klatschen, das: Nachdem ein Stück vorbei ist, kommen die Schauspielerinnen und Schauspieler auf die Bühne und alle können heftig applaudieren. Je besser einem das Stück gefallen hat, desto lauter kann der Applaus sein. Unterhalten, das: Vermeidet es bitte, euch während der Vorstellung zu unterhalten. Die Schauspieler können euch, anders als im Kino, hören! Merkt euch eure Anmerkungen und Gedanken einfach, bis das Stück zu Ende ist, dann habt ihr noch genug Zeit über das Gesehene zu diskutieren. Turnschuhe, die: Turnschuhe sind im Theater erlaubt. Vielleicht solltest du sie nicht grade ausziehen, wenn du deine Füße vorher nicht gewaschen hast und deine Socken stinken könnten. Emil und die Detektive - Materialmappe 25 Andreas Bißmeier (als Grundeis) Emil und die Detektive - Materialmappe 26 Anhang Tabelle 1 Was ist dir bei Freundschaft wichtig? sehr wichtig mittelwichtig nicht wirklich wichtig Vertrauen Spaß Zusammenhalt Vergangenheit Charakter Unterhaltungen Hobbies Verabredungen keine Geheimnisse voreinander haben Aussehen Geld Ehrlichkeit Treue Respekt Unzertrennlichkeit Emil und die Detektive - Materialmappe 27
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