Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2015

Gruschwitz Textilwerke AG,
Leutkirch
ISIN: DE 0005910004
Halbjahresfinanzbericht
01. Januar – 30. Juni 2015
nach HGB
mit
Zwischenlagebericht
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Konzernbilanz
Konzern-Anhang
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Zwischenlagebericht des Konzerns zum 30. Juni 2015
Allgemeines
Das Mutterunternehmen des Konzerns ist die Gruschwitz Textilwerke AG ohne eigenen
Geschäftsbetrieb.
In den Konzern-Zwischenlagebericht wurde neben der Gruschwitz Textilwerke AG die Gruschwitz
GmbH Tech-Twists - als einziges Tochterunternehmen - mit einbezogen. Beide Unternehmen
haben ihren Sitz in Leutkirch im Allgäu, Deutschland.
Die Lage des Konzerns wird demzufolge durch die wirtschaftliche Entwicklung bei dem
Tochterunternehmen - der Gruschwitz GmbH Tech-Twists - bestimmt.
Geschäftsverlauf des Konzerns
Mit Unterstützung durch einen externen Unternehmensberater wurde im 2. Halbjahr 2014 die
bestehende Vertriebsstruktur der Gruschwitz GmbH Tech-Twists analysiert und die Entscheidung
getroffen, die drei materialorientierten Business Units (BU1…Naturfasern, BU2…Chemiefasern,
BU3…Hightech-Fasern) in eine moderne, kunden- und marktorientierte Vertriebsstruktur
umzustellen. Die zum 01.01.2015 neu gebildeten vier Vertriebssegmente (VS) enthalten abhängig
von der Kunden- und Umsatzstruktur jeweils ein oder mehrere zu betreuende Marktsegmente
(VS1: Mobiltech/Protech, VS2: Medtech/Aerotech, VS3: Indutech/Buildtech/Hometech, VS4:
Sewtech). Ziel ist, kunden- und marktspezifisches Knowhow weiter auszubauen, um unsere
Kunden noch besser betreuen zu können.
Nach einem mäßigen Geschäftsverlauf im 1. Quartal, kam es im 2. Quartal bei mehreren
Großkunden zu massiven Umsatzrückgängen, wobei alle vier Vertriebssegmente hiervon mehr
oder weniger stark betroffen sind. Hauptgründe dafür waren günstigere Konkurrenzprodukte aus
Asien, Unterbrechungen bei der Rohstoffversorgung, aber auch die Ukraine-Krise. Der Umsatz (vor
Skonti und Boni) im Vertriebssegment 1 (Mobiltech/Protech) blieb mit 4.282 T€ um 150 T€ unter
Plan, der Umsatz im Vertriebssegment 2 (Medtech/Aerotech) blieb mit 2.021 T€ um 397 T€ unter
Plan, der Umsatz im Vertriebssegment 3 (Indutech/Buildtech/Hometech) blieb mit 2.937 T€ um
401 T€ unter Plan und der Umsatz im Vertriebssegment 4 (Sewtech) blieb mit 1.476 T€ um 365 T€
ebenfalls deutlich unter Plan.
Der Auftragseingang verfehlte merklich das Niveau des Vorjahreszeitraums. Der Auftragsbestand
zum 30.06.2015 beläuft sich auf 4.293 T€ (zum 30.06.2014: 4.724 T€). Die Exportquote lag bei
rund 24 % (Vorjahreszeitraum: rd. 14 %).
Vermögens- und Finanzlage
Die Bilanzsumme stieg um 372 T€ (+1,7 %) auf 22.295 T€. Ursächlich dafür sind der Anstieg des
Sachanlagevermögens (+478 T€) im Zuge umfangreicher Maschineninvestitionen und der
Fertigstellung des neuen Logistikzentrums sowie der im Jahresverlauf - gegenüber dem Ende des
Geschäftsjahres - regelmäßig höhere Bestand an Vorräten (+451 T€) aber auch gestiegene
Forderungen aus Lieferung und Leistung (+ 299 T€). Diese Forderungen werden laufend
kontrolliert – rd. 94 % davon liegen zum 30.06.2015 innerhalb der vereinbarten Zahlungsziele.
2
Gleichzeitig reduzierten sich die liquiden Mittel von 4.201 T€ (31.12.2014) auf 3.297 T€
(30.06.2015).
Das Eigenkapital wird zum 30.06.2015 mit 11.708 T€ ausgewiesen und hat sich im Vergleich zum
31.12.2014 um 57 T€ erhöht.
Die Eigenkapitalquote beträgt 52,5 % der Bilanzsumme (zum 31.12.2014: 53,1 %).
Investitionen
Das wichtigste Investitionsprojekt des Vorjahres – der Bau eines neuen Logistikzentrums - wurde
im 1. Quartal 2015 abgeschlossen. Nachdem bereits in 12/2014 eine Teilinbetriebnahme erfolgt
war, wurde im 2. Quartal 2015 der Vollbetrieb aufgenommen. Mit einer Investitionssumme von
3.095 T€ konnte dieses Projekt um rd. 7 % unter den geplanten Kosten realisiert werden.
Im ersten Halbjahr 2015 wurden insgesamt 425 T€ in Maschinen, Produktionsequipment und ITInfrastruktur investiert.
Ertragslage
Das Konzernergebnis hat sich im ersten Halbjahr 2015 aufgrund der deutlich gesunkenen
Gesamtleistung stark verringert. Ursächlich dafür war die extrem schwache Nachfrage einiger
Großkunden insbesondere im 2. Quartal. Zusätzlich wurde das Ergebnis durch Wechselkursverluste
(reine Buchverluste) in Höhe von 230 T€ aus einem CHF-Geldmarktkredit belastet.
Der Konzern weist einen Periodenüberschuss in Höhe von 57 T€ aus (Vorjahreszeitraum: 899 T€).
Das Zwischenergebnis pro Stammaktie (168.000 Stück) im Nennbetrag von je 1,00 € beträgt
0,34 € (Vorjahreszeitraum: 5,35 €).
Forschung und Entwicklung
Grundlagenforschung wird im Konzern nicht betrieben. Entwicklung bedeutet für den Konzern das
Lösen kundenorientierter Anforderungen. Im ersten Halbjahr 2015 wurde gemeinsam mit unseren
Kunden und Lieferanten in 107 Projekten sowohl an der kundenspezifischen Optimierung und
Weiterentwicklung des bestehenden Produktportfolios, als auch an der Entwicklung von Lösungen
für neue Anforderungen gearbeitet.
Chancen und Risiken
Durch ein strukturiertes Risikomanagement, das ständig überprüft und weiterentwickelt wird, sind
alle Mitarbeiter in die Detektion und Beseitigung potenzieller Risiken eingebunden. Dabei werden
Risiken unter Berücksichtigung definierter Risikobereiche (Umwelt / Wettbewerb / Intern)
identifiziert, hinsichtlich Schadenshöhe (spürbar / bedeutsam / erheblich / schwerwiegend) und
Eintrittswahrscheinlichkeit (gering / mittel / hoch /sehr hoch) bewertet und durch die
Umsetzung geeigneter Maßnahmen reduziert. Die Überwachung des Risikomanagements ist
Aufgabe des Vorstands. Der Aufsichtsrat wird regelmäßig unterrichtet.
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Trotz zahlreicher internationaler Krisenherde fiel der Ölpreis im 1. Halbjahr 2015 auf das niedrige
Niveau von 2009. In Folge dessen war auch die Versorgungslage am Rohstoffmarkt für Chemieund Hightech-Fasern relativ entspannt. Nur bei einzelnen Spezialitäten waren teilweise etwas
längere Lieferzeiten einzuplanen. Falls es im 2. Halbjahr zu einer Erholung des Ölpreises kommt, ist
mit einem Anstieg der Beschaffungspreise zu rechnen.
Durch Finanzierung eines Teils der Betriebsmittel in Schweizer Franken (CHF) wird das anhaltend
niedrige Schweizer Zinsniveau genutzt. Nachdem die Schweizer Nationalbank (SNB) im Januar
völlig überraschend die Verteidigung der Kursuntergrenze von 1,20 Franken pro Euro aufgegeben
hatte, bewegt sich der Wechselkurs seither in einem Band von 1,00 und 1,09 Franken pro Euro.
Zum Stichtag 30.06.2015 entstanden dadurch Wechselkursverluste in Höhe von 230 T€ (reine
Buchverluste). Da das CHF-Darlehn nicht endfällig ist, beabsichtigen wir, das günstige Schweizer
Zinsniveau - unter laufender Beobachtung der Wechselkurs- und Zinsentwicklung - bis auf
weiteres zu nutzen.
Weitere Risiken im Finanzierungsbereich sind nicht erkennbar, da der Konzern keine Derivate in
Anspruch nimmt.
Die aktive Teilnahme an Clusterinitiativen und verschiedensten Forschungsprojekten ermöglicht
die Etablierung neuer Fertigungsprozesse und liefert immer wieder zusätzliche
Wachstumsimpulse. Bestärkt durch die positiven Erfahrungen mit DSM Dyneema, Lenzing Plastics
und der SGL Group beabsichtigen wir auch in Zukunft durch die Etablierung weiterer
Vertriebskooperationen neue Marktsegmente zu erschließen.
Mitarbeiter
Im Berichtszeitraum waren im Schnitt nach HGB 125 Mitarbeiter, davon 92 im gewerblichen
Bereich und 33 Angestellte beschäftigt. Das Unternehmen hat fünf Auszubildende (vier im
gewerblichen Bereich, eine Auszubildende im kaufmännischen Bereich). An dieser Stelle danken
wir allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz.
Grundzüge des Vergütungssystems
Die Vergütungsstruktur der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat festgelegt und regelmäßig
überprüft. Die Vergütung setzt sich aus einem überwiegend festen und einem variablen
Bestandteil zusammen. Der variable Bestandteil besteht aus einer vom Aufsichtsrat jährlich
festgelegten Komponente (persönliche Leistungsziele), sowie einer an Bilanzkennziffern mit
mehrjähriger Bemessungsgrundlage orientierten Komponente. Die Aufsichtsratsmitglieder
erhalten satzungsgemäß eine Festvergütung und den Ersatz ihrer Auslagen gemäß den
steuerlichen Regelungen.
4
Nachtragsbericht
Es liegen keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem 30.06.2015 vor, die eine
wesentliche Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben
können.
Sonstige Erläuterungen
Herr Dr. Philipp Daniel Merckle, Deutschland, hat uns gemäß § 21 Abs. 1 WpHG am 14.05.2008
mitgeteilt, dass sein Stimmrechtsanteil an der Gruschwitz Textilwerke AG am 08.05.2008 die
Schwellen von 3 %, 5 %, 10 %, 15 %, 20 %, 25 %, 30 %, 50 % und 75 % der Stimmrechte
überschritten hat und nunmehr 76,96 % (28.168 Stimmen) beträgt. Diese 76,96 % gliedern sich
auf in 8,20 % Vorzugsaktien (3.000 Stimmen) und in 68,76 % Stammaktien (25.168 Stimmen).
Nach dem in 2012 durchgeführten Aktiensplit und der ebenfalls in 2012 erfolgten vereinfachten
Einziehung sämtlicher Vorzugsaktien beträgt das gezeichnete Kapital der Gruschwitz Textilwerke
AG zum 30.06.2013 168.000 €. Es ist eingeteilt in 168.000 Stammaktien im Nennwert von je
1,00 €. In der Hauptversammlung gewähren je 1,00 € Nennbetrag der Stammaktien eine Stimme.
Die Zahl der – ordentlichen und stellvertretenden – Mitglieder des Vorstandes setzt der
Aufsichtsrat fest. Darüber hinaus gelten für die Bestellung und Abberufung des Vorstandes die
gesetzlichen Bestimmungen des § 84 Aktiengesetz.
Gemäß der Satzung ist der Aufsichtsrat befugt, Änderungen der Satzung zu beschließen, die nur
die Fassung betreffen. Darüber hinaus gelten die gesetzlichen Bestimmungen des § 179 ff.
Aktiengesetz.
Soweit Mitarbeiter der Gesellschaft Aktien an der Gesellschaft halten, können diese ihre
Kontrollrechte wie alle anderen Aktionäre unmittelbar nach der Maßgabe der gesetzlichen
Vorschriften und Bestimmungen der Satzung ausüben.
5
Ausblick
Durch die merkliche Abkühlung der Konjunktur in China und den anderen BRIC Staaten sowie die
zahlreichen internationalen Konflikte, hat die Weltwirtschaft im 1. Halbjahr 2015 etwas an
Dynamik verloren. Die Euro-Zone lässt trotz des niedrigen Rohölpreises und des schwachen Euros
die Rezession nur langsam hinter sich, sollte aber in 2015 ein geringes Wachstum von rd. 1,2 %
erreichen. Vor diesem Hintergrund prognostizieren Finanzexperten ein Wachstum des deutschen
Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Höhe von rd. 1,8 %. Da unsere Produkte nicht an Endverbraucher
geliefert werden, sondern an weiterverarbeitende Industrien unterschiedlicher Branchen, sind wir
neben der allgemeinen Konjunkturentwicklung, auch von der Entwicklung dieser Branchen und
individuellen Kundenentscheidungen abhängig.
Obwohl der Einsatz von Carbon-Fasern in Composite-Bauteilen für die Automobil- und
Luftfahrtindustrie bereits seit längerem weit verbreitet ist, steht die Verwendung von
streckgerissenen Carbonfaser-Garnen für klassisch textiltechnische Anwendungen erst am Anfang.
Durch hervorragende Eigenschaften wie hohe Garnfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und eine
definierte elektrische Leitfähigkeit werden zwar in vielen Bereichen neue Anwendungen (z.B.
Sitz- oder Flächenheizung, Sensorik in Smart Textiles) realisierbar, die notwendigen
Adaptierungen der Produktionsanlagen zur textilen Verarbeitung sind aber sowohl bei uns als
auch unseren Kunden sehr zeitaufwendig und kostenintensiv, sodass die Etablierung solcher
Garne am Markt deutlich länger dauern wird, als ursprünglich angenommen. Trotzdem sind wir
davon überzeugt, dass die Entwicklung und Einführung dafür notwendiger Fertigungsprozesse
jetzt vorangetrieben werden muss, um zukünftig an diesem Markt teilnehmen zu können.
Neben diesem wichtigen Zukunftsthema arbeiten wir laufend mit unseren Kunden an der
Optimierung ihrer Produkte und weiteren innovativen Neuentwicklungen für unterschiedlichste
Einsatzgebiete. Da sowohl in der Automobilindustrie als auch der Medizintechnik die
Zulassungsbestimmungen immer strenger werden, benötigt die Einführung neuer Produkte immer
mehr Zeit. Wir erwarten daher, dass einige unserer Entwicklungsprojekte erst mit einer deutlichen
Verzögerung von ein bis zwei Jahren nennenswerte Wachstumsimpulse liefern werden.
Begleitend zu den intensiven Entwicklungs– und Vertriebsaktivitäten wird das bereits im Vorjahr
gestartete Effizienzsteigerungsprogramm fortgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr erwarten wir für
das Geschäftsjahr 2015 einen Umsatzrückgang in einer Größenordnung von etwa 15%.
Nach Fertigstellung des neuen Logistikzentrums liegt der Schwerpunkt der Investitionen im
laufenden Geschäftsjahr auf der weiteren Modernisierung des Maschinenparks. Abhängig vom
Geschäftsverlauf sind in der zweiten Jahreshälfte Ersatzinvestitionen in Höhe von rund 250 T€
geplant.
Leutkirch, im August 2015
Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft
Der Vorstand
6
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zum 30.06.2015
30.06.2015
€
30.06.2014
T€
1. Umsatzerlöse
10.603.409,51
13.505
2. Erhöhung/Verminderung des Bestands an fertigen
und unfertigen Erzeugnissen
103.385,00
303
Gesamtleistung
10.706.794,51
13.808
3. Sonstige betriebliche Erträge
243.242,10
212
-6.821.446,73
-8.209
-492
-8.701
4. Materialaufwand
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-6.415.838,16
-405.608,57
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für
Altersversorgung und für Unterstützung
-2.225.775,03
-2.362
-2.673.258,38
-467
-2.829
6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
-359.460,94
-306
7. Sonstige betriebliche Aufwendungen
-852.339,37
-717
8. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
1.068,38
0
9. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-105.412,91
-138
139.186,66
1.329
11. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
-71.320,31
-420
12. Sonstige Steuern
-10.791,02
-10
57.075,33
899
0,34
5,35
10. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
13. Periodenüberschuss
Ergebnis pro Stammaktie
-447.483,35
7
Konzernbilanz zum 30.06.2015 (nach HGB)
AKTIVA
30.06.2015
€
31.12.2014
T€
389.159,00
410
52
462
9.148.224,10
5.798
2.230
354
288
8.670
1.500,00
9.538.883,10
2
9.133
6.922.038,00
2.324
1.661
2.486
0
6.472
2.537.149,46
1.749
361
2.110
3.296.678,21
12.755.865,67
4.201
12.782
0,00
8
8
Aktive latente Steuern
0,00
0
Bilanzsumme
22.294.748,77
21.923
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Geschäfts- und Firmenwert
2. Software
341.285,00
47.874,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
5.706.975,00
2.330.347,00
335.937,66
774.964,44
III. Finanzanlagen
Genossenschaftsanteile
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse
3. Fertige Erzeugnisse und Waren
4. Geleistete Anzahlungen
2.671.512,00
2.054.038,00
2.196.488,00
0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
2.048.114,18
489.035,28
III. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
C. Rechnungsabgrenzungsposten
1. Aktive Rechnungsabgrenzung
0,00
D. Aktive latente Steuern
8
PASSIVA
30.06.2015
€
31.12.2014
T€
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
1. Stammkapital
168.000,00
168
750,00
1
1. Gesetzliche Rücklage
2. Andere Gewinnrücklagen
16.875,00
2.479.800,00
17
2.480
IV. Gewinn-/Verlustvortrag
8.985.752,79
7.938
V. Periodenüberschuss
57.075,33
II. Kapitalrücklage
1. Kapitalrücklage
III. Gewinnrücklagen
11.708.253,12
1.048
11.651
1.198.664,18
456
1.168
1.624
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen
2. Sonstige Rückstellungen
456.187,00
742.477,18
C. Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4. Sonstige Verbindlichkeiten
- davon aus Steuern: 340.325,37€ (VJ: 46T€)
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit:
5.274,45€ (VJ: 6T€)
7.912.239,75
0,00
655.564,57
7.601
3
599
530.750,65
9.098.554,97
152
8.356
Passive latente Steuern
289.276,50
293
Bilanzsumme
22.294.748,77
21.923
D. Passive latente Steuern
9
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS ZUM 30.06.2015
Dieser Konzernabschluss einschließlich der Vorjahreszahlen wurde nach dem HGB aufgestellt. Zum
30. Juni 2015 wurde neben der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft die Gruschwitz GmbH
Tech-Twists,
Leutkirch,
als
einzige
Tochtergesellschaft
der
Gruschwitz
Textilwerke
Aktiengesellschaft mit einem Kapitalanteil von 100% in den Konzernabschluss einbezogen.
I.
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen wurden zu den Anschaffungsund Herstellungskosten aktiviert und planmäßig nach der linearen oder degressiven Methode
entsprechend ihrer voraussichtlichen Nutzungsdauer abgeschrieben. Die Abschreibungen auf
Zugänge im Berichtsjahr erfolgten mit dem auf Monate umgerechneten zeitanteiligen
Jahresabschreibungsbetrag. Außerplanmäßige Abschreibungen waren im Berichtsjahr nicht
erforderlich.
Der Firmenwert wird über seine voraussichtliche Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die
voraussichtliche Nutzungsdauer resultiert aus relativ stabilen Märkten, einer vergleichsweise
geringen Zahl von Anbietern und hohen Markteintrittsbarrieren.
Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten von mehr als 150,00 € bis 1.000,00 €
werden in einem Sammelposten erfasst, dieser wird im Jahr der Bildung und in den folgenden
vier Jahren erfolgswirksam mit 1/5 aufgelöst.
Alle übrigen beweglichen Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens mit einem Anschaffungswert bis
150,00 €, die einer selbständigen Nutzung fähig sind, werden im Jahr der Anschaffung vollständig
abgeschrieben.
Die Vorräte wurden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder den niedrigeren ihnen
am Abschlussstichtag beizulegenden Werten angesetzt.
Bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen sind Risiken durch Einzel- und
Pauschalwertberichtigungen abgedeckt. Die Bewertung erfolgt mit dem Nennwert bzw. mit dem
niedrigeren beizulegenden Wert.
10
Die Pensionsrückstellungen werden von einem versicherungsmathematischen Gutachter nach der
PUC-Methode unter Anwendung der Richttafeln 2005 G nach Prof. Heubeck und des
Anwartschaftsbarwertverfahrens ermittelt. Für den 31.12.2014 wurde ein Rechnungszinssatz von
pauschal 4,53 % (Vorjahr: 4,88 %) zugrunde gelegt. Das Gutachten wird zum Bilanzstichtag
31.12.2015 neu erstellt. Die laufende Rente wird jährlich zum 1. Januar um 1 % ihres
Vorjahresbetrages erhöht. Da es sich ausschließlich um laufende Renten und ausgeschiedene
Anwärter handelt, wurde keine Fluktuation berücksichtigt.
Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen wurden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer
Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrages angesetzt und berücksichtigen alle erkennbaren
Risiken und ungewissen Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.
Bewertungsunterschiede zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen lediglich bei der
Pensionsrückstellung. Zum 30.06.2015 ergibt sich im Einzelabschluss der Gruschwitz GmbH TechTwists unverändert zum Vorjahr eine aktive latente Steuer, die aufgrund des Ansatzwahlrechtes
nicht ausgewiesen wurde. Der anzuwendende Steuersatz beträgt 27,7%.
Bei der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft bestehen steuerliche Verlustvorträge, die zu
einer aktiven latenten Steuer führen, die aufgrund des Ansatzwahlrechts jedoch nicht
ausgewiesen wurde. Der anzuwendende Steuersatz beträgt 27,7%.
Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Das Niederst- bzw.
Höchstwertprinzip für Fremdwährungsposten mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr wird
beachtet.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen der Vorjahre.
Für die Gewinn- und Verlustrechnung wird das Gesamtkostenverfahren angewandt.
11
II.
Angaben zu den Konsolidierungsmethoden
Die Kapitalkonsolidierung der Gruschwitz GmbH Tech-Twists erfolgte nach der Buchwertmethode
(§ 301 Abs. 1 S. 2 Nr. 1 HGB a.F.). Dabei erfolgte die Verrechnung des Buchwerts mit dem
Eigenkapital auf der Grundlage der Wertansätze zum Zeitpunkt der jeweiligen erstmaligen
Einbeziehung.
Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 303 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der Forderungen
mit den entsprechenden Verbindlichkeiten der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen.
Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt gemäß § 305 Abs. 1 HGB durch Verrechnung der
Erträge mit den korrespondierenden Aufwendungen.
Zwischengewinne werden eliminiert.
Latente Steuern, die durch Konsolidierungsmaßnahmen entstehen, wurden mit einem Steuersatz
von 27,7 % berechnet und angesetzt. Unterschiede bei den Wertansätzen zwischen Handels- und
Steuerbilanz bestehen bei Grund- und Boden sowie Gebäuden.
III.
Erläuterungen zur Bilanz sowie zur Gewinn- und Verlustrechnung
Passiva
Das Grundkapital der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft zum 30.06.2015 beträgt
168.000,00 € und ist wie folgt eingeteilt:
168.000 Stammaktien im Nennbetrag von je 1,00 €.
In der Hauptversammlung gewähren je 1,00 € Nennbetrag der Stammaktien eine Stimme.
Sämtliche Aktien lauten auf den Inhaber.
Die Hauptversammlung hat am 02. Juli 2014 den Vorstand ermächtigt, das Grundkapital der
Gesellschaft in der Zeit bis zum 25. August 2019 mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder
mehrfach um bis zu insgesamt 84 T€ durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender Aktien mit
12
einem Nennbetrag von je 1,00 € gegen Bar- und/oder Sacheinlage zu erhöhen (genehmigtes
Kapital 2014) und mit Zustimmung des Aufsichtsrats über die Bedingungen der Aktienausgabe zu
entscheiden.
Den Aktionären ist grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen. Die neuen Aktien können auch
von einem oder mehreren durch den Vorstand bestimmten Kreditinstituten oder Unternehmen i.
S. v. § 186 Abs. 5 Satz 1 AktG mit der Verpflichtung übernommen werden, sie den Aktionären
zum Bezug anzubieten (mittelbares Bezugsrecht).
Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats über den Ausschluss des
gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre zu entscheiden. Das gesetzliche Bezugsrecht der
Aktionäre kann ausgeschlossen werden:
(1)
zum Ausgleich von Spitzenbeträgen;
(2)
bei Kapitalerhöhungen gegen Sacheinlagen, insbesondere zur Gewährung von Aktien zum
Zweck des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilen, Beteiligungen an Unternehmen oder
von
sonstigen
Vermögensgegenständen
(einschließlich
Forderungen Dritter
gegen
die
Gesellschaft oder mit der Gesellschaft verbundener Unternehmen) oder im Rahmen von
Unternehmenszusammenschlüssen;
(3)
wenn im Falle einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlage der Ausgabebetrag der Aktie den
Börsenkurs der Aktie der Gesellschaft jeweils nicht wesentlich unterschreitet und die aufgrund
dieser Ermächtigung beschlossenen Kapitalerhöhungen insgesamt 10 % des Grundkapitals der
Gesellschaft nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt der Beschlussfassung der
Hauptversammlung über diese Ermächtigung, des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch im
Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung. Sofern während der Laufzeit des genehmigten
Kapitals 2014 bis zu seiner Ausnutzung von anderen Ermächtigungen zur Ausgabe oder zur
Veräußerung von Aktien der Gesellschaft oder zur Ausgabe von Rechten, die den Bezug von
Aktien der Gesellschaft ermöglichen oder zu ihm verpflichten, Gebrauch gemacht und dabei das
Bezugsrecht gemäß oder entsprechend § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgeschlossen wird, ist dies auf
die vorstehend genannte 10%-Grenze anzurechnen;
(4)
wenn die Aktien Mitgliedern des Vorstands der Gesellschaft oder des Vertretungsorgans
einer mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens im Sinne von § 15 AktG oder
Arbeitnehmern der Gesellschaft und/oder eines mit der Gesellschaft verbundenen Unternehmens
im Sinne von § 15 AktG zum Erwerb angeboten oder auf sie übertragen werden. Soweit
Vorstandsmitgliedern Aktien gewährt werden sollen, entscheidet hierüber der Aufsichtsrat der
13
Gesellschaft. Über die Gewährung der Aktien entscheidet der Aufsichtsrat der Gesellschaft. Die
neuen Aktien können dabei auch an ein geeignetes Kreditinstitut ausgegeben werden, das die
Aktien mit der Verpflichtung übernimmt, sie ausschließlich an die hiernach begünstigten Personen
weiterzugeben. Die Anzahl der so unter Ausschluss des Bezugsrechts ausgegebenen Aktien darf 5
% des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt der Beschlussfassung der
Hauptversammlung über diese Ermächtigung, des Wirksamwerdens dieser Ermächtigung noch im
Zeitpunkt der Ausübung dieser Ermächtigung;
(5)
im Falle der Gewährung von Aktien zur Bedienung von Wandlungs- bzw. Optionsrechten
oder -pflichten von Inhabern bzw. Gläubigern von Schuldverschreibungen, welche die Gesellschaft
auf Grund eines Beschlusses der Hauptversammlung ausgegeben hat.
Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Inhalt der Aktienrechte, die
Einzelheiten der Kapitalerhöhung sowie die Bedingungen der Aktienausgabe, insbesondere den
Ausgabebetrag festzulegen.
Die Gewinnrücklagen betragen 2.480 T€ (im Vorjahr 2.480 T€). Es handelt sich ausschließlich um
andere Gewinnrücklagen i.S.d. § 266 Abs. 3 HGB.
Gewinn- und Verlustrechnung
Die Umsatzerlöse betreffen
Inland:
8.096.194,77 €
(Vorjahr: 11.669 T€)
Ausland:
2.507.214,74 €
(Vorjahr:
1.836 T€)
Zum 01. Januar 2015 wurde die Vertriebsstruktur neu ausgerichtet und in vier Vertriebssegmente
unterteilt.
VS1: Mobiltech/Protech:
4.237.337,26 €
VS2: Medtech/Aerotech:
1.999.330,75 €
VS3: Indutech/Buildtech/Hometech:
2.906.616,99 €
VS4: Sewtech:
1.460.124,51 €
Hightech-Faser:
(Vorjahr:
8.961 T€)
Naturfaser:
(Vorjahr:
2.713 T€)
Chemiefaser:
(Vorjahr:
1.831 T€)
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Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag belasten in vollem Umfang das Ergebnis der
gewöhnlichen Geschäftstätigkeit. Sie wurden mit 30 % des Ergebnisses der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit der operativen Tochtergesellschaft (Gruschwitz GmbH Tech-Twists) geschätzt.
Im Zinsaufwand 2015 werden Zinsen gegenüber Kreditinstituten ausgewiesen.
Organe der Gesellschaft
a) Aufsichtsrat
Dem Aufsichtsrat gehörten im 1. Halbjahr 2015 an:
Arnulf Hermann
Vorsitzender des Aufsichtsrats
ausgeübter Beruf: Kaufmann
Mitgliedschaften in Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien: ---
Dr. Edmund Schwake
stellvertretender Vorsitzender
ausgeübter Beruf: Unternehmensberater
Mitgliedschaften in Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien:
- Waldenburger Versicherung AG, Künzelsau (stellvertretender Vorsitzender)
- HUK-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a. G.,Coburg
- HUK-Coburg Allgemeine Versicherung AG, Coburg
- HUK-Coburg Holding AG, Coburg
- HUK-Coburg Lebensversicherung AG, Coburg
Prof. Dr. Stefan A. Laufer
ausgeübter Beruf: ordentlicher Universitätsprofessor
Mitgliedschaften in Aufsichtsräten oder vergleichbaren Kontrollgremien:
- stellvertretender Vorsitzender des Universitätsrates der Eberhard-Karls-Universität Tübingen
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b) Vorstand
Zusammensetzung des Vorstands im 1. Halbjahr 2015:
Ditmar Schultschik, Diplom-Ingenieur
ausgeübter Beruf:
- Vorstand der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft,
- Geschäftsführer der Gruschwitz GmbH Tech-Twists
Klaus Gudat, Diplom-Ingenieur
ausgeübter Beruf:
- Vorstand der Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft,
- Geschäftsführer der Gruschwitz GmbH Tech-Twists
Leutkirch, im August 2015
Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft
Der Vorstand
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Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für die Zwischenberichterstattung der Konzernzwischenabschluss ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des
Konzerns vermittelt und im Konzernzwischenlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des
Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen
Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken
der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im verbleibenden Geschäftsjahr beschrieben sind.
Leutkirch, im August 2015
Gruschwitz Textilwerke Aktiengesellschaft
Der Vorstand
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